Eurovision Song Contest – Wikipedia

Fernsehsendung
Titel Grand Prix Eurovision de la Chanson européenne
später: Concours Eurovision de la Chanson
Produktionsland verschiedene
Originalsprache Englisch, marginal Französisch
Genre Musik
Erscheinungsjahre seit 1956
Länge 120 und 240 Minuten
Ausstrahlungs­turnus jährlich
Produktions­unternehmen verschiedene
Idee Schweiz Marcel Bezençon
Premiere 24. Mai 1956
Moderation verschiedene

Der Eurovision Song Contest (ESC, wörtlich übersetzt: „Eurovisions-Liederwettbewerb“; bis 2001 in Deutschland unter dem französischen Namen Grand Prix Eurovision de la Chanson,[1] in Österreich hingegen „Songcontest“ genannt, offizielle französische Bezeichnung anfangs Grand Prix Eurovision de la Chanson européenne, später Concours Eurovision de la chanson) ist ein Musikwettbewerb für Komponisten, Textdichter und Songwriter. Vorgetragen werden die Beiträge von Gesangsinterpreten.

Seit 1956 wird er jährlich von der Europäischen Rundfunkunion (EBU) im Rahmen der Eurovision veranstaltet. Die Anregung dazu kam vom Sanremo-Festival, das bereits 1951 ins Leben gerufen wurde. Beim ESC sind die Rundfunkanstalten aller Staaten der EBU teilnahmeberechtigt. Dieser gehören mehrheitlich europäische und einige Radio- und Fernsehstationen benachbarter westasiatischer und nordafrikanischer Staaten an. Der ESC erreicht jedes Jahr mehr als 180 Millionen Zuschauer.

Veranstaltungsmodus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit dem Grand Prix Eurovision de la Chanson Européenne 1957 entsendet die in der Regel öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt jedes teilnehmenden Landes ein Lied zum ESC. Der Wettbewerb findet seit 1958 in der Regel im Land des Vorjahressiegers statt; nur wenige Male wurde hiervon abgewichen, zuletzt 2023. Da die Zahl der Teilnehmerländer durch den Beitritt vieler osteuropäischer Länder zur EBU stieg, fand von 2004 bis 2007 eine Vorausscheidung statt.[2] Seit 2008 werden zwei als Halbfinale bezeichnete Vorausscheidungen ausgetragen.

Halbfinale und Finale bestehen aus je zwei Teilen: Im etwa zweistündigen ersten Teil präsentieren die Teilnehmer ihren Beitrag, im zweiten Teil vergeben die Teilnehmerländer ihre Punkte. Im Halbfinale dauert dieser Teil etwa 15 Minuten, da die Finalisten dort in zufälliger Reihenfolge und ohne Verlesen der Einzelwertungen aus den teilnehmenden Ländern bekannt gegeben werden. Im Finale dauert der zweite Teil rund eine Stunde. Die Überleitung von Teil eins zu Teil zwei, somit der Zeitraum, in dem die Zuschauer ihre Stimmen abgeben können, dauert ungefähr 15 Minuten und wird auf der Bühne durch ein Showprogramm, den sogenannten interval act, überbrückt.

Übersicht der Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lys Assia bei der Austragung von 1958 in den Niederlanden

Der Eurovision Song Contest hat seit 1956 insgesamt 66 Mal stattgefunden. Die erste Ausgabe fand 1956 in Lugano in der Schweiz statt; die bislang letzte Ausgabe 2023 in Liverpool im Vereinigten Königreich in Vertretung für die Ukraine.

Lediglich in einem Jahr fand seit 1956 kein Wettbewerb statt. So zwang die COVID-19-Pandemie die Veranstalter, den ESC 2020, der planmäßig in den Niederlanden ausgetragen werden sollte, abzusagen.

Eine detaillierte Übersicht aller Veranstaltungen seit 1956 findet sich in der Liste der Sieger und Veranstaltungen.

Veranstaltungen des Eurovision Song Contests
Jahr Ort Sieger
Land Interpret Titel
1956 Schweiz Lugano Schweiz Schweiz Lys Assia Refrain
1957 Deutschland Bundesrepublik Frankfurt am Main Niederlande Niederlande Corry Brokken Net als toen
1958 Niederlande Hilversum Frankreich Frankreich André Claveau Dors mon amour
1959 Frankreich Cannes Niederlande Niederlande Teddy Scholten Een beetje
1960 Vereinigtes Konigreich London Frankreich Frankreich Jacqueline Boyer Tom Pillibi
1961 Frankreich Cannes Luxemburg Luxemburg Jean-Claude Pascal Nous les amoureux
1962 Luxemburg Luxemburg Frankreich Frankreich Isabelle Aubret Un premier amour
1963 Vereinigtes Konigreich London Danemark Dänemark Grethe & Jørgen Ingmann Dansevise
1964 Danemark Kopenhagen Italien Italien Gigliola Cinquetti Non ho l’età
1965 Italien Neapel Luxemburg Luxemburg France Gall Poupée de cire, poupée de son
1966 Luxemburg Luxemburg Osterreich Österreich Udo Jürgens Merci, Chérie
1967 Osterreich Wien Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Sandie Shaw Puppet on a String
1968 Vereinigtes Konigreich London Spanien 1945 Spanien Massiel La, la, la
19691 Spanien 1945 Madrid Spanien 1945 Spanien Salomé Vivo cantando
Frankreich Frankreich Frida Boccara Un jour, un enfant
Niederlande Niederlande Lenny Kuhr De troubadour
Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Lulu Boom Bang-a-Bang
1970 Niederlande Amsterdam Irland Irland Dana All Kinds of Everything
1971 Irland Dublin Monaco Monaco Séverine Un banc, un arbre, une rue
1972 Vereinigtes Konigreich Edinburgh Luxemburg Luxemburg Vicky Leandros Après toi
1973 Luxemburg Luxemburg Luxemburg Luxemburg Anne-Marie David Tu te reconnaîtras
1974 Vereinigtes Konigreich Brighton Schweden Schweden ABBA Waterloo
1975 Schweden Stockholm Niederlande Niederlande Teach-In Ding-a-Dong
1976 Niederlande Den Haag Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Brotherhood of Man Save Your Kisses for Me
1977 Vereinigtes Konigreich London Frankreich Frankreich Marie Myriam L’oiseau et l’enfant
1978 Frankreich Paris Israel Israel Yizhar Cohen & The Alpha-Beta A-ba-ni-bi
1979 Israel Jerusalem Israel Israel Gali Atari & Milk and Honey Hallelujah (הללויה)
1980 Niederlande Den Haag Irland Irland Johnny Logan What’s Another Year
1981 Irland Dublin Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Bucks Fizz Making Your Mind Up
1982 Vereinigtes Konigreich Harrogate Deutschland Bundesrepublik Deutschland Nicole Ein bißchen Frieden
1983 Deutschland Bundesrepublik München Luxemburg Luxemburg Corinne Hermès Si la vie est cadeau
1984 Luxemburg Luxemburg Schweden Schweden Herreys Diggi-loo Diggi-ley
1985 Schweden Göteborg Norwegen Norwegen Bobbysocks La det swinge
1986 Norwegen Bergen Belgien Belgien Sandra Kim J’aime la vie
1987 Belgien Brüssel Irland Irland Johnny Logan Hold Me Now
1988 Irland Dublin Schweiz Schweiz Céline Dion Ne partez pas sans moi
1989 Schweiz Lausanne Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien Riva Rock Me
1990 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Zagreb Italien Italien Toto Cutugno Insieme: 1992
1991 Italien Rom Schweden Schweden Carola Fångad av en stormvind
1992 Schweden Malmö Irland Irland Linda Martin Why Me
1993 Irland Millstreet Irland Irland Niamh Kavanagh In Your Eyes
1994 Irland Dublin Irland Irland Paul Harrington & Charlie McGettigan Rock ’n’ Roll Kids
1995 Irland Dublin Norwegen Norwegen Secret Garden Nocturne
1996 Norwegen Oslo Irland Irland Eimear Quinn The Voice
1997 Irland Dublin Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Katrina and the Waves Love Shine a Light
1998 Vereinigtes Konigreich Birmingham Israel Israel Dana International Diva
1999 Israel Jerusalem Schweden Schweden Charlotte Nilsson Take Me to Your Heaven
2000 Schweden Stockholm Danemark Dänemark Olsen Brothers Fly on the Wings of Love
2001 Danemark Kopenhagen Estland Estland Tanel Padar, Dave Benton & 2XL Everybody
2002 Estland Tallinn Lettland Lettland Marie N I Wanna
2003 Lettland Riga Turkei Türkei Sertab Erener Everyway that I Can
2004 Turkei Istanbul Ukraine Ukraine Ruslana Wild Dances
2005 Ukraine Kiew Griechenland Griechenland Elena Paparizou My Number One
2006 Griechenland Athen Finnland Finnland Lordi Hard Rock Hallelujah
2007 Finnland Helsinki Serbien Serbien Marija Šerifović Molitva
2008 Serbien Belgrad Russland Russland Dima Bilan Believe
2009 Russland Moskau Norwegen Norwegen Alexander Rybak Fairytale
2010 Norwegen Oslo Deutschland Deutschland Lena Satellite
2011 Deutschland Düsseldorf Aserbaidschan Aserbaidschan Ell & Nikki Running Scared
2012 Aserbaidschan Baku Schweden Schweden Loreen Euphoria
2013 Schweden Malmö Danemark Dänemark Emmelie de Forest Only Teardrops
2014 Danemark Kopenhagen Osterreich Österreich Conchita Wurst Rise Like a Phoenix
2015 Osterreich Wien Schweden Schweden Måns Zelmerlöw Heroes
2016 Schweden Stockholm Ukraine Ukraine Jamala 1944
2017 Ukraine Kiew Portugal Portugal Salvador Sobral Amar pelos dois
2018 Portugal Lissabon Israel Israel Netta Toy
2019 Israel Tel Aviv Niederlande Niederlande Duncan Laurence Arcade
2020 Niederlande Rotterdam Der Wettbewerb wurde aufgrund der COVID-19-Pandemie abgesagt.
2021 Niederlande Rotterdam Italien Italien Måneskin Zitti e buoni
2022 Italien Turin Ukraine Ukraine Kalush Orchestra Stefania
2023 Vereinigtes Konigreich Liverpool Schweden Schweden Loreen Tattoo
2024 Schweden Malmö
1 
1969 gab es mangels Regelung bei Punktegleichstand vier Sieger

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Idee[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Idee zum Grand Prix Eurovision de la Chanson Européenne kam 1955 von Marcel Bezençon, dem Generaldirektor der Schweizerischen Rundfunkgesellschaft (SRG) und Vorsitzenden der Programmkommission der Europäischen Rundfunkunion (EBU). Während einer Konferenz der Programmkommission Ende Januar 1955 in Monaco trug er die Idee zu einem europäischen Schlagerwettstreit nach dem Vorbild des Sanremo-Festivals vor.[3] Am 19. Oktober 1955 beschloss die Generalversammlung der EBU die Veranstaltung eines Grand Prix Eurovision de la Chanson Européenne durchzuführen. Die erste Ausgabe fand 1956 in Lugano statt. Zu Ehren des Erfinders wird seit 2002 jährlich während des Eurovision Song Contests der Marcel-Bezençon-Preis für das beste Lied, die beste künstlerische Darbietung und die beste Komposition (jeweils gewählt von akkreditierten Journalisten, den Kommentatoren und den teilnehmenden Komponisten) verliehen.

