James Sowerby – Wikipedia

James Sowerby; Gemälde von Thomas Heaphy (1816)

James Sowerby (* 21. März 1757 in London; † 25. Oktober 1822 in Lambeth, London) war ein britischer Naturforscher, Mineraloge und naturwissenschaftlicher Illustrator. Ab 1777 illustrierte er zahlreiche britische Publikationen, einschließlich grundlegenden Werken aus dem Bereichen Botanik, Mineralogie und Mykologie, wofür er in die Linnean Society of London aufgenommen wurde. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Sowerby“.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sowerby war der Sohn des Graveurs John Sowerby und dessen Ehefrau Arabella Goodreed. Er wurde in Lambeth, in South London geboren.

1771 kam er im Alter von 14 Jahren als Lehrling in das Atelier des Marinemalers Richard Wright (1735–1775?). Als dieser nach kurzem einen Schlaganfall erlitt, wechselte Sowerby zu William Hodges.

Zum 1. Dezember 1777 begann Sowerby an der Royal Academy of Arts in London ein Kunststudium mit dem Schwerpunkt der Miniaturmalerei. Gerade diese Fähigkeiten fielen William Curtis auf, der ihn sofort als Illustrator für seine Flora Londonensis engagierte. Durch die Zusammenarbeit mit Curtis machte Sowerby auch die Bekanntschaft der Botaniker Charles Louis L’Héritier de Brutelle und William Withering, für die er später ebenfalls arbeitete. Durch seinen Studienkollegen Robert de Carle in Norwich kam Sowerby in Kontakt mit Naturwissenschaftlern wie James Edward Smith und Dawson Turner. Aus diesem Treffen entstand in den Jahren 1790 bis 1814 die English Botany, die heute unter „Sowerbys Botany“ bekannt ist.

Am 7. Februar 1786 heiratete Sowerby Anne Brettingham de Carle, die Schwester eines Kommilitonen. Gemeinsam hatten sie neun Kinder, darunter James de Carle Sowerby und George Brettingham Sowerby I (1788–1854). Sowerbys Ehefrau starb Anne im September 1815. Fünf Jahre später heiratete er im Dezember 1820 Mary Catherine Reynolds (* 1769), die Tochter des Admirals John Reynolds (1713–1788). Am 25. Oktober 1822 starb James Sowerby nach längerer Krankheit im Alter von 65 Jahren zu Hause in Lambeth, London.

Vermächtnis und Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Tod des Vaters wurde das Unternehmen wurde zunächst von Sowerbys Söhnen James und George weiter geführt. Der Schwerpunkt lag bei illustrierten Veröffentlichungen über Mollusken. Später übernahmen der Enkelkinder George Brettingham Sowerby II, sowie seine ältere Schwester, die Illustratorin Charlotte Caroline Sowerby das Familienunternehmen weiter und danach der Urenkel, George Brettingham Sowerby III.

Durch sein künstlerisches Werk wurde Sowerby 1793 von der Linnean Society of London zum „Fellow“ ernannt und bereits fünf Jahre später als ordentliches Mitglied aufgenommen. In diesen Jahren befreundete sich Sowerby auch mit dem Naturwissenschaftler Joseph Banks.

Zu Ehren von James Sowerby wurde die Pflanzengattung Sowerbaea Sm. aus der Familie Spargelgewächse (Asparagaceae)[1] und der Sowerby-Zweizahnwal (Mesoplodon bidens)[2] aus der Familie der Schnabelwale (Ziphiidae) benannt. Auch die Pilzgattung Sowerbyella ist ihm zu Ehren benannt.[3]

Publikationen als Illustrator (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • R. J. Cleevely: A provisional bibliography of natural history works by the Sowerby family. In: Journal of the society of the bibliography of natural history. Band 6, 1971, S. 482–559 (doi:10.3366/jsbnh.1974.6.6.482).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: James Sowerby – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen – Erweiterte Edition. Teil I und II. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018, ISBN 978-3-946292-26-5 doi:10.3372/epolist2018.
  2. Don E. Wilson, Russell A.: Handbook of the Mammals of the World, Band 4: Sea Mammals (Meeressäuger). Lynx Edicions, Barcelona 2014, ISBN 978-84-96553-93-4.
  3. Lotte Burkhardt 2022: Eine Enzyklopädie zu eponymischen Pflanzennamen: Von Menschen & ihren Pflanzen – Berlin: Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin. – doi:10.3372/epolist2022, Berlin 2022.