Dame im Pelz – Wikipedia

Dame im Pelz
Édouard Manet, um 1880
55,8 × 45,8 cm
Pastell auf Leinwand
Österreichische Galerie Belvedere, Wien

Dame im Pelz, auch Madame Guillemet, Die Unbekannte oder Damenbildnis, (französisch L’inconnue),[1] ist ein um das Jahr 1880 auf Leinwand gezeichnetes Pastellbildnis von Édouard Manet.[2] Das 55,8 cm hohe und 45,8 cm breite Porträt[3] zeigt vor floralem Hintergrund eine in einen Mantel mit Pelzkragen gehüllte junge Frau, deren Identität nicht geklärt ist. Es gehört zu einer Reihe von Pastellbildern, die Manet wenige Jahre vor seinem Tod im Stil des Impressionismus ausführte. Das Porträt befindet sich seit 1942 im Besitz der Österreichischen Galerie Belvedere in Wien.

Bildbeschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Bild Dame im Pelz zeigt Manet eine junge Frau als Bruststück. Während der Oberkörper etwas zum rechten Bildrand gedreht ist, weist das Gesicht frontal zum Bildbetrachter. Unter den schmalen, bogenförmigen Augenbrauen sind die Augen weit geöffnet und schauen nach vorn. Das dunkle Kopfhaar ist nach hinten gekämmt und hochgesteckt, sodass die Stirn und ihr sichtbares rechtes Ohr unverdeckt bleiben. „Feine, zarte, hingehauchte Hauttöne“[4] kennzeichnen das Gesicht der Porträtierten. Auf ihre Wangen ist etwas Rouge aufgetragen und ihre geschlossenen Lippen sind rot geschminkt. Der Gesichtsausdruck erscheint wach und selbstbewusst.[5]

Die Dargestellte trägt einen mit braunem Pelzkragen besetzten schwarzen Mantel, der möglicherweise von der am unteren Bildrand angedeuteten linken Hand zusammengehalten wird. Der vorn weit geöffnete Mantel gibt den Blick frei auf die nackte Haut im Bereich von Schulter und Dekolleté, wobei sich ein besonders starker Kontrast am Übergang von der hellen Haut hin zum faserigen dunklen Pelz ergibt. Unter dem Mantel ist der Körper lediglich mit etwas weißem Stoff bedeckt – hierbei könnte es sich um ein Hemd, eine Bluse oder ein Kleid handeln. Diese relativ freizügige Bekleidung verleiht dem Bild einen intimen Charakter. Der schlanke Hals ist ebenso wie die Ohren ohne jeglichen Schmuck. An ihrer rechten Halsseite und am Rand der rechten Gesichtshälfte sind Schattenbereiche sichtbar, die auf einen Lichtquelle jenseits des rechten Bildrandes hindeuten.

Bei der unbestimmte Raumsituation im Bildhintergrund könnte es sich um Pflanzen in einem Gewächshaus handeln. Wie eine Tapete wirkt die Fläche mit den beinahe abstrakten Formen der grünen Blätter, den kleinen dunklen Ästen und den blau-weißen Blüten zu beiden Seiten des Kopfes der Porträtierten. Am rechten Bildrand etwas unterhalb der Bildmitte erscheint ein waagerechter breiter grüner Streifen, durch den die Pflanzenteile des Hintergrundes sichtbar sind. Auf dieser Fläche, die schemenhaft die Oberkante einer Bank andeuten könnte, ist die Signatur „Manet“ zu lesen.[5] Anlässlich einer Ausstellung 2012 in der Wiener Albertina wurde das Bild Dame im Pelz als Manets „Zeichen seiner Referenz an weibliche Schönheit, Sinnlichkeit und modische Eleganz“ beschrieben.[6]

