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Juventus Turin
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Fußballunternehmen
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Name Juventus Football Club S.p.A.
Sitz Turin, Italien
Gründung 1. November 1897
Farben weiß, schwarz
Aktionäre 63,8 %: Exor N.V.[1]
24,8 %: Streubesitz
11,4 %: Lindsell Train Ltd.
Präsident Gianluca Ferrero
Website juventus.com
Erste Mannschaft
Cheftrainer Massimiliano Allegri
Spielstätte Juventus Stadium
Plätze 41.507
Liga Serie A
2022/23 7. Platz
Heim
Auswärts
Ausweich

Der Juventus Football Club, kurz Juventus FC oder Juve, im deutschsprachigen Raum allgemein bekannt als Juventus Turin, ist ein 1897 gegründetes italienisches Fußballunternehmen aus der piemontesischen Hauptstadt Turin.

Weitere Bezeichnungen sind La Vecchia Signora („Die alte Dame“) und I Bianconeri („Die Weiß-Schwarzen“).

Juventus Turin zählt zu den erfolgreichsten Fußballvereinen der Welt und ist mit offiziell 36 gewonnenen Scudetti Rekordmeister Italiens. Die Heimspielstätte des Vereins ist das 2011 eröffnete Juventus Stadium (offiziell Allianz Stadium).

Der Klub ist eines von drei an der Borsa Italiana notierten italienischen Fußballunternehmen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfänge (1897–1923)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Juventus FC (1898)
Die Meistermannschaft von Juventus Turin im Jahr 1905

Der Juventus Football Club wurde 1897 von 13 Studenten des Turiner Massimo-d’Azeglio-Gymnasiums als Sport-Club Juventus gegründet. Die Gründer des Vereins waren namentlich die Brüder Enrico und Eugenio Canfari, Gioacchino und Alfredo Armano, Francesco Daprà, Domenico Donna, Carlo Ferrero, Luigi Forlano, Luigi Gibezzi, Umberto Malvano, Enrico Piero Molinatti, Umberto Savoia und Vittorio Varetti. Eugenio Canfari fungierte als erster Präsident. 1898 folgte die Umbenennung in Juventus Football Club (Juventus lateinisch für „Jugend“).

Seit 1900 spielt Juventus in der italienischen Meisterschaft, die 1905 mit einem unerwarteten Erfolg über den damaligen Serienmeister CFC Genua erstmals gewonnen wurde. In den folgenden Jahren konnten die Turiner jedoch nicht mehr an diesen Erfolg anknüpfen.

Beginn des Engagements mit Edoardo Agnelli (1923–1970)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wende kam im Jahre 1923, als am 24. Juli Edoardo Agnelli, Sohn des Fiat-Mitbegründers Giovanni Agnelli senior und Vater des berühmten Giovanni Agnelli, eine Partnerschaft mit dem Verein einging und als Sponsor fungierte. Seither ist die Geschichte des Vereins untrennbar mit der Agnelli-Familie verbunden. Noch im selben Jahr wechselte Virginio Rosetta für damals 50.000 Italienische Lire von der US Pro Vercelli zu Juventus – der erste dokumentierte professionelle Spielertransfer. Dies stellte zugleich den Beginn des (italienischen) Profifußballs dar. Die Mannschaft wurde schon bald weiter verstärkt und feierte 1926 den zweiten Meistertitel. Schnell avancierte Juventus zum Seriensieger. Zwischen 1931 und 1935 folgten fünf Titel in Folge, diese Zeit ging als Quinquennio d’Oro in die Klubgeschichte ein. 1933 spielte Juventus erstmals im Stadio Comunale.

Schwere Rückschläge folgten jedoch bald. 1935 kam Edoardo Agnelli bei einem Flugzeugabsturz ums Leben und der Zweite Weltkrieg zog wenige Jahre später seine Verwüstungsspuren durch Europa. Sportlich war zu jener Zeit der Lokalrivale AC Turin die dominierende Mannschaft der Stadt. 1947 übernahm Giovanni Agnelli die Präsidentschaft im Verein. Seine Arbeit wird weniger mit den zwei folgenden Meistertiteln, als vielmehr mit der Verpflichtung des Stürmers Giampiero Boniperti in Verbindung gebracht.

Giovanni Agnelli zog sich schon bald als kommissarischer Klubpräsident zurück und überließ seinem Bruder Umberto den Posten. Unter dessen Führung folgte der zehnte Titel und damit der erste Meisterstern.

Am 1. Oktober 1958 musste der Verein eine der höchsten Niederlagen in der ersten Runde des Europapokals der Landesmeister hinnehmen. Gegen den österreichischen Verein Wiener Sport-Club schied Juventus als Favorit trotz eines 3:1-Heimsieges mit einer 0:7-Auswärtsniederlage aus.

