Basketballnationalmannschaft der Vereinigten Staaten – Wikipedia

Vereinigte Staaten von Amerika
United States of America
Verband USA Basketball
FIBA-Mitglied seit 1934
FIBA-Weltranglistenplatz 1. Platz (763,3 Punkte)
Technischer Sponsor Nike
Trainer Steve Kerr
Weltmeisterschaften
Endrundenteilnahmen 19× (Erste: 1950)
Beste Ergebnisse Gewinner (1954, 1986, 1994, 2010, 2014)
Olympische Spiele
Endrundenteilnahmen 19× (Erste: 1936)
Beste Ergebnisse Gewinner (1936, 1948, 1952, 1956,
1960, 1964, 1968, 1976, 1984, 1992,
1996, 2000, 2008, 2012, 2016, 2020)
Kontinentale Meisterschaften
Meisterschaft Amerikameisterschaft
Endrundenteilnahmen 11× (Erste: 1989)
Beste Ergebnisse Gewinner (1992, 1993, 1997, 1999, 2003, 2007, 2017)
Homepage www.usabasketball.com
(Stand: 11. September 2023)

Die Basketballnationalmannschaft der Vereinigten Staaten der Herren ist die nationale Auswahl der US-amerikanischen Basketballspieler. Sie wird vom US-Basketballverband USA Basketball ausgewählt und vertritt die USA bei internationalen Turnieren. Die Mannschaft war von der Halbfinalniederlage gegen die griechische Auswahl bei der Weltmeisterschaft 2006 bis zur Basketball-Weltmeisterschaft 2019 ungeschlagen.[1]

Die Auswahl aus dem Mutterland des Basketballsports ist die erfolgreichste Basketballnationalmannschaft der Welt und gewann bei bisher 19 Olympiateilnahmen 16-mal die Goldmedaille. Auf Ebene der Basketball-Weltmeisterschaften sind die Vereinigten Staaten mit fünf Erfolgen ebenfalls Rekordsieger. Allerdings teilt man sich diesen Status mit der nicht mehr existierenden jugoslawischen Basketballnationalmannschaft, wobei dort zwei Titel in eine Zeit fielen, als diese Nationalmannschaft nur noch aus Spielern aus Serbien und Montenegro bestand.

Die US-Mannschaft verzichtet seit 2007 auf die Teilnahme an der Amerikameisterschaft. Davor konnte die Nationalmannschaft in 9 Teilnahmen sechsmal die Meisterschaft gewinnen.

Amateur-Mannschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Einführung von Basketball in das olympische Programm dominierte das US-Team die olympischen Basketballwettbewerbe von 1936 bis 1968 ohne eine einzige Niederlage. Erst in München 1972 verlor sie im Finale knapp gegen die sowjetische Mannschaft. Die Legitimität des Ergebnisses wird bis heute kontrovers diskutiert, da die letzten drei Sekunden des Spiels beim Zwischenstand von 50:49 für die USA zweimal wiederholt wurden. Bei der Siegerehrung verweigerten die Spieler die Annahme der Silbermedaillen.

Nach weiteren Goldmedaillen 1976 und 1984 und dem Boykott der Moskauer Spiele 1980 verlor das US-Basketballteam 1988 in Seoul erstmals bereits im Halbfinale des Turniers, wieder gegen die UdSSR, und musste sich am Ende mit der Bronzemedaille zufriedengeben. Daraufhin entbrannte eine Debatte über die Amateurregelung bei Olympia, die den besten Spielern der USA die Teilnahme versagte. Bis 1988 traten die USA jeweils mit einer Auswahl von jungen College-Spielern an, während die osteuropäischen Teams ihre besten Spieler als „Staatsamateure“ aufstellen konnten. 1989 einigten sich der Basketballweltverband FIBA und das IOC schließlich auf den Wegfall der Amateurregel.

„Dream Team“ 1992[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei den Olympischen Spielen in Barcelona 1992 durfte das US-Team zum ersten Mal mit einer Auswahl der besten Spieler der Profiliga NBA antreten.[2] Die von einem gewaltigen Medienhype begleiteten Superstars um Michael Jordan, Magic Johnson und Larry Bird galten als die Sensation der Spiele. Zeugnis dafür ist der Begriff „Dream Team“, der sich in der Öffentlichkeit zur Bezeichnung für die Mannschaft durchsetzte.

Das „Dream Team“ bestätigte die Vorschusslorbeeren und dominierte den Wettbewerb erwartungsgemäß nach Belieben. Die USA gewann alle Spiele mit großem Vorsprung. Am knappsten war es noch im Finale gegen das kroatische Team, als die US-Mannschaft mit „nur“ 32 Punkten Abstand siegte. Eingestiegen war das Dream Team mit einem haushohen 116:48-Sieg gegen Angola, der vor allem deshalb bemerkenswert war, da die angolanischen Basketballer Fotos mit ihren berühmten Gegenspielern machen ließen, statt sich auf das Spiel zu konzentrieren.

