Heinrich Pröhle – Wikipedia

Christoph Ferdinand Heinrich Pröhle (* 4. Juni 1822 in Satuelle; † 28. Mai 1895 in Steglitz) war ein deutscher Lehrer und Schriftsteller.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heinrich Pröhle ist der Sohn des evangelischen Pfarrers Heinrich Andreas Pröhle, der nebenberuflich ebenfalls als Schriftsteller tätig war. Ab Ostern 1835 besuchte Heinrich Pröhle von Hornhausen aus, wohin sein Vater versetzt worden war, die Domschule in Halberstadt und anschließend das Gymnasium in Magdeburg. Ab 1843 besuchte er die Universität Halle und ab 1845 die Universität Berlin, um Philosophie und Geschichte zu studieren. Während seines Studiums wurde er 1843 Mitglied der Burschenschaft Alemannia Halle, später Ehrenmitglied der Burschenschaft der Pflüger Halle. Nach Ende des Studiums 1846 unternahm er eine Bildungsreise nach Österreich und war kurze Zeit als Journalist tätig.

1851 ließ Pröhle sich in Zellerfeld und später in Lerbach im Harz nieder, um hier auf Wunsch seines Lehrers Jacob Grimm die Sagen und Märchen der Bevölkerung jenes Gebirges niederzuschreiben. Von 1854 bis 1857 setzte er in Wernigerode seine Sammeltätigkeit fort. In dieser Zeit wurde er 1855 in Berlin mit einer Arbeit über die Sagen des Brockens promoviert. Ab 1858 war er für ein Jahr als Lehrer in Mülheim an der Ruhr tätig, bevor er an das Luisenstädtische Realgymnasium nach Berlin ging, wo er bis 1890 als Lehrer wirkte.

Im Jahr seiner Pensionierung wurde Heinrich Pröhle der Professorentitel verliehen.

Sein Neffe war Heinrich Friedrich Wilhelm Pröhle, Prediger der Deutschen Evangelischen Kirchengemeinde A.B. zu Preßburg.

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Berlin und Wien. Berlin 1850
  • Der Pfarrer von Grünrode. Leipzig 1852
  • Kinder- und Volksmärchen. Leipzig 1853, (zumeist auf dem Oberharze gesammelt)
  • Harzsagen. 1. Band, Leipzig 1853, 2. Band 1856
  • Harzbilder. Sitten und Gebräuche aus dem Harzgebirge. Leipzig 1855
  • Unterharzische Sagen. Aschersleben 1856
  • Deutsche Sagen, mit Illustrationen. Berlin 1863
  • Rheinlands schönste Sagen und Geschichten. 1886
  • Harzsagen. Bad Harzburg 1957
  • Friedrich der Große und die deutsche Literatur. Berlin 1872 (Digitalisat in der Russischen Staatsbibliothek)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band II: Künstler. Winter, Heidelberg 2018, ISBN 978-3-8253-6813-5, S. 553–554.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Heinrich Pröhle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Heinrich Pröhle – Quellen und Volltexte