Dekolonisation Afrikas – Wikipedia

Chronologie der Unabhängigkeit afrikanischer Länder

Mit Dekolonisation Afrikas wird die schrittweise staatlich-politische, wirtschaftliche und kulturelle Verselbständigung der Kolonien in Afrika bezeichnet, in deren Folge die europäischen Kolonialmächte aus der direkten Führung der Kolonien ausschieden. Die Phase der staatlichen Dekolonisation (auch Entkolonisierung genannt)[1] setzte in Afrika im Gefolge des Zweiten Weltkriegs ein. Schon vorher hatte es unabhängige Staaten in Afrika gegeben. 1945 bestanden drei unabhängige Staaten: Liberia, Äthiopien und Ägypten. Die Zahl wuchs bis 1960 auf 15 an. In 1960 allein erreichten weitere 17 afrikanische Kolonien ihre Unabhängigkeit, darunter Kongo und Nigeria. Danach wurde in den 60er Jahren Ostafrika dekolonisiert. In den siebziger Jahren kamen die portugiesischen Besitzungen Mosambik, Angola und die Kapverdischen Inseln dazu. Letzter Schritt waren die Siedlungskolonien im Süden Afrikas bis zu den ersten freien Wahlen in Südafrika 1994.[2]

Die Übernahme der politischen Macht durch indigene Gruppen vollzog sich teils friedlich, teils in kriegerischen Konflikten mit den Kolonialmächten. Im Kalten Krieg wurde die Unabhängigkeitsbewegung zugleich zu einem Faktor im geostrategischen Kalkül der Weltmächte. Die Sowjetunion und China unterstützten die Unabhängigkeitsbewegungen in einigen afrikanischen Ländern, um den Einfluss der USA und Europas zurückzudrängen.

Die formelle europäische Herrschaft über die Kolonialstaaten in Afrika endete gleichzeitig mit der kolonialen Ära weltweit. Dabei kann die Dekolonisierung auch heute noch nicht als abgeschlossen angesehen werden, politisch besonders hinsichtlich der Rolle Frankreichs, generell aber wirtschaftlich und kulturell.[3] Dekolonisation wird nicht als Bruch gesehen, sondern als Fortsetzung der Geschichte des Kolonialismus. Die Dekolonisierung Afrikas verlangt eine Dekolonisierung Europas (Albert Gouaffo).[4]

Kolonialpolitik nach 1945[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Afrika um 1913

Als in den 1950er-Jahren die europäische Wirtschaft wieder in Schwung kam, wurde in den Kolonialländern zum ersten Mal über die Entlassung der afrikanischen Kolonien in die Unabhängigkeit debattiert. Dabei ging es insbesondere um die Frage der Rentabilität der Kolonien für die Mutterländer. Der Entschluss zur Dekolonisation kam teilweise aus makroökonomischen Gründen, denn die Mutterländer konnten ihre Kolonien nicht mehr finanzieren. Also war man allgemein zu dem Schluss gekommen, dass es wirtschaftlich günstiger wäre, sich politisch aus Afrika zurückzuziehen.

Zudem sahen sich die europäischen Machthaber vom aufstrebenden Nationalismus in den Kolonien immer mehr bedroht. Vorbilder waren zum Teil die asiatischen Unabhängigkeitsbewegungen, insbesondere die in Indien, die sich bereits kurz nach dem Ersten Weltkrieg formiert hatten. Ein Kampf um die Herrschaft mit militärischen Mitteln oder auch eine Umstrukturierung der Kolonialreiche kamen auf lange Sicht nicht in Frage. Dazu kamen „Versprechen“ auf größere Selbstverwaltung, die die Kolonialmächte während des Krieges gemacht hatten, als Truppen aus den Kolonien ihre Armeen verstärkten. Daher ging man etwa ab 1950 daran, die Staaten in die Unabhängigkeit zu entlassen. Soziale Träger der Entkolonialisierung waren meist lokale Eliten, die untere Funktionen in der Kolonialverwaltung besetzten und durch fehlende Aufstiegschancen frustriert waren.