Teilnehmende Länder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Länder, die mindestens einmal teilgenommen haben
  • Länder, die bisher als Teil eines anderen Landes teilgenommen haben, aber nie als souveräner Staat
  • Länder, die EBU-Mitglied sind, aber bisher noch nicht teilgenommen haben
  • Länder, die teilnehmen sollten, sich aber kurz vorher zurückgezogen haben
  • Am ESC teilnahmeberechtigt sind alle Länder, die Mitglied der EBU sind. Dies sind neben den meisten europäischen Ländern auch einige nichteuropäische Länder im Mittelmeerraum. Von den ausschließlich außerhalb Europas liegenden EBU-Mitgliedern haben lange nur Israel und Zypern regelmäßig am ESC teilgenommen, seit den 2000er Jahren zudem Georgien, Armenien und Aserbaidschan. Wegen der Beliebtheit der Show in Australien darf das Land seit 2015 als assoziiertes EBU-Mitglied am ESC teilnehmen.[4]

    Jedes EBU-Mitglied hat das Recht auf die Teilnahme am ESC, doch besteht dazu keine Verpflichtung. Dadurch kann sich die Anzahl der Teilnehmer von Jahr zu Jahr ändern. Am ersten Wettbewerb 1956 nahmen sieben Länder mit je zwei Beiträgen teil, der Gastgeber Schweiz sowie die Niederlande, Belgien, die Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Luxemburg und Italien. In den folgenden Jahren zeigten zunehmend mehr Länder Interesse am Wettbewerb. Jugoslawien war EBU-Mitglied und nahm von 1961 bis 1991 als einziges sozialistisches Land regelmäßig teil.

    Seit der EBU-Erweiterung ab 1990 können auch die mittel- und osteuropäischen Länder teilnehmen, die zuvor in der Intervision zusammengeschlossen waren. Um dennoch die Dauer der Veranstaltung nicht erheblich zu verlängern, wurde die Zahl der Teilnehmer eingeschränkt, nicht mehr alle Länder konnten jedes Jahr teilnehmen. Im Jahr 1993 gab es einen separaten osteuropäischen Vorentscheid, bei dem sieben osteuropäische Länder um drei Startplätze konkurrierten. Von 1994 an wurde die Teilnehmerzahl auf 25 (im Jahr 1995 auf 23) begrenzt. Die besten 19 Länder qualifizierten sich für das kommende Jahr, die übrigen mussten ein Jahr aussetzen.

    1996 wurde aufgrund weiter gestiegener Anmeldezahlen ein neues Verfahren eingeführt. Alle Angemeldeten mit Ausnahme des norwegischen Heimbeitrages mussten sich einer internen Audio-Vorauswahl durch eine Jury stellen. Da der deutsche Beitrag bei dieser Vorauswahl ausschied und Deutschland daraufhin drohte, zur Finanzierung weiterer Veranstaltungen nicht mehr beizutragen, wurde beschlossen, dass die vier, seit 2011 die fünf Mitglieder, die den größten Anteil am EBU-Etat tragen von 1999 an jährlich teilnehmen dürfen.[5] Damit waren Deutschland, Frankreich, das Vereinigte Königreich und Spanien sowie (seit seiner Rückkehr in den ESC im Jahr 2011) auch Italien unabhängig von ihrer Platzierung im Vorjahr automatisch teilnahmeberechtigt. Diese Länder werden als die großen Fünf (The Big Five, bis 2010 The Big Four) bezeichnet. Seit der Einführung von Vorausscheidungen 2004 bedeutet diese Regelung, dass diese Länder sich nicht einer Vorausscheidung stellen müssen und direkt für das Finale qualifiziert sind. Dieses Sonderrecht wird von einigen teilnehmenden Ländern als „Erkaufen der Finalteilnahme“ kritisiert.[6] Seit 2013 ist diese Regelung ein Grund für die Nicht-Teilnahme der Türkei.[7]

    Um wieder jedem Land jährlich die Teilnahme zu ermöglichen, werden seit 2004 Vorausscheidungen ausgetragen, an denen alle aktiven Mitglieder der EBU (bis auf die Big Five) teilnehmen können. Von 2004 bis 2007 wurde eine Vorausscheidung ausgetragen, aus der die zehn Bestplatzierten sowie die Big Four, das ausrichtende Land und die Plätze zwei bis zehn des Vorjahres ins Finale kamen.[2] Seit 2008 finden zwei Vorausscheidungen („Halbfinale“) statt, aus denen sich die jeweils zehn Bestplatzierten neben den Big Four (seit 2011 Big Five) und dem Ausrichter für das Finale qualifizieren. Durch die Aufteilung kulturell, geografisch und sprachlich verwandter Länder auf verschiedene Halbfinale sollen Vorteile innerhalb der Punktevergabe, die durch kulturelle Nähe entstehen können, reduziert werden.

    Bis heute haben alle europäischen Staaten außer Liechtenstein und der Vatikanstadt am ESC teilgenommen.[8] Im arabischen Kulturraum sind Marokko, Algerien, Tunesien, Libyen, Ägypten, Jordanien und der Libanon EBU-Mitglieder; davon ist Marokko das einzige Land, das bisher teilnahm (Wettbewerb 1980).[9] Australien trat 2015 laut Aussage der EBU als einmaliger Jubiläumsgast an und war sofort für das Finale qualifiziert. Seit 2016 nimmt Australien als assoziiertes EBU-Mitglied weiter am Wettbewerb teil, muss sich dafür jedoch in einem Semifinale qualifizieren.[10][11][12][13]

    Zeitleiste der Teilnehmerländer am Eurovision Song Contest[Quelltext bearbeiten]

    Teil-
    nehmer
    Summen 50er 60er 70er 80er 90er 00er 10er 20er
    6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3
    Belgien BE 01 53 01 10 00 03 00
    Schweiz CH 02 50 01 11 00 04 00
    Deutschland DE 02 64 01 00 01 00 00
    Frankreich FR 05 60 01 00 00 00 02
    Italien IT 03 45 01 00 00 00 19
    Luxemburg LU 05 32 00 00 00 00 31
    Niederlande NL 05 48 01 10 00 02 02
    Osterreich AT 02 46 01 07 00 02 10
    Danemark DK 03 41 01 07 01 03 12
    Vereinigtes Konigreich GB 05 60 01 00 00 00 02
    Schweden SE 07 54 01 01 00 00 05
    Monaco MC 01 20 00 03 00 00 44
    Norwegen NO 03 55 01 03 00 01 05
    Spanien ES 02 60 01 00 00 00 05
    Finnland FI 01 47 01 08 00 05 06
    Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik YU 01 26 00 00 00 11 30
    Portugal PT 01 44 01 09 00 01 12
    Irland IE 07 38 01 11 00 01 10
    Malta MT 00 26 01 07 00 00 34
    Israel IL 04 34 01 07 01 01 20
    Griechenland GR 01 39 01 03 00 01 23
    Turkei TR 01 32 00 01 00 01 33
    Marokko MA 00 01 00 00 00 00 67
    Zypern Republik CY 00 32 01 07 00 01 27
    Island IS 00 27 01 08 00 02 30
    Bosnien und Herzegowina BA 00 18 00 01 00 02 47
    Kroatien HR 00 19 01 09 00 00 39
    Slowenien SI 00 16 01 12 00 02 37
    Estland EE 01 17 01 10 01 01 37
    Ungarn HU 00 14 00 03 02 01 48
    Rumänien RO 00 19 01 04 02 04 38
    Slowakei SK 00 03 00 04 01 03 57
    Litauen LT 00 16 01 07 00 03 41
    Polen PO 00 16 01 09 00 02 40
    Russland RU 01 21 01 01 01 02 41
    Nordmazedonien MK 00 09 01 11 01 03 43
    Lettland LV 01 09 01 13 00 00 44
    Ukraine UA 03 15 01 00 00 00 49
    Andorra AD 00 00 00 06 00 00 62
    Albanien AL 00 11 01 08 00 00 48
    Belarus BY 00 06 01 10 00 01 50
    Serbien und Montenegro CS 00 02 00 00 00 00 66
    Bulgarien BG 00 05 01 09 00 00 53
    Moldau Republik MD 00 13 01 05 00 00 49
    Armenien AM 00 12 01 03 00 00 52
    Tschechien CZ 00 05 01 06 00 00 56
    Georgien GE 00 07 01 08 00 00 52
    Montenegro ME 00 02 00 10 00 00 56
    Serbien RS 01 11 01 03 00 00 52
    Aserbaidschan AZ 01 12 01 02 00 00 52
    San Marino SM 00 03 01 10 00 00 54
    Australien AU 00 07 01 01 00 00 59
    Teil-
    nehmer
    Summen 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3
    50er 60er 70er 80er 90er 00er 10er 20er
  •  gewonnen
  •  am Finale teilgenommen, aber nicht gewonnen
  •  Teilnahme war geplant, aber der Eurovision Song Contest 2020 wurde abgesagt
  •  teilgenommen, aber im Semifinale ausgeschieden (ab 2004)
  •  in der Vorentscheidung/Qualifikationsrunde ausgeschieden: in der osteuropäischen Vorentscheidung ausgeschieden (1993), in Qualifikationsrunde ausgeschieden (1996)
  •  nicht teilgenommen, weil: von der EBU gesperrt (1993–2003), wegen Vorjahresplatzierung nicht qualifiziert (1994, 1995, 2002, 2003), wegen durchschnittlicher Platzierungen der letzten vier oder fünf Jahre nicht qualifiziert (1997–2001), von der EBU wegen ausstehender Gebühren disqualifiziert (2016), von der EBU wegen regelwidrigen Songs disqualifiziert (2021), von der EBU wegen des Einmarsches in die Ukraine ausgeschlossen (2022)
  •  nicht teilgenommen
  • Sortierreihenfolge: Erste Teilnahme, alphabetisch, Qualifikation.

    Rückzüge vom ESC[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Im Laufe der Zeit entschieden sich einige Länder gegen die Teilnahme am ESC, teils aus Protest gegen die Regularien, teils aus Desinteresse oder wegen anderer Probleme. Einzelne EBU-Mitglieder strebten bereits eine Teilnahme an, haben jedoch noch nie am Wettbewerb teilgenommen. Einige Länder existieren in ihrer früheren politischen Verfasstheit nicht mehr und sind damit aus der EBU ausgeschieden.

    Zum Beispiel blieb im Jahr 1969 Österreich dem Wettbewerb in Madrid aus Protest gegen die Franco-Diktatur fern. Ein Jahr später nahmen Finnland, Norwegen, Portugal, Schweden und Österreich nicht teil, da sie die Abstimmungsmechanismen kritisierten, die im Vorjahr zu vier punktgleichen Siegern führten.