In der Saison 1960/61 kam es zu einer umstrittenen Meisterschaft: Am 16. April 1961 fand im Stadio Comunale ein Derby d’Italia gegen Inter statt, das die Meisterschaft entscheiden sollte. Nach einem Pfostenschuss der Mailänder kam es unter den Zuschauern des überfüllten Stadions zu Unruhen, die den Schiedsrichter dazu veranlassten, das Spiel abzubrechen. Der Sieg wurde Inter zugesprochen und die Mailänder übernahmen die Tabellenführung. Nach einem Einspruch von Juventus entschied der Verband jedoch am 3. Juni 1961, einen Spieltag vor Ende der Meisterschaft, ein Wiederholungsspiel anzusetzen. Besondere Brisanz hatte die Entscheidung deshalb, da Umberto Agnelli nicht nur Präsident von Juventus, sondern damals auch des Italienischen Fußballverbandes war. Die Vereinsführung von Inter war über die Vorgänge so wütend, dass sie beschloss, die Jugendmannschaft bei dem Spiel antreten zu lassen. Juventus gewann mit 9:1 und damit auch den Titel. Omar Sívori, im selben Jahr zu Europas Fußballer des Jahres gekürt, erzielte in diesem Spiel sechs Treffer.[2]

Die Ära Boniperti (1971–1990)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saisondaten 1970–1990
Saison Platz Tore Punkte
1970/71 4 41:30 35:25
1971/72 1 48:24 43:17
1972/73 1 45:22 45:15
1973/74 2 50:25 41:19
1974/75 1 49:19 43:17
1975/76 2 46:26 43:17
1976/77 1 (UP) 50:20 51:09
1977/78 1 46:17 44:16
1978/79 3 (P) 40:23 37:23
1979/80 2 42:25 38:22
1980/81 1 46:15 44:16
1981/82 1 48:14 46:14
1982/83 2 (P) 49:26 39:21
1983/84 1 (PP) 57:29 43:17
1984/85 5 (PL) 48:33 36:24
1985/86 1 43:17 45:15
1986/87 2 42:27 39:21
1987/88 6 35:30 31:29
1988/89* 4 51:36 43:25
1989/90 4 (P, UP) 56:36 44:24
Grün unterlegt: Gewinn der Meisterschaft
* Aufstockung der Serie A von 16 auf 18 Vereine

1971 stieg Giampiero Boniperti, nachdem er im Anschluss an seine aktive Karriere zehn Jahre lang im Management des Klubs gearbeitet hatte, zum Präsidenten auf. In die Präsidentschaft Bonipertis fielen dann auch die ersten internationalen Erfolge: UEFA-Pokal (1977), Pokal der Pokalsieger (1984) und Pokal der Landesmeister (1985). Damit stieg der Juventus endgültig in die Riege der europäischen Großvereine auf. Boniperti verpflichtete eine ganze Reihe erfolgreicher Trainer und Spieler, darunter etwa Trainer Giovanni Trapattoni sowie einige der bedeutendsten Spieler der damaligen Zeit: Michel Platini, Dino Zoff, Paolo Rossi, Roberto Bettega, Gaetano Scirea und Fabio Capello. Letzterer kehrte 2004 als Trainer zu Juventus zurück.

Im Jahr des großen Erfolges 1985 kam es im Endspiel allerdings zu einer Tragödie. Im Endspiel um den Pokal der Landesmeister erwartete Juventus am 29. Mai 1985 als Gegner den englischen Meister FC Liverpool. Im Heysel-Stadion in Brüssel sahen sich italienische und englische Fans bereits vor Spielbeginn mit gegenseitigen Provokationen konfrontiert. Eine größere Anzahl englischer Hooligans stürmte schließlich etwa eine Stunde vor Spielbeginn den „Sektor Z“ des Heysel-Stadions, in dem eigentlich neutrale Fans hätten sitzen sollen, tatsächlich aber hauptsächlich italienische Fans waren. Diese verließen daraufhin in Panik fluchtartig den Block, wobei einige Personen zu Tode getrampelt wurden, andere an den Zäunen und Mauern zerquetscht wurden. Dabei stürzte auch ein Teil der Mauern des baufälligen Stadions ein und begrub weitere Fans unter sich. Insgesamt starben an jenem Tag 39 Menschen, über 400 wurden verletzt. Die Katastrophe, die durch die englischen Fans ausgelöst wurde, veranlasste die UEFA zu drakonischen Strafen. So durften englische Vereine fünf, der FC Liverpool sogar sieben Jahre lang nicht an internationalen Wettbewerben teilnehmen. Das Spiel selbst wurde dann, um weitere Ausschreitungen zu vermeiden, dennoch angepfiffen und durch einen umstrittenen Elfmeter von Michel Platini zugunsten von Juventus entschieden.

Im April 2005 trafen die beiden Vereine erstmals seit 1985 wieder aufeinander. Am Rande des Rückspiels des Champions-League-Viertelfinales in Turin kam es rund um das Stadion zu schweren Ausschreitungen durch italienische Hooligans, die Rache für Heysel geschworen hatten.