Kritisch ist anzumerken, dass das „Dream Team“ besonders in Person von Charles Barkley und Karl Malone des Öfteren eine sehr harte Spielweise praktizierten, die von den Schiedsrichtern in den seltensten Fällen geahndet wurde. Charles Barkley wurde zusätzlich wegen beleidigenden Äußerungen gegenüber anderen Mannschaften scharf kritisiert. Die gegnerischen Mannschaften gerieten deswegen oft aus dem Rhythmus und früh in Rückstand, was die Dominanz des Dream Teams entsprechend steigerte. Nur im Finale war Kroatien in der Lage, eine Zeitlang dem Anfangsdruck standzuhalten, auch, da es das zweite Spiel gegen die Amerikaner war.

Nachfolge des „Dream Teams“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den folgenden Jahren wurden die international auftretenden US-Basketball-Teams „Dream Team II“ (WM 1994), „Dream Team III“ (Atlanta 1996) genannt und eine Erwartungshaltung des Publikums erzeugt, der die jeweiligen Mannschaften nicht in jeder Hinsicht gerecht werden konnten. Die US-Auswahl blieb zwar in über 50 Pflichtspielen bis 2002 ungeschlagen, doch wurden die Ergebnisse immer knapper. So stand das US-Team im Halbfinale bei den Olympischen Spielen in Sydney gegen die Mannschaft Litauens am Rande einer Niederlage und gewann glücklich mit 85:83.

Ende der Dominanz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die im eigenen Land in Indianapolis stattfindende Basketball-Weltmeisterschaft 2002 markierte das endgültige Ende des verblassten Mythos „Dream Team“. Die US-Auswahl verlor drei Spiele gegen Argentinien, Jugoslawien und Spanien und landete schließlich auf dem für die US-amerikanische Öffentlichkeit enttäuschenden sechsten Platz.

So war es dann auch keine Sensation, als bei Olympia 2004 auch die beeindruckende Siegesserie bei Olympischen Spielen riss. Beim Auftaktspiel gegen die Mannschaft aus Puerto Rico (73:92) gab es zum ersten Mal seit 16 Jahren eine Niederlage. Dies war die erste Niederlage seit der Zulassung von Profibasketballern, da beim Halbfinalaus 1988 gegen die UdSSR noch eine Amateurmannschaft am Start war. Zwei weitere Niederlagen gegen Litauen und im Halbfinale gegen Argentinien sollten folgen, so dass sich das US-Team am Ende mit der Bronzemedaille zufriedengeben musste.

Bei der Basketball-Weltmeisterschaft 2006 belegte das inzwischen verjüngte Team nach der Halbfinalniederlage gegen Griechenland ebenfalls den dritten Platz.

Als Erklärung für die sinkende Erfolgsquote des US-Teams galt vor allem das seit dem Siegeszug des „Dream Teams“ 1992 auf breiter Basis kontinuierlich steigende Niveau insbesondere der europäischen und südamerikanischen Konkurrenz. Als interne Gründe wurden Motivationsprobleme der sich auf die NBA konzentrierenden Spieler und die undurchdachte Auswahl der Spieler angeführt. In der Regel bestritten US-amerikanische Spieler bisher nur einen bis zwei internationale Wettbewerbe während ihrer Karriere, so dass die US-Nationalmannschaft für jedes Turnier eine komplett neue Mannschaft zusammenstellen muss (im Gegensatz zu anderen Nationen, bei denen der Kern der Nationalmannschaft über Jahre zusammenbleibt). Die USA sahen sich aber dennoch als stärkste Nation im weltweiten Basketball und wurden auch von der Fachpresse stetig als Topfavorit auf den jeweiligen Titel gesehen.

„Redeem Team“ 2008[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dwight Howard mit einem Dunk im Spiel gegen China am 10. August 2008

Nachdem die Mannschaft in Athen 2004 lediglich Bronze erreicht hatte, sah das „Wiedergutmachungs-Team“ die Olympischen Sommerspiele 2008 als größtes Sportereignis in deren Geschichte. Das Team wurde 2005 gegründet und nach einer Halbfinalniederlage bei der WM 2006 nur leicht verändert. Besonders hervorzuheben ist, dass mit Dwight Howard nur ein einziger echter Centerspieler dem Team angehörte, ein Umstand, der im Vorfeld zu Kritik und Diskussionen geführt hatte.

Die „US-Boys“ gewannen die Goldmedaille souverän und kamen lediglich beim Finale gegen Spanien in Bedrängnis – sie gewannen am Ende mit elf Punkten Vorsprung 118:107. Entsprechend fiel auch das Medienecho aus. Beispielsweise titelte die New York Times: „US-Basketball zurück an der Spitze“.[3] Bei der WM 2010 in der Türkei erreichte die USA den ersten Platz.

