Gene Tunney – Wikipedia

Gene Tunney
Boxweltmeister im Schwergewicht
Boxweltmeister im Schwergewicht
Boxer
Daten
Geburtsname James Joseph Tunney
Geburtstag 25. Mai 1897
Geburtsort New York City, New York
Todestag 7. November 1978
Todesort Greenwich, Connecticut
Nationalität Vereinigte StaatenVereinigte Staaten US-amerikanisch
Kampfname(n) The Fighting Marine
Gewichtsklasse Schwergewicht
Stil Linksauslage
Größe 1,83 m
Reichweite 1,93 m
Kampfstatistik als Profiboxer
Kämpfe 68
Siege 65
K.-o.-Siege 48
Niederlagen 1
Unentschieden 1
Keine Wertung 1
Profil in der BoxRec-Datenbank

Gene Tunney (geboren als James Joseph Tunney; * 25. Mai 1897 in Greenwich Village, New York City, USA; † 7. November 1978 in Greenwich, Connecticut, USA) war US-amerikanischer Boxer und unumstrittener Schwergewichts-Boxweltmeister von 1926 bis 1928. Tunney wird als erster wahrer „Techniker“ im Boxring bezeichnet.

Profikarriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tunney begann 1915 mit dem Profiboxen. Seine einzige Niederlage erlitt er 1922 im Halbschwergewicht nach Punkten gegen den aus dem Mittelgewicht stammenden Harry Greb, der ihm in der ersten Runde die Nase brach. Er besiegte Greb später allerdings mehrfach.

Im Schwergewicht schlug er 1924 Georges Carpentier k. o. und war der einzige, der Tommy Gibbons vorzeitig besiegen konnte.

Bei seinem WM-Sieg nach Punkten am 23. September 1926 über Schwergewichtslegende Jack Dempsey waren zahlreiche Zuschauer im Stadion von Philadelphia enttäuscht darüber, dass es nicht wie gewohnt ein heftiger Schlagabtausch, sondern eher ein taktischer Kampf aus der Distanz war. Der Kampf ging über zehn Runden.

Der Rückkampf, ebenfalls ein Zehnrunder, fand am 22. September 1927 auf dem Soldiers Field in Chicago statt. Tunney boxte Jack Dempsey erneut aus, aber dieser schickte Tunney in der siebten Runde mit einer Kombination zu Boden. Doch vergaß Dempsey, sich nach dem Niederschlag in die neutrale Ecke zu begeben, weshalb das Anzählen deutlich verzögert wurde. Tunney konnte den Kampf fortsetzen, Dempsey in der achten Runde niederschlagen und nach Punkten gewinnen, doch entstand der Mythos des „Long Counts“ (wörtlich: langes Anzählen), da Tunney knapp 15 Sekunden am Boden war und viele daher Dempsey als Gewinner sahen.

1928 trat Gene Tunney zurück. Damit war er der zweite Schwergewichtsweltmeister, der als amtierender Titelträger ungeschlagen zurücktrat. Der erste war James J. Jeffries (1875–1953). Nach seiner siebten erfolgreichen Titelverteidigung trat er am 13. Mai 1905 zurück. Der dritte, dem dies auch gelang, war Rocky Marciano 1956.

1990 fand Tunney Aufnahme in die International Boxing Hall of Fame.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er heiratete Polly Lauder, die Erbin des Stahlmagnaten Andrew Carnegie. Sie hatten vier Kinder. Sein Sohn John Varick war von 1970 bis 1976 Senator für Kalifornien.

Tunney war eng mit dem österreichischen Kammersänger Otto Edelmann befreundet.[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gene Tunney: Wie ich Weltmeister wurde. Berlin, Oestergaard 1927. 231 Seiten
  • John Jarret: Gene Tunney. Robson Books, Juli 2003, ISBN 1-86105-618-4
  • Jack Cavanaugh: Tunney: Boxing’s Brainiest Champ and His Upset of the Great Jack Dempsey

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. VocidellaLirica: Otto Edelmann - Da Capo - Interview with August Everding, 1997. 11. Oktober 2012, abgerufen am 9. Februar 2018.