Entwicklungen 1990–2006[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saisondaten 1990–2006
Saison Platz Tore Punkte Zuschauerschnitt
1990/91 7 45:32 37:31 44.272
1991/92 2 45:22 48:20 49.083
1992/93 4 (UP) 59:47 39:29 40.551
1993/94 2 58:25 47:21 40.083
1994/95* 1 (P) 59:32 73 46.977
1995/96 2 (CL) 58:35 65 35.067
1996/97 1 51:24 65 34.719
1997/98 1 67:28 74 42.116
1998/99 6 42:36 54 47.338
1999/2000 2 46:20 71 43.941
2000/01 2 61:27 73 37.453
2001/02 1 64:23 71 40.228
2002/03 1 64:29 72 39.771
2003/04 3 67:42 69 34.610
2004/05** 1*** 67:27 86 28.157
2005/06 1*** 71:24 91 30.004
Grün unterlegt: Gewinn der Meisterschaft
Rot unterlegt: Zwangsabstieg in die Serie B
* Umstellung von 2- auf 3-Punkte-Regel
** Aufstockung der Serie A von 18 auf 20 Vereine
*** Aberkennung der Titel infolge des Manipulationsskandals

1990 erfolgte der Wechsel in das ungeliebte Stadio delle Alpi und weitere große internationale Erfolge. Kurz vor dem Umzug zog sich Boniperti als Präsident zurück, er ist seitdem Ehrenpräsident des Klubs.

Von dem extra für die Fußball-Weltmeisterschaft 1990 errichteten Stadion war man in Turin, auch beim Lokalrivalen Torino Calcio, allerdings wenig begeistert. Architektonische Mängel sind der Hauptgrund dafür, dass das Stadion von den Fans nie akzeptiert wurde. Das Spielfeld ist aus den hinteren Reihen an manchen Stellen kaum einsehbar und bis zu 162 Meter entfernt. Offiziell hatte es eine Kapazität von über 70.000 Sitzplätzen, aufgrund von Restriktionen der Verbände UEFA und FIFA war die tatsächliche Auslastung jedoch bei etwa 60.000 Zuschauern erreicht. Im Übrigen war es als Multifunktionsstadion gebaut worden, nutzbar auch für Leichtathletik-Veranstaltungen. Tatsächlich wurde es bis zum heutigen Tag nur ein einziges Mal, im Jahr 1993, auch so genutzt.

Bereits Mitte der 90er Jahre verschärften sich die Spannungen zwischen dem Verein und der Stadtverwaltung wegen der Konzession für das Stadion. 1995 beschloss die Vereinsführung, nachdem man sich bezüglich der Mietkosten nicht hatte einigen können, die anstehenden Heimspiele im Halbfinale und später im Finale des UEFA-Pokals ins Mailänder Giuseppe-Meazza-Stadion zu verlegen, wo beide Spiele mit jeweils 85.000 Zuschauern restlos ausverkauft waren.

Marcello Lippi

Sportlich waren die 1990er Jahre die erfolgreichste Zeit in der Vereinsgeschichte. Alle großen Titel wurden gewonnen. Unter Trainer Marcello Lippi konnte Juventus drei Jahre nach dem dritten UEFA-Pokal Titel drei Jahre in Folge in das Finale der Champions League einziehen und dabei dort den zweiten Titel gewinnen.

Nach der EM 1996 in England wechselte der damals noch relativ unbekannte Zinédine Zidane zu Juve. Der offensive Mittelfeldspieler avancierte in den Jahren bei Juventus zu einem Spieler von Weltformat und erhielt 1998 und 2000 die Auszeichnung FIFA-Weltfußballer des Jahres. Für die in der Geschichte des Fußballs zu diesem Zeitpunkt höchste Transfersumme von 71,6 Millionen Euro wechselte Zidane schließlich 2001 zu Real Madrid.

Ein weiteres bemerkenswertes Spiel fand Anfang 1999 statt. Als Ende 1998 der umstrittene Kurdenführer Abdullah Öcalan in Rom verhaftet wurde, kam dem Champions-League-Spiel zwischen Juventus und Galatasaray Istanbul in der Türkei eine besondere politische Brisanz zu. Trotz der Proteste beider Vereine beharrte UEFA-Präsident Lennart Johansson auf die Einhaltung von Ort und Zeit der Austragung. Nie zuvor wurde eine Mannschaft und ein Fußballspiel in diesem Ausmaß von Polizeikräften gesichert. Das Spiel selbst war unspektakulär, jedoch erzeugte das Drumherum ein gewaltiges Medieninteresse. Über eine Milliarde Zuschauer aus 24 Ländern verfolgten den Rummel um das Spiel aufgrund der prekären politischen Situation. Doch innerhalb des von 22.500 Polizisten bewachten Stadions und am Rande des Spiels gab es weder Ausschreitungen noch Krawalle.

Ende 2001 ging Juventus als dritter italienischer Verein an die Börse. Nach den beiden römischen Vereinen AS Rom und Lazio Rom bot auch Juventus Anteile zum freien Handel an der Borsa Italiana. Etwa 35 Prozent des Gesellschaftskapitals werden seitdem gehandelt. Mehrheitseigentümer ist weiterhin die Familie Agnelli, deren Finanz-Holding Exor über 60 % der Anteile hält.

