Dieter Pützhofen – Wikipedia

Kandidatenplakat zur Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 1985

Dieter Pützhofen (* 14. Mai 1942 in Krefeld) ist ein Politiker (CDU).

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach einer Lehre, Abendgymnasium und pädagogischer Hochschule war er Lehrer, Konrektor, Rektor und Schulrat, später Schulamtsdirektor beim Regierungspräsidenten Düsseldorf. Pützhofen ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pützhofen wurde 1962 Mitglied der Jungen Union und 1969 der CDU. Im Jahre 1975 war er Stadtrat in Krefeld. Von 1981 bis 1989 sowie von 1994 bis 2004 war er Oberbürgermeister der Stadt Krefeld.

Nach der deutlichen Wahlniederlage der CDU in der Landtagswahl 1985, in der auch Pützhofen als Landtagskandidat durchgefallen war, übernahm er den Vorsitz der CDU Rheinland.[1] Bald galt er als der neue Hoffnungsträger seiner Partei in Nordrhein-Westfalen und wurde in der Presse als der Kennedy vom Niederrhein bezeichnet.[2] Seine Popularität begann allerdings wieder nach einem Auftritt in der ZDF-Talkshow Was nun, …? im Januar 1986 zu sinken, nachdem er sich in der Diskussion seinem Kontrahenten, dem Grünen-Politiker Joschka Fischer, nicht gewachsen zeigte.[3] Zwei Monate später konnte sich Pützhofen bei der Vereinigung der CDU-Landesverbände Rheinland und Westfalen-Lippe im Kampf um den Vorsitz des neuen Landesverbandes Nordrhein-Westfalen nicht gegenüber Kurt Biedenkopf durchsetzen. Ihm verblieb das Amt des Ersten Stellvertretenden Landesvorsitzenden. In der Folge kam es zwischen Pützhofen und Biedenkopf zu einem heftigen parteiinternen Machtkampf,[4][5] so dass sich die Bundespartei zum Eingreifen veranlasst sah. Laut dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel warf der Generalsekretär der Bundes-CDU Heiner Geißler Pützhofen vor, einen sinnlosen, parteischädigenden Streit zu führen.[6] Schließlich mussten sich 1987 sowohl Pützhofen als auch sein Konkurrent Biedenkopf aus der nordrhein-westfälischen Landespolitik zurückziehen.

Pützhofen war von 1990 bis 1999 Mitglied des Bundestages. 1990 und 1994 gewann er das Direktmandat im Wahlkreis Krefeld und 1998 zog er über die Landesliste der CDU in den Bundestag ein.

Ehrungen und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Der Außenseiter hat’s geschafft In: Die Zeit, Nr. 41/1985, abgerufen am 16. Mai 2015.
  2. Konrad-Adenauer-Stiftung: CDU Nordrhein-Westfalen - Geschichte des Landesverbands, abgerufen am 16. Mai 2015.
  3. Joschka Fischer. In: Der Spiegel. Nr. 6, 1986 (online)., abgerufen am 16. Mai 2015.
  4. Frühmorgens Kopfball. In: Der Spiegel. Nr. 7, 1987 (online)., abgerufen am 16. Mai 2015.
  5. Alle machen. In: Der Spiegel. Nr. 10, 1987 (online)., abgerufen am 16. Mai 2015.
  6. Neues Gesicht. In: Der Spiegel. Nr. 19, 1987 (online)., abgerufen am 16. Mai 2015.
  7. In der Welt zu Gast, in Krefeld zu Hause. In: wz.de, 24. März 2023 (online)., abgerufen am 2. April 2023