Jean-Pierre Schumacher – Wikipedia

Jean-Pierre Schumacher OCSO (* 15. Februar 1924 in Buding, Lothringen; † 21. November 2021 in Midelt, Marokko) war ein französischer Ordensgeistlicher und Trappistenmönch. Er war der letzte Überlebende des Massakers von Tibhirine.[1][2]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jean-Pierre Schumacher war eines von sechs Kindern aus einer lothringischen Arbeiterfamilie.[3] Im Alter von achtzehn Jahren wurde er zur Wehrmacht eingezogen konnte jedoch dank einer falschen Tuberkulose-Diagnose bei der militärärztlichen Untersuchung der rekrutierung zum Frontdienst entgehen. Schumacher studierte Theologie bei den Maristenpatres,[4] und empfing 1953 die Priesterweihe. 1957 trat er in das Kloster Timadeuc ein, eine Abtei der Trappisten in Bréhan im Département Morbihan.[5]

Mit Gründung des Erzbistums Algier wechselte Schumacher mit drei weiteren Mönchen nach Tibhirine in Algerien in die dortige Trappistengemeinschaft. Als in der Nacht vom 26. auf den 27. März 1996 sieben Trappisten-Mönche aus dem Kloster Notre-Dame de l’Atlas in Tibhirine entführt, später ermordet und am 30. Mai geköpft aufgefunden wurden, war er einer der Überlebenden; zusammen mit seinem Mitbruder Amédée hatte er Dienst an der Pforte neben dem Kloster.[1]

Vier Jahre nach dem Anschlag zog er mit seinem Mitbruder Amèdèe nach Fez in Marokko und wurde Superior ad nutum. 1997 wurde er Nachfolger von Christian de Chergé. 2000 übernahm die Gemeinschaft dauerhaft ein ehemaliges Franziskanerkloster in Midelt in Marokko.[5]

2019 konnte Schumacher Papst Franziskus bei dessen Marokko-Reise begegnen.[6] Schumacher starb am 21. November 2021 in Midelt im Alter von 97 Jahren.[5]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jean-Pierre Schumacher, Nicolas Ballet: L'Esprit de Tibhirine, Le Seuil 2012 (Kindle)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b „AFRIKA/MAROKKO - Pater Jean-Pierre Schumacher ist tot: Er war der letzte Überlebendes des Massakers von Tibhirine“ auf fides.org vom 22. November 2021.
  2. „Letzter Trappist von Tibhirine ist tot“ auf domradio.de vom 22. November 2021.
  3. Thomas Georgeon, François Vayne: Simplemente cristianos: La vida y el mensaje de los beatos mártires de Tibhirine, Encuentro 2021, ISBN 9788490558843, S. 95
  4. Junno Esteves: „He left in peace“: Trappist monk, last survivor of the Algerian monastery massacre, dies at 97 auf americamagazine.org vom 22. November 2021 (englisch)
  5. a b c Last survivor of Tibhirine massacre passes away auf vaticannews.va vom 22. November 2021 (englisch)
  6. „Letzter überlebender Mönch von Tibhirine gestorben“ auf vaticannews.va vom 22. November 2021.