Nach dem Börsengang konnte eine Einigung mit der Stadtverwaltung erzielt werden. Mit dem gewonnenen Kapital wurde das Stadion für 25 Millionen Euro von der Stadt Turin aufgekauft und ging in den Besitz des Vereins über. Somit ermöglichten sich die Pläne des Vereins das alte Stadio delle Alpi abzureißen und an gleicher Stelle das geplante Juventus Stadium zu errichten, ein reines Fußballstadion für maximal 42.000 Zuschauer.

Dopingermittlungen 2004[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2004 beschäftigten die Medien eine Dopingaffäre rund um die Mannschaft von Juventus. Der Vereinsarzt Riccardo Agricola stand neben Geschäftsführer Antonio Giraudo wegen mutmaßlichem systematischen Dopings vor Gericht. Auslöser waren Dopingvorwürfe von Zdeněk Zeman, der den Spielern von Juventus, insbesondere Del Piero, 1998 „unnatürliche Muskelzuwächse“ unterstellt hatte. Verhandelt wurde der Vorwurf systematischem Blutdopings durch Verabreichen von EPO an zahlreiche Spieler zwischen 1994 und 1998. Die Vorwürfe richteten sich vor allem gegen die ehemaligen Mittelfeldspieler Antonio Conte und Alessio Tacchinardi. Auffällig war auch Deschamps; der „einen Hämatokriten von über 51 Prozent – zwölf Prozent mehr als ein Jahr davor“ aufwies. Das Gericht verurteilte im November 2004 schließlich den Mannschaftsarzt Riccardo Agricola in erster Instanz zu einer Haftstrafe von einem Jahr und zehn Monaten, während der Geschäftsführer Antonio Giraudo von den Vorwürfen freigesprochen wurde. In zweiter Instanz wurde Agricola vom Vorwurf des Blutdopings freigesprochen da zu dem Zeitpunkt Doping in Italien noch nicht strafbar war. Er wurde allerdings wegen „des Handels mit und Verteilens von illegalen leistungsfördernden Substanzen“ für schuldig befunden.[3] Der Freispruch Giraudos wurde bestätigt.[4]

Manipulationsskandal 2005/06[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saisondaten 2006–2011
Saison Platz Tore Punkte Zuschauerschnitt
2006/07 1 83:30 85
2007/08 3 72:37 72 20.872
2008/09 2 69:37 74 21.077
2009/10 7 55:56 55 23.187
2010/11 7 57:47 58 22.958
Orange unterlegt: Gewinn der Serie B & Aufstieg

Im Frühjahr 2006 wurden Abhörprotokolle bekannt, nach denen sich unter anderem der damalige Manager des Vereins, Luciano Moggi, mit verschiedenen Funktionären des Italienischen Fußballverbandes unterhalten hatte. Für die Staatsanwaltschaft lag damit auf der Hand, dass Moggi die Saison 2004/05 manipuliert und Juve damit die Meisterschaft gleichsam erkauft hatte. Nachdem die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen aufgenommen hatte, trat im Mai 2006 der gesamte Vorstand des Vereins um Moggi und Antonio Giraudo, der am 14. Dezember 2009 in dieser Sache zu drei Jahren Haft verurteilt wurde,[5] sowie der Präsident des Italienischen Fußballverbands, Franco Carraro, zurück. Ungeachtet der Ermittlungen gewann Juventus am darauf folgenden Wochenende sein Spiel gegen Reggina Calcio und somit eigentlich seinen 28. Scudetto.

Am 14. Juli 2006 erfolgte jedoch der erste Urteilsspruch des Italienischen Fußballverbandes, wonach der Verein die Meistertitel der Spielzeiten 2004/05 und 2005/06 verlor. Die genaue Bezeichnung des Vergehens lautete „strukturierter Sportbetrug“. Außerdem wurde Juve dazu verurteilt, die Saison 2006/07 in der Serie B zu spielen und mit 30 Minuspunkten zu starten. Die Vereinsführung legte sofort Berufung ein und der Berufungsausschuss reduzierte später die ursprüngliche Strafe, indem man die vorgesehenen Strafpunkte für die kommende Saison von 30 auf 17 herabsetzte. Das Urteil wurde allgemein mit großem Unmut aufgenommen, da man im Gegensatz zu den anderen verwickelten Großklubs AC Mailand, AC Florenz und Lazio Rom, die nur mit Punktabzug belegt wurden, absteigen musste. Die Vereinsführung um den neuen Präsidenten Giovanni Cobolli Gigli hatte sich zum Ziel gesetzt, solange zu kämpfen, bis der Zwangsabstieg revidiert wird. Man wollte deshalb vor dem Verwaltungsgericht Tribunale Amministrativo del Lazio (TAR) weiter gegen das Urteil vorgehen. Dies hätte bedeutet, dass man die Ebene der Sportgerichtsbarkeit verlassen hätte und vor ein Zivilgericht gezogen wäre. Daraufhin schaltete sich FIFA-Präsident Sepp Blatter ein und drohte dem Italienischen Fußballverband für diesen Fall drakonische Strafen an, bis hin zu einem Startverbot für italienische Vereine im Europapokal.