    Für den ESC 2006 zogen Serbien und Montenegro ihren Beitrag zurück, weil es Hinweise auf Unregelmäßigkeiten bei der Abstimmung im nationalen Vorentscheid gab. Beim ESC 2009 in Moskau zog Georgien die Teilnahme zurück, nachdem das georgische Lied We Don’t Wanna Put In als Kritik an Russlands Ministerpräsidenten Putin beanstandet worden war.[14]

    Armenien meldete sich im Jahr 2012 zum ESC an, zog aber nach Ende der Anmeldefrist die Teilnahme zurück, da es fürchtete, die armenische Delegation wäre in Aserbaidschan wegen des Bergkarabachkonflikts nicht sicher. 2016 sollte Rumänien teilnehmen und wählte in einer nationalen Vorentscheidung bereits einen Interpreten und ein Lied aus, doch wegen offener Schulden bei der EBU gab diese einige Tage vor dem Finale in Stockholm bekannt, dass Rumänien 2016 disqualifiziert sei.

    Für den ESC 2017 in Kiew hatte Russland bereits eine Teilnehmerin bestimmt, doch verweigerten die ukrainischen Behörden ihre Einreise, da sie zuvor auf die von Russland illegal besetzte Halbinsel Krim gereist war. Im Vorfeld des ESC 2021 wurde der belarussische Beitrag Ya nauchu tebya von der Gruppe Galasy ZMesta seitens der EBU disqualifiziert, da der Songtext gegen den nicht-politischen Charakter des Wettbewerbs verstoßen habe.[15] Tunesien und der Libanon standen 1977 bzw. 2005 kurz vor einer ESC-Teilnahme, sagten aber wegen der Teilnahme Israels am Finale ab.[16] Die folgenden Länder haben auf weitere Teilnahmen verzichtet (Stand Mai 2023):

    Land bisherige Teilnahmen Grund und Anmerkung letztmalige
    Teilnahme
    Andorra Andorra 06 Andorra nahm von 2004 bis 2009 teil und blieb seitdem aus finanziellen Gründen fern. 2009
    Belarus Belarus 16 Im Mai 2021 beschloss die EBU, die Mitgliedschaft des belarussischen Staatssenders BTRC in der EBU im Zusammenhang mit der politischen Lage im Land auszusetzen; damit ist eine ESC-Teilnahme von Belarus nicht mehr möglich.[17] 2019
    Bosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina 19 Bosnien und Herzegowina nahm von 1993 bis 2012 regelmäßig teil, danach aus finanziellen Gründen nicht mehr. 2016 kehrte das Land dank Sponsorings in den ESC zurück, musste aber bereits im Folgejahr erneut absagen und blieb seither dem ESC fern.[18] 2016
    Bulgarien Bulgarien 14 Im Oktober 2022 verkündete die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt Bulgariens, BNT: „Bulgarien wird nicht am ESC 2023 teilnehmen und wahrscheinlich auch nicht an den kommenden Ausgaben. Nach einer Analyse wurde entschieden, dass die Sendung für die Rundfunkanstalt nicht länger von Bedeutung ist.“[19] 2022
    Marokko Marokko 01 Marokko nahm nur einmal, im Jahr 1980, teil und strebt seither keine Teilnahme mehr an. 1980
    Monaco Monaco 24 Das Fürstentum Monaco war von 1959 an regelmäßig vertreten, siegte 1971, verzichtete jedoch ab 1980 auf die Teilnahme. 2004 kehrte es für drei Jahre zurück. Seit 2007 werden Mängel des Wertungssystems und mangelnde Siegeschancen kritisiert, die eine weitere Teilnahme uninteressant machten. 2006
    Montenegro Montenegro 12 Im Oktober 2022 bestätigte die montenegrinische Rundfunkstation RTCG, dass man sich vom Wettbewerb zurückziehen werde. Gründe hierfür seien unter anderem finanzielle Engpässe und mangelndes Interesse von Sponsoren.[20] 2022
    Nordmazedonien Nordmazedonien 20 Im Oktober 2022 gab MRT bekannt, dass sich Nordmazedonien aufgrund der Wirtschafts- und Energiekrise sowie der mit einer Teilnahme verbundenen hohen Kosten vom ESC zurückziehen werde.[21] 2022
    Rumänien Rumänien 25 Am 25. Januar gab die rumänische Rundfunkanstalt TVR bekannt, sich aus Kostengründen vom Eurovision Song Contest 2024 zurückzuziehen.[22] Zuvor ist die Anmeldefrist für TVR von der EBU erheblich verlängert worden. 2023
    Russland Russland 24 Am 25. Februar 2022 wurde Russland auf Betreiben mehrerer EBU-Mitgliedstaaten wegen des russischen Überfalls auf die Ukraine vom ESC 2022 ausgeschlossen. Als Reaktion verließen drei russische Sender, Perwy kanal, WGTRK und Radiozentrum Ostankino, die EBU mit der Begründung, beim Ausschluss Russlands handle es sich um eine unangemessene politische Maßnahme eines Forums, das stets seinen unpolitischen Charakter betont habe.[23][24] Sie warfen der EBU zudem vor, sich dem Druck der Europäischen Union zu beugen, der aber die meisten EBU-Mitglieder nicht angehörten.[24] Eine erneute Teilnahme Russlands ist wegen des Austritts der russischen Sender aus der EBU bis auf Weiteres nicht möglich. 2021
    Slowakei Slowakei 08 Die Slowakei nahm im Jahr 1993 erstmals teil, zog sich aber 2000 vom Wettbewerb zurück. Von 2009 bis 2012 nahm man wieder teil, seitdem bleibt die Slowakei aus finanziellen Gründen fern. 2012
    Turkei Türkei 34 Die Türkei nahm erstmals 1975 teil und war seit 1980 regelmäßig vertreten. Seit 2013 ist sie nicht mehr dabei, da die türkische Rundfunk- und Fernsehanstalt (TRT) mit einigen jüngeren Wettbewerbsregeländerungen wie dem privilegierten Status der westeuropäischen Länder Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien und Italien und dem reduzierten Einfluss des Zuschauervotings nicht einverstanden ist.[25][26] 2012
    Ungarn Ungarn 19 Ungarn verzichtete seit seinem Debüt im Jahr 1993 mehrmals auf die Teilnahme: 2000 bis 2004, 2006 und 2010. Als Grund wurden finanzielle Schwierigkeiten angeführt. Seit 2020 bleibt die Rundfunkanstalt Magyar Televízió (MTVA) aus unbekannten Gründen fern. 2019

    Nicht-Teilnahmen anderer Länder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Neben den insgesamt 52 Teilnehmern in der Geschichte des Eurovision Song Contests gibt es auch Staaten, die sich um eine Teilnahme bemühten, jedoch abgelehnt wurden, und es gibt auch EBU-Mitglieder, die noch nie am ESC teilnehmen wollten.

    EBU-Mitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Insgesamt acht Staaten waren/sind EBU-Mitglieder, haben aber noch nie am ESC teilgenommen. Diese sind:

    Obwohl Algerien, Ägypten, Jordanien, Libanon, Libyen und Tunesien teilnehmen könnten, blieben sie bisher dem Wettbewerb fern. Es wird spekuliert, dass der Grund die Teilnahme Israels sei. Libanon (2005) und Tunesien (1977) zogen jeweils kurzfristig ihre Teilnahme zurück, wobei Libanon bereits zu dem Zeitpunkt des Zurückziehens den Song Quand tout s'enfuit ausgesucht hatte. Der Vatikanstaat könnte über seinen Mitgliedssender Radio Vatikan (RV) teilnehmen, welcher auch ein Gründungsmitglied der EBU war, obwohl RV nur päpstliche Veranstaltungen überträgt und die Einwohnerzahl weniger als 900 beträgt. Bisher hat man sich noch nie um eine Teilnahme bemüht. Nach dem Auflösen der Tschechoslowakei nahmen Tschechien und die Slowakei als separate Länder teil.

