John Morton (Rennfahrer) – Wikipedia

Nissan 300ZX mit der Startnummer 75; Siegerwagen von John Morton, Johnny O’Connell und Steve Millen beim 12-Stunden-Rennen von Sebring 1994
John Morton im Chrysler Viper GTS-R beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1996

John Morton (* 17. Februar 1942 in Waukegan, Illinois) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Autorennfahrer und Rennstallbesitzer.

Karriere im Motorsport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

John Morton war fast 40 Jahre lang als professioneller Rennfahrer aktiv und kann damit auf eine der längsten Karrieren im US-amerikanischen Motorsport zurückblicken. Schon als Kind und später als Teenager interessierte er sich als Zuseher für den Rennsport, da er gemeinsam mit seinem Vater immer wieder Rennveranstaltungen besuchte. Nach seiner Collegezeit absolvierte er einen Rennfahrerlehrgang in der Carroll Shelby's School of High Performance Driving und arbeitete anschließend als Hilfskraft bei Shelby American.

Mit gespartem Geld erwarb er 1963 einen Lotus Seven und begann damit bei nationalen Sportwagenrennen an den Start zu gehen. Seinen ersten Rennsieg feierte im September 1963 in Greenwood. 1964 ging er für Shelby American als Fahrer an den Start. Er gab als Partner von Ken Miles sein Debüt beim 12-Stunden-Rennen von Sebring und beendete gemeinsam mit Miles und Skip Scott das 500-Meilen-Rennen von Road America als Gesamtzweiter[1]. Einsatzwagen war jeweils ein Shelby Cobra 427.

Die Werkseinsätze für Carroll Shelby 1964 blieben vorerst die Ausnahme im internationalen Renngeschehen, bis zum Ende der 1960er-Jahre musste er sich in weiterer Folge mit privaten Einsätzen bei SCCA-Rennen zufriedengeben. Die Wende kam 1970, als er mit Unterstützung von Datsun North America in den nächsten drei Jahren zum bestimmenden Fahrer in der SCCA-Serie wurde.

Anfang der 1970er-Jahre war er auch einige Jahre in der SCCA Continental Championship, dem nordamerikanischen Gegenstück zur Europäischen Formel-5000-Meisterschaft engagiert. Das beste Ergebnis im Gesamtklassement dieser Meisterschaft war der elfte Rang 1975[2]. In den 1980er-Jahren bestritt er auch Rennen in der Indy Car World Series, war aber auch immer vor allem Sportwagenpilot.

Zwischen 1963 und 2002 war er bei 274 Sportwagenrennen gemeldet, von denen er 26 gewinnen konnte. Insgesamt stand er 50-mal auf dem Podium der erst Drei. Zu den Gesamtsiegen kamen noch 21 Klassensiege. Sein größter internationaler Erfolg war der Sieg beim 12-Stunden-Rennen von Sebring 1994, nachdem er dort 1986 schon Zweiter geworden. Auch beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans platzierte er sich einmal auf dem Siegerpodest der ersten Drei. 1986 wurde er mit seinen beiden Landsmännern George Follmer und Kenper Miller im Joest-Porsche 956 Gesamtdritter.

Seine letzte Saison als professioneller Rennfahrer hatte er 2002 in der American Le Mans Series. Seit seinem Rücktritt vom professionellen Sport fährt er historische Sport- und Monopostorennen mit im eigenen Rennstall vorbereiteten Fahrzeugen. 2010 hatte mit einem Scarab auf dem Laguna Seca Raceway einen schweren Unfall, den er unverletzt überstand. Der zerstörte Wagen wurde wieder aufgebaut und Morton ist damit heute noch aktiv.

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Le-Mans-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1979 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Interscope Racing Porsche 935 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Ted Field Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Milt Minter Ausfall Motorschaden
1981 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten North American Racing Team Ferrari 512BB LM FrankreichFrankreich Philippe Gurdjian FrankreichFrankreich Alain Cudini Ausfall Unfall
1982 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten North American Racing Team Ferrari 512BB LM Vereinigte StaatenVereinigte Staaten John Paul senior FrankreichFrankreich Alain Cudini Rang 9
1984 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten B.F. Goodrich Company Lola T616 JapanJapan Yoshimi Katayama Vereinigte StaatenVereinigte Staaten John O’Steen Rang 10
1986 Deutschland Joest Racing Porsche 956 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten George Follmer Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Kenper Miller Rang 3
1994 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Clayton Cunningham Racing Nissan 300ZX Neuseeland Steve Millen Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Johnny O’Connell Rang 5 und Klassensieg
1996 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Canaska Southwind Motorsport Chrysler Viper GTS-R Kanada Victor Sifton FrankreichFrankreich Alain Cudini Rang 23
1997 FrankreichFrankreich Société Viper Team ORECA Chrysler Viper GTS-R FrankreichFrankreich Pierre Yver Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Justin Bell Rang 14
1998 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten CJ Motorsport Porsche 911 GT2 Deutschland Harald Grohs Kanada John Graham Ausfall Unfall

