Fritz Fuchs (Anwalt) – Wikipedia

Fritz Fuchs (* 24. Dezember 1881 in Kreuznach; † 6. Februar 1972 in Köln) war ein deutscher Rechtsanwalt und Politiker der CDU.

Leben und Leistungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der evangelisch getaufte, gebürtige Bad Kreuznacher Fritz Fuchs wandte sich nach dem Abitur dem Studium der Rechtswissenschaften an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin sowie der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn zu, welches er mit der Promotion zum Dr. jur. abschloss.

Fritz Fuchs war im Anschluss an das Studium und die Promotion seit 1909 mehr als 50 Jahre als Anwalt am Oberlandesgericht Köln tätig. Er begann seine berufliche Laufbahn in der Kanzlei des Justizrats Bernhard Falk, der seit 1893 den Anwaltsberuf zunächst alleine ausübte. Beide firmierten seitdem unter „Falk & Fuchs“. Die Kanzlei wurde 1926 durch den Eintritt von Rechtsanwalt Wilhelm Koll zu einer Dreiersozietät erweitert.[1]

Der zum Ehrensenator der Universität zu Köln ernannte Fritz Fuchs war mit Auguste geborene Buchholz verheiratet. Dieser Verbindung entstammten vier Kinder. Fritz Fuchs starb im Februar 1972 im Alter von 90 Jahren in Köln.

Politisches Engagement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fritz Fuchs zählte nach dem Zweiten Weltkrieg zu den Gründungsmitgliedern der Kölner CDU. In den Jahren 1947 bis 1956 versah er ehrenamtlich die Ämter des stellvertretenden Oberbürgermeisters der Stadt Köln sowie jenes des Vorsitzenden des Kulturausschusses. Darüber hinaus fungierte Fritz Fuchs seit 1946 als Mitherausgeber der Kölnischen Rundschau.

Auszeichnungen und Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fuchs rettete mit seiner Frau Auguste im September 1944 Henriette Jordan, eine deutsche Frau jüdischer Herkunft, welche aufgrund ihrer Mischehe mit einem arischen Deutschen bis zu diesem Zeitpunkt nicht verfolgt worden war, vor der Deportation durch die Nationalsozialisten. In Würdigung dieses Verdienstes wurde das Ehepaar am 23. März 2010 posthum mit der Auszeichnung Gerechte unter den Völkern der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem bedacht.[2][3] Zu Ehren der Eheleute Fuchs wurde in Bergisch Gladbach eine Straße nach ihnen benannt und trägt jetzt den Namen „Auguste-und-Fritz-Fuchs-Platz“.[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Das deutsche who's who. XV. Ausgabe von Degeners wer ist's?, Arani Verlags-GmBH., Berlin, 1967, S. 504.
  • Günter Buchstab: Adenauer, „Wir haben wirklich etwas geschaffen“. Die Protokolle des CDU-Bundesvorstands, 1953-1957. Droste, Düsseldorf, 1990, ISBN 978-3770007998, S. 407.
  • Winfried Herbers: Der Verlust der Hegemonie.: Die Kölner CDU 1945/46 - 1964, Droste, Düsseldorf, 2003, ISBN 978-3770018901, S. 170.
  • Everhard Kleinertz: Nachlässe und Sammlungen, Verbands- und Vereins-, Familien- und Firmenarchive im Stadtarchiv Köln, 1963-2002 : eine Übersicht, Historisches Archiv der Stadt Köln, Köln, 2003, ISBN 978-3928907132, S. 72, 73.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. WERNER Rechtsanwälte Informatiker: Gründerjahre bis 1945. In: WERNER Rechtsanwälte Informatiker. (werner-ri.de [abgerufen am 2. Dezember 2016]).
  2. Hinweis der Kanzlei WERNER RI (WERNER Rechtsanwälte Informatiker, Website: https://www.werner-ri.de) auf die Taten des ehemaligen Sozius RA Dr. Fritz Fuchs und seiner Ehefrau Auguste; der Hinweis enthält einen Link zum Artikel im Kölner Stadt-Anzeiger (KStA) vom 29. November 2013 mit weiteren Informationen
  3. Jörg Wehner: Posthume Ehrung für früheren Kölner Bürgermeister und seine Frau. In: stadt-koeln.de. 23. März 2010, archiviert vom Original; abgerufen am 14. Oktober 2023.
  4. Bericht über die Einweihung des "Auguste-und-Fritz-Fuchs-Platzes"