Bei der Machtübergabe waren die Kolonialherren immer darauf bedacht, Regierungen zu fördern bzw. zu installieren, die ihnen genehm waren. Europa wollte zwar ein demokratisches Afrika, aber auf allen Einfluss verzichten wollte man auch nicht.

Die Wege in die Unabhängigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Britische Kolonien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Briten erwogen als erste Kolonialmacht eine weitgehende Dekolonisation Afrikas. Sie wollten eine allmähliche Machtübergabe an gemäßigte, demokratische Regierungen. Vor allem war man darauf bedacht, Gewalttätigkeiten zu vermeiden – wenn auch mit wenig Erfolg. Denn in vielen ehemals britisch-regierten Staaten kam es zu blutigen Auseinandersetzungen. In Kenia wurde 1956 der Mau-Mau-Aufstand niedergeschlagen. Die Wahlen in Nigeria 1951 schürten regionale Konflikte. In Südrhodesien erklärten weiße Siedler einseitig die Unabhängigkeit, was zu Eskalationen mit den afrikanischen Nationalisten unter Robert Mugabe führte. Auch die Zentralafrikanische Föderation zersplitterte an nationalistischen Streitereien.

Die meisten ehemaligen Kolonien Großbritanniens wurden in das Commonwealth of Nations eingebunden.

Französische Kolonien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frankreich wollte die Kolonien in Form der Französischen Union politisch noch enger an sich binden In den 90er Jahren wurde der Begriff Françafrique für die gaullistische französische Afrikapolitik der vorangegangenen Jahrzehnte seit der Unabhängigkeit geprägt. Frankreich sicherte sich über politischen Einfluss den weiteren Zugang zu Rohstoffen und stützte etwa für den Ölzufluss zu Elf Aquitaine auch diktatorische und korrupte Regime wie die Familie Bongo in Gabun. Dafür gab Frankreich Sicherheitsgarantieren in Form einer vertraglich abgesicherten Präsenz französischer Schutztruppen. In den neunziger Jahren wurde im Detail bekannt, dass Frankreich sich an Wahlfälschungen, Putschversuchen und geheimen Militäroperationen beteiligte und Demokratie als Deckmantel benutzte. Seit der Jahrhundertwende ist die Außenpolitik gegenüber den ehemaligen Frankreichs durch Widersprüchlichkeit gekennzeichnet; sie stößt auf zunehmenden Unglauben und mündete in Militärputsche in acht Ländern von 2020 bis 2023.[5]

Erst nach dem Ende des Algerienkriegs (1962) rückte Frankreich endgültig von der Kolonialidee ab – nicht zuletzt, weil ein weiteres Blutvergießen auf breite Ablehnung gestoßen wäre.

Inwiefern die Unabhängigkeit der Kolonien von den Einheimischen gewünscht wurde, ist nicht ganz gewiss. Als die französischen Kolonien in einem Referendum am 28. September 1958 vor die Wahl gestellt wurden, zog nämlich der überwiegende Teil der Bevölkerung eine weitere Anbindung an Frankreich der völligen Eigenständigkeit vor.[6] Zwei Jahre später war das französische Kolonialreich Geschichte. Einzig Algerien hatte noch bis zum Sieg der algerischen Befreiungsfront (FLN) 1962 faktisch den Status einer Kolonie, auch wenn es jahrzehntelang administrativ Teil Frankreichs war.

siehe auch Französisch-Nordafrika, Französisch-Marokko

Italienische Kolonien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Königreich Italien annektierte nach dem Italienisch-Türkischen Krieg (1911–1912) Libyen. 1934 erklärte Mussolini Italiens libysche Besitzungen zur Kolonie Italienisch-Libyen. Es kam zu Grenzstreitigkeiten um den Aouzou-Streifen im Süden mit Frankreich und seiner Kolonie Französisch-Äquatorialafrika. Im Zweiten Weltkrieg griffen italienische Truppen Ägypten an, wurden aber von britischen Truppen zurückgeschlagen. Von 1941 bis 1943 unterstützten deutsche Truppen („Afrikakorps“ unter Generalfeldmarschall Erwin Rommel) die italienischen Einheiten in Libyen gegen alliierte Verbände, bis sowohl die italienischen als auch die deutschen Einheiten im Mai 1943 bei Tunis kapitulieren mussten. Von 1943 bis 1949 war Libyen von Großbritannien und Frankreich besetzt.