    Andere Staaten und Gebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    • Faroer Färöer: Seit 2010 bemüht sich der färöische Nationalsender Kringvarp Føroya (KVF), eine EBU-Mitgliedschaft zu erlangen, damit Färöer als eigenständiger Staat am Eurovision Song Contest teilnehmen kann. Da die Färöer-Inseln aber kein eigener Staat sind, sondern zum Königreich Dänemark gehören, kann KVF keine EBU-Mitgliedschaft erlangen.[27]
    • GibraltarGibraltar Gibraltar: Gibraltar bemüht sich seit 2006 um eine EBU-Mitgliedschaft, wobei der gibraltarische Sender Gibraltar Broadcasting Corporation (GBC) keine EBU-Mitgliedschaft erlangen kann, da die britische Halbinsel nicht unabhängig vom Vereinigten Königreich ist.
    • Kasachstan Kasachstan: Kasachstan hat noch nie am Eurovision Song Contest teilgenommen, jedoch wurde es seit 2018 eingeladen am Junior Eurovision Song Contest teilzunehmen. Die staatliche Fernsehgesellschaft K-1 hofft seit 2008 auf eine EBU-Vollmitgliedschaft. Wenn dies geschieht, könnte Kasachstan möglicherweise am Eurovision Song Contest teilnehmen. Ansonsten bestünde nur die Möglichkeit wie Australien zum Wettbewerb eingeladen zu werden. Dies war bisher nie der Fall.
    • Katar Katar: 2009 war Qatar Radio (QR) kurzzeitig assoziiertes Mitglied der European Broadcasting Union (EBU).[28] Alle teilnehmenden Länder des Eurovision Song Contests müssen aktive Mitglieder der EBU sein oder eingeladen werden. Da aber kein Sender aus Katar Mitglied der EBU ist, ist es unwahrscheinlich, dass Katar am ESC teilnehmen wird, obwohl sich das Land von 2009 bis 2011 um eine Teilnahme bemühte.[29]
    • Kosovo Kosovo: Kosovo hat noch nie als unabhängiger Staat am Eurovision Song Contest teilgenommen. Da Kosovo kein Mitglied der Vereinten Nationen und der kosovarische Sender RTK kein Mitglied der International Telecommunication Union ist, kann RTK keine Vollmitgliedschaft in der EBU beantragen. Nach der Unabhängigkeitserklärung des Kosovo von Serbien im Jahr 2008 beantragte sein Sender Radio Television of Kosovo (RTK) die EBU-Mitgliedschaft und wollte, dass der Kosovo am Eurovision Song Contest 2009 teilnimmt. Ab 2013 hat RTK Beobachterstatus innerhalb der EBU. Dazu nahm Kosovo am Eurovision Young Dancers 2011 teil. Am 16. Mai 2022 erklärte RTK-Generaldirektor Shkumbin Ahmetxhekaj, dass der kosovarische Sender beabsichtige, sich Ende des Jahres um die EBU-Mitgliedschaft zu bewerben, und bestätigte, dass das Kosovo am Eurovision Song Contest teilnehmen könne, falls RTK die EBU-Mitgliedschaft erhalte.[30]
    • Liechtenstein Liechtenstein: Liechtenstein hat noch nie am Eurovision Song Contest teilgenommen, da das Fürstentum keinen eigenen nationalen Sender hat, welcher Mitglied der EBU ist. Seit den 1970er Jahren gab es Versuche am ESC teilzunehmen. 1976 wurde der Song My Little Cowboy von Biggi Bachmann als Debütbeitrag des Landes angekündigt, wobei diese Teilnahme von der EBU abgelehnt wurde. Am 15. August 2008 wurde mit 1 FL TV der erste Sender mit dem Hauptsitz in Liechtenstein gegründet. Dies würde es dem Land ermöglichen, zum ersten Mal am Eurovision Song Contest teilzunehmen, falls es sich entscheiden sollte, der EBU beizutreten, was eine Voraussetzung für die Teilnahme am Wettbewerb ist. Seit 2009 versucht der Sender aktiv, ein EBU-Mitglied zu werden, um beim Eurovision Song Contest teilnehmen zu können. Allerdings wurde bisher noch keine Mitgliedschaft umgesetzt, da man die Unterstützung der liechtensteinischen Regierung bräuchte, um die Kosten für die EBU-Mitgliedschaft und die Zahlung der Teilnahmegebühr für den Wettbewerb tragen zu können. Am 9. August 2022 gab die Geschäftsführerin von 1 FL TV, Sandra Woldt bekannt, dass man sich nicht mehr um eine EBU-Mitgliedschaft bemühen werde. Man werde sich stattdessen auf die Berichterstattung im eigenen Land konzentrieren.[31] Ein Debüt beim ESC ist somit bis auf weiteres ausgeschlossen. Liechtenstein ist damit das einzige international anerkannte Land Europas, welches nicht Mitglied der EBU ist.
    • England England/Schottland Schottland/Wales Wales/Nordirland Nordirland: Für England, Schottland, Wales und Nordirland ist eine Teilnahme am Eurovision Song Contest aktuell nicht möglich, da diese als Vereinigtes Königreich am ESC teilnehmen. Eine Teilnahme ist dann möglich wenn das Vereinigte Königreich auf eine Teilnahme verzichtet, so z. B. am Eurovision Choir oder beim Junior Eurovision Song Contest. Die Radiosender, welche die Länder vertreten, sind unter anderem BBC Alba (Schottland) sowie die BBC Cymru Wales und S4C (Wales).
    • Sowjetunion Sowjetunion: Die Sowjetunion hat nie am Eurovision Song Contest teilgenommen, obwohl Ende der 1980er Jahre mehrere Versuche unternommen wurden. Die Russische Sowjetrepublik hatte die Idee ins Spiel gebracht, jedoch wurde die Teilnahme zurückgezogen, da man dachte, dass eine Teilnahme ein zu radikaler Schritt sei. Die Sowjetunion nahm zwar nicht am ESC teil, dafür haben einige Nachfolgestaaten am ESC teilgenommen und sogar gewonnen.[32]
    • China Volksrepublik Volksrepublik China: Nachdem die Volksrepublik China den Eurovision Song Contest 2015 ausstrahlte, zeigte der chinesische Provinzfernsehsender Hunan TV Interesse an einer Teilnahme am Eurovision Song Contest 2016. Die EBU hatte geantwortet: „Wir sind offen und suchen immer nach neuen Elementen bei jedem Eurovision Song Contest“. Am 3. Juni 2015 wurde bekanntgegeben, dass entgegen anderslautender Gerüchte China nicht am Eurovision Song Contest 2016 teilnehmen werde.[33] Nachdem die Volksrepublik beim Eurovision Song Contest 2018 die Beiträge der Schweiz, Albaniens und Irlands aufgrund von Tätowierungen oder einer Darstellung eines homosexuellen Paars nicht ausstrahlte oder zensierte, wurde die Partnerschaft mit der EBU aufgelöst.

    Veranstaltungsort[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Karte mit allen bisherigen Austragungsorten

    Der Eurovision Song Contest wird seit 1958 im Land des Vorjahressiegers ausgetragen. Da die Regelung der Vergabe an das Siegerland 1956 noch nicht bestand, richtete 1957 die Bundesrepublik Deutschland den Großen Preis der Eurovision in Frankfurt am Main aus.

    Sechsmal kam es bisher vor, dass nicht, wie eigentlich vorgesehen, das Siegerland des letztjährigen Wettbewerbs die Veranstaltung ausrichtete, sondern stattdessen ein anderes Land als Veranstalter einsprang. Fünfmal war dies Großbritannien (1960 für die Niederlande, 1963 für Frankreich, 1972 für Monaco, 1974 für Luxemburg und 2023 für die Ukraine) sowie einmal die Niederlande (1980 für Israel).

    Der Eurovision Song Contest wurde bisher neunmal in Großbritannien und siebenmal in Irland ausgetragen. Häufigster Austragungsort ist mit sechs Veranstaltungen die irische Hauptstadt Dublin, gefolgt von London und Luxemburg mit je vier Veranstaltungen.

    Seit den 2000er Jahren findet der Wettbewerb häufig in großen Arenen statt. So richtete Dänemark beispielsweise den Eurovision Song Contest 2001 im Parken und Deutschland den Eurovision Song Contest 2011 in der Düsseldorf Arena aus. Vor der Jahrtausendwende fand der Eurovision Song Contest häufig in Theatern oder Fernsehstudios statt. So richtete beispielsweise das Point Theatre in Dublin den Wettbewerb dreimal aus. Andererseits gab es in den letzten Jahren häufig auch Austragungsorte, in denen Sitzplätze vorher nicht installiert waren. So richtete die Ukraine den Eurovision Song Contest 2017 beispielsweise in einem Veranstaltungszentrum aus, dem International Exhibition Centre. Auch Israel richtete den Wettbewerb 2019 in einem Veranstaltungszentrum aus, dem Tel Aviv Convention Center. Dänemark richtete den Wettbewerb 2014 sogar in einer alten Schiffswerft, der B&W Hallerne, aus.

    In der folgenden Tabelle sind die häufigsten Austragungsorte des Eurovision Song Contests dargestellt:

    Ausgerichtete
    Wettbewerbe
    Land Stadt Gebäude Jahr(e)
    9 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich London Royal Festival Hall 1960
    BBC Television Centre 1963
    Royal Albert Hall 1968
    Wembley Conference Centre 1977
    Edinburgh Usher Hall 1972
    Brighton Brighton Dome 1974
    Harrogate Harrogate International Centre 1982
    Birmingham National Indoor Arena 1998
    Liverpool M&S Bank Arena 2023
    7 Irland Irland Dublin Gaiety Theatre 1971
    Simmonscourt Pavilion in der Royal Dublin Society 1981, 1988
    Point Theatre 1994, 1995, 1997
    Millstreet Green Glens Arena 1993
    7 Schweden Schweden Stockholm St. Eriks Mässan Älvsjö 1975
    Ericsson Globe 2000, 2016
    Malmö Malmö Isstadion 1992
    Malmö Arena 2013, 2024
    Göteborg Scandinavium 1985
    5 Niederlande Niederlande Den Haag World Forum 1976, 1980
    Hilversum AVRO Studios Hilversum 1958
    Amsterdam Amsterdam RAI 1970
    Rotterdam Ahoy Rotterdam 2020, 2021
    4 Luxemburg Luxemburg Luxemburg Villa Louvigny 1962, 1966
    Grand Théâtre de la Ville de Luxembourg 1973, 1984
    3 Danemark Dänemark Kopenhagen Tivolis Koncertsal 1964
    Parken 2001
    B&W Hallerne 2014
    Deutschland Deutschland Frankfurt am Main Großer Sendesaal des Hessischen Rundfunks 1957
    München Rudi-Sedlmayer-Halle 1983
    Düsseldorf Düsseldorf Arena 2011
    Frankreich Frankreich Cannes Palais des Festivals et des Congrès 1959, 1961
    Paris Palais des congrès de Paris 1978
    Israel Israel Jerusalem International Convention Center Jerusalem 1979, 1999
    Tel Aviv Tel Aviv Convention Center 2019
    Norwegen Norwegen Bergen Grieghalle 1986
    Oslo Oslo Spektrum 1996
    Telenor Arena 2010
    Italien Italien Neapel Auditorium Rai di Napoli 1965
    Rom Studio 15 de Cinecittà 1991
    Turin Pala Alpitour 2022
    2 Osterreich Österreich Wien Großer Festsaal der Hofburg 1967
    Wiener Stadthalle 2015
    Schweiz Schweiz Lugano Teatro Kursaal 1956
    Lausanne Palais de Beaulieu 1989
    Ukraine Ukraine Kiew Sportpalast Kiew 2005
    International Exhibition Centre 2017
    1 Aserbaidschan Aserbaidschan Baku Baku Crystal Hall 2012
    Belgien Belgien Brüssel Palais du Centenaire 1987
    Estland Estland Tallinn Saku Suurhall 2002
    Finnland Finnland Helsinki Hartwall Arena 2007
    Griechenland Griechenland Athen OAKA Olympic Indoor Hall 2006
    Jugoslawien Jugoslawien Zagreb Koncertna dvorana Vatroslava Lisinskog 1990
    Lettland Lettland Riga Skonto Hall 2003
    Portugal Portugal Lissabon Altice Arena 2018
    Russland Russland Moskau Olimpijski 2009
    Serbien Serbien Belgrad Belgrad-Arena 2008
    Spanien Spanien Madrid Teatro Real 1969
    Turkei Türkei Istanbul Abdi İpekçi Arena 2004

    Bezeichnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Die offizielle Bezeichnung der Veranstaltung lautet seit 1992 Eurovision Song Contest. Die Bezeichnung wurde erstmals 1960 für den fünften Wettbewerb im Vereinigten Königreich verwendet. Insgesamt trugen 41 der bisherigen 61 Veranstaltungen diesen Namen. Seit 1970 wird diese Bezeichnung auch bei der Austragung in nichtenglischsprachigen Ländern verwendet, zuerst in übertragener Form wie Eurovisie Songfestival (nl.), Concours Eurovision de la Chanson (franz.) oder zuletzt 1991 Concorso Eurovisione della Canzone (ital.).

    In der deutschen Öffentlichkeit wird für den Songwettbewerb auch der Begriff Grand Prix[34][35][36] verwendet, da dies einerseits die Kurzform der Benennung von früheren Veranstaltungen ist, mit Titeln wie Grand Prix Eurovision de la Chanson oder deren Übertragungen ins Italienisch-Spanische (Gran Premio […]) und Deutsche (Großer Preis der Eurovision). Andererseits hieß die Auszeichnung, die der Sieger des Wettbewerbs erhielt, bis 2003 Grand Prix (zuletzt: Grand Prix of the 2003 Eurovision Song Contest).[37] Seit 2004 ist der Begriff Grand Prix gänzlich aus dem Regelwerk verschwunden.