Die Unbekannte – zur Identität der Porträtierten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die zu diesem Bild in verschiedenen Sprachen existierenden Bezeichnungen verweisen teilweise auf die unklare Identität der Porträtierten. Der französische Bildtitel L’inconnue findet sich in der deutschsprachigen Literatur entsprechend als Die Unbekannte wieder.[7] Zudem gibt es für dieses Bildnis die englische Bezeichnung The unknown Lady.[2] Einige Autoren vermuten, es könnte sich bei der Dargestellten um Jeanne Guillemet handeln, da der erste Besitzer des Bildes als „Guillemet, Paris“ bekannt ist.[8] Madame Guillemet unterhielt zusammen mit ihrem Mann Jules in Paris ein Modegeschäft in der vornehmen Rue du Faubourg Saint-Honoré und gehörte zum Freundeskreis des Künstlers.[5] Sie war für ihre Schönheit und elegante Kleidung bekannt und die Dame im Pelz wird in gleicher Weise als „mondäne Erscheinung“ beschrieben.[5] Manet hatte die Eheleute Guillemet 1879 im Gemälde Im Wintergarten (Nationalgalerie, Berlin) porträtiert und Jeanne Guillemet ist darüber hinaus in den beiden 1880 entstandenen Pastellbildern Madame Guillemet (Saint Louis Art Museum) und Pariserin (Ordrupgaard Museum, Charlottenlund) zu sehen.[9] Auffällig ist, dass Madame Guillemet sowohl in den Pastellbildern, als auch im Doppelporträt mit ihrem Mann, hochgeschlossene Kleidung trägt, was für eine verheiratete Frau ihrer Gesellschaftsschicht angemessen erscheint. Die freizügige Darstellung im Bildnis Dame im Pelz spricht eher gegen Madame Guillemet als Modell, zumal die freundschaftliche Beziehung zwischen ihr und Manet von relativ förmlichen Umgangsformen geprägt war, worauf erhaltene Briefe hindeuten.[10]

Ein anderes Indiz für Madame Guillemet als Modell für das Bildnis Dame im Pelz ist der Pflanzenhintergrund, der sich – deutlich ausgearbeiteter – beim Doppelporträt der Guillemets im Gemälde Im Wintergarten wiederfindet.[5] Als Modell für die Dame im Pelz kommen aber neben Madame Guillemet auch andere Frauen in Frage. So gibt es bei mehreren ab 1879 entstandenen Werken Manets einen Hintergrund aus hohen dichten Pflanzen. Dem Maler stand zu diesem Zeitpunkt ein realer Wintergarten als Kulisse zur Verfügung, in den er verschiedene Modelle zur Sitzung einlud. Neben dem Ehepaar Guillemet porträtierte er in diesem Wintergarten seine Frau Suzanne (Nationalgalerie, Oslo) und die Schauspielerin Jeanne Demarsy posiert vor einer solchen Pflanzenkulisse im Gemälde Auf der Bank (Pola Museum of Art, Hakone). Da Madame Manet eine völlig andere Physiognomie als die Dame im Pelz hatte, kommt sie als Dargestellte in diesem Bildnis nicht in Frage. Auch bei Jeanne Demarsy gibt es nur wenig Ähnlichkeit zur Porträtierten im Bild Dame im Pelz.

Ein weiterer Anhaltspunkt zur Identifizierung der Dame im Pelz könnte ihre Kleidung sein. Vor allem unter Manets späten Bildnissen gibt es mehrere Porträts von Damen, die ein Kleidungsstück mit Pelzkragen tragen. Einen Kragen ähnlich dem im Bild Dame im Pelz zeigt Manet beispielsweise bei der im Profil dargestellten Frau mit Pelz (Privatsammlung). Beide Bilder sind als Pastell ausgeführt und in kurzem zeitlichen Abstand entstanden. Bei der im Bild Frau mit Pelz Porträtierten ist die Identität ebenfalls ungeklärt, äußerliche Übereinstimmungen zur Dame im Pelz sind durchaus vorhanden. Darüber hinaus finden sich bei mehreren um 1880 entstandenen Frauenporträts Darstellungen mit großem Dekolleté. Im Porträt der Mademoiselle Isabelle Lemonnier (Privatsammlung) zeigt Manet eine gute Freundin in Ballrobe, bei der, wie in Dame im Pelz, die nackte Haut von Schulter und Dekolleté zu sehen ist. Beim büstenartigen Porträt der Madame Jacob (Musée d’Orsay, Paris) verzichtete Manet auf jegliche Kleidung. Vor allem Madame Jacob weist bei den Gesichtszügen große Ähnlichkeit zur Dargestellten im Bild Dame im Pelz auf. All diese und weitere nicht genannte Frauen könnten für das Bild Dame im Pelz Modell gesessen haben – eine eindeutige Identifizierung ist jedoch durch Vergleiche mit anderen Werken Manets nicht möglich.

