Alexander Ypsilantis (General) – Wikipedia

Alexander Ypsilantis.

Fürst Alexander Ypsilantis oder Ypsilanti (griechisch Ἀλέξανδρος Υψηλάντης Alexandros Ypsilandis, * 12. Dezember 1792 in Konstantinopel; † 31. Januar 1828[1] in Wien) war ein griechischer General in russischen Diensten im Kampf für die Unabhängigkeit Griechenlands.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alexander Ypsilantis, aus der phanariotischen Familie Ypsilantis stammend und Enkel des gleichnamigen Wojwoden der Walachei, diente als Offizier im russischen Heer. Er übernahm 1820, nachdem Ioannis Kapodistrias, Minister des Zaren, zuvor abgelehnt hatte, die Leitung der bis dahin kopflosen Organisation Philiki Etaireia (etwa „Freundschaftsgesellschaft“) zur Vorbereitung und Planung des Griechischen Freiheitskampfes gegen die Türken. Im Generalplan, der noch im gleichen Jahr entstand, war vorgesehen, dass der Kampf zunächst in den Gebieten nördlich der Donau (Moldau und Walachei) starten sollte.

Gedenktafel auf dem Sankt Marxer Friedhof in Wien

Das griechische Heer aber, das nur aus wenigen Freiwilligen bestand, wurde von den osmanischen Streitkräften am 19. Juni 1821 nahe Drăgășani geschlagen. Ypsilantis überlebte, weil er sich rechtzeitig abgesetzt hatte. Von den verbliebenen Aufständischen fanden die meisten am 29. Juni 1821 in der Schlacht von Sculeni den Tod. Ypsilantis wurde auf seinem Weg nach Griechenland von den österreichischen Behörden festgenommen und zunächst auf der Burg Munkács, ab 1823 dann in der Kleinen Festung in Theresienstadt gefangen gehalten. 1827 wurde er aus der Gefangenschaft entlassen und starb ein Jahr später in Wien-Landstraße; er wurde auf dem Sankt Marxer Friedhof beerdigt, wo heute eine Gedenktafel an ihn erinnert.

Der königlich griechische Generalkonsul und Unternehmer Georg Simon von Sina[2] beauftragte Theophil Hansen mit einem Mausoleum für Ypsilantis im Park des Schloss Rappoltenkirchen bei Sieghartskirchen. Dort ruhten seine Gebeine von 1906 bis 1964. Heute ruhen die Gebeine Ypsilantis’ in Thessaloniki.

Alexanders Bruder Dimitrios (1793–1832) war Namensgeber der Stadt Ypsilanti im US-Bundesstaat Michigan.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Polychronis Enepekides: Rigas – Ypsilantis – Kapodistrias (= Pige ke erefne peri tis istorias tou Ellinismou apo tou 1453, Band 2). Athen 1967 (griechisch)
  • Lulu Gräfin Thürheim: Mein Leben. Erinnerungen aus Österreichs grosser Welt 1788–1852. Aus dem Französischen, hrsg. von René van Rhyn. 4 Bände. G. Müller, München 1913 f. (archive.org)
  • Peter Broucek: Alexander Ypsilantis Gefangenschaft in Österreich. In: Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs. 17/18, 1964/65, ISSN 0078-3676, S. 550–559.
  • Georg Veloudis: Ipsilantis, Alexandros. In: Mathias Bernath, Felix von Schroeder (Hrsg.), Gerda Bartl (Red.): Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Band 2. Oldenbourg, München 1976, ISBN 3-486-49241-1, S. 233 f.
  • Ilse Eichler: Erinnerung an Alexandros Ypsilantis und seinen Tod in Wien (ETEOKPHTIKA Supplement 2), Phoibos, Wien 2018, ISBN 978-3-85161-183-0

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Alexander Ypsilantis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die kleine Enzyklopädie. Encyclios-Verlag, Zürich 1950, Band 2, S. 950
  2. Constantin von Wurzbach: Sina, Georg Simon (sen.). In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 34. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1877, S. 351 (Digitalisat).