Guy Chasseuil – Wikipedia

Der Porsche908/02 von Claude Ballot-Léna und Guy Chasseuil vor dem Start zum 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1971

Guy Chasseuil (* 26. Januar 1942 in Paris) ist ein ehemaliger französischer Automobilrennfahrer.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Guy Chasseuil begann seine Karriere in den frühen 1960er-Jahren in der französischen Rallye-Meisterschaft. Obwohl er dieser Form des Motorsports zeitlebens verbunden blieb, feierte er seine größten Erfolge bei Straßen- und Rundstreckenrennen. 1968 gab er sein Debüt beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans und gewann ein Jahr später mit seinem langjährigen Teampartner Claude Ballot-Léna das 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps. 1970 feierte er in Le Mans seinen ersten Klassensieg, als er mit Ballot-Léna auf einem Porsche 914/6 GT bis auf den sechsten Gesamtrang vorfuhr. 1970 war er auch Partner von Ove Andersson und Björn Waldegård beim Marathon de la Route am Nürburgring, wo das Trio den dritten Rang in der Gesamtwertung erreichte.

In seiner Karriere war Chasseuil zwölfmal in Le Mans am Start. Einem Gesamtsieg am nächsten kam er 1975 als Werksfahrer bei Ligier. Mit Jean-Louis Lafosse pilotierte er einen der drei Ligier JS2. Das Duo hatte die Aufgabe, sich nicht an einer Tempojagd zu beteiligen, sondern nach einer präzisen Marschtabelle fahrend den Ligier sicher ins Ziel zu bringen. Als zwei JS2 in der Nacht bereits ausgefallen waren, stellte die Teamleitung die Taktik aber um und ließ dem Chasseuil/Lafosse-Wagen freie Fahrt. Rekordrunden fahrend holten die beiden ab Sonntagmorgen nach und nach auf den führenden Gulf GR8 von Jacky Ickx und Derek Bell auf. Dem Publikum blieb die starke Fahrt der Franzosen nicht verborgen und es feuerte die Fahrer lauthals an, wenn der JS2 bei den Haupttribünen vorbeikam. Am Ende fehlte eine Runde auf den Gesamtsieg. Viele Jahre später bedauerte Chasseuil noch immer die langsame Fahrweise zu Beginn des Rennens, die ihm möglicherweise den Sieg gekostet hatte.

Bis Anfang der 1980er-Jahre bestritt er Sportwagenrennen und war 1981 zum letzten Mal an der Sarthe am Start. Im Team von Kremer Racing fuhr er einen zehn Jahre alten Porsche 917, der – angepasst ans Reglement – die Attraktion des Rennens war. Nach nur 82 Runden musste der Porsche nach einem kapitalen Motorschaden jedoch abgestellt werden.

In der ersten Hälfte der 1980er nahm Chasseuil erneut an einigen Läufen zur Rallye-Weltmeisterschaft teil, wie an der Rallye Korsika 1982, bei der er einen Ferrari 308 GTB des französischen Ferrari-Importeurs Charles Pozzi steuerte. Zehn Jahre zuvor hatte er die gleiche Rallye mit einem Ford GT70 bestritten.