Provenienz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Manets Werkverzeichnis von Rouart/Wildenstein ist als erster Besitzer des Bildes „Guillemet, Paris“ vermerkt.[8] Hierbei könnte es sich um das bereits genannte Ehepaar Guillemet handeln, aber auch der mit Manet befreundete Maler Antoine Guillemet käme theoretisch als Besitzer in Frage, wird jedoch in der Manet-Literatur nicht mit dem Bild in Verbindung gebracht. Als nächster Besitzer ist der Unternehmer und Kunstsammler Auguste Pellerin bekannt. Der Margarinefabrikant besaß eine umfangreiche Sammlung von Werken Manets, die 1910 in den Kunsthandel gelangten. Ein Konsortium aus den Galerien Bernheim-Jeune, Durand-Ruel und Paul Cassirer erwarb die Sammlung und stellte sie, einschließlich der Dame im Pelz, unter anderem in der Münchner Kunsthandlung Moderne Galerie von Heinrich Thannhauser aus.

Danach gelangte das Bild in die Sammlung des Berliner Bankiers Robert von Mendelssohn, der neben Gemälden des Barock auch mehrere Werke des französischen Impressionismus besaß.[11] Nach seinem Tod 1917 ging die Kunstsammlung in den Besitz seiner Familie über. Die Witwe Giulietta von Mendelssohn-Gordigiani lebte als gebürtige Italienerin überwiegend in ihrem Heimatland, während die beiden Kinder des Paares, die Schauspielerin Eleonora von Mendelssohn und der Cellist und Theaterregisseur Francesco von Mendelssohn, zunächst die Berliner Villa der Mendelssohns bewohnten, in der sich auch die Gemäldesammlung befand. 1935 ließ Eleonora von Mendelssohn, durch Heirat inzwischen österreichische Staatsbürgerin, den Großteil der Kunstsammlung als Umzugsgut nach Schloss Kammer in Oberösterreich bringen.[12] Eleonora und ihr Bruder Francesco von Mendelssohn emigrierten noch im selben Jahr in die Vereinigten Staaten, wohin sie eine Reihe von Kunstwerken mitnahmen, die sie in den Folgejahren veräußerten, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.

