Bodo Volkmann – Wikipedia

Bodo Volkmann (* 16. April 1929 in Berlin; † 18. August 2022 in Möglingen)[1] war ein deutscher Mathematikprofessor, Publizist und Vortragsredner.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bodo Volkmann studierte nach dem 1946 in Berlin-Weißensee bestandenen Abitur Mathematik, Physik und Philosophie in Göttingen, wo er 1950 auch sein Staatsexamen ablegte. 1951 promovierte er an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, wo er sich 1955 habilitierte und von 1960 bis 1962 apl. Professor für Mathematik war.[2] Ab 1964 hatte er bis zu seiner Emeritierung 1994 einen Lehrstuhl für Mathematik an der Universität Stuttgart inne und engagierte sich im Verein der Freunde der Mathematik der Universität Stuttgart. Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Arbeit waren die analytische Zahlentheorie, die metrische und probabilistische Zahlentheorie und die Dimensionstheorie. Seine Erdős-Zahl ist 1.[3] Im Rahmen seiner wissenschaftlichen Lehr- und Forschungstätigkeit mit Forschungsaufenthalten in Frankreich war er fünf Jahre lang an den Universitäten Princeton, Salt Lake City, Los Angeles, Ann Harbour und Honolulu tätig. Später unternahm er Vortragsreisen in zahlreiche Länder Asiens, Afrikas und Osteuropas.

1949 war er Mitbegründer der Studentenmission in Deutschland und gehörte von 1959 bis 1971 dem Leitungskomitee der International Fellowship of Evangelical Students an, davon die letzten vier Jahre als deren Vorsitzender. Von 1974 bis 2001 war Volkmann Präsidiumsmitglied im Christlichen Jugenddorfwerk Deutschlands und sprach in dieser Zeit häufig auf den damaligen alljährlichen Abituriententagen, auf Pädagogischen Wochen oder in einzelnen Christophorusschulen und Jugenddörfern.

Auf seine Initiative hin führten seine beiden Memoranden 1981 zur Einführung eines Gymnasialzweiges für Hochbegabte in Braunschweig und 1985 zur Einführung des Schachunterrichts und eines Schach-Leistungszentrums in Altensteig. Ab 1986 war er Mitglied der Stuttgarter Schachfreunde 1879.[4][5] Beide Projekte waren damals in Deutschland pädagogisches Neuland. Für die Evangelische Nachrichtenagentur idea verfasste er wiederholt Kommentare. Kritik übte er dabei an Tendenzen, das Wort Gottes mit Einflüssen des Zeitgeistes zu vermengen.[6]

Bodo Volkmann war ab 1956 mit seiner Ehefrau Waltraut verheiratet und hatte mit ihr vier Töchter.[7]

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Über Klassen von Mengen natürlicher Zahlen (Dissertation vom 11. Mai 1951, Naturwissenschaftliche Fakultät), Mainz 1951.
  • Über Hausdorffsche Dimensionen von Mengen, die durch Zifferneigenschaften charakterisiert sind (Habilitations-Schrift vom 13. Febr. 1956, Naturwissenschaftliche Fakultät), Mainz 1956.
Sachbücher
Aufsätze
  • Erweckung in der Zeit des Umbruchs. In: Studentenmission in Deutschland (Hrsg.): Rechenschaft geben von unserer Hoffnung. Festschrift zum 50jährigen Bestehen der Studentenmission in Deutschland, Marburg 1999, S. 58ff.
  • mit Wolfgang Schwarz: Hans Rohrbach zum Gedächtnis: 27.02.1903 – 19.12.1993. In: Jahresbericht der Deutschen Mathematiker-Vereinigung. 105, 2003, ISSN 0012-0456, S. 89–99.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Tatkraft und Vertrauen – Prof. Dr. Bodo Volkmann CDU, CDU, Bundestagswahl 1972

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bodo Volkmann: Traueranzeige, stuttgart-gedenkt.de
  2. Zur Geschichte des Mathematischen Seminars der Universität Frankfurt am Main von 1914 bis 1970: Lehrbeauftragte, uni-frankfurt.de, Dokument vom 11. Juni 2002, S. 57.
  3. Prof. em. Dr. Bodo Volkmann verstorben, uni-stuttgart.de, Nachruf vom 29. August 2022.
  4. Unser Mitglied Prof. Dr. Bodo Volkmann wird heute 90 Jahre alt!, stuttgarter-schachfreunde.de, zum 16. April 2019.
  5. Prof. Dr. Bodo Volkmann: Nachruf, stuttgarter-schachfreunde.de, abgerufen am 26. August 2022.
  6. Mathematiker Prof. Bodo Volkmann mit 93 Jahren gestorben, idea.de, Meldung vom 23. August 2022.
  7. Prof. Dr. Bodo Volkmann: Zur Person, S. 7f