Aberconwy Abbey – Wikipedia

Zisterzienserabtei Aberconwy/Maenan
Die ehemalige Klosterkirche in Aberconwy
Die ehemalige Klosterkirche in Aberconwy
Die ehemalige Klosterkirche in Aberconwy
Lage Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Wales Wales
Koordinaten: 53° 16′ 51″ N, 3° 50′ 0″ WKoordinaten: 53° 16′ 51″ N, 3° 50′ 0″ W
Ordnungsnummer
nach Janauschek
479
Patrozinium Hl. Maria
Allerheiligen
Gründungsjahr 1186
Jahr der Auflösung/
Aufhebung
1537
Mutterkloster Strata Florida Abbey
Primarabtei Kloster Clairvaux
Aberconwy Abbey (Wales)
Aberconwy Abbey (Wales)
Rhedynog-felen
1186–1192
Aberconwy I
1192–1283
Aberconwy II / Maenan Abbey
1283–1537
Verlegungen der Abtei Aberconwy

Aberconwy Abbey (Aberconwayum) ist eine ehemalige Abtei der Zisterzienser in der walisischen Stadt Conwy. Das Kloster lag an der Mündung des Flusses Conwy.

Wie viele andere Schutzherren von Klöstern trat auch Llywelyn vor seinem Tod einem Kloster bei. Er starb 1240 in Aberconwy und wird hier von seinen Söhnen Gruffydd und Dafydd betrauert. – Corpus Christi College, Cambridge. Ms. 16, f.133

Das Kloster wurde als erste Zisterziensergründung in Nordwestwales 1186 in Rhedynog-felen in der Pfarrei Llanwnda bei Caernarfon von den Fürsten von Gwynedd als Tochterkloster von Strata Florida Abbey gestiftet und gehörte damit der Filiation der Primarabtei Clairvaux an. Es wurde wegen der schlechten Lebensbedingungen am Gründungsort spätestens 1192 in das Zentrum von Conwy verlegt, wo es sich zur bedeutendsten Zisterzienserabtei in Nordwales entwickelte. Das am Flussufer in Conwy gelegene Kloster diente dem Haus Gwynedd als Hauskloster und Begräbnisstätte. Hier wurden unter anderem bestattet;

Als Hauskloster des walisischen Herrscherhauses wurde es insbesondere 1199 von Llywelyn ap Iorwerth reich ausgestattet und erreichte auch aufgrund seiner Unterstützung für die Fürsten von Gwynedd Bedeutung. Am 9. November 1277 wurde in dem Kloster der Vertrag von Aberconwy geschlossen, der den ersten Feldzug des englischen Königs Eduard I. gegen Wales beendete.[1] Nach seinem zweiten Feldzug gegen Wales bewegte Eduard I. die Mönche 1283, das Klostergelände für Bau der Burg Conwy Castle und der Stadt Conwy zur Verfügung zu stellen. Als Entschädigung erhielten die Mönche über 386 Pfund, worauf sie sich als neuen Bauplatz für das Kloster auf einen rund 12 km flussaufwärts und südlich von Conwy gelegenen Ort festlegten.[2] Die bisherige Klosterkirche wurde zur Pfarrkirche der neuen Stadt Conwy. Eduard I. betrachtete das neue Kloster bei Maenan (auch als Aberconwy II bezeichnet) als königliche Stiftung und war bei der Weihe anwesend. Das Kloster wurde im März 1537 aufgelöst und an die Familie Wynne übergeben.

Bauten und Anlage

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Eingang der ehemaligen Klosterkirche in Aberconwy

Die mehrfach umgebaute Kirche in Conwy besitzt noch im Westen und Osten den ursprünglichen Baubestand. Turm, Schiff und Sakristei stammen aus der Zeit um 1300 und das südliche Querhaus aus dem frühen 14. Jahrhundert, die Seitenschiffe aus der Mitte des 14. Jahrhunderts. Die hölzerne Einrichtung ist teils aus dem 15. Jahrhundert. Von den im Norden der Kirche gelegenen Klausurgebäuden in Conwy ist nichts erhalten.

In Maenan wurden nach der Auflösung des Klosters sämtliche Bauten bis auf die Fundamente abgebrochen und als Baumaterial nach Caernarfon transportiert. Im Bereich des Westflügels der Klausur, eventuell an der Stelle des Abthauses, wurde das Herrenhaus der Familie Wynne errichtet. Anstelle des Herrenhauses wurde von 1848 bis 1852 das heute noch vorhandene Maenan Abbey Hotel erbaut. Östlich des heutigen Hotels wurden 1963 durch L.A.S. Butler Reste der Ostklausur und der Abteikirche freigelegt. Die Kirche war eine kreuzförmige Anlage mit gerade geschlossenem Chor, und die Klausur lag – wie schon in Conwy – im Norden der Kirche.

  • L. A. S. Butler, D. H. Evans: The Cistercian abbey of Maenan, Gwynedd: excavations in 1968. In: Archaeologia Cambrensis, 129 (1980), S. 37–63
  • L. A. S.Butler: The boundaries of the abbey of Aberconwy at Maenan, Gwynedd. In: Archaeologia Cambrensis, 130 (1981), S. 19–35
  • Anthony New: A guide to the Abbeys of England and Wales. Constable & Company, London 1985, ISBN 0-09-463520-X, S. 36–37 (Aberconwy), S. 247–248 (Maenan).
  • David Robinson (Hrsg.): The Cistercian Abbeys of Britain. Far from the Concourse of Men. Batsford, London 1997, ISBN 0-7134-8392-X, S. 64f.
  • David, H. Williams The Welsh Cistercians. Gracewing, Leonminster 2001, ISBN 0-85244-354-4.
  • Aberconway. cistercensi.info, abgerufen am 12. August 2024 (italienisch).
  • Maenan. cistercensi.info, abgerufen am 12. August 2024 (italienisch).
  • Website von Cistercians Sheffield. Abgerufen am 12. August 2024 (englisch).
  • Aberconway I. RCAHMW - National Monuments Record of Wales, abgerufen am 14. April 2014 (englisch).
  • Maenan / Aberconway II. RCAHMW - National Monuments Record of Wales, abgerufen am 14. April 2014 (englisch).

Einzelnachweise

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  1. David M. Robinson: The Cistercians in Wales: Architecture and Archaeology 1130-1540. Society of Antiquaries of London, London 2006, S. 224.
  2. David Walker: Medieval Wales. Cambridge University Press, Cambridge 1990. ISBN 978-0-521-31153-3, S. 157.