1949 beschlossen die Vereinten Nationen, Libyen in die Unabhängigkeit zu entlassen, und setzten als Hochkommissar Adrian Pelt ein.[7] 1960 erhielt das Italienische Treuhandgebiet Somalia seine Unabhängigkeit.

Portugiesische Kolonien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Portugal, damals unter der Diktatur António Salazars, wies jeden Gedanken an eine Unabhängigkeit seiner Kolonien Angola, Guinea-Bissau, Kap Verde, Mosambik und São Tomé und Príncipe energisch zurück. Die Folge waren ab 1960 Aufstände in Angola, Guinea-Bissau und Mosambik, auf die Portugal mit dem Portugiesischen Kolonialkrieg antwortete. Gleichzeitig änderte es seine Kolonialpolitik einschneidend, indem es die Situation der Afrikaner in seinen Kolonien deutlich verbesserte und sie zu portugiesischen Staatsbürgern machte – mit dem Ziel, sie vom Unabhängigkeitskampf abzuhalten und für einen Verbleib im portugiesischen Reich zu gewinnen. 1973 war der Krieg jedoch in Guinea-Bissau militärisch verloren und dieses Land erklärte seine Unabhängigkeit. Zu diesem Zeitpunkt hatten die portugiesischen Streitkräfte die Guerillabewegungen in Angola jedoch praktisch neutralisiert, während in Mosambik eine Art militärisches Gleichgewicht herrschte.

Der wirtschaftliche und menschliche Verschleiß durch den Krieg trug in Portugal entscheidend dazu bei, dass ein Militärputsch – die sogenannte Nelkenrevolution – 1974 das Salazar-Regime stürzte. Die neue Übergangsregierung sowie die nachfolgende unter Vasco Gonçalves beendeten unverzüglich alle militärischen Aktionen. Portugal leitete die Entkolonisierung seiner afrikanischen Kolonien ein und erkannte 1975 deren Unabhängigkeit an.

Spanische Kolonien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spanien gab seine afrikanischen Kolonien Äquatorialguinea und Westsahara kurz vor dem Tod des Diktators Franco im Jahr 1975 auf und ließ sie dabei zum Teil in einem verheerenden politischen Zustand zurück. Westsahara wurde kurz nach dem spanischen Abzug von Marokko okkupiert.

Belgische Kolonie Kongo[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Desaster war die Dekolonisation von Belgisch-Kongo. Dessen Bevölkerung hatte bis dahin keine Erfahrung mit demokratischer Organisation sammeln können, denn bis 1960 war sie von jeder politischen Partizipation ausgeschlossen. Die ersten freien Wahlen, bei denen über 100 „Parteien“ antraten, verliefen katastrophal und mündeten in die Kongo-Krise. Die stimmenstärkste Partei Mouvement National Congolais-Lumumba von Patrice Lumumba verfügte über nur 33 der 137 Mandate. Seine zentralistischen Pläne begünstigten die separatistischen Tendenzen in der schwer kontrollierbaren Provinz Katanga.

