Einkommensmillionär – Wikipedia

Als Einkommensmillionär bezeichnet man eine natürliche Person (Steuerpflichtiger), die in einem Veranlagungszeitraum (Kalenderjahr) Einkünfte oder Einkommen von einer Million Euro (bzw. einer anderen Devise) oder mehr erzielt hat. Vom Einkommensmillionär zu unterscheiden ist der Vermögensmillionär.

Situation in Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laut Statistischem Bundesamt wurden im Jahr 2004 nur 9.688 Einkommensmillionäre registriert. Diese hatten ein Jahreseinkommen von durchschnittlich 2,7 Millionen Euro versteuert. Sie machen 0,03 % aller Steuerpflichtigen aus, sorgen aber für 5,2 % des gesamten Lohn- und Einkommensteueraufkommens.[1][2]

Die Zahl der Einkommensmillionäre betrug knapp 12.500 im Jahr 2009.[3]

Im Jahr 2013 wiesen laut Statistischem Bundesamt 17.400 Personen mit einem Gesamtbetrag der Einkünfte von über 1 Mio. Euro. Dies waren rund 2.800 mehr als 2010.[4] Die meisten Einkommensmillionäre lebten 2013 in Nordrhein-Westfalen (4.264), gefolgt von Bayern (3.806) und Baden-Württemberg (2.989).[5] Eine der höchsten Quoten von Einkommensmillionären in Deutschland hat die Stadt Meerbusch im Rhein-Kreis Neuss mit 61 bei 54.318 Einwohnern[6] und die Gemeinde Schalksmühle im Märkischen Kreis mit 13 pro 11.847 Einwohnern.[7] Unter den großen deutschen Städten hat Düsseldorf die meisten Einkommensmillionäre pro Einwohner, nämlich einen auf 1.535 Einwohner (2007).[8]

Die Zahl der Einkommensmillionäre wuchs weiter auf über 21.000 im Jahr 2015.[3] Damit hat sich die Zahl seit 2004 (s. o.) mehr als verdoppelt.

Im Rahmen des Cum-Ex-Skandals sollen zwischen 2009 und 2016 meist Einkommensmillionäre hunderte Millionen Euro Steuern hinterzogen haben.[9]

Situation in der Schweiz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Schweiz werden auf Bundesebene Einkommen über 200.000 Schweizer Franken (CHF) nicht separat erfasst. Gelegentlich werden Zahlen auf Ebene der Gemeinden oder Kantone veröffentlicht. In Kantonen mit niedrigen Einkommensteuersätzen, wie z. B. Zug, nehmen insbesondere ausländische Einkommensmillionäre (jene ohne Schweizer Bürgerrecht) bevorzugt ihren Wohnsitz. So lebten im Jahr 2000 z. B. in der Gemeinde Wollerau im Kanton Schwyz 29 Einkommensmillionäre, die insgesamt 572 Millionen Schweizer Franken versteuerten.[10]

Situation in den Vereinigten Staaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das U.S. Census Bureau erfasst Einkommen über 250.000 US-Dollar nicht separat. Bezieher von Millioneneinkommen sind in den Vereinigten Staaten u. a. Manager. Diese z. T. sehr hohen Vergütungen unterliegen bei börsennotierten Unternehmen einer Publizitätspflicht durch die amerikanische Börsenaufsicht SEC. Die höchsten Gehaltszahlung erhielt im Jahr 2005 der CEO der Occidental Petroleum Corporation, Ray R. Irani, mit 70.217.958,00 USD. 39 Unternehmenslenker erzielten Gehaltszahlungen zwischen 25 und 50 Millionen USD. Allerdings sind in diesen Vergütungen auch erhebliche Einkommen aus der Ausübung von Aktienoptionen enthalten.[11]

Die Liste der höchsten Managergehälter führte im Jahr 2006 Richard D. Fairbank, der CEO des Finanzkonzerns Capital One mit 249.420.000 US-Dollar an.[12] Das mutmaßlich höchste Gehalt (und Einkommen) weltweit erzielte 2006 der Börsenhändler John Arnold mit 2 Milliarden US-Dollar.[13] Der Hedgefonds-Manager John Paulson erhielt 2010 ein Gehalt von 5 Milliarden US-Dollar.[14]

Nach Daten aus dem Jahr 2007 des Internal Revenue Service liegt das Durchschnittseinkommen des 0,1 % Bevölkerungsanteils mit den höchsten Jahreseinkommen bei 5,6 Millionen US-Dollar. Betrachtet man aus dieser Gruppe die höchsten 10 % der Einkommen (damit 0,01 % der Gesamt-US-Bevölkerung), beträgt das Durchschnittseinkommen bereits 25,7 Millionen US-Dollar.[15]

Situation bei Bankmanagern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Europäische Bankenaufsichtsbehörde gab im November 2013 folgende Zahlen für 2012 bekannt:

  • EU insgesamt: 3529 Bankmanager-Einkommensmillionäre (= 11 Prozent mehr als im Vorjahr), davon
    • Großbritannien 2714 Einkommensmillionäre (= plus 278), davon 2188 im Investmentbanking;
    • Deutschland 212 (plus 42; in Deutschland gab es 2013 insgesamt 17.400 Einkommensmillionäre);
    • Frankreich 177;
    • Italien 109;
    • Österreich 19;
    • Spanien 100[16]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. taz.de – Steueraufkommen in Deutschland: Reiche zahlen die meisten Steuern, 27. August 2008, abgerufen am 15. Februar 2009
  2. diw.de – Effective Taxation of Top Incomes in Germany, 1992–2002, 8. Februar 2008 (PDF; 187 kB), Zugriff am 3. September 2013
  3. a b Bundesregierung: Antwort der Bundesregierung auf Kleine Anfrage - Drucksache 19/13748. Hrsg.: Deutscher Bundestag. Berlin 4. Oktober 2019 (bundestag.de [PDF]).
  4. https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2017/06/PD17_218_736.html
  5. [1]
  6. Artikel T-Online: Millionärsranking (Link existiert nicht mehr: Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 2. Februar 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www2.service.t-online.de) abgefragt am 5. Dezember 2007
  7. Pressemitteilung zu Einkommensmillionären in NRW 2004 (Memento vom 31. Oktober 2008 im Internet Archive) (PDF; 59 kB)
  8. Düsseldorf, die Stadt der Millionäre, Artikel vom 1. März 2012 in dem Portal WELT ONLINE, abgerufen am 2. März 2012
  9. Einkommensmillionäre werden seltener vom Finanzamt durchleuchtet. Abgerufen am 3. März 2020.
  10. Weltwoche Nr. 39, 2003 (Memento vom 29. September 2007 im Internet Archive)
  11. US-Gewerschaftsverband AFL-CIO Executive Paywatch (Memento vom 2. Januar 2007 im Internet Archive)
  12. Forbes CEO Compensation 2006
  13. Die Welt, 11. April 2007
  14. Wall Street Journal: Trader Racks Up a Second Epic Gain vom 28. Januar 2011, abgerufen am 18. April 2012
  15. Spiegel Online: Die Reichen kassieren, die Armen müssen verzichten vom 29. März 2007, abgerufen am 1. Oktober 2020
  16. [2]