Die Vereinsführung wollte das Urteil erst nicht akzeptieren, entschied am 31. August 2006 jedoch, unter den Bedingungen des Collegio Arbitrale der Coni, dem Nationalen Olympischen Komitee Italiens (Comitato Olimpico Nazionale Italiano), noch einmal angehört zu werden, keine Berufung einzulegen und das Urteil der Sportsgerichtsbarkeit zu akzeptieren.

Am 11. Oktober 2006 fand dann die letzte Anhörung statt, am 27. Oktober 2006 erfolgte der Urteilsspruch, wonach Juve noch einmal acht Minuspunkte erlassen wurden.

Infolge des Zwangsabstieges verließen einige Leistungsträger wie Fabio Cannavaro, Gianluca Zambrotta, Lilian Thuram, Zlatan Ibrahimović und Patrick Vieira den Verein. Die Weltmeister Gianluigi Buffon, Alessandro Del Piero und Mauro Camoranesi sowie der französische Stürmer David Trezeguet und der Tscheche Pavel Nedvěd blieben dem Verein treu. Der neue Trainer Didier Deschamps stellte mit einer Mischung aus erfahrenen Stars und jungen Spielern eine Mannschaft zusammen, die nach einem Unentschieden im Auftaktspiel in Rimini mit acht Siegen in Folge in die Saison startete und als größter Favorit für den Aufstieg in die Serie A galt. Dieser Rolle wurde der italienische Rekordmeister gerecht und gewann erstmals in der Vereinsgeschichte auch die Serie-B-Meisterschaft. Trotzdem entschieden sich Vorstand und Trainer Deschamps für ein Ende der Zusammenarbeit. Zur Saison 2007/08 übernahm Claudio Ranieri den Trainerposten.

Serienmeister und Champions-League-Finalist (2011–2020)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rückkehr zu alter Stärke (2011–2014)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saisondaten 2011–2020
Saison Platz Tore Punkte Zuschauerschnitt
2011/12 1 68:20 84 37.570
2012/13 1 71:24 87 38.646
2013/14 1 80:23 102 37.318
2014/15 1 (P) 72:24 87 38.553
2015/16 1 (P) 75:20 91 38.663
2016/17 1 (P) 77:27 91 39.489
2017/18 1 (P) 86:24 95 38.948
2018/19 1 70:30 90 39.193
2019/20 1 76:43 83 25.062
Grün unterlegt: Gewinn der Meisterschaft

Nachdem zu Beginn der Spielzeit 2011/12 mit Antonio Conte ein neuer Trainer verpflichtet worden war, fand Juventus Turin endgültig in die Erfolgsspur zurück und spielte zudem offensiven und ansehnlichen Fußball. Unter Conte absolvierte man die Saison ohne Niederlage und wurde souverän Meister. Zudem wurde am 8. September 2011 das neu erbaute Juventus Stadium eröffnet. Außerdem qualifizierte man sich erstmals seit der Saison 2008/09 wieder für die Gruppenphase der Champions League. Auch in der Coppa Italia feierte man Erfolge, erst im Pokalfinale unterlag man dem SSC Neapel mit 0:2. Nach dieser Saison verließ Vereinslegende und Rekordspieler Alessandro Del Piero den Klub nach 19 Jahren.

Zu Beginn der Saison 2012/13 siegte man in Peking gegen die SSC Neapel im Supercup mit 4:2 n. V. und holte den zweiten Titel des Jahres. Am 5. Mai 2013 gewann Juventus mit einem 1:0-Sieg gegen den US Palermo die insgesamt 29. italienische Meisterschaft. Fans und Spieler feierten allerdings mit der Zahl 31, da Anhänger und Verein noch immer die beiden durch den Manipulationsskandal verlorenen Titel mitzählen.[6]

Auch in der Spielzeit 2013/14 wurde Juventus wieder Meister. Der Scudetto wurde dabei mit einem Rekordwert von 102 Punkten gewonnen. Auch konnte im August 2013 die Supercoppa erneut gewonnen werden. Im Pokal kam man bis ins Viertelfinale, wo man an der AS Rom scheiterte. In der Champions League beendete man die Gruppenphase auf dem dritten Platz, worauf es für die Turiner in die Europa League ging. Dort kam man bis ins Halbfinale, wo man an Benfica Lissabon scheiterte. Die Enttäuschung über das Aus in der Europa League war relativ groß bei der Anhängerschaft, da das Finale im heimischen Juventus-Stadion stattfand und die Hoffnung gewesen war, man könne den Europa-League-Titel zuhause gewinnen.

Champions-League-Finalist und fortgesetzte Dominanz (2014–2020)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Meistermannschaft der Saison 2016/17

Während der Vorbereitung auf die Spielzeit 2014/15 trennten sich Juventus und Trainer Antonio Conte überraschend aufgrund von Differenzen bei der Personalplanung. Bereits einen Tag später wurde mit Massimiliano Allegri ein neuer Cheftrainer vorgestellt, auch das restliche Trainerteam wurde ausgetauscht. Nach anfänglichen Protesten seitens der Fans gegenüber dem einstigen Milan-Coach konnte Allegri durch Erfolge die Entscheidung der Vereinsführung bestätigen: Mit 17 Punkten Vorsprung wurde man frühzeitig Meister vor der AS Rom, im Finale der Coppa Italia konnte man zudem Lazio Rom mit 2:1 nach Verlängerung bezwingen und das nationale Double perfekt machen. In der Champions League zog man nach einer durchwachsenen Gruppenphase durch Siege gegen Borussia Dortmund im Achtel- und die AS Monaco im Viertelfinale ins Halbfinale ein. Dort wurde der zehnfache Titelträger und Titelverteidiger Real Madrid durch einen 2:1-Heimsieg im Hinspiel und ein 1:1 in Madrid bezwungen. Somit wurde erstmals nach 12 Jahren wieder das Endspiel eines europäischen Wettbewerbs erreicht. Beim Finale in Berlin war der Gegner mit dem FC Barcelona erneut eine spanische Mannschaft. Einen frühen 0:1-Rückstand konnte Juventus zwar in der zweiten Halbzeit durch Álvaro Morata ausgleichen, 13 Minuten später ging Barcelona jedoch erneut in Führung und gewann das Spiel am Ende mit 3:1.

In der Saison 2015/16 legte man in der Liga den schlechtesten Saisonstart seit 1969 hin. Der Derbysieg am 31. Oktober 2015 gegen den Stadtrivalen FC Turin brachte die Wende. Eine Serie von 15 Siegen in Folge brachte die Mannschaft wieder auf Platz eins. Am 25. April 2016 sicherte man sich dank eines 1:0-Erfolgs der AS Rom gegen den ersten Verfolger SSC Neapel die fünfte Meisterschaft in Serie. Kurz nach dem Gewinn der erneuten Meisterschaft sicherte man sich im Coppa-Italia-Finale gegen die AC Mailand das zweite Double hintereinander. Juventus Turin ist somit der erste italienische Verein, welcher das Double erfolgreich verteidigen konnte. Spieler der Saison waren Gianluigi Buffon, Paul Pogba und Paulo Dybala. In der Champions League schied man im Achtelfinale gegen den FC Bayern München aus. Nach dem 2:2 im Heimspiel führte Juventus beim Rückspiel in München nach einer überzeugenden Leistung bereits frühzeitig mit 2:0. Der FC Bayern konnte sich in der Nachspielzeit jedoch noch in die Verlängerung retten und erzielte dort zwei weitere Tore zum 4:2-Endstand.[7]

Im Januar 2017 stellte Juventus Turin sein neues Vereinslogo vor. Hauptgrund für die Änderung sei das digitale Zeitalter. Die Vorteile des neuen Clubwappens sind gerade bei mobilen Geräten wie Smartphones und Tablets zu sehen. Das neue Logo sei nun auch auf kleinen Icons gut erkennbar und dies ohne Pixelfehler. Das Logo besteht aus drei Elementen: Ein schwarzes „J“ für Juventus bildet durch einen mit Abstand gesetzten, ebenfalls schwarzen Seitenstreifen den charakteristischen schwarz-weißen Juve-Streifen. Die zwei Elemente haben zusammen die Form eines Schildes, was eine Anspielung auf den Meistertitel in der Serie A, den Scudetto (italienisch für „kleiner Schild“), ist. Über diesen beiden Elementen ist der Schriftzug „Juventus“ eingearbeitet. Das Logo wird auch häufig im Negativ verwendet.

Nach Siegen über den FC Porto, den FC Barcelona und AS Monaco erreichte Juventus in der Saison 2016/17 erneut das Finale der Champions League, in dem man in einer Neuauflage des Endspiels von 1998 auf Real Madrid traf. Den frühen 0:1-Rückstand durch Cristiano Ronaldo konnte Mario Mandžukić für Juve zwar innerhalb weniger Spielminuten ausgleichen, Juventus unterlag am Ende dennoch mit 1:4 deutlich. Damit musste man die siebte Niederlage im neunten Europapokal-der-Landesmeister- bzw. Champions-League-Finale hinnehmen, was den Negativrekord im Wettbewerb darstellt. National gelang unterdessen eine weitere Verteidigung des Doubles. In der Liga erzielte die Mannschaft dabei 91 Punkte und setzte sich damit knapp vor einer starken AS Rom durch, die es auf 87 Punkte brachte. Den Pokal gewann die Alte Dame nach Siegen über Atalanta, AC Mailand und SSC Neapel durch einen 2:0-Finalsieg über Lazio Rom.

Aktuelle Entwicklungen (seit 2020)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saisondaten seit 2020
Saison Platz Tore Punkte Zuschauerschnitt
2020/21 4 (P) 77:38 78 0
2021/22 4 57:37 70 23.800
2022/23 7 56:33 62 37.672
Grün unterlegt: Gewinn der Meisterschaft

Am 28. November 2022 trat der Vorstand, inklusive Präsident und Vizepräsident, zurück. Vorübergehend führt Maurizio Scanavino, CEO der Zeitungsverlagsgruppe GEDI, als Generaldirektor den Verein. Hintergrund sind die desolate Finanzlage und Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Bilanzfälschung.