Mandats-/Treuhandgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Afrikanische Staaten nach Jahr der Unabhängigkeit

Die vormaligen deutschen Kolonien wurden nach dem Ersten Weltkrieg durch die Siegermächte als Mandatsgebiete im Auftrag des Völkerbundes verwaltet. Völkerrechtlich waren es somit keine Kolonien mehr, in der Herrschaftspraxis gab es aber eine hohe Kontinuität.[8] Frankreich und Großbritannien teilten sich Kamerun (Französisch-/Britisch-Kamerun) und Togo (Französisch-/Britisch-Togoland). In Tanganjika wurde die Verwaltung von Großbritannien und in Ruanda-Urundi von Belgien ausgeübt. NS-Pläne zur Wiedererrichtung der deutschen Kolonialherrschaft scheiterten am Zweiten Weltkrieg und an der Ausrichtung auf die Sowjetunion als Hauptgegner. Die Gebiete, einschließlich ehemaliger italienischer Kolonien, wurden nach dem Zweiten Weltkrieg Treuhandgebiete im UN-Auftrag. Im April 1954 forderte der Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Außenhandelsfragen, Reinhold Bender, von den Vereinten Nationen vergeblich die Übertragung der Treuhandschaft einer ehemaligen Kolonie auf die Bundesrepublik.[9] Um das Jahr 1960 wurden die meisten dieser Gebiete unabhängig. Eine Ausnahme bildete Südwestafrika, da die mit der Verwaltung betraute Südafrikanische Union die UN-Treuhandschaft nicht anerkannte und eine Eingliederung als Bestandteil Südafrikas anstrebte. Auf internationalen Druck musste die Regierung Südafrikas hiervon allmählich abrücken.[10] Die staatliche Unabhängigkeit erlangte Südwestafrika (nun Namibia) erst 1990 mit dem Ende des südafrikanischen Apartheidsregimes und auf Grundlage der Resolution 435 des UN-Sicherheitsrates von 1978.[11]

Probleme der Dekolonisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Afrika 1993–2011

Generell gilt, dass die von den europäischen Kolonialmächten gezogenen Grenzen meistens auch die späteren Staatsgrenzen bildeten. Sie wurden aber bei der Eroberung willkürlich, ohne Rücksicht auf bereits bestehende Stammes- bzw. Völkergrenzen gezogen. Allerdings gab es in Afrika verbreitet auch keinen an ein Territorium gebundenen Volksbegriff. Teilweise bildeten sich Ethnien erst während der Formierung der Unabhängigkeitsbewegungen ab 1940. Als Ergebnis sind nahezu alle afrikanischen Staaten Vielvölkerstaaten mit den sich daraus ergebenden Problemen. Ein Keim für die heute verbreitete Instabilität vieler afrikanischer Länder wurde dadurch gelegt. Oft ist das Militär die einzige übergreifende Institution.

Auf Grund der Kolonialverwaltung, die meist eine Selbstverwaltung der schwarzen Bevölkerungsmehrheit ausschloss, fehlte in vielen Ländern eine demokratische Tradition, was das Entstehen von Diktaturen nach der Unabhängigkeit sehr begünstigte.

Ein weiteres Problem bildet die wirtschaftliche Ausrichtung fast aller Kolonien auf Rohstoffexporte und auf Exporte von Lebens- und Genussmitteln. Das verarbeitende Gewerbe wurde stets vernachlässigt. Daran hat sich auch nach der Unabhängigkeit nur wenig geändert. Viele afrikanische Volkswirtschaften sind daher auf Gedeih und Verderb den Weltmarktpreisen ausgeliefert, die sie kaum oder gar nicht beeinflussen können.

In vielen Teilen Afrikas ist nach wie vor der Tribalismus ein ernsthaftes Problem: Loyal ist man dort nicht (oder weniger) gegenüber der „nationalen“ Gesamtgesellschaft, die auf dem Gebiet der neuen Staaten entstanden ist – oder noch im Begriff ist zu entstehen –, sondern gegenüber der ethnischen Gruppe, der man angehört bzw. zu der man sich als zugehörig betrachtet und/oder betrachtet wird.