Sebring-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1964 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Shelby American Corp. Shelby Cobra 427 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ken Miles Ausfall Motorschaden
1976 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Miller & Norburn BMW 2002 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Nick Craw Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Joe Peacock Ausfall Motorschaden
1977 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Modena Sports Cars Ferrari 365 GTB/4 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bobby Carradine Rang 17
1980 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Andial Racing Porsche 935 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Randolph Townsend Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Howard Meister Ausfall Defekt
1981 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Firestone Tire & Rubber Ford Mustang Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Tom Klauser Rang 33
1982 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Marketing Corporation Ford Mustang Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Tom Klauser Rang 9
1983 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Marketing Corporation of America Ford Mustang Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Tom Klauser Rang 9
1984 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Conte Racing Lola T600 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Tony Adamowicz Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Tony Garzia Rang 7
1985 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Busby Racing Porsche 962 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jim Busby Deutschland Jochen Mass Ausfall Unfall
1986 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten BF Goodrich Porsche 962 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jim Busby Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Darin Brassfield Rang 2
1988 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Clayton Cunningham Racing Mazda RX-7 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten P. J. Jones Rang 12
1989 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Cunningham Racing Nissan 300ZX Neuseeland Steve Millen Ausfall Ventilschaden
1990 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Downing Atlanta Mazda RX-7 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Pete Halsmer Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Elliott Forbes-Robinson Ausfall Unfall
1991 JapanJapan Mazda Mazda RX-7 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Pete Halsmer Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Calvin Fish Rang 14
1992 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Cunningham Racing Nissan 300ZX Neuseeland Steve Millen Kanada Jeremy Dale Rang 11
1993 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Cunningham Racing Nissan 300ZX Neuseeland Steve Millen Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Johnny O’Connell Rang 4 und Klassensieg
1994 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Cunningham Racing Nissan 300ZX Neuseeland Steve Millen Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Johnny O’Connell Gesamtsieg
1995 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Cunningham Racing Nissan 300ZX Neuseeland Steve Millen Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Johnny O’Connell Rang 5 und Klassensieg
1998 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten C. J. Motorsports Porsche 911 GT2 Kanada Ron Fellows Kanada John Graham Rang 8
1999 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten CJ Motorsport Porsche 911 GT2 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Davy Jones Kanada John Graham Rang 24

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20
1964 Carroll Shelby International Shelby Cobra Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien TAR Italien MON Belgien SPA Italien CON Deutschland NÜR Deutschland ROS Frankreich LEM Frankreich REI Deutschland FRE Italien CCE Vereinigtes Konigreich RTT Schweiz SIM Deutschland NÜR Italien MON Frankreich TDF Vereinigte Staaten BRI Vereinigte Staaten BRI Frankreich PAR
DNF 11
1976 Vasek Polak Racing Porsche 934 Italien MUG Italien VAL Deutschland NÜR Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Italien IMO Deutschland NÜR Osterreich ZEL Italien PER Vereinigte Staaten WAT Kanada MOS Frankreich DIJ Frankreich DIJ Osterreich SAL
10
1978 Dan Ward Racing
Performance Tuning
Adams Associates
Ferrari 365 GTB/4
Datsun 200SX
Pontiac Firebird
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MUG Vereinigte Staaten TAL Frankreich DIJ Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien MIS Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten WAT Italien VAL Vereinigte Staaten ROD
8 DNF DNF
1979 Modena Sports
Interscope Racing
Ferrari 365 GTB/4
Porsche 935
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MUG Vereinigte Staaten TAL Frankreich DIJ Vereinigte Staaten RIV Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien PER Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten WAT Belgien SPA Vereinigtes Konigreich BRH Vereinigte Staaten ROA Italien VAL El Salvador ELS
2 DNF
1980 McRoberts Racing
Andial Racing
Racing Beat
Ferrari 365 GTB/4
Porsche 935
Mazda RX-7
Vereinigte Staaten DAY Vereinigtes Konigreich BRH Vereinigte Staaten SEB Italien MUG Italien MON Vereinigte Staaten RIV Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten WAT Belgien SPA Kanada MOS Vereinigte Staaten ROA Italien VAL Frankreich DIJ
14 DNF DNF 10
1981 Firestone
BMW North America
NART
Ford Mustang
BMW M-1/C
Ferrari 512 BB
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MUG Italien MON Vereinigte Staaten RIV Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien PER Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten WAT Belgien SPA Kanada MOS Vereinigte Staaten ROA Vereinigtes Konigreich BRH
20 33 6 DNF
1982 NART Ferrari 512 BB Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Deutschland NÜR Frankreich LEM Belgien SPA Italien MUG Japan FUJ Vereinigtes Konigreich BRH
9
1984 B.F. Goodrich Lola T616 Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Deutschland NÜR Vereinigtes Konigreich BRH Kanada MOS Belgien SPA Italien IMO Japan FUJ Sudafrika KYA Australien SAN
10
1986 Joest Racing Porsche 956 Italien MON Vereinigtes Konigreich SIL Frankreich LEM Deutschland NÜN Vereinigtes Konigreich BRH Spanien JER Deutschland NÜR Belgien SPA Japan FUJ
6 3

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ken Breslauer: Sebring. The official History of America's Great Sports Car Race. David Bull, Cambridge MA 1995, ISBN 0-9649722-0-4.
  • Peter Higham: The Guinness Guide to International Motor Racing. A complete Reference from Formula 1 to Touring Car. Guinness Publishing Ltd., London 1995, ISBN 0-85112-642-1.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: John Morton – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 500-Meilen-Rennen von Road America 1964
  2. SCCA-Formel-5000-Meisterschaft 1975