Ägyptische Sozialdemokratische Partei – Wikipedia

الحزب المصرى الديمقراطى الاجتماعى
Ägyptische Sozialdemokratische Partei
General­sekretär Mervat Tallawy
Gründung 29. März 2011
Haupt­sitz Kairo, Ägypten
Aus­richtung Progressivismus,[1]
Säkularismus,[2] Linksliberalismus,[1]
Sozialdemokratie[2]
Farbe(n) Orange
Repräsentantenhaus
7/596
Senat
0/300
Mitglieder­zahl 30.000
Internationale Verbindungen Sozialistische Internationale
Progressive Allianz
Europapartei Sozialdemokratische Partei Europas (Beobachter)
Website https://egysdp.org/

Die Ägyptische Sozialdemokratische Partei (arabisch الحزب المصرى الديمقراطى الاجتماعى, DMG al-Ḥizb al-Maṣrī al-Dimuqrāṭī al-Iǧtimāʿī) ist eine linksliberale politische Partei in Ägypten. Sie ist Konsultativmitglied der Sozialistischen Internationale und Beobachter der Sozialdemokratischen Partei Europas.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Partei wurde nach der Revolution von 2011 durch den Zusammenschluss zweier liberaler Parteien, der Ägyptischen Demokratischen Partei und der Liberalen Ägyptischen Partei am 29. März 2011, gegründet.[3] Die wichtigsten Gründungsmitglieder waren der Medizinprofessor Mohamed Abou El-Ghar, der Filmemacher Daoud Abdel Sayed, der Aktivist Amr Hamzawy und Mervat Tallawy, die ehemalige UNO-Untergeneralsekretärin und Exekutivsekretärin der Wirtschafts- und Sozialkommission für Westasien (ESCWA)[1][4] sowie Hasim al-Beblawi.[5][6] Allerdings trat Amr Hamzawy im April 2011 aus der Ägyptischen Sozialdemokratischen Partei aus,[7] um am 28. Mai 2011 die Partei Freiheitliches Ägypten zu gründen.[2]

An den Parlamentswahlen vom November 2011 und Januar 2012 nahm die SDP im Rahmen des Ägyptischen Blocks mit der Partei der Freien Ägypter (FEP) und der Tagammu teil. Der Block wurde mit insgesamt 8,9 % der Stimmen und 34 der 498 gewählten Sitze viertstärkste Kraft, davon gingen 16 Sitze an die SDP. Die anschließenden Wahlen zum Oberhaus (Schura) boykottierte die FEP, sodass der Ägyptische Block nur noch aus SDP und Tagammu bestand. Die beiden gewannen zusammen 8 der 180 gewählten Sitze.

Im November 2012 schloss sich die SDP mit anderen säkularen und liberalen Parteien zur Nationalen Heilsfront zusammen, um gegen die als zunehmend autoritär empfundene Herrschaft des Präsidenten Mohammed Mursi zu opponieren. Nach dem Militärputsch am 3. Juli 2013, der Mursi stürzte, wurde das SDP-Mitglied Hasim al-Beblawi zum Übergangs-Ministerpräsidenten ernannt.[6]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Lina El Wardani: Ahram Online's idiot's guide to Egypt's emergent political landscape. In: al-Ahram Online. 20. April 2011, abgerufen am 25. Juni 2011.
  2. a b c Parteienmonitor Ägypten 2011. (PDF) Konrad-Adenauer-Stiftung, 27. November 2011, abgerufen am 20. Mai 2012.
  3. Egyptian liberal parties merge. In: Hürriyet Daily News. 30. März 2011, abgerufen am 25. Juni 2011.
  4. Presentation of the Board of Egyptian SDP (Memento vom 20. Juni 2011 im Internet Archive) (in Arabic), abgerufen am 25. Juni 2011.
  5. Martin Gehlen: Muslimbrüder beteiligen sich nicht an Regierung. „Wir machen keine gemeinsame Sache mit Putschisten.“ Der Tagesspiegel, 10. Juli 2013.
  6. a b Al-Beblawi wird neuer Regierungschef. Zeit Online, 9. Juli 2013.
  7. Hamzawy resigns from party over statement on military. AhramOnline, 12. April 2011, abgerufen am 28. Juni 2011.