Staaten nach Jahr der Erlangung ihrer Unabhängigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unabhängigkeit Staat Kolonialmacht/Alt-Staat Anmerkungen
1. 1137 Äthiopien Nachfolgestaat des Aksumitischen Reiches 1935–1941 italienische Besatzung
bis 1974 Kaiserreich Abessinien
1987–1991 Volksrepublik
2. 26. Juli 1846 Liberia Vereinigte Staaten von Amerika
1920er
3. 28. Februar 1922 Ägypten Großbritannien bis 1953 Königreich
18. Dezember 1923 Internationale Zone von Tanger Marokko 1940–1945 von Spanien besetzt
1957 an Marokko
1930er
4. 11. Dezember 1931 Südafrika Großbritannien bis 1961 Südafrikanische Union
1950er
5. 24. Dezember 1951 Libyen Großbritannien Frankreich UNO-Treuhandgebiet
bis 1969 Königreich
6. 1. Januar 1956 Sudan Großbritannien Ägypten
7. 2. März 1956 Marokko Frankreich 1664

seit 1957

Sultanat der Alawiden

Königreich

7. April Spanien
8. 20. März 1956 Tunesien Frankreich bis 1957 Königreich
9. 6. März 1957 Ghana Großbritannien
10. 2. Oktober 1958 Guinea Frankreich
1960 – Afrikanisches Jahr
11. 1. Januar 1960 Kamerun Frankreich UNO-Treuhandgebiet
12. 27. April 1960 Togo Frankreich UNO-Treuhandgebiet
20. Juni 1960 Mali-Föderation Frankreich
13. 26. Juni 1960 Madagaskar Frankreich
14. 26. Juni 1960 Somaliland Großbritannien
15. 30. Juni 1960 Kongo Belgien 1971–1997 Zaire
1. Juli 1960 Italienisch-Somaliland Italien UNO-Treuhandgebiet
Vereinigung mit Somaliland zu Somalia
16. 1. August 1960 Benin Frankreich bis 1975 Dahomey
1975–1990 Volksrepublik
17. 3. August 1960 Niger Frankreich
18. 5. August 1960 Burkina Faso Frankreich bis 1984 Obervolta
19. 7. August 1960 Elfenbeinküste Frankreich
20. 11. August 1960 Tschad Frankreich
21. 13. August 1960 Zentralafrikanische Republik Frankreich 1976–1979 Kaiserreich
22. 15. August 1960 Kongo[-Brazzaville] Frankreich
23. 17. August 1960 Gabun Frankreich
24. 20. August 1960 Senegal Mali-Föderation
25. 22. September 1960 Mali Mali-Föderation
26. 1. Oktober 1960 Nigeria Großbritannien
27. 28. November 1960 Mauretanien Frankreich
1960er
28. 27. April 1961 Sierra Leone Großbritannien
29. 9. Dezember 1961 Tanganjika Großbritannien UNO-Treuhandgebiet
30. 1. Juli 1962 Burundi Belgien UNO-Treuhandgebiet
bis 1966 Königreich
31. 1. Juli 1962 Ruanda Belgien UNO-Treuhandgebiet
32. 5. Juli 1962 Algerien Frankreich
33. 9. Oktober 1962 Uganda Großbritannien
10. Dezember 1963 Sansibar Großbritannien 1856 Sultanat
1964 Volksrepublik
26. April 1964 Föderation mit Tanganjika
34. 12. Dezember 1963 Kenia Großbritannien
26. April 1964 Tansania Föderation aus Tanganjika und Sansibar
35. 6. Juli 1964 Malawi Großbritannien
36. 24. Oktober 1964 Sambia Großbritannien
37. 18. Februar 1965 Gambia Großbritannien
38. 30. September 1966 Botswana Großbritannien
39. 4. Oktober 1966 Lesotho Großbritannien
40. 12. März 1968 Mauritius Großbritannien
41. 6. September 1968 Eswatini Großbritannien bis 2018 Swasiland
42. 12. Oktober 1968 Äquatorial-Guinea Spanien
1970er
43. 10. Dezember 1974 Guinea-Bissau Portugal
44. 25. Juni 1975 Mosambik Portugal 1975–1990 Volksrepublik
45. 5. Juli 1975 Kap Verde Portugal
46. 6. Juli 1975 Komoren Frankreich seit 2001 Union der Komoren
47. 12. Juli 1975 São Tomé und Principe Portugal
48. 11. November 1975 Angola Portugal
27. Februar 1976 Westsahara Spanien Status unklar; teils von Marokko besetzt
49. 29. Juni 1976 Seychellen Großbritannien
50. 27. Juni 1977 Dschibouti Frankreich
1980er
51. 18. April 1980 Simbabwe Großbritannien 1965 einseitige Unabhängigkeit
1990er
52. 21. März 1990 Namibia Südafrika UNO-Treuhandgebiet
53. 24. Mai 1993 Eritrea Äthiopien bis 1941 italienische Kolonie
1947 UNO-Treuhandgebiet
1952 autonome Provinz
1962 von Äthiopien annektiert
21. Jahrhundert
54. 9. Juli 2011 Südsudan Sudan

