Gert Neumann – Wikipedia

Gert Neumann (zeitweise verheiratet Gert Härtl; * 2. Juli 1942 in Heilsberg, Ostpreußen) ist ein deutscher Schriftsteller.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gert Neumann ist Sohn der Schriftstellerin Margarete Neumann und Bruder der Bildhauerin Dorothee Rätsch. Nach der Flucht seiner Familie aus Ostpreußen lebte er ab 1946 im Gutshaus des mecklenburgischen Dorfes Cosa, ab 1949 in Halle (Saale) und ab 1951 in Hohen Neuendorf bei Berlin.[1] Er arbeitete als Traktorist, bevor er das Studium am Institut für Literatur Johannes R. Becher in Leipzig aufnahm. Im Sommer 1968 war er Teilnehmer der Stauseelesung von Leipzig, die weitere politische Repressalien, aber auch die Entdeckung Wolfgang Hilbigs als Lyriker zur Folge hatte. 1969 wurde er, ein Jahr vor seiner damaligen Frau, der Dichterin Heidemarie Härtl (1943–1993),[2] exmatrikuliert und aus der SED ausgeschlossen. Aus der Ehe mit Heidemarie Härtl ging der Sohn Holden Härtl hervor, der heute Professor für Anglistische Sprachwissenschaft an der Universität Kassel ist.

Später arbeitete Neumann als Bühnenhandwerker, Kesselreiniger und Bauschlosser in einem Kaufhaus und einem Krankenhaus in Leipzig. Auf offiziellem Weg konnte er in der DDR nicht publizieren und ließ in illegaler Weise in Westdeutschland veröffentlichen. Er arbeitete daneben für Zeitschriften der DDR-kritischen literarischen Szene und war unter anderem Redakteur der Samisdat-Zeitschrift Anschlag. Diese Aktivitäten hatten für ihn und seine Familie Repressionen und eine Bearbeitung durch das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) zur Folge. Zu den Zersetzungsmaßnahmen des MfS gehörte auch die Inhaftierung seines Sohnes, des Fotografen Aram Radomski.[3][4]

Neumann ist Mitglied der Freien Akademie der Künste zu Leipzig und Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland und gehört zur Orpheus-Autorengruppe. 1998 hielt er die Poetikvorlesung an der Universität Dresden.[5]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gert Neumann im Munzinger-Archiv, abgerufen am 6. März 2024 (Artikelanfang frei abrufbar)
  2. Berliner Zeitung: Schreiben im Visier der Staatssicherheit--die Dichterin Heidemarie Härtl, abgerufen am 20. Juli 2016.
  3. Karl-Heinz Baum: Aram Radomski. In: Ilko-Sascha Kowalczuk & Tom Sello (Hrsg.): Für ein freies Land mit freien Menschen. Opposition und Widerstand in Biographien und Fotos. Robert-Havemann-Gesellschaft in Verbindung mit der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Berlin 2006, ISBN 3938857021, S. 380–383. Artikel im Netz@1@2Vorlage:Toter Link/web.me.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. Aram Radomski Kurzbiografie auf jugendopposition.de (Bundeszentrale für politische Bildung / Robert-Havemann-Gesellschaft e.V.), gesichtet am 15. März 2017.
  5. Gert Neumann: Elf Uhr. DuMont, Köln 1999, ISBN 3-7701-4558-5, S. Klappentext.
  6. wieder Hinstorff, Rostock 1990 ISBN 3356003542 & Dumont, Köln 1999 ISBN 3770145585
  7. sic, Dresden mit zusätzlichem e
  8. mit Serigraphien im Siebdruck von Volker Mehner. Hg. Maximilian Barck. Liebhaberausgabe