    Motto[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Seit 2002 wird der Song Contest jedes Jahr durch ein Motto untermalt. Es wird ein begleitendes Logo entworfen, das aus wenigen sowie prägnanten Worten auf Englisch besteht und teilweise auch Schriftzeichen enthält, wie beispielsweise das Hashtag 2014. Einzig 2009 verzichtete Russland ohne Angabe von Gründen auf ein Motto. Folgende Mottos wurden seit 2002 verwendet:

    Mottos seit 2002
    Jahr Gastgeber Motto Übersetzung
    (inoffiziell)
    2002 Estland Estland A Modern Fairytale Ein modernes Märchen
    2003 Lettland Lettland Magical Rendezvous Magisches Rendezvous
    2004 Turkei Türkei Under the Same Sky Unter demselben Himmel
    2005 Ukraine Ukraine Awakening Erwachen
    2006 Griechenland Griechenland Feel the Rhythm! Fühle den Rhythmus
    2007 Finnland Finnland True Fantasy Echte Fantasie
    2008 Serbien Serbien Confluence of Sound Zusammenfluss von Klang
    2009 Russland Russland
    2010 Norwegen Norwegen Share the Moment Teile den Moment
    2011 Deutschland Deutschland Feel Your Heart Beat! Fühl' dein/euer Herz schlagen
    2012 Aserbaidschan Aserbaidschan Light Your Fire! Entzünde(t) dein/euer Feuer
    2013 Schweden Schweden We Are One Wir sind eins
    2014 Danemark Dänemark #JoinUs #Schließe dich uns an
    2015 Osterreich Österreich Building Bridges Brücken bauen
    2016 Schweden Schweden Come Together Kommt zusammen
    2017 Ukraine Ukraine Celebrate Diversity Vielfalt feiern
    2018 Portugal Portugal All Aboard! Alle an Bord!
    2019 Israel Israel Dare To Dream! Trau dich zu träumen!
    2020 Niederlande Niederlande Open Up Öffne Dich
    2021 Niederlande Niederlande Open Up Öffne Dich
    2022 Italien Italien The Sound of Beauty Der Klang der Schönheit
    2023 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich United by Music Vereint durch Musik
    United by Music als permanentes Motto

    Nach dem ESC 2023 entschied man das Motto United by Music bei allen folgenden Wettbewerben beizubehalten.[38]

    [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Das alte Logo – hier im Jahr 2014 – das von 2004 bis 2014 genutzt wurde

    Das Eurovision-Song-Contest-Logo mit herzförmigem „V“ in der Mitte, in das stets die Flagge des Gastgeberlandes eingefügt wird, existiert seit dem Jahr 2004, als eine Corporate Identity für den Eurovision Song Contest eingeführt wurde. Zuvor hatte jedes Gastgeberland ein individuelles Logo für die Veranstaltung entworfen. Von 2004 bis 2014 war das Logo in Pinselstrich-Design gehalten. 2015 entschied sich die EBU, zum 60-jährigen Jubiläum das Logo leicht anzupassen. Seither ist das Logo klarer gestaltet und von glatten Konturen geprägt.

    Moderatoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Der Wettbewerb 1956 war der bislang einzige, bei dem ein einzelner Mann durch den Abend führte. In den Folgejahren waren es immer Moderatorinnen, bis 1978 in Paris erstmals ein Mann und eine Frau gemeinsam Gastgeber waren. Diesem Beispiel folgte Israel 1979. Von 1980 bis 1987, 1993 und 1995 waren es dann wieder einzelne Frauen; von 1988 bis 1992, 1994 sowie von 1996 bis 2009 wurde, mit der Ausnahme von 1999, wieder ein Zweiergespann aus einem Mann und einer Frau eingesetzt. 2009 gab es allerdings die Besonderheit, dass es ein unterschiedliches Gespann aus Moderatoren für die beiden Halbfinale und für das Finale gab. 1999, 2010, 2011 und 2012 führten zwei Moderatorinnen und ein Moderator durch die Veranstaltung. 2013 wurde die Veranstaltung wieder von einer einzelnen Moderatorin präsentiert. 2014 wurde der Wettbewerb erstmals und zum einzigen Mal gemeinsam von einer Moderatorin und zwei Moderatoren präsentiert. 2015 führten erstmals drei Moderatorinnen durch die Veranstaltung, während 2016 wieder ein Zweiergespann aus Mann und Frau eingesetzt wurde. 2017 präsentierten dann zum ersten und bisher einzigen Mal drei Moderatoren den Wettbewerb. 2018 hingegen moderierten erstmals vier Moderatorinnen den Wettbewerb. 2019 entschied man sich für zwei Moderatoren und zwei Moderatorinnen.

    Gelegentlich haben auch ehemalige Wettbewerbsteilnehmer durch den Abend geführt: 1976 Corry Brokken, 1979 Jardena Arasi, 1985 Lill Lindfors, 1986 Åse Kleveland, 1991 Gigliola Cinquetti und Toto Cutugno, 1999 Dafna Dekel, 2003 Marie N und Renārs Kaupers, 2006 Sakis Rouvas, 2008 Željko Joksimović, 2009 Alsou, 2011 Stefan Raab, 2012 Eldar Qasımov, 2013 Eric Saade (Green Room), 2015 Conchita Wurst (Green Room), 2016 Måns Zelmerlöw, 2020 und 2021 Edsilia Rombley.

    Teilnahmebedingungen für Interpret und Lied[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Von 1966 bis 1972 und von 1977 bis 1998 galt die Regel, dass jeder Interpret in der jeweiligen Landessprache singen muss. Seit 1999 ist den Interpreten die Sprache, in der ihr Beitrag gesungen wird, wieder freigestellt.

    Neuregelung ab 2011[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Ende August 2010 trat die Reference Group der Europäischen Rundfunkunion in Belgrad zusammen. Das Gremium zog dabei das Datum der Veröffentlichung der Lieder eines Jahrganges vom 1. Oktober auf den 1. September des Vorjahres vor.[39][40]

    Aktuelle Regeln seit 2012[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Nach der aktuellen Fassung der Regeln gilt:[41]

    • Die Interpreten müssen mindestens 16 Jahre alt sein.
    • Jeder Interpret darf in einem Jahr nur für ein Land antreten.
    • Es dürfen höchstens sechs Personen auf der Bühne mitwirken.
    • Das Lied muss live gesungen werden, ausgenommen der Begleitgesang.
    • Lied oder Auftritt dürfen keine politische Botschaft enthalten oder dem Image des Liederwettbewerbs schaden.
    • Lied oder Auftritt dürfen kein Fluchen und keine Werbung enthalten.
    • Beim Auftritt dürfen keine Tiere mitwirken.
    • Die Lieder dürfen frühestens am 1. September des Vorjahres veröffentlicht werden (diese Regel gilt seit dem 1. September 2010).
    • Es muss sich um einen Originalsong handeln, darf also keine Coverversion eines älteren Liedes sein.
    • Die Länge des Beitrags darf maximal drei Minuten betragen.
    • Die Instrumental-Musik wird als Playback eingespielt. Zum letzten Mal wurde den Interpreten 1998 die Möglichkeit geboten, sich durch ein Orchester live begleiten zu lassen.
    • Die Zahl der teilnehmenden Länder ist auf 44 begrenzt, im Finale auf 26.[42] (Ausnahme beim ESC 2015, dort traten 27 Länder an, einschließlich des Jubiläums-Ehrengasts Australien.)

    Nationale Vorentscheidungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Jedem Land steht es frei, wie es seinen Vertreter für den Eurovision Song Contest auswählt. Meist geschieht dies in Form von nationalen Vorentscheidungen, bei denen mehrere Künstler gegeneinander antreten. Während in früheren Jahren meist eine Jury den Teilnehmer wählte, geschieht dies zunehmend über eine Telefonabstimmung (engl.: Televoting). Viele Länder nutzen dazu auch das Abstimmungssystem, das beim Contest selbst benutzt wird: zu 50 % wählt die Jury und zu 50 % wählt das Televoting den Beitrag aus. Andere Länder verzichten auf eine Vorentscheidung und wählen ihren Beitrag intern aus.

    Bisher hat fast jedes Land, das je am Song Contest teilgenommen hat, eine nationale Vorentscheidung veranstaltet. Lediglich Marokko und Monaco hielten nie eine Vorentscheidung ab.

    Belgien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Der Großteil der belgischen Beiträge wurde über die Vorentscheidung Eurosong ausgewählt. Dabei ist anzumerken, dass RTBF zuletzt 2013 eine Vorentscheidung veranstaltete, während VRT zuletzt 2016 eine Vorentscheidung abhielt. 1956, 1964, 1985, 1990, 2003, 2007, 2009, 2015 und von 2017 bis 2022 wählte das Land seine Beiträge intern aus. 2023 wurde der Vorentscheid Eurosong verwendet.

    Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Deutschland wählte den Großteil seiner Beiträge über eine nationale Vorentscheidung aus. Die deutsche Vorentscheidung hieß von 2010 bis 2019 und 2023 Unser Lied/Star/Song für … (ergänzt durch die jeweilige Stadt, in der der Song Contest im betreffenden Jahr stattfand). 2004, 2005 und 2022 trug sie den Titel Germany 12 Points!. Außerdem gab es 2014 und 2015 ein Clubkonzert, bei dem der Gewinner eine Wildcard für die Vorentscheidung erhielt. Intern wurde der Beitrag 1959, von 1966 bis 1968, 1974, 1977, 1993 bis 1995, 2009, 2020 und 2021 ausgewählt.

    Österreich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Österreich wählte den Großteil seiner Beiträge intern aus. Von 1981 bis 1984, 1990 bis 1991, 1993 bis 1994, 2002 bis 2005, 2011 bis 2013 sowie 2015 und 2016 fand eine nationale Vorentscheidung statt.

    Schweiz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Der Großteil der Schweizer Beiträge wurde über die Vorentscheidung Concours Eurovision ermittelt. Diese fand zuletzt 2004 statt und wurde 2011 von der Sendung Die Grosse Entscheidungsshow abgelöst. Diese Vorentscheidung fand bis 2018 statt, von 1969 bis 1971, 1980, 1994 bis 1997 sowie von 2005 bis 2010 wurde auf eine Vorentscheidung verzichtet. Seit 2019 bestimmt das Land seinen Beitrag intern.

    Andere Länder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Folgende Formen der Auswahl nutzen die anderen teilnehmenden Länder (Stand: 7. April 2024):

    Land Sender Nationale Vorentscheidung
    Albanien Albanien RTSH Festivali i Këngës
    Armenien Armenien ARMTV interne Auswahl
    Aserbaidschan Aserbaidschan İTV interne Auswahl
    Australien Australien SBS interne Auswahl
    Danemark Dänemark DR Dansk Melodi Grand Prix
    Estland Estland ERR Eesti Laul
    Finnland Finnland Yle Uuden Musiikin Kilpailu
    Frankreich Frankreich France TV interne Auswahl
    Georgien Georgien GPB interne Auswahl
    Griechenland Griechenland ERT interne Auswahl
    Irland Irland RTÉ Eurosong Late Late Show Special
    Island Island RÚV Söngvakeppnin
    Israel Israel Kan HaKokhav HaBa (Interpretin)
    interne Auswahl (Lied)
    Italien Italien Rai Sanremo-Festival
    Kroatien Kroatien HRT Dora
    Lettland Lettland LTV Supernova
    Litauen Litauen LRT Eurovizija.LT
    Malta Malta PBS Malta Eurovision Song Contest
    Moldau Republik Moldau TRM Etapa Națională
    Niederlande Niederlande AVROTROS interne Auswahl
    Norwegen Norwegen NRK Melodi Grand Prix
    Polen Polen TVP interne Auswahl
    Portugal Portugal RTP Festival da Canção
    San Marino San Marino SMRTV Una voce per San Marino
    Schweden Schweden SVT Melodifestivalen
    Serbien Serbien RTS Pesma za Evroviziju
    Slowenien Slowenien RTV SLO interne Auswahl
    Spanien Spanien RTVE Benidorm Fest
    Tschechien Tschechien ČT Eurovision Song CZ
    Ukraine Ukraine UA:PBC Widbir
    Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich BBC interne Auswahl
    Zypern Republik Zypern CyBC interne Auswahl

    Mit einer oder mehreren Vorrunden und einem Finale verlaufen die Shows in Albanien, Estland, Italien, Litauen, Norwegen, Portugal und Schweden. Das Festivali i Këngës in Albanien und das Sanremo-Festival in Italien wurden nicht extra für den ESC konzipiert. In beiden Formaten wird dem Sieger die ESC-Teilnahme angeboten, in Italien kann er dies ablehnen.

