Hugo Hanke – Wikipedia

Wilhelm Hugo Hanke (* 8. Mai 1837 in Eilenburg; † 31. März 1897 in Berlin) war ein deutscher Bauunternehmer und Mitglied der Berliner Stadtverordnetenversammlung.[1][2]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hanke war ein Sohn des Rechtsanwalts Justizrat Wilhelm Theodor Hanke in Eilenburg. Sein Bruder Paul Hanke (1839–1916) war ebenfalls Baumeister.

Im Jahr 1873 war Hanke Vizedirektor der Berlin-Charlottenburger Bauverein AG, ab 1876 wurde er als Bauunternehmer geführt. Um 1879 wurde Hanke als Liquidator des Aktien-Bauvereins Tiergarten eingesetzt. 1881/82 war er Mitinhaber der Berliner Krahngesellschaft H. Bachstein & Co. Von 1881 bis 1885 und erneut ab 1893 bis zu seinem Tod 1897 war Hanke Mitglied der Berliner Stadtverordnetenversammlung. Nach Gründung der Berliner Panorama-Gesellschaft 1881 war Hanke bis 1897 deren Direktor. Die Gesellschaft zeigte in einem Rundbau auf dem Grundstück Panoramastraße 1 am Bahnhof Alexanderplatz ab 1886 täglich das „Panorama der Schlacht von Sedan“.[2]

Anfang der 1880er Jahre wurde Hanke mit den Grundstücksverhandlungen zum Ausbau und Verbreitung des Kurfürstendamms beauftragt. Im Gegenzug dafür erbat er sich die Konzession für eine Pferdebahn auf dem Kurfürstendamm. Am 20. Januar 1883 kam es zum Vertragsabschluss zwischen ihm und der Stadt Charlottenburg. Die am 22. Dezember 1882 gegründete Kurfürstendamm-Gesellschaft übernahm mit einem Kapital in Höhe von acht Millionen Mark (kaufkraftbereinigt in heutiger Währung: rund 71 Millionen Euro) dessen Ausführung und Hanke wurde zum technischen Direktor der Gesellschaft ernannt.[3]

Das Familiengrab befindet sich auf dem Dreifaltigkeitskirchhof II in Berlin-Kreuzberg.[2]

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ihm zu Ehren wurde 1910 bei der Umgestaltung des Scheunenviertels die neu angelegte Hankestraße benannt. 1911 wurde sie erstmals im Berliner Adressbuch genannt. Sie ist seit 1969 Teil der Rosa-Luxemburg-Straße zwischen Rosa-Luxemburg-Platz und Torstraße.[2]

Hugo und Anna Hanke-Stiftung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um 1901 gründete seine Witwe Anna die Hugo und Anna Hanke-Stiftung mit einem Stiftungskapital von mehr als fünf Millionen Mark (kaufkraftbereinigt in heutiger Währung: rund 41 Millionen Euro).[2] Als Stiftungszweck wurde noch 2015 mit der ursprünglichen Formulierung „Finanzielle Unterstützung bedürftiger Bürger Berlins, welche nicht der öffentlichen Armenpflege anheimgefallen sind“ angegeben.[4] Wie dieser Zweck im heutigen System staatlicher Sozialleistungen zu interpretieren ist, bleibt unklar.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wilhelm Hugo Hanke. In: Ehrungsverzeichnis. Luisenstädtischen Bildungsverein, 7. Oktober 2009, abgerufen am 8. November 2016.
  2. a b c d e Hankestraße. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins
  3. Arne Hengsbach: Die Berliner Dampfstraßenbahn. Ein Beitrag zur Verkehrsgeschichte des 19. Jahrhunderts. In: Böttchers Kleine Eisenbahnschriften. Heft 39. Dortmund, S. 12–14.
  4. Verzeichnis der rechtsfähigen Stiftungen bürgerlichen Rechts mit Sitz in Berlin. (PDF; 1,3 MB) Senatsverwaltung für Justiz, Berlin, 1. Juli 2015, S. 16, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. November 2016; abgerufen am 8. November 2016.