Heinrich Honegger (Jurist, 1832) – Wikipedia

Heinrich Honegger (* 21. Januar 1832 in Hinwil oder Knonau; † 17. Oktober 1889 in Zürich), heimatberechtigt in Hinwil und seit 1881[1] Zürich, war ein Schweizer Jurist und Politiker.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heinrich Honegger war der Sohn des Lehrers Johannes Honegger, der seit 1830 in Knonau und seit 1837 in Stäfa unterrichtete.

Er war seit 1861 mit Henrika (geb. Thomann) (1835–1910) aus Zollikon verheiratet. Gemeinsam hatten sie zwei Töchter und drei Söhne, zu diesen gehörte auch der Jurist Heinrich Honegger (* 6. Februar 1862 in Zollikon; † 6. Juli 1940 Lausanne)[2].

Heinrich Honegger wurde auf dem Zentralfriedhof (siehe Friedhof Sihlfeld) in Zürich beigesetzt.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach einem Besuch der Schulen in Stäfa und Zürich, immatrikulierte sich Heinrich Honegger im Sommersemester 1851[3] zu einem Theologiestudium an der Universität Zürich, das er jedoch bereits im darauffolgenden mit einem Studium der Rechtswissenschaften tauschte und später an der Universität Berlin fortsetzte. 1855 promovierte er summa cum laude mit seiner auf Latein verfassten Dissertation De specificatione zum Dr. jur. an der Universität Zürich. Nach dem Studium setzte er seine Ausbildung für ein Jahr in London und Paris fort.

1856 wurde er Kantonsprokurator und 1858 Substitut des Staatsanwalts[4], bevor er von 1861[5] bis 1868 selbst als Staatsanwalt tätig wurde.

Von 1868[6] bis zu seinem Rücktritt 1876[7] war er als Obergerichtspräsident der Zivilabteilung[8] in Zürich und war in dieser Zeit von 1872 bis 1874 Bundesrichter und später dortiger Ersatzmann.

Ab 1876 liess er sich, gemeinsam mit seinem Schwager, in einem gemeinsamen Büro als Fürsprecher in Zürich nieder.

Heinrich Honegger arbeitete am eidgenössischen Strafgesetzbuch[9][10] mit, sowie am Gesetz betreffend der zürcherischen Rechtspflege.

Politisches und gesellschaftliches Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heinrich Honegger gehörte dem fortschrittlichen Flügel der liberalen Partei an.

Von 1862 bis 1869[11] war er liberaler Zürcher Grossrat und darauf bis 1875 Zürcher Kantonsrat; in dieser Zeit, als die Cholera wütete[12], war er von 1867 bis 1868 als Regierungsrat im Vorstand des Sanitätsdepartements für das Medizinalwesen zuständig.

Er wurde am 12. Januar 1863 zum Nationalrat gewählt und beendete sein Amt am 5. Dezember 1869.

Mitgliedschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heinrich Honegger war Mitglied des Sängervereins Harmonie, der im Jahr 1841[13] gegründet worden war; er hatte das Amt des Präsidenten von 1863 bis 1864 inne und ihm folgte Johann Kaspar Hug. Zusätzlich war er Mitglied des Männerchors Zürich, welcher von Hans Georg Nägeli ins Leben gerufen worden war. In beiden Vereinen genoss er den Status eines Ehrenmitglieds.

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zürich: Aus den Stadtrathsverhandlungen. In: Neue Zürcher Zeitung 19. Oktober 1881 Ausgabe 02. Abgerufen am 24. September 2023.
  2. Martin Illi: Heinrich Honegger. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 24. November 2006, abgerufen am 23. September 2023.
  3. Matrikeledition. Abgerufen am 24. September 2023.
  4. Schweiz. In: Neue Zürcher Zeitung 14. Februar 1858. Abgerufen am 23. September 2023.
  5. Zürich. In: Eidgenössische Zeitung 17. September 1861. Abgerufen am 23. September 2023.
  6. Kantone: Zürich. In: Neue Zürcher Zeitung 15. April 1868. Abgerufen am 23. September 2023.
  7. Kantone: Zürich. In: Neue Zürcher Zeitung 6. Juni 1876 Ausgabe 02. Abgerufen am 24. September 2023.
  8. Obergericht. In: Zürcherische Freitagszeitung 26. November 1869. Abgerufen am 24. September 2023.
  9. Zürich: Großer Rath. In: Zürcherische Freitagszeitung 30. Juni 1865. Abgerufen am 24. September 2023.
  10. Verhandlungen des zürch. Kantonsrathes. In: Neue Zürcher Zeitung 25. Oktober 1870 Ausgabe 02. Abgerufen am 24. September 2023.
  11. Geschichtliches zum Kantonsrat. Kantonsrat Zürich, abgerufen am 23. September 2023.
  12. swissinfo.ch: Wie die Cholera in Zürich die direkte Demokratie befeuerte. 12. Mai 2020, abgerufen am 24. September 2023.
  13. Über uns. Konzertchor Harmonie Zürich, abgerufen am 23. September 2023.