Manets Dame im Pelz und weitere Bilder der Sammlung Mendelssohn verblieben in Europa. Giulietta von Mendelssohn-Gordigiani, die nach deutscher Gesetzgebung als Arierin galt, ließ 1942 ihren Vermögensverwalter Aldo Cima über den Verkauf von Kunstwerken verhandeln. Aus der Sammlung von Mendelssohn kamen schließlich einige Werke des französischen Impressionismus über den Kunsthändler Otto Schatzker in die Österreichische Galerie in Wien.[13] Maßgeblich beteiligt war hierbei der Museumsdirektor Bruno Grimschitz, der mit den Ankäufen versuchte, Lücken im Sammlungsbestand zu schließen.[14] Für Manets Dame im Pelz wurde ein Betrag von 40.000 Reichsmark vereinbart.[15] Nach dem Zweiten Weltkrieg versuchte Giulietta von Mendelssohn-Gordigiani vergeblich, die Restitution der in Wien befindlichen Bilder zu erreichen. Sie machte verfolgungsbedingten Verkauf geltend, den sie jedoch nicht beweisen und durchsetzen konnte.[16] Die Dame im Pelz war das erste und ist bis in die Gegenwart das einzige Bildnis Manets in einem österreichischen Museum.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bärbel Holaus, Elisabeth Hülmbauer, Claudia Wöhrer: Kunst des 19. Jahrhunderts. Bestandskatalog der Österreichischen Galerie des 19. Jahrhunderts. Bd. 3 L–R, Österreichische Galerie Belvedere und Brandstetter, Wien 1998, ISBN 3-85447-765-1.
  • Edouard Manet: Briefe. Deutsche Übersetzung von Hans Graber, Benno Schwabe Verlag, Basel 1933.
  • Galerie Matthiesen (Hrsg.): Edouard Manet. Galerie Matthiesen. Berlin 1928.
  • Melissa Müller, Monika Tatzkow: Verlorene Bilder, verlorene Leben, jüdische Sammler und was aus ihren Kunstwerken wurde. Sandmann, München 2009, ISBN 978-3-938045-30-5.
  • Fritz Novotny (Hrsg.): Neuerwerbungen der Österreichischen Galerie in Wien. Schroll, Wien 1942.
  • Österreichische Galerie (Hrsg.): Französische Kunst in der Österreichischen Galerie in Wien, Sammlungskatalog der Galerie des 19. Jahrhunderts. Galerie Welz, Salzburg 1991, ISBN 3-85349-156-1.
  • Sandra Orienti: Edouard Manet. Werkverzeichnis, Bd. 2, Ullstein, Frankfurt am Main 1981, ISBN 3-548-36051-3.
  • John Rewald: Edouard Manet, Pastels. Bruno Cassirer, Oxford 1947.
  • Denis Rouart, Daniel Wildenstein: Edouard Manet: Catalogue raisonné. Bibliothèque des Arts, Paris und Lausanne 1975.
  • Klaus Albrecht Schröder: Impressionismus: Pastelle, Aquarelle, Zeichnungen. Ausstellungskatalog Milwaukee und Wien, Dumont, Köln 2012, ISBN 3-8321-9440-1.
  • Maryanne Stevens: Manet, portraying life. Ausstellungskatalog, Royal Academy of Arts, London 2012, ISBN 978-1-905711-74-1.
  • Adolphe Tabarant: Manet, histoire catalographique. Éd. Montaigne, Paris 1931.
  • Mikael Wivel: Manet. Ausstellungskatalog Ordrupgaardsamlingen Charlottenlund, Kopenhagen 1989, ISBN 87-88692-04-3.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Das Bild wird als Dame im Pelz bezeichnet in Österreichische Galerie (Hrsg.): Französische Kunst in der Österreichischen Galerie in Wien, Sammlungskatalog der Galerie des 19. Jahrhunderts, S. 94. Darüber hinaus findet sich die Bezeichnung Madame Guillemet (Die Unbekannte) in Sandra Orienti: Edouard Manet. Werkverzeichnis, Bd. 2, S. 68. In der Berliner Manet-Ausstellung 1928 firmierte das Porträt als Damenbildnis, siehe Katalog Galerie Matthiesen (Hrsg.): Edouard Manet, S. 62. Der französische Titel ist entnommen dem Werkverzeichnis von Denis Rouart, Daniel Wildenstein: Edouard Manet, Catalogue raisonné, Bd. 2, S. 16, Nr. 39.
  2. a b John Rewald: Edouard Manet, Pastels, S. 59.