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Le-Mans-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1968 FrankreichFrankreich Auguste Veuillet Porsche 911T FrankreichFrankreich Claude Ballot-Léna Ausfall Motorschaden
1969 FrankreichFrankreich Auguste Veuillet Porsche 911T FrankreichFrankreich Claude Ballot-Léna Rang 11
1970 FrankreichFrankreich Établissement Sonauto Porsche 914/6 GT FrankreichFrankreich Claude Ballot-Léna Rang 6 und Klassensieg
1971 FrankreichFrankreich Auguste Veuillet Porsche 908/02 FrankreichFrankreich Claude Ballot-Léna Ausfall Unfall
1972 FrankreichFrankreich Société Franco-Brittanc De Tomaso Pantera FrankreichFrankreich Jean Vinatier Ausfall Motorschaden
1973 FrankreichFrankreich Porsche Sonauto BP Racing Porsche 911 Carrera RSR Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Peter Gregg Rang 14
1974 FrankreichFrankreich Automobiles Ligier Ligier JS2 FrankreichFrankreich Michel Leclère Ausfall Motorschaden
1975 FrankreichFrankreich Gitanes Automobiles Ligier Ligier JS2 FrankreichFrankreich Jean-Louis Lafosse Rang 2
1976 Frankreich Ecurie Batteries-Piles TS WM P76 FrankreichFrankreich Claude Ballot-Léna FrankreichFrankreich Xavier Mathiot Ausfall Defekt am Kühler
1977 FrankreichFrankreich Hubert Striebig Porsche 934/5 FrankreichFrankreich Hubert Striebig FrankreichFrankreich Hughes Kirschoffer Ausfall Motorschaden
1978 FrankreichFrankreich Auto Daniel Urcun Porsche 934 Frankreich Jean-Claude Lefèbvre FrankreichFrankreich Marcel Mignot Ausfall Motorschaden
1981 Deutschland Porsche Kremer Racing Porsche 917 K81 FrankreichFrankreich Bob Wollek FrankreichFrankreich Xavier Lapeyre Ausfall Motorschaden

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15
1968 Ecurie Léopard Alpine A110 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigtes Konigreich BRH Italien MON Italien TAR Deutschland NÜR Belgien SPA Vereinigte Staaten WAT Osterreich ZEL Frankreich LEM
DNF
1969 Auguste Veuillet Porsche 911 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigtes Konigreich BRH Italien MON Italien TAR Belgien SPA Deutschland NÜR Frankreich LEM Vereinigte Staaten WAT Osterreich ZEL
11
1970 Établissement Sonauto Porsche 914 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigtes Konigreich BRH Italien MON Italien TAR Belgien SPA Deutschland NÜR Frankreich LEM Vereinigte Staaten WAT Osterreich ZEL
6
1971 Claude Ballot-Léna Porsche 908 Argentinien BUA Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigtes Konigreich BRH Italien MON Belgien SPA Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM Osterreich ZEL Vereinigte Staaten WAT
5 7 DNF
1972 Claude Dubois
Société Franco-Brittanc
De Tomaso Pantera Argentinien BUA Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigtes Konigreich BRH Italien MON Belgien SPA Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM Osterreich ZEL Vereinigte Staaten WAT
DNF DNF
1973 Franco-Brittanic
Porsche Sonauto
De Tomaso Pantera
Porsche Carrera RSR
Vereinigte Staaten DAY Italien VAL Frankreich DIJ Italien MON Belgien SPA Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM Osterreich ZEL Vereinigte Staaten WAT
DNF 14
1974 Ligier Ligier JS2 Italien MON Belgien SPA Deutschland NÜR Italien IMO Frankreich LEM Osterreich ZEL Vereinigte Staaten WAT Frankreich LEC Vereinigtes Konigreich BRH Sudafrika 1961 KYA
DNF DNF DNF DNF 6
1976 Louis Meznarie Porsche 934 Italien MUG Italien VAL Deutschland NÜR Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Italien IMO Deutschland NÜR Osterreich ZEL Italien PER Vereinigte Staaten WAT Kanada MOS Frankreich DIJ Frankreich DIJ Osterreich SAL
DNF
1978 Auto Urcun Porsche 934 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MUG Vereinigte Staaten TAL Frankreich DIJ Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien MIS Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten WAT Italien VAL Vereinigte Staaten ROD
DNF
1981 Kremer Racing
BP Racing
Porsche 917
Ford Capri
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MUG Italien MON Vereinigte Staaten RIV Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien PER Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten WAT Belgien SPA Kanada MOS Vereinigte Staaten ROA Vereinigtes Konigreich BRH
DNF DNF

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Guy Chasseuil – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien