Jerry Sloan – Wikipedia

Basketballspieler
Basketballspieler
Jerry Sloan

Sloan als Trainer der Utah Jazz (2007)
Spielerinformationen
Voller Name Gerald Eugene Sloan
Geburtstag 28. März 1942
Geburtsort McLeansboro, Illinois, USA
Sterbedatum 22. Mai 2020 im Alter von 78 Jahren
Sterbeort Salt Lake City, Utah, USA
Größe 196 cm
Position Shooting Guard / Small Forward
College Evansville, Indiana
NBA Draft 1965, 4. Pick Baltimore Bullets
Vereine als Aktiver
1965–1966 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Baltimore Bullets
1966–1976 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Chicago Bulls
Vereine als Trainer
1978–1979 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Chicago Bulls (Co-Trainer)
1979–1982 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Chicago Bulls
1985–1988 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Utah Jazz (Co-Trainer)
1988–2011 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Utah Jazz

Gerald Eugene „Jerry“ Sloan (* 28. März 1942 in McLeansboro, Illinois; † 22. Mai 2020 in Salt Lake City, Utah) war ein US-amerikanischer Basketballspieler und -trainer. Als Spieler war er zwischen 1965 und 1976 in der NBA aktiv. Anschließend war er 30 Jahre lang als Head Coach in der Liga tätig, davon 23 bei den Utah Jazz. 2009 wurde Sloan in die Naismith Memorial Basketball Hall of Fame aufgenommen.[1]

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Studium an der University of Evansville wurde Sloan im NBA-Draft 1965 von den Baltimore Bullets an vierter Stelle ausgewählt. Nach einem Jahr wechselte er in Folge des Expansion Draft zu seinem Heimatverein, den Chicago Bulls. Sloan gehörte somit zu den ersten Spielern der Bulls. Dieser Tatsache verdankt Sloan auch den Spitznamen „The Original Bull“. Dort spielte er bis zu seinem Karriere-Ende 1976. In dieser Zeit galt Sloan als einer der besten Verteidiger der Liga und wurde 1967 und 1969 ins NBA All-Star Game berufen. Es folgten auch mehrere Berufungen ins NBA All-Defensive Team. Während seiner elfjährigen Profikarriere erzielte Sloan 14,0 Punkte, 7,4 Rebounds, sowie 2,5 Assists pro Spiel. Zu seinen Ehren zogen die Bulls seine Trikotnummer 4 zurück und vergeben diese seitdem nicht mehr an andere Spieler.

Trainer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Beendung seiner Spielerkarriere wurde Sloan zunächst Scout der Chicago Bulls, ehe er zum Assistenztrainer befördert wurde und anschließend von 1979 bis 1982 Cheftrainer der Bulls war. Er wurde jedoch nach einem enttäuschenden Start in die dritte Saison entlassen. Sloan wechselte 1984 zu den Utah Jazz und wurde Assistenztrainer unter Frank Layden. 1988 trat Sloan die Nachfolge von Layden als Headcoach der Jazz an.

Sloan formte die Mannschaft um Karl Malone und John Stockton zu einem Titelanwärter, doch erst 1997 gelang der Einzug in die NBA-Finals. Dort unterlag man Michael Jordans Chicago Bulls. Im Folgejahr trafen beide Teams sich erneut, mit dem gleichen Resultat. Die Stockton-Malone-Ära in Utah endete 2003, als Stockton seinen Rücktritt bekanntgab und Malone zu den Los Angeles Lakers wechselte. Sloan blieb in Utah und stand dort vor dem Neuanfang. Aber überraschend gelang den Jazz beinahe der Playoff-Einzug im Jahr 2004. Sloan wurde für diese Leistung beinahe zum „Trainer des Jahres“ ausgezeichnet, er unterlag in der Abstimmung aber knapp Hubie Brown. Trotz eines Neuaufbaus der Mannschaft und den daraus resultierenden ausbleibenden Erfolgen hielten die Jazz weiterhin zu Sloan. Mit den Verpflichtungen von Carlos Boozer und Deron Williams erreichten Sloan und die Jazz 2007 erneut die Playoffs.

Am 6. April 2009 wurde Sloan gemeinsam mit Michael Jordan, David Robinson und John Stockton in die Naismith Memorial Basketball Hall of Fame aufgenommen.[2] Sloan zählt mit mehr als 1000 Siegen zu den erfolgreichsten Trainern in der NBA-Geschichte. In 18 seiner insgesamt 23 Trainerjahre zogen die Jazz in die Playoffs ein. Nach einer Reihe von Niederlagen im Laufe der Saison 2010/11 trat Sloan im Februar 2011 nach einer Niederlage gegen die Chicago Bulls von seinem Amt als Headcoach der Utah Jazz zurück.[3] Nachfolger wurde sein Assistenztrainer und ehemaliger Jazz-Spieler Tyrone Corbin.

Sloan in seinem vorletzten Jahr als Trainer (2010)

Während des Sommer 2013 gab es immer wieder Spekulationen über eine Rückkehr Sloans als Trainer zu den Portland Trail Blazers, jedoch bewahrheiteten diese sich nicht. Sloan kehrte stattdessen in einer kleineren Rolle zu den Jazz zurück. Hierbei übernahm er Aufgaben in der Spielerentwicklung und Beratung.[4] Am 31. Januar 2014 ehrten die Jazz Sloan mit einem Banner mit der Nummer 1223. Die Zahl 1223 ergibt sich aus der Summe aller Saison- und Playoffsiege, die Sloan mit den Jazz errungen hat.[5]

Erfolge und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persönliches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im April 2016 gab Sloan in einem Interview mit dem Salt Lake Tribune bekannt, dass er an Parkinson und der Lewy-Körper-Demenz leidet.[6] Sloan verstarb am 22. Mai 2020 im Alter von 78 Jahren an den Folgen seiner langjährigen Erkrankung.[7]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Jerry Sloan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ross Siler: Utah Local News – Salt Lake City News, Sports, Archive – The Salt Lake Tribune. In: The Salt Lake Tribune. 4. April 2009, archiviert vom Original am 3. Oktober 2012; abgerufen am 26. Juli 2012.
  2. N.N.: Jordan, Robinson, Stockton, Sloan elected to Hall of Fame. (NBA—Website, 6. April 2009) (Memento vom 4. Januar 2013 im Webarchiv archive.today)
  3. nba.com: Jerry Sloan tritt zurück, 10. Februar 2011 (Memento vom 13. Februar 2011 im Internet Archive)
  4. Jazz add Jerry Sloan as consultant
  5. a b Jazz honor Jerry Sloan with banner
  6. Der langjährige NBA-Coach Jerry Sloan leidet an Parkinson und Demenz
  7. Hall of Fame coach Jerry Sloan passes away at 78