    Die Niederlande veranstalteten früher immer eine Vorentscheidung zur Bestimmung des Beitrags. Lediglich 1961, 1980 und 2008 wurde der Beitrag intern bestimmt. Seit 2013 wählen die Niederlande alle Beiträge intern aus. In Russland wurde bis zum Ausschluss des Landes wegen des Überfalls auf die Ukraine 2022 die Auswahl jährlich abwechselnd von den Sendern Perwy kanal und Rossija 1 getroffen.

    Punktevergabe und Abstimmungsverfahren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Im Jahr 1975 wurde das aktuelle und mittlerweile zum Kult gewordene, allgemein „douze points“-System genannte, Verfahren der Punktevergabe eingeführt. Seit 1980 werden die Punkte, um die Spannungskurve zu erhöhen, aufsteigend vergeben. 2016 wurde das Verfahren dahingehend erweitert, dass jedes Land zweimal bis zu zwölf Punkte vergibt, mit getrennten Ergebnissen aus Televoting und Jurybewertungen.

    Bisherige Wertungsmodi[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Bis 1997 wurde die Punktevergabe ausschließlich durch eine Jury bestimmt. Beim ersten ESC mit veröffentlichtem Abstimmungsergebnis (1957) kam folgender Modus zum Einsatz: In jeder Landesjury saßen zehn Mitglieder, jedes Mitglied konnte für seinen Favoriten einen Punkt abgeben. Dieser Modus wurde von 1957 bis 1961, 1967 bis 1970 sowie im Jahr 1974 genutzt.

    1962 vergaben die Landesjurys drei Punkte an den besten Titel, zwei Punkte an den zweitbesten und einen Punkt an den drittbesten Titel. Dieser Modus wurde 1963 auf fünf Punkte für den erstplatzierten und folgend erweitert. 1964 wurde ein neuer Modus eingeführt: Jeder Juror bewertet jedes Land, daraus entsteht eine Liste. An den besten Titel wurden fünf Punkte, an den zweitplatzierten drei und an den drittplatzierten ein Punkt vergeben. Sollte nur ein Titel nominiert sein, bekommt dieser alle neun Punkte, sollten es zwei sein, bekommt der erste sechs und der zweitplatzierte Titel drei Punkte.

    Da es seit 1962 regelmäßig null Punkte, 1962 bis 1965 sogar vier pro Jahr, gab und wegen der Unzufriedenheit mit dem Wertungssystem von 1957, das 1969 für vier Sieger gesorgt hatte, wurde 1971 ein neuer Modus eingeführt. Jedes Land entsendet zwei Juroren, die für jedes Lied zwischen einen und fünf Punkte geben konnten, sodass die erreichten Punktzahlen erstmals über 100 Punkte steigen konnten.

    1975 wurde schließlich der Wertungsmodus eingeführt, der bis heute in seinen Grundzügen zur Anwendung kommt. Jedes Teilnehmerland vergibt Punkte an die zehn besten Titel. Das beste Lied erhält 12, für das zweitbeste werden 10 und für die verbliebenen acht besten Titel absteigend 8 bis 1 Punkte vergeben. Von 1975 bis 1979 wurden die Punkte nach Startreihenfolge verlesen, in den Folgejahren dann aufsteigend.

    Bis 1996 bestand die Jury pro Land aus 16 Personen – acht Experten und acht musikinteressierten Laien, die zudem aus verschiedenen Generationen und Geschlechtern sein mussten, um ein objektives Ergebnis zu gewährleisten. Von 1975 bis einschließlich 1993 wurde die Wertung per Telefonschaltung durchgegeben. Seit 1994 gibt es eine Videoschaltung, in der die Punktesprecher zu sehen sind.

    1997 wurde in Deutschland, Schweden, Österreich, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich zum ersten Mal das Televoting getestet, das beim Publikum auf große Begeisterung stieß. Schon 1998 wurde die Jury durch das neue Wertungssystem abgelöst. Nur wenige Länder, wie Russland und Ungarn, wo es aus technischen Gründen nicht möglich war, führten das Televoting erst etwas später ein. Die Publikumsstimmen wurden ins „douze points“-System übertragen und so vergeben.

    2006 wurde die Bekanntgabe der Punkte angepasst. Um die Prozedur, aufgrund der seit 2004 deutlich höheren Teilnehmerzahl, zu straffen, wird die Wertung seitdem teilweise automatisch eingeblendet. Bis 2013 wurden die Punkte von eins bis sieben auf Ansage eingeblendet und nur noch die Titel mit 8, 10 und 12 Punkten von den nationalen Fernsehsprechern offiziell angesagt. Die Vergabeprozedur konnte so beschleunigt werden. 2014 wurde sie nochmals gestrafft, indem die Punkte eins bis sieben nicht mehr auf Ansage, sondern bereits bei der Begrüßung des verbundenen Landes eingeblendet wurden. Seit 2016 wird lediglich noch die Höchstwertung der Juries von 12 Punkten angesagt.

    Zwischen 2009 und 2015 wurden die Punktzahlen, die jedes Land vergibt, zu 50 % durch Telefonabstimmung und zu 50 % durch eine fünfköpfige Jury bestimmt.

    Aktuelles Abstimmungsverfahren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Im Finale dürfen alle Länder abstimmen, die in den Halbfinalen angetreten sind. Somit sind auch die im Halbfinale ausgeschiedenen Länder stimmberechtigt.

    Für den Beitrag des eigenen Landes dürfen keine Punkte vergeben werden. Gewonnen hat der Beitrag mit den insgesamt meisten Punkten.

    Seit 2016 vergibt jedes Land zwei getrennte Punktesätze, einer aus den Ergebnissen der Jury, der andere aus den Ergebnissen der Telefonabstimmung. Jeder Punktesatz besteht aus den Punkten 1 bis 8, 10 und 12, die an die besten zehn Lieder vergeben werden. Zuerst werden die Ergebnisse der Jurys verkündet, wobei die Ergebnisse pro Land vorgestellt werden. Der zugeschaltete nationale Fernsehsprecher liest die Nation mit der höchsten Punktzahl vor, die anderen Punkte werden vorher eingeblendet. Die Punkte der Telefonabstimmung aus den Ländern werden addiert und diese Gesamtpunktzahl von den Moderatoren der Sendung verkündet. Dabei erfolgte bis 2018 das Vorlesen in der Reihenfolge der erhaltenen Punkte, sodass das Land mit den meisten Zuschauerstimmen seine Punktzahl erst zum Schluss erfuhr. Seit 2019 basiert die vorgelesene Reihenfolge auf der Platzierung nach Ende des Juryvotings. So erhielt die norwegische Band KEiiNO vom Publikum die Höchstpunktzahl im Jahr von 291 Punkten inmitten der Abstimmung, weil die Jury nur 40 Punkte an den Beitrag vergab und er damit im Mittelfeld platziert war.

    Tritt kurzfristig ein Problem auf, das die Ermittlung per Telefonabstimmung verhindert, so werden die Punkte durch einen Schnitt von Ländern, die in den vergangenen Jahren ähnlich abgestimmt haben, vergeben. Dies gilt auch für eine Disqualifikation des Juryergebnisses. Seit 2013 können Fernsehzuschauer auch mit einer Mobile App abstimmen. Die Anwendung zeigt Informationen zum aktuellen Geschehen beim Eurovision Song Contest an, die Stimmabgabe erfolgt direkt aus der Mobile App per SMS.

    Regelungen bei Punktgleichheit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Wenn zwei oder mehr Teilnehmer am Ende die gleiche Punktanzahl haben, gelten weitere Unterscheidungskriterien, um eine eindeutige Platzierung zu gewährleisten. Ausschlaggebend ist zunächst die Anzahl der Länder, von denen die jeweiligen Teilnehmer Punkte erhalten haben. Lässt sich dadurch keine eindeutige Rangfolge erstellen, wird die Anzahl der an die entsprechenden Teilnehmer vergebenen Höchstwertungen berücksichtigt. Dabei wird zuerst die Anzahl der 12-Punkte-Wertungen, bei Gleichheit die Anzahl der 10-Punkte-Wertungen und so folgend bewertet. Erst für den Fall, dass sich durch den Vergleich sämtlicher Einzelwertungen kein Unterschied ergibt, werden die betroffenen Länder nach der Reihenfolge der Startnummern platziert.[43]

    Dieser Katalog von Regelungen fand bisher einmal zur Bestimmung des Siegers Anwendung, nämlich beim ESC 1991, als die Schwedin Carola („Fångad av en stormvind“) mehr 10-Punkte-Wertungen erhalten hatte als die punktgleiche Französin Amina („Le dernier qui a parlé“) und zur Siegerin erklärt wurde. Damals gab es die erste Regel (das Lied gewinnt, das aus mehr Ländern Punkte bekommen hat) noch nicht, nach der Frankreich gewonnen hätte. Mittlerweile ist dieser Punkt eingeführt worden, so dass 2004 trotz jeweils 50 erreichten Punkten der Beitrag aus Malta einen sicheren Platz im Finale 2005 bekam, während jener aus Kroatien durchs Semifinale musste.

    Vor 1975 kamen verschiedene andere Punktevergabesysteme zum Einsatz. Beim ESC 1969 führte ein Wertungsmodus, der für niedrige Punktzahlen pro Teilnehmer sorgte, dazu, dass vier Länder (Spanien, Vereinigtes Königreich, Niederlande, Frankreich) punktgleich an der Spitze lagen und zu gleichberechtigten Siegern ernannt wurden.

    Kritik am Wertungssystem, Reformdiskussion und Neuregelung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    In der öffentlichen Debatte wurde des Öfteren angemerkt, dass einige Länder innerhalb desselben Kulturraums sich während der Abstimmung gegenseitig begünstigten.[44][45] Unmut über als ungerecht empfundene Punkteverteilungen wird seit Beginn der Veranstaltung geäußert, die erst im 43. Jahr zur mehrheitlichen Telefonabstimmung überging. Vor allem politische Tendenzen und Boykotts wurden bemängelt, die nur noch einen untergeordneten Punkt in der Kritik einnehmen.