  3. Größenangaben aus Österreichische Galerie (Hrsg.): Französische Kunst in der Österreichischen Galerie in Wien, Sammlungskatalog der Galerie des 19. Jahrhunderts, S. 94. Abweichend hiervon gibt es die Abmessungen 55 × 46 cm in Bärbel Holaus, Elisabeth Hülmbauer, Claudia Wöhrer: Kunst des 19. Jahrhunderts. Bestandskatalog der Österreichischen Galerie des 19. Jahrhunderts. Bd. 3 L–R, S. 57.
  4. Heimo Kuchling: Neuerwerbungen der Galerie des 19. Jahrhunderts, Wien in Die Weltkunst vom 30. Mai 1943.
  5. a b c d e Österreichische Galerie (Hrsg.): Französische Kunst in der Österreichischen Galerie in Wien, Sammlungskatalog der Galerie des 19. Jahrhunderts, S. 94.
  6. Klaus Albrecht Schröder: Impressionismus: Pastelle, Aquarelle, Zeichnungen, S. 173.
  7. Sandra Orienti: Edouard Manet. Werkverzeichnis, Bd. 2, 68.
  8. a b Denis Rouart, Daniel Wildenstein: Edouard Manet: Catalogue raisonné, Bd. 2, S. 16, Nr. 39.
  9. Zum Bild Madame Guillemet siehe Maryanne Stevens: Manet, portraying life, S. 192. Zum Bild Pariserin siehe Mikael Wivel: Manet, S. 138.
  10. In einem Brief an Madame Guillemet schreibt Manet beispielsweise relativ förmliche Zeilen: „Verehrte Frau, ... Es geht mir immer besser, und ein Brief von Ihnen von Zeit zu Zeit würde zu meiner Genesung beitragen. Seien Sie also nicht sparsam damit. ...“ Brief aus Bellevue im Juli 1880. Zitiert nach Edouard Manet: Briefe. Deutsche Übersetzung von Hans Graber, S. 95.
  11. Sowohl im Werkverzeichnis von Rouart/Wildenstein als auch im Bestandskatalog der Österreichischen Galerie Belvedere ist Robert von Mendelssohn als Besitzer nicht angegeben. Stattdessen wird der erst 1901 geborene Sohn Francesco von Mendelssohn als Besitzer genannt. Siehe Denis Rouart, Daniel Wildenstein: Edouard Manet: Catalogue raisonné, Bd. 2, S. 16, Nr. 39 und Bärbel Holaus, Elisabeth Hülmbauer, Claudia Wöhrer: Kunst des 19. Jahrhunderts. Bestandskatalog der Österreichischen Galerie des 19. Jahrhunderts. Bd. 3 L–R, S. 57. Der Ankauf durch Robert von Mendelssohn findet sich hingegen in Melissa Müller, Monika Tatzkow: Verlorene Bilder, verlorene Leben, jüdische Sammler und was aus ihren Kunstwerken wurde, S. 74.
  12. Melissa Müller, Monika Tatzkow: Verlorene Bilder, verlorene Leben, jüdische Sammler und was aus ihren Kunstwerken wurde, S. 76.
  13. Weitere Werke aus der Sammlung von Mendelssohn in der Österreichischen Galerie Belvedere sind Baumlandschaft (Morgen) und Baumlandschaft (Abend) von Camille Corot, Harlekin und Columbine von Edgar Degas und das Gemälde Weg in Monets Garten in Giverny von Claude Monet.
  14. Zum Erwerb der Bilder 1942 siehe Fritz Novotny (Hrsg.): Neuerwerbungen der Österreichischen Galerie in Wien. Im Vorwort bedankt sich Direktor Bruno Grimschitz für die finanziellen Zuwendungen des Reichsstatthalters Baldur von Schirach. Das Bild Dame im Pelz wird dort auf S. 6 als Damenbildnis bezeichnet.
  15. Melissa Müller, Monika Tatzkow: Verlorene Bilder, verlorene Leben, jüdische Sammler und was aus ihren Kunstwerken wurde, S. 79.
  16. Giulietta von Mendelssohn-Gordgiani gab an: „Da mein Mann jüdischer Abstimmung war, betrachteten die Nazis, obwohl mein Mann verstorben war, unser Vermögen als jüdisches Vermögen und versuchten, insbesondere in den Besitz unserer Gemälde zu gelangen, ... und zwar zu Preisen, die lediglich einen kleinen Bruchteil des wirklichen Wertes der Bilder darstellten. Unter Drohungen, dass sie auch andere Mittel zur Verfügung hätten, wenn ich hierzu nicht bereit sei, wurde ich gezwungen, diesem Verkauf zuzustimmen ... Ich hätte die Gemälde niemals zu solchen Preisen verkauft, wenn ich nicht durch die gegen mich ausgesprochenen Drohungen, im Zusammenhang mit Verfolgungen durch den Nationalsozialismus, hierzu gezwungen worden wäre.“ Zitat in Melissa Müller, Monika Tatzkow: Verlorene Bilder, verlorene Leben, jüdische Sammler und was aus ihren Kunstwerken wurde, S. 82.