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Franz Ansprenger: Politische Geschichte Afrikas im 20. Jahrhundert, Beck, München 1992, ISBN 3-406-44468-7.
  • John Iliffe: Geschichte Afrikas, 2. Auflage, Beck, München 2000, ISBN 3-406-46309-6.
  • Dietmar Rothermund, The Routledge Companion to Decolonization, Arlington & New York, 2006, ISBN 0-415-35633-4.
  • Gerhard Altmann: Abschied vom Empire. Die innere Dekolonisation Großbritanniens 1945–1985. Wallstein, Göttingen 2005, ISBN 978-3-89244-870-9.
  • Fabian Klose: Menschenrechte im Schatten kolonialer Gewalt. Die Dekolonisierungskriege in Kenia und Algerien 1945–1962. Oldenbourg, München 2009, ISBN 978-3-486-58884-2 (Veröffentlichungen des Deutschen Historischen Instituts London 66).[12]
  • Judith Strohm, Eric van Grasdorff, Verena Ackels: 50 Jahre afrikanische Un-Abhängigkeiten. Eine (selbst-)kritische Bilanz. Editions AfricAvenir/Exchange & Dialogue, Wien 2010, ISBN 978-3-939313-95-3.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Siehe etwa Franz-Wilhelm Heimer, Der Entkolonisierungskonflikt in Angola. Weltforum, München 1979.
  2. Bundeszentrale für politische Bildung: 1960: Das "Jahr Afrikas". 15. Oktober 2020, abgerufen am 18. März 2024.
  3. Andreas Eckert im Gespräch mit Axel Rahmlow: Nach dem Zweiten Weltkrieg - Der schleichende Prozess der Dekolonisierung. In: Deutschlandfunk Kultur. Abgerufen am 18. März 2024.
  4. Harald Fischer-Tiné: Dekolonisation im 20. Jahrhundert. 20. Mai 2016, abgerufen am 18. März 2024.
  5. Erika Burri: Die französische Afrikapolitik wird von einem Geist verfolgt. In: Neue Zürcher Zeitung. 15. September 2023, ISSN 0376-6829 (nzz.ch [abgerufen am 18. März 2024]).
  6. siehe auch fr:Liste d'élections en 1958#Septembre
  7. UN Resolution 289 IV: „Question of the Disposal of the former Italian Colonies“, 21. Nov. 1949
  8. Sebastian Conrad: Deutsche Kolonialgeschichte. C.H. Beck, München 2008, ISBN 978-3-406-56248-8, S. 116.
  9. Martin Baer, Olaf Schröter: Eine Kopfjagt. Deutsche in Ostafrika: Spuren kolonialer Herrschaft. Christoph Links Verlag, Berlin 2001, ISBN 978-3-86153-248-4, S. 175.
  10. André du Pisani: SWA/Namibia: The Politics of Continuity and Change. Jonathan Ball Publishers, Johannesburg 1986, S. 178–183, hier S. 179–180.
  11. SAIRR: Race Relations Survey 1989/90. Johannesburg 1990. S. 220.
  12. Vgl. Lasse Heerten: Rezension zu: Klose, Fabian: Menschenrechte im Schatten kolonialer Gewalt. Die Dekolonisierungskriege in Kenia und Algerien 1945–1962. München 2009. In: H-Soz-u-Kult, 18. März 2010.