Am 20. Januar 2023 wurden dem Verein aufgrund einer Entscheidung des Italienischen Fußballverbandes (FIGC) 15 Punkte abgezogen. Den Turinern wird vorgeworfen, einigen Profis in der Vergangenheit bewusst falsche Marktwerte zugeschrieben zu haben – allein in den Jahren 2018, 2019 und 2020 soll die Vereinsbilanz so um mehr als 100 Millionen Euro beschönigt worden sein. Das FIGC-Sportgericht hatte Juve und andere Vereine wegen dieser Vorwürfe schon einmal freigesprochen – durch neue Erkenntnisse der Staatsanwaltschaft wurde das Verfahren aber wieder aufgenommen. Neben dem Punkteabzug wurden auch die ehemaligen Clubbosse individuell bestraft. Ex-Präsident Andrea Agnelli etwa wurde für zwei Jahre, der ehemalige Vizepräsident Pavel Nedved für acht Monate für jegliche Aktivitäten im italienischen Fußball gesperrt. Ex-Geschäftsführer Fabio Paratici erhielt eine Sperre für 30 Monate.[8] Als Folge der Finanzverstöße schloss die UEFA Juventus von der Teilnahme von europäischen Wettbewerben aus und verhängte eine Strafe in Höhe von 20 Millionen Euro, davon zehn Millionen Euro auf Bewährung.[9]

Spiel- und Trainingsstätten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Historische Spielstätten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Velodromo Umberto I (1906)

Erste Spielstätte war von 1900 bis 1903 der Campo di Piazza d’armi. Von 1904 bis 1907 nutzte der Verein das Velodromo Umberto I, von 1908 bis 1922 das Stadio di Corso Sebastopoli und von 1922 bis 1934 trug Juventus Turin seine Heimspiele im Stadio di Corso Marsiglia aus. 1934 zog Juventus in das ein Jahr zuvor erbaute Stadio Comunale. Anlässlich der Weltmeisterschaft 1990 wurde in Turin das Stadio delle Alpi erbaut, das beiden Turiner Vereinen bis 2006 als Heimstätte diente.

Stadion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Juventus Stadium (2013)

Juventus Turin präsentierte im Januar 2007 Pläne für ein neues Stadion. Das gesamte Projekt war ursprünglich an die Vergabe der Fußball-Europameisterschaft 2012 an Italien gebunden. Am 18. April 2007 fiel die Vergabe jedoch an Polen und die Ukraine. Der Verein entschied sich dennoch für den Neubau. Der gesamte Komplex wurde 2011 eröffnet und beherbergt das neue Stadion mit über 41.000 Zuschauerplätzen, ein Vereinsmuseum, Restaurants, Fanshops und ein Einkaufszentrum. Die Baukosten beliefen sich auf 155 Millionen Euro.[10]

Weiteres[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fans und Anhänger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Juventus-Anhänger werden oftmals als gobbi (gobbo italienisch für „Buckliger“), der Verein als vecchia signora (italienisch für „Alte Dame“) bezeichnet. Die Namensgebung beruht auf der Tatsache, dass die Fußballtrikots von Juventus in den 1950er Jahren beim Laufen einen Buckel auf dem Rücken formten.

Regelmäßigen Umfragen zufolge sind über 20 % der Italiener Juventus-Anhänger. In Turin selbst hingegen galt der FC Turin lange Zeit als populärere Mannschaft. In den letzten Jahren ist allerdings eine Kehrtwende zu beobachten, sodass Juventus Turin heute populärer sein dürfte. Dies ist vermutlich auf die seit den 1960er Jahren anhaltende Zuwanderungswelle süditalienischer Immigranten nach Turin zurückzuführen. Auch leidet die Popularität des FC Turin an den anhaltenden sportlichen Misserfolgen. In Mailand hingegen, der Spielstätte der Erzrivalen AC Mailand und Inter Mailand, genießt Juventus ein unerwartet hohes Ansehen. International, so ergab eine Erhebung des Statistikinstitutes Nielsen im Juni 2012, seien über 200 Millionen Menschen Anhänger des Turiner Vereins.

Eine Ultra-Fangruppe nennt sich Drughi.

Der italienische Kardinalstaatssekretär und Juventus-Anhänger Tarcisio Bertone SDB übernahm in der Vergangenheit gelegentlich die Rolle des Stadionkommentators.[11]

Rivalitäten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

FC Turin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spielszene aus dem ersten Derby della Mole im Jahr 1907.

Die Spiele zwischen Juventus Turin und dem Stadtrivalen FC Turin bilden das Derby della Mole. Vor und nach dem Zweiten Weltkrieg war das Derby von großer Bedeutung, da beide Mannschaften regelmäßig um den Titel der Serie A mitspielten. In den letzten 20 Jahren ging der Stellenwert zurück, da der FC Turin nicht mehr an die Erfolge vergangener Tage anknüpfen konnte.

Inter Mailand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spielszene aus dem Derby d’Italia um 1933.