    Neuregelung ab 2008[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Die verantwortliche Europäische Rundfunkunion (European Broadcasting Union, EBU) stellte am 2. Oktober 2007 Regeländerungen vor:[46] Ab 2008 wurden zwei getrennte Halbfinale veranstaltet, deren Zusammenstellungen per Losentscheid bestimmt wurden. Alle Länder waren in dem Semifinale stimmberechtigt, in dem sie selbst teilnahmen. Die für das Finale Qualifizierten wurden je einer Sendung zugeteilt. In das Finale zogen die neun Bestplatzierten nebst dem Bestbewerteten der Back-Up-Jurys ein, der ohne diese den Finaleinzug nicht erreicht hätte.

    Neuregelung ab 2009[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    2009 kam es zu weitreichenden Veränderungen hinsichtlich des Abstimmverfahrens im Finale. Nachdem in den Jahren 2004 bis 2008 einzig das Publikum über die Punktergebnisse entschieden hatte, wurde wieder die ursprüngliche Idee der Jury aufgegriffen. Fortan erhielt pro Teilnehmerland diese Jury, deren Mitglieder eine Verbindung zur Musik aufweisen sollten, gleichgewichtetes Mitspracherecht. Für die Vorrunden hielten die Verantwortlichen noch am Konzept des Vorjahres fest.[47]

    Die Europäische Rundfunkunion begründete ihre Entscheidung damit, dass sich die Resultate von Ersatzjurys, die im Falle technischer Pannen eine reibungslose Punktevergabe gewährleisten sollten, in den letzten Jahren zunehmend vom offiziellen Ergebnis unterschieden. Der NDR-Verantwortliche Ralph Quibeldey betonte außerdem den Aspekt, dass sich die Juroren im Gegensatz zum Großteil der Fernsehzuschauer die Beiträge mehrmals anhörten und zu einem differenzierteren Urteil in der Lage wären. In der Öffentlichkeit hingegen wurden die Reformen überwiegend als Reaktionen auf die hinteren Platzierungen vieler westlicher Staaten, insbesondere der der finanzstärksten Big-5, gedeutet.[48][49][50] Beobachter sahen den Versuch, kulturell bedingte Geschmacksverschiedenheiten osteuropäischer und zentralasiatischer Zuschauer gezielt zu unterdrücken und warfen den Befürwortern des neuen Modus Blockbildung und Nichtbeachtung der individuellen Qualität der Beiträge vor.[51] Der Stern betitelte die deutschen Juroren aufgrund ihrer Zusammenstellung als „Spaß-Jury“.[52] Tatsächlich erzielten zehn der elf östlich orientierten Teilnehmer durch das Mischvoting schlechtere Platzierungen; eines konnte trotz niedrigerer Jury-Wertung seine Gesamtplatzierung halten.[53][54]

    Neuregelung ab 2010[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Im September 2009 gab die Europäische Rundfunkunion bekannt, dass sowohl in den beiden getrennten Semi-Finalrunden als auch im Finale die Jurys zu 50 % mit abstimmen. Außerdem durfte vom Anfang des ersten Liedes bis 15 Minuten nach dem Ende des letzten Liedes abgestimmt werden.[55][56]

    Neuregelung ab 2012[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    2012 wurden die Leitungen erst wieder nach der Präsentation des letzten Liedes geöffnet, weil die Möglichkeit des Abstimmens während der Liedpräsentationen nur sehr wenig genutzt wurde.[57]

    Neuregelung ab 2013[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Im Jahr 2013 wurde der Modus der Ermittlung der Gesamtwertung eines Landes aus Publikums- und Jurywertung geändert. Während die beiden Wertungen aus einem Land bisher erst in das bekannte Punkteschema von 12 bis 1 (und 16-mal „0“ bei 26 Beiträgen im Finale) umgerechnet und diese Punkte dann addiert wurden, werden nun die Positionen in der Reihenfolge von 1 bis 26 addiert, um die Gesamtrangfolge zu bestimmen. Dies führt dazu, dass ein Beitrag, der bei der Jury oder dem Publikum sehr weit hinten liegt, auch durch eine Topwertung der anderen Abstimmenden nicht mehr zu Punkten kommt.[58] Beim Finale 2014 bekam beispielsweise Russland die meisten Stimmen der Zuschauer aus Montenegro; da die Jury Russland aber nur auf Platz 23 bewertete, bekam Russland keine Punkte aus Montenegro. Andererseits wurde der Beitrag aus Armenien von der Jury fast einheitlich auf Platz 1 gesetzt, vom Televoting aber auf Platz 10, im Mittel ergab das Platz 2 und 10 Punkte.[59]

    Neuregelung ab 2014[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Um 2013 aufgekommenen kritischen Meinungen bezüglich des Stimmenkaufs entgegenzutreten, werden seit 2014 die genauen Rankings aller Jurymitglieder, des gesamten Jury-Votums sowie die Platzierungen im Televoting eines jeden Landes auf der offiziellen Webseite direkt im Anschluss an das Finale veröffentlicht.[60] Dabei wurden auch alle detaillierten Ergebnisse der beiden Semi-Finalrunden angegeben. Da die georgischen Jurymitglieder einstimmig dieselben Länder auf Platz 1–8 in den jeweiligen Rankings des Finales gelistet hatten, wurden diese Wertungen annulliert und allein das Televoting gezählt. Es ergaben sich jedoch keinerlei Strafen bezüglich der Teilnahme Georgiens beim ESC 2015.

    Neuregelung ab 2016[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Am 18. Februar 2016 kündigte die EBU eine Änderung der Punktevergabe an. Die Punkte der Jurys und der Telefonabstimmung wurden von nun an nicht mehr pro Land einzeln kombiniert, sondern separat vergeben. Im klassischen Format trugen nun alle Länder nacheinander die Punkte der Jury vor. Dabei bekommen die zehn am besten bewerteten Länder Punkte, wie gewohnt von 1 bis 12. Nachdem alle Punkte der Jury vergeben wurden, werden alle Punkte aus dem Televoting aller Länder kombiniert. Die Moderatoren der Show tragen dann diese kombinierten Punkte vor, beginnend mit dem Land, das die wenigsten Punkte bekommen hat. Damit vergibt jedes Land doppelt so viele Punkte wie gewohnt mit der maximalen Punktzahl 24 für ein Land. Ziel ist es, mit der neuen Regelung die Spannung zu erhöhen und außerdem zu verhindern, dass sich Jury- und Telefonwertung gegenseitig aufheben.[61]

    Neuregelung ab 2018[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Am 27. April 2018 gab die EBU bekannt, dass die Regeln für das Juryvoting 2018 leicht abgewandelt werden. Nach dem bisherigen Verfahren erstellten alle fünf Juroren eines Landes je ein Ranking. Das Gesamtergebnis der Jury wurde ermittelt, indem für jeden Beitrag das durchschnittliche Ranking aller Jury-Mitglieder bestimmt und für die zehn bestplatzierten Beiträge anschließend die entsprechenden Punkte vergeben wurden. Hierbei hatte jede Stimme die gleiche Gewichtung. An diesem linearen Bewertungssystem wurde in der Vergangenheit allerdings oft der hohe Einfluss einer stark abweichenden Bewertung eines Jurors auf die Gesamtbewertung der Jury kritisiert. So konnte ein Land zum Beispiel kaum mehr 12 Punkte erreichen, wenn vier Jurymitglieder ein Land auf Platz 1 setzten, während der verbleibende fünfte Juror das Land auf Platz 26 setzte. Das neue System sieht ein exponentielles Bewertungsmodell vor. Danach erstellen die Juroren zwar weiterhin je ein Ranking. Allerdings wird jedem Platz ein exponentiell absteigender (nicht zwangsläufig ganzzahliger) Score-Wert zugeordnet, beginnend bei 12 Punkten für den ersten Platz und einem Punkt für den letzten Platz. Die oberen Rankingsplätze (insbesondere Plätze 1 bis 3) erfahren hierdurch nun eine höhere Gewichtung als untere Rankingplätze. Anschließend werden die durchschnittlichen Score-Werte über alle Jury-Mitglieder bestimmt und für die zehn bestplatzierten Beiträge die Punkte 1–8, 10 oder 12 vergeben. Mit diesem neuen System soll vermieden werden, dass eine stark negativ abweichende Bewertung eines Jurors im Vergleich zu den anderen Juroren zu viel Einfluss auf das Gesamtergebnis hat.[62][63]

    Neuregelung ab 2023[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Am 22. November 2022 gab die EBU bekannt, dass künftig in den beiden Halbfinalveranstaltungen die Jurys keine Rolle mehr spielen, sondern nur noch die Zuschauer via Televoting entscheiden werden. Zudem wird für Zuschauer in nicht teilnehmenden Ländern eine neue Online-Voting-Möglichkeit geschaffen und deren kombinierte Stimmen werden genauso viel zählen wie die eines teilnehmenden Landes. Im Finale wird eine Kombination aus Jury-Voting und globalem Televoting entscheiden.[64]

    Keine Punkte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Einige Länder, die den letzten Platz belegten, erhielten für ihren Beitrag keinen Punkt. Dies gab es erstmals beim Eurovision Song Contest 1962, als vier Länder (Belgien, die Niederlande, Österreich und Spanien) keinen Punkt erhielten. Durch die verschiedenen Abstimmungssysteme in der Geschichte des Wettbewerbs war es, je nach Abstimmungssystem, nicht immer möglich, keine Punkte zu erhalten. Von 1957 bis 1970 gab es häufig keine Punkte, da teilweise nur drei Punktesätze vergeben wurden oder gar nur ein Beitrag alle Punkte erhalten konnte. Von 1971 bis 1973 wurde jeder Beitrag mit mindestens einem Punkt bewertet, womit kein Beitrag punktelos bleiben konnte. Erst ab 1975 bis 2015 war es wieder möglich, keine Punkte zu erhalten. Seit 2004, durch die Einführung eines Halbfinales, war es auch möglich, dass ein Land im Halbfinale keine Punkte erhielt. Ein weiteres Land hätte im Finale dann ebenso keine Punkte erhalten können. Da seit 2008 zwei Halbfinale stattfinden, können seither also je Halbfinale, aber auch im Finale keine Punkte vergeben werden.

    Keine Punkte von 1957 bis 1970[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Von 1962 bis 1965 gab es jedes Jahr vier Länder, die keinen Punkt erhielten. Danach kam es im Zeitraum von 1966 bis 1970 nur noch viermal vor, dass ein Land keine Punkte erhielt.

    Jahr Land Interpret Lied Platz
    1962 Belgien Belgien Fud Leclerc Ton nom 13. (von 13.)
    Niederlande Niederlande De Spelbrekers Katinka
    Osterreich Österreich Eleonore Schwarz Nur in der Wiener Luft
    Spanien Spanien Víctor Balaguer Llámame
    1963 Finnland Finnland Laila Halme Muistojeni laulu 13. (von 13.)
    Niederlande Niederlande Annie Palmen Een speeldoos
    Norwegen Norwegen Anita Thallaug Solhverv
    Schweden Schweden Monica Zetterlund En gång i Stockholm
    1964 Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland Nora Nova Man gewöhnt sich so schnell an das Schöne 13. (von 13.)
    Jugoslawien Jugoslawien Sabahudin Kurt Život je sklopio krug
    Portugal Portugal António Calvário Oração
    Schweiz Schweiz Anita Traversi I miei pensieri
    1965 Belgien Belgien Lize Marke Als het weer lente is 15. (von 15.)
    Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland Ulla Wiesner Paradies, wo bist du?
    Finnland Finnland Viktor Klimenko Aurinko laskee länteen
    Spanien Spanien Conchita Bautista Qué bueno, qué bueno!
    1966 Italien Italien Domenico Modugno Dio, come ti amo 17. (von 17.)
    Monaco Monaco Téréza Bien plus fort
    1967 Schweiz Schweiz Géraldine Quel cœur vas-tu briser? 17. (von 17.)
    1970 Luxemburg Luxemburg David Alexandre Winter Je suis tombé du ciel 12. (von 12.)