Olympia Team 2012[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Mannschaft stellte bei den Olympischen Spielen 2012 in London einen neuen Rekord auf. Sie gewann im Vorrundenspiel mit 156:73 (78:45) gegen Nigeria und verbuchte damit die höchste Punktzahl der Basketballgeschichte bei Olympischen Sommerspielen. Zudem gelangen der Mannschaft 29 Dreier in diesem Spiel, was ebenfalls einen neuen Rekord bei Olympischen Sommerspielen darstellt. Außerdem stellte der Small Forward Carmelo Anthony der New York Knicks einen neuen Punkterekord bei den olympischen Sommerspielen auf. Er erzielte gegen Nigeria 37 Punkte innerhalb von 14 Minuten, die er auf dem Feld stand.[4]

Weltmeister 2014[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Weltmeisterschaft 2014 in Spanien gelang es den Amerikanern den Titel zu verteidigen. Dabei gewann man im Schnitt mit 33 Punkten Vorsprung und beendete das Turnier ohne eine Niederlage. Im Finale schlug die Mannschaft Serbien mit 37 Punkten Vorsprung.

Olympia 2016[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio gewannen die USA alle fünf Vorrundenspiele, wobei die Spiele gegen Serbien und Frankreich jeweils mit nur 3 Punkten Vorsprung gewonnen werden konnten. Nach Siegen im Viertel- und Halbfinale gegen Argentinien und Spanien bezwangen die Amerikaner die Serben im Finale deutlich mit 90:66. Forward Kevin Durant führte die Amerikaner mit 30 Punkten zum Sieg. Auch über das Turnier hinweg führte Durant die Amerikaner mit 19,4 Punkten pro Spiel an. Nach dem Gewinn der Goldmedaille trat Krzyzewski als Nationaltrainer zurück. Neuer Trainer wurde Gregg Popovich, der zudem Trainer der San Antonio Spurs in der NBA ist.[5]

Weltmeisterschaft 2019[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Basketball-Weltmeisterschaft 2019 in China traten die USA mit einem wesentlich jüngeren Kader an. Viele gestandene NBA-Stars erteilten dem US-Team im Vorfeld der WM-Vorbereitung eine Absage.[6] Mit Kemba Walker und Khris Middleton standen nur zwei aktive NBA All-Stars im Team. Weitere wichtige Spieler im Team waren Donovan Mitchell von den Utah Jazz, Jayson Tatum, Jaylen Brown und Marcus Smart von den Boston Celtics und Harrison Barnes von den Sacramento Kings.[7] In der Vorrunde der WM gelangen den Amerikanern drei Siege, wobei das Spiel gegen die Türkei erst in der Verlängerung knapp entschieden werden konnte. Im Viertelfinale traf man auf Frankreich, um Rudy Gobert und Evan Fournier, denen man mit 79:89 unterlag. Im Spiel um Platz 5 unterlag die USA den Serben. Das Finale Spiel um Platz 7 gewann man gegen Polen. Schlussendlich ist der siebte Platz die schlechteste Platzierung einer US-Mannschaft bei einer Weltmeisterschaft.[8]

Kader[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kader der Vereinigten Staaten bei der Basketball-Weltmeisterschaft 2023
Spieler
Nr. Name Geburt Größe Info Einsätze Verein
Guards (PG, SG)
4 Tyrese Haliburton 29.02.2000 196 cm 13 Indiana Pacers
10 Anthony Edwards 05.08.2001 193 cm 13 Minnesota Timberwolves
11 Jalen Brunson 31.08.1996 188 cm 13 New York Knicks
12 Josh Hart 06.03.1996 196 cm 12 New York Knicks
15 Austin Reaves 29.05.1998 196 cm 13 Los Angeles Lakers
Forwards (SF, PF)
5 Mikal Bridges 30.08.1996 198 cm 13 Brooklyn Nets
6 Cam Johnson 03.03.1996 203 cm 12 Brooklyn Nets
7 Brandon Ingram 02.09.1997 203 cm 11 New Orleans Pelicans
8 Paolo Banchero 12.11.2002 208 cm 12 Orlando Magic
9 Bobby Portis 10.02.1995 211 cm 13 Milwaukee Bucks
Center (C)
13 Jaren Jackson junior 15.09.1999 211 cm 12 Memphis Grizzlies
14 Walker Kessler 26.07.2001 213 cm 10 Utah Jazz
Trainer
Nat. Name Position
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Steve Kerr Head Coach
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Mark Few Assistenz-Coach
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Tyronn Lue Assistenz-Coach
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Erik Spoelstra Assistenz-Coach
Legende
Abk. Bedeutung
(C)ein weißes C in blauem Kreis Mannschaftskapitän
Quellen
Teamhomepage
Ligahomepage
Stand: 10.09.2023

Ehemalige Kader[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die italienische Sportzeitung Gazzetta dello Sport wählte die US-amerikanische Nationalmannschaft 1992 zur „Weltmannschaft des Jahres“.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. USA sind Weltmeister auf süddeutsche.de
  2. http://news.google.com/newspapers?id=9LorAAAAIBAJ&sjid=-KIFAAAAIBAJ&pg=1651,4643303
  3. USA Basketball Returns to the Top
  4. US-Basketballer feiern olympischen Rekordsieg
  5. Gregg Popovich Named 2017-20 USA National Team Head Coach
  6. Team USA purzelt auseinander
  7. Team USA World Cup roster finalized
  8. Basketball-WM, Platzierungsspiele: Team USA schlägt Polen und wird Siebter - Nächste Bogdanovic-Gala