Der Begriff Derby d'Italia tauchte erstmals in den 1960ern auf, als Juventus Turin der erfolgreichste Verein in Italien und Inter Mailand der zu dieser Zeit erfolgreichste italienische Verein auf internationaler Ebene war. Kreiert wurde er vom Journalisten Gianni Brera. Seit den Anfängen des italienischen Erstliga-Betriebes waren beide Vereine zusammen mit der AC Mailand regelmäßige Konkurrenten um die italienische Meisterschaft. Außerdem waren Juventus und Inter bis 2006 die einzigen Mannschaften, die seit Gründung der Serie A im Jahr 1929 immer in dieser vertreten waren.

AC Mailand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Szene des UEFA-Champions-League-Endspiels 2003 zwischen der AC Mailand und Juventus.

Zu den Klassikern des italienischen Fußballs zählt das Duell zwischen Juventus Turin, dem Rekordmeister der Serie A, und der AC Mailand, dem erfolgreichsten italienischen Verein auf internationaler Ebene.

Bei diesen Partien treffen die beiden italienischen Vereine mit den meisten Titelgewinnen sowie der größten Fangemeinschaft Italiens aufeinander.[12][13]

Beide Vereine standen sich am 28. Mai 2003 im UEFA-Champions-League-Endspiel gegenüber, das der AC Mailand mit 0:0 nach Verlängerung und 3:2 im Elfmeterschießen gewann.

Eigentümerschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Aktionäre der Juventus Football Club S.p.A. sind zu 63,8 Prozent die Exor N.V. (Familie Agnelli) und zu 11,9 Prozent die Lindsell Train Ltd., 24,3 Prozent befinden sich im Streubesitz.[1]

Ausrüster und Sponsoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausrüster ist seit 2015 der deutsche Sportartikelhersteller Adidas, der Vertrag läuft bis 2027.[14] Aktueller Hauptsponsor von Juventus Turin ist Jeep.[15]

1979 schloss Juventus einen Werbevertrag mit Ariston, die ihren Schriftzug auf den Trikots platzierten. Es folgten UPIM (1989–1992), Danone (1992–1995), Sony (1995–1998), Tele+ (1998–1999), Sony (1999), Tele+ (2000–2001), Fastweb (2001–2002), Tamoil (2002–2004), Sky Italia (2004–2005), Tamoil (2005–2007), New Holland (2007–2010), BetClic (2010–2012) und Jeep (2012–).

Zeitraum Ausrüster Hauptsponsor
1979–1989 Kappa Ariston
1989–1992 UPIM
1992–1995 Danone
1995–1998 Sony
1998–1999 TELE+
1999–2000 Sony, TELE+
2000–2001 Lotto TELE+, Sportal.com
2001–2002 Fastweb, Tu Mobile
2002–2003 Tamoil, Fastweb
2003–2004 Nike
2004–2005 Tamoil, Sky Sport
2005–2007 Tamoil
2007–2010 New Holland (Fiat)
2010–2012 BetClic, Balocco
2012–2015 Jeep (Fiat Chrysler Automobiles)
2015–0000 Adidas

Vereinsfarben und -wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Juventus Turin trägt seit 1903 das charakteristische weiß-schwarze Trikot. Ein englischer Emigrant wollte in jenem Jahr die Mannschaft mit neuer Ausrüstung ausstatten und gab diese in Nottingham in Auftrag. Dort kam es jedoch zu einer Verwechslung und so wurden statt der rosafarbenen Spielerbekleidung schwarz-weiße Trikots des englischen Fußballklubs Notts County nach Italien geliefert.

Das ehemalige, langjährige Vereinswappen in Form eines ovalen Schildes kombinierte die Farben des Vereins und das Wappen der Stadt Turin, es zeigte den Schriftzug Juventus im oberen und einen aufgerichteten Stier im unteren Teil.

Daten und Fakten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vereinserfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trophäen im Vereinsmuseum

Juventus Turin zählt zu den erfolgreichsten Fußballvereinen der Welt. Der Verein ist mit 36 Meistertiteln italienischer Rekordmeister. Juventus gelang 1985 mit dem Gewinn des Europapokal der Landesmeister und den Erfolgen im UEFA-Pokal und Europapokal der Pokalsieger in den Jahren zuvor als erstem Fußballverein, alle drei Titel der Europapokal-Wettbewerbe zu gewinnen.

National Titel Saison
Italienische Meisterschaft 36 1905, 1925/26, 1930/31, 1931/32, 1932/33, 1933/34, 1934/35, 1949/50, 1951/52, 1957/58, 1959/60, 1960/61, 1966/67, 1971/72, 1972/73, 1974/75, 1976/77, 1977/78, 1980/81, 1981/82, 1983/84, 1985/86, 1994/95, 1996/97, 1997/98, 2001/02, 2002/03, 2011/12, 2012/13, 2013/14, 2014/15, 2015/16, 2016/17, 2017/18, 2018/19, 2019/20
Italienischer Pokal 14 1937/38, 1941/42, 1958/59, 1959/60, 1964/65, 1978/79, 1982/83, 1989/90, 1994/95, 2014/15, 2015/16, 2016/17, 2017/18, 2020/21
Italienischer Supercup 9 1995, 1997, 2002, 2003, 2012, 2013, 2015, 2018, 2020
International Titel Saison
Europapokal der