    Keine Punkte von 1975 bis 2003[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Von 1975 bis 2003 kam es nur noch vereinzelt vor, dass ein Land keine Punkte erhielt. Auffällig ist auch, dass in diesem Zeitraum häufig nur ein Land pro Jahr keine Punkte erhielt. Lediglich 1983 und 1997 erhielten zwei Länder keine Punkte. Nicht berücksichtigt werden in diesem Zeitraum die osteuropäische Vorentscheidung 1993 sowie die Vorrunde 1996.

    Jahr Land Interpret Lied Platz
    1978 Norwegen Norwegen Jahn Teigen Mil etter mil 20. (von 20.)
    1981 Norwegen Norwegen Finn Kalvik Aldri i livet 20. (von 20.)
    1982 Finnland Finnland Kojo Nuku pommiin 18. (von 18.)
    1983 Turkei Türkei Çetin Alp and the Short Waves Opera 19. (von 20.)
    Spanien Spanien Remedios Amaya ¿Quién maneja mi barca?
    1987 Turkei Türkei Seyyal Taner und Grup Lokomotif Şarkım sevgi üstüne 22. (von 22.)
    1988 Osterreich Österreich Wilfried Lisa Mona Lisa 21. (von 21.)
    1989 Island Island Daníel Ágúst Haraldsson Það sem enginn sér 22. (von 22.)
    1991 Osterreich Österreich Thomas Forstner Venedig im Regen 22. (von 22.)
    1994 Litauen Litauen Ovidijus Vyšniauskas Lopšinė mylimai 25. (von 25.)
    1997 Norwegen Norwegen Tor Endresen San Francisco 24. (von 25.)
    Portugal Portugal Célia Lawson Antes do adeus
    1998 Schweiz Schweiz Gunvor Lass ihn 25. (von 25.)
    2003 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Jemini Cry Baby 26. (von 26.)

    Keine Punkte von 2004 bis 2015[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Von 2004 bis 2015 kam es bisher am wenigsten vor, dass ein Land keine Punkte erhielt. Die Schweiz war 2004 – als das Halbfinale eingeführt wurde – das erste Land, das im Halbfinale keine Punkte erhielt. Als Deutschland und Österreich 2015 keine Punkte erhielten, war es das erste Mal seit 1997, dass zwei Länder keine Punkte erhielten sowie das erste Mal seit der Einführung der Halbfinale, dass im Finale ein Land keine Punkte erhielt.

    Jahr Land Interpret Lied Platz
    2004 Schweiz Schweiz Piero Esteriore & the MusicStars Celebrate 22. (SF) (von 22.)
    2009 Tschechien Tschechien Gipsy.cz Aven Romale 18. (SF1) (von 18.)
    2015 Deutschland Deutschland Ann Sophie Black Smoke 27. (von 27.)
    Osterreich Österreich The Makemakes I Am Yours 26. (von 27.)

    Keine Punkte seit 2016[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Seit 2016, und damit seit der Umstellung des Wertungssystems auf eine getrennte Vergabe der Jury- und Televotingergebnisse, erhielt bisher nur Großbritannien im Jahr 2021 keine Punkte in der Gesamtwertung. Es kam jedoch häufiger vor, dass ein Land im Tele- oder im Juryvoting keinen Punkt erhielt. Dabei vergaben die Zuschauer häufiger keine Punkte als die Jury. Während fünf Beiträge bei der Jury keine Punkte erhielten, waren es bei den Zuschauern dreizehn.

    Jahr Land Interpret Lied Juryvoting Televoting Gesamt
    Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte
    2016 Tschechien Tschechien Gabriela Gunčíková I Stand 21. (von 26.) 41 26. (von 26.) 0 25. (von 26.) 41
    2017 Malta Malta Claudia Faniello Breathlessly 8. (SF2) (von 18.) 55 18. (SF2) (von 18.) 0 16. (SF2) (von 18.) 55
    San Marino San Marino Valentina Monetta & Jimmie Wilson Spirit of the Night 18. (SF2) (von 18.) 0 17. (SF2) (von 18.) 1 18. (SF2) (von 18.) 1
    Osterreich Österreich Nathan Trent Running on Air 11. (von 26.) 93 26. (von 26.) 0 16. (von 26.) 93
    Spanien Spanien Manel Navarro Do It for Your Lover 26. (von 26.) 0 22. (von 26.) 5 26. (von 26.) 5
    2018 Island Island Ari Ólafsson Our Choice 18. (SF1) (von 18.) 15 18. (SF1) (von 18.) 0 18. (SF1) (von 18.) 15
    2019 Osterreich Österreich Pænda Limits 16. (SF2) (von 18.) 21 18. (SF2) (von 18.) 0 17. (SF2) (von 18.) 21
    Israel Israel Kobi Marimi Home 26. (von 26.) 0 19. (von 26.) 35 23. (von 26.) 35
    Deutschland Deutschland S!sters Sister 21. (von 26.) 24 26. (von 26.) 0 25. (von 26.) 24
    2021 Tschechien Tschechien Benny Cristo omaga 13. (SF2) (von 17.) 23 17. (SF2) (von 17.) 0 15. (SF2) (von 17.) 23
    Niederlande Niederlande Jeangu Macrooy Birth of a New Age 23. (von 26.) 11 23. (von 26.) 0 23. (von 26.) 11
    Spanien Spanien Blas Cantó Voy a quedarme 24. (von 26.) 6 23. (von 26.) 0 24. (von 26.) 6
    Deutschland Deutschland Jendrik I Don’t Feel Hate 25. (von 26.) 3 23. (von 26.) 0 25. (von 26.) 3
    Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich James Newman Embers 26. (von 26.) 0 23. (von 26.) 0 26. (von 26.) 0
    2022 Aserbaidschan Aserbaidschan Nadir Rüstəmli Fade to Black 6. (SF2) (von 18.) 96 18. (SF2) (von 18.) 0 10. (SF2) (von 18.) 96
    10. (von 25.) 103 23. (von 25.) 3 16. (von 25.) 106
    Schweiz Schweiz Marius Bear Boys Do Cry 11. (von 25.) 78 25. (von 25.) 0 17. (von 25.) 78
    Deutschland Deutschland Malik Harris Rockstars 25. (von 25.) 0 20. (von 25.) 6 25. (von 25.) 6
    2023 San Marino San Marino Piqued Jacks Like An Animal Kein Juryvoting im Halbfinale 15. (SF2) (von 16.) 0 15. (SF2) (von 16.) 0
    Rumänien Rumänien Theodor Andrei D.G.T. 15. (SF2) (von 16.) 0 16. (SF2) (von 16.) 0

    Preisvergabe und -zuerkennung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Der dem Interpreten des siegreichen Titels überreichte Preis (Trophäe) wird an den Songschreiber des Songs weitergereicht, in dessen Besitz er letztendlich auch verbleibt, da der Eurovision Song Contest von der Grundidee her ein reiner Komponisten- und Textdichter-Wettbewerb ist. Der Interpret selbst wird nicht bedacht. Ihm bleibt lediglich der gesteigerte Bekanntheitsgrad, den er für den Aufbau der eigenen Karriere nutzen kann.

    Ewige Bestenliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Länderstatistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Die bisher erfolgreichsten Teilnehmerländer sind Schweden und Irland mit sieben Siegen. Irland siegte in den Jahren 1992 bis 1994 sogar dreimal in Folge. Bisher haben 27 Länder gewonnen, wobei Jugoslawien, das 1989 gewann, nicht mehr existiert. Während Salvador Sobral (Portugal) den Rekord mit 758 Punkten für Amar pelos dois aus dem Jahr 2017 hält, konnte Anne-Marie David (für Luxemburg) im Jahr 1973 mit Tu te reconnaîtras mit 80,6 % der Punkte die höchste relative Punktzahl erreichen.

    Erfolgreichste Länder beim Eurovision Song Contest[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Die folgende Liste zeigt die erfolgreichsten Länder beim Eurovision Song Contest gemessen an ihren Platzierungen (Stand: 2023). Dazu werden die Gesamtpunktzahlen, die Gesamtteilnahmen und der Punkteschnitt angegeben.

    Erfolgreichste Länder
    Platz Land 1. 2. 3. Nächstbeste
    Platzierung
    (Anzahl)
    Gesamt-
    punkte[65]
    ohne SF
    Gesamtteilnahmen[66] Punkteschnitt
    pro abstimmendem Land im 12-Punkte-System (ab 2016: für Vergleichbarkeit Punktzahl halbiert)
    01. Irland Irland 07 04 01 04. (dreimal) 3.428 56 (davon 11 × SF) 3,03
    02. Schweden Schweden 07 01 06 04. (dreimal) 6.471 62 (davon 1 × SF) 3,65
    03. Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 05 16 03 04. (fünfmal) 4.571 65 2,97
    04. Frankreich Frankreich 05 05 07 04. (siebenmal) 4.373 65 2,49
    05. Niederlande Niederlande 05 01 01 04. (zweimal) 3.254 63 (davon 10 × SF) 2,07
    06. Luxemburg Luxemburg 05 0 02 04. (fünfmal) 1.423 37 2,55
    07. Israel Israel 04 02 02 04. (zweimal) 3.528 45 (davon 7 × SF) + 1 Qfkr. 2,51
    08. Italien Italien 03 03 05 04. (dreimal) 4.859 48 3,72
    09. Ukraine Ukraine 03 02 01 04. (einmal) 3.623 18 3,92
    10. Danemark Dänemark 03 01 03 04. (zweimal) 2.846 51 (davon 7 × SF) + 1 Qfkr. 2,62
    11. Norwegen Norwegen 03 01 01 04. (dreimal) 3.974 61 (davon 3 × SF) 2,46
    12. Deutschland Deutschland 02 04 05 04. (viermal) 3.472 66 + 1 Qfkr. 2,51
    13. Spanien Spanien 02 04 02 04. (zweimal) 3.357 62 2,01
    14. Schweiz Schweiz 02 03 04 04. (sechsmal) 3.157 63 (davon 11 × SF) 2,01
    15. Osterreich Österreich 02 0 01 04. (einmal) 2.366 55 (davon 7 × SF) 1,72
    16. Russland Russland 01 04 04 05. (einmal) 3.530 23 (davon 1 × SF) + 1 Qfkr. 4,01
    17. Belgien Belgien 01 02 0 04. (viermal) 2.823 64 (davon 10 × SF) 1,93
    18. Monaco Monaco 01 01 03 04. (dreimal) 738 24 (davon 3 × SF) 1,89
    19. Turkei