Johann Wilhelm Krafft – Wikipedia

Johann Wilhelm Krafft

Johann Wilhelm Krafft (Ioannes Guilielmus Krafft) (* 11. März 1696 in Allendorf an der Werra; † 25. November 1767 in Marburg) war ein deutscher reformierter Theologe, der der orthodoxen Richtung der reformierten Theologie zugerechnet wird.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seine Eltern waren Justus Krafft († 1704; Apotheker u. Syndikus, Kirchenältester in Allendorf an der Werra) und Agnes, geb. Gille. Diese verkehrten zeitweilig mit Eva von Buttlar. Agnes war die Tochter des Kauf- und Handelsmann und Ratsverwandten Christoph Gille († 1685) und Maria.[1] Weiter Vorfahren waren nach Überlieferung seines Urenkels: Schilt Krafft († 1668 oder 1705; Bürgermeister, Kirchältester in Borken/Niederhessen[2][3][4]) und Conrad Krafft (1577–1665; Kirchsenior).

Er begann sein Studium der Evangelischen Theologie 1712 an der Universität Marburg und hörte unter anderem die Vorlesungen von Franz Ulrich Ries, wurde dort 1716 Magister der Evangelischen Theologie, 1719 Major der Hessischen Stipendiatenanstalt, 1723 zweiter und 1727 erster Prediger der reformierten Gemeinde Marburg. 1738 wurde er als Konsistorialrat und Prediger nach Hanau versetzt. 1746/47 wurde er ordentlicher Professor der Evangelischen Theologie in Marburg und Ephorus der Stipendiaten. 1749 wurde er zum Doktor der Evangelischen Theologie h. c. ernannt. 1751 war er Prorektor der Universität.

Um 1766 verwickelte er Johann Rudolph Anton Piderit[5], der möglicherweise am Collegium Carolinium in Kassel unterrichtete, in einen Konflikt. Piderit wurde 1767 wegen Naturalismus und Fanatismus mit einem theologischen Schreibverbot abgestraft.

Ehe und Nachkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1728 heiratete Krafft Christiane Elisabeth geb. Scheffer aus einem alten hessischen Geschlecht. Seine Söhne, die auch Theologen wurden und ins Rheinland übersiedelten, waren:

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dissertatio Theologica inavgvralis De mysterio diei expiationvm, cvjvs explicatio ratione vtrivsqve hirci ex nova qvadam hypothesi … tentatvr … pro loco … et simvl svmmis in Theol. honoribvs rite conseqvendis … disqvisitioni svbmissa; Marburg/Lahn: Philipp Casimir Müller, 1749
  • Observationum Sacrarum, quibus varia scripturae loca atque argumenta theologica illustrantur; in 9 Bänden; Marburg/Lahn: Philipp Casimir Müller, 1753–66
  • De Mysterio Diei Expiationum; Marburg/Lahn: Philipp Casimir Müller, 1749

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Willi Temme: Krise der Leiblichkeit: die Sozietät der Mutter Eva (Buttlarsche Rotte) und ...; S. 107/108, 125/126
  2. Liste der Bürgermeister von Borken (Hessen)
  3. geneanet.org
  4. Wilhelm Rabe: Die Sippe Crafft, Krafft aus Borken in Hessen. In: Nachrichten der Gesellschaft für Familienkunde in Kurhessen und Waldeck; Bd. 14 (1939) S. 114–132.
  5. Heinrich Meyer zu Ermgassen: Piderit, Johann Rudolph Anton. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 7, Bautz, Herzberg 1994, ISBN 3-88309-048-4, Sp. 589–592.