Jahnholz – Wikipedia

Jahnholz hat seinen Ursprung im Mittelhochdeutschen und darin bedeutet „jahn“ einen schmalen Streifen oder ein abgegrenztes Waldstück. Es ist zudem ein Flurname[1], den es allerdings auch als Familiennamen gibt.[2] Ein Jahnholz ist sogar eine Romangestalt.[3]

Ein solcher Jahnholz genannter Waldstreifen befindet sich seit 1827 im Belvederer Forst bei Weimar im Bereich des oberen Muschelkalks. Es gibt in Thüringen mehrere solcher Fälle, wo ein abgegrenzter Teil eines größeren Waldgebietes für die allgemeine Nutzung freigegeben wurde. Das war auch in Belvedere der Fall.[4][5] Diese Bezeichnung ist nicht allein in Thüringen verbreitet, es gibt z. B. auch das Jahnholz bei Reesen.[6]

Das zum Gut Büstorf gehörende und bei Rieseby auf der Halbinsel Schwansen im nördlichen Schleswig-Holstein (Südschleswig) gelegende[7] Jahnsholz[8] (dän. Jansholt)[9] befindet sich dagegen im dänisch-niederdt. Sprachraum und leitet sich von Johannes ab (→Johannesholz)[10].

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Art. Flurname, in: Gitta Günther, Wolfram Huschke, Walter Steiner (Hrsg.): Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1998, S. 121.
  2. Archiv für Sippenforschung und alle verwandten Gebiete. C.A. Starke, 1944 (google.com [abgerufen am 3. November 2023]).
  3. Deutsche Romanbibliothek. Dt. Verlags.-Anst., 1883 (google.de [abgerufen am 3. November 2023]).
  4. Art. Jahnholz, in: Gitta Günther, Wolfram Huschke, Walter Steiner (Hrsg.): Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1998, S. 228.
  5. Günter Hänse: Die Flurnamen des Landkreises Weimar (Deutsch-Slawische Forschungen zur Namenskunde, Ausgabe 24), Akademieverlag, Berlin 1970, S. 81.
  6. Geschichts-Blätter für Stadt und Land Magdeburg: Mittheilungen des Vereins für die Geschichte und Alterthumskunde des Herzogthums und Erzstifts Magdeburg. E. Baensch jun., 1899 (google.de [abgerufen am 3. November 2023]).
  7. Heinrich E. Weber: Revision der Sektion Corylifolii, (Gattung Rubus, Rosaceae) in Skandinavien und im nördlichen Mitteleuropa. Joachim Jungius-Gesellschaft der Wissenschaften, 1981, ISBN 978-3-490-13396-0 (google.de [abgerufen am 3. November 2023]).
  8. Wilhelm Lesser: Topographie des herzogthums Schleswig. Carl Schröder & Comp., 1853 (google.de [abgerufen am 3. November 2023]).
  9. Stednavne i Sønderjylland eller Slesvig, Kjøbenhavn 1852, S. 32
  10. Jahrbuch der Heimatgemeinschaft Eckernförde, Schwansen, Amt Hütten, Dänischwohld, Eckernförde 1938, S. 76