Alter Niendorfer Friedhof – Wikipedia

Gruften und das Mausoleum entlang des Hauptweges

Der Alte Niendorfer Friedhof ist ein Friedhof im Stadtgebiet von Hamburg. Auf dem Kirchhof rund um die Marktkirche wurde ab etwa 1770 bestattet. 1847 wurde der Friedhof weiter ausgedehnt. Er hat heute eine Größe von rund 4,5 Hektar, auf denen es 2350 Gräber gibt, in denen 6500 Personen bestattet sind.[1]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Friedhofsplan

Der Friedhof befindet sich am Niendorfer Marktplatz / Kollaustraße im Hamburger Stadtteil Niendorf, unweit einer der Startbahnen des Hamburger Flughafens.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1770 wurde die Marktkirche fertiggestellt. Um die Kirche wurden 72 Lindenbäume gepflanzt, die den damaligen Kirchhof eingrenzten. Die Bäume standen rund 200 Jahre um die Kirche, bis sie morsch wurden und gefällt werden mussten.

Bereits im Jahre 1847 wurde der Friedhof weiter südlich erweitert. Auch dieses Gebiet wurde schnell zu klein und wurde 1882 erweitert. 1903 wurde der Neue Niendorfer Friedhof auf der anderen Straßenseite eröffnet. Bis heute finden Bestattungen auf beiden Friedhöfen statt.

1956 fiel ein Teil des Friedhofes der Verbreiterung der Kollaustraße zum Opfer. Die betroffenen Gräber wurden zum Großteil umgebettet.

Gräber[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Mausoleum Heymann auf dem Niendorfer Friedhof

Der Alte Niendorfer Friedhof gehört neben dem Hammer, Nienstedtener und dem Ohlsdorfer Friedhof zu den historisch bedeutendsten Friedhöfen in Hamburg. Was ihn einzigartig macht, ist die hohe Anzahl von großen Familiengruften.

Man findet auch ein kleines Feld mit museal aufgestellten Sandsteinstelen aus dem frühen 19. Jahrhundert.

Prominente Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • John von Berenberg-Gossler – Hamburger Bankier und Politiker († 1943)
    Eine hohe, rote Sandsteinplatte, auf deren die Namen der Verstorbenen stehen, überragt weithin sichtbar den Friedhof.
  • Cornelius Freiherr von Berenberg-Gossler – Hamburger Bankier, Bruder von John († 1953)
  • Johann Freiherr Berenberg-Gossler – Hamburger Bankier, Vater von John und Cornelius († 1913)
    Auf der bronzenen Grabplatte steht John Freiherr Berenberg-Gossler, also nicht sein echter Vorname Johann.
  • Herbert von Berenberg-Goßler (gefallen 1918 in Nordfrankreich), Anatom
Martin Garlieb Amsinck
  • Mitglieder der Familie Merck:
  • Ernest William Merck (* 5. Juni 1854 in Manchester † 9. Oktober 1939 in Hamburg)[2] – Teilhaber von H. J. Merck & Co. und in den Aufsichtsräten der Guanowerke A.G. und der Norddeutschen Bank A.G.
  • Erwin Johannes Merck – Teilhaber von H. J. Merck & Co., Sohn von Ernest William Merck und in dessen Familiengrab bestattet († 1947)
  • Mitglieder der Familie Heise:
Das Familiengrab wurde 2005 an den Friedhof zurückgegeben. Der letzte dort Bestattete aus der Linie der Familie war der kinderlose Carl Georg Heise. Heute befindet sich an dieser Stelle die Grabanlage des Albertinen-Diakoniewerks.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Barbara Leisner, Norbert Fischer: Der Friedhofsführer – Spaziergänge zu bekannten und unbekannten Gräbern in Hamburg und Umgebung. Christians Verlag, Hamburg 1994, ISBN 3-7672-1215-3.
  • Manfred Meyer: Der Alte Niendorfer Friedhof. Ein Vierteljahrtausend Niendorfer Bestattungskultur, Edition Forum Kollau, Hamburg 2022, ISBN 978-3-00-073746-6.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Alter Niendorfer Friedhof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Informationstafel des Friedhofes, Stand Anfang 2009
  2. Surname:Merck auf TribalPages, aufgerufen am 18. Oktober 2012
  3. Francis Julius Heise (1858-1899) | WikiTree FREE Family Tree. Abgerufen am 17. März 2021.
  4. Carl Georg Heise (1817-1886) | WikiTree FREE Family Tree. Abgerufen am 17. März 2021.

Koordinaten: 53° 36′ 58″ N, 9° 56′ 59″ O