Christian VI. (Dänemark und Norwegen) – Wikipedia

König Christian VI. von Dänemark. Gemälde um 1740 von Johann Salomon Wahl.
Sophie Magdalene als Königin von Dänemark

Christian VI. (* 30. Novemberjul. / 10. Dezember 1699greg. in Kopenhagen; † 6. August 1746 in Hørsholm) war König von Dänemark und Norwegen, Herzog von Schleswig und Holstein und Graf von Oldenburg und Delmenhorst von 1730 bis zu seinem Tod.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Christian VI. war der zweite Sohn von Friedrich IV. von Dänemark und dessen Gemahlin Louise zu Mecklenburg.

Anlässlich einer Reise kam Christian im Juli 1721 nach Sachsen, wo er in Pretzsch der dort residierenden Kurfürstin und polnischen Titularkönigin Christiane Eberhardine seine Aufwartung machte. Dabei lernte er die sich in ihrem Hofstaat befindende Prinzessin Sophie Magdalene von Brandenburg-Kulmbach kennen und verliebte sich sofort in sie. Nachdem sein Vater König Friedrich IV. die Genehmigung zur Hochzeit erteilt hatte, wie auch Sophie Magdalenes verwitwete Mutter, und die Hochzeitsmodalitäten ausgehandelt waren, fand diese am 7. August 1721 im Pretzscher Schloss statt.[1]

Die Herrschaft Christians ist gekennzeichnet von einer schweren ökonomischen Krise in Dänemark, aber auch einer Zeit, in der sich das Königreich seit vielen Jahren nicht im Kriegszustand befand. Der König und seine Gemahlin waren ausgeprägt pietistisch, was für das dänische Volk unter anderem die Verpflichtung zum Kirchenbesuch zur Folge hatte. Er lebte zurückgezogen von der Bevölkerung; auf Reisen waren in der königlichen Kalesche stets die Fenster verhangen. Christian VI. demonstrierte trotzdem absolutistische Macht, vor allem durch den Bau der Schlösser Christiansborg und Hørsholm (Hirschholm). Dem Bruder seiner Frau, Markgraf Friedrich Ernst aus dem Haus Brandenburg-Kulmbach, schenkte er zur Hochzeit das Gut Drage in Schleswig-Holstein.

Nachkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus Christians Ehe mit Sophie Magdalene von Brandenburg-Kulmbach (1700–1770) stammten drei Kinder:

  • Friedrich V. (31. März 1723 – 14. Januar 1766), König von Dänemark
  • Louise (19. Juni 1724 – 20. Dezember 1724), Prinzessin von Dänemark
  • Louise (19. Oktober 1726 – 8. August 1756), Herzogin von Sachsen-Hildburghausen

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach König Christian VI. ist das altsprachliche Gymnasium Christianeum in Hamburg benannt. Christian VI. ist auch Namensgeber der Christianskirche in Hamburg-Ottensen, geweiht am 20. Juli 1738.

Vorfahren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

 
 
 
 
 
Friedrich III. König von Dänemark und Norwegen (1609–1670)
 
 
 
 
Christian V. König von Dänemark und Norwegen (1646–1699)
 
 
 
 
 
Sophie Amalie von Braunschweig-Calenberg (1628–1685)
 
 
 
Friedrich IV. König von Dänemark und Norwegen (1671–1730)
 
 
 
 
 
 
Wilhelm VI. von Hessen-Kassel (1629–1663)
 
 
 
Charlotte Amalie von Hessen-Kassel (1650–1714)
 
 
 
 
 
Hedwig Sophie von Brandenburg (1623–1683)
 
 
 
Christian VI. König von Dänemark und Norwegen
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Johann Albrecht II. von Mecklenburg (1590–1636)
 
 
 
Gustav Adolf von Mecklenburg (1633–1695)
 
 
 
 
 
Eleonore Marie von Anhalt-Bernburg (1600–1657)
 
 
 
Louise zu Mecklenburg (1667–1721)
 
 
 
 
 
 
 
 
Friedrich III. von Schleswig-Holstein-Gottorf (1597–1659)
 
 
 
Magdalena Sibylla von Schleswig-Holstein-Gottorf (1631–1719)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Maria Elisabeth von Sachsen (1610–1684)
 
 

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Christian VI. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hans-Joachim Böttcher: Christiane Eberhardine Prinzessin von Brandenburg-Bayreuth, Kurfürstin von Sachsen und Königin von Polen, Gemahlin August des Starken. Dresdner Buchverlag, Dresden 2011, ISBN 978-3-941757-25-7, S. 292–293.
VorgängerAmtNachfolger
Friedrich IV.König von Dänemark
König von Norwegen
1730–1746
Friedrich V.
Friedrich IV.Graf von Oldenburg
Graf von Delmenhorst
1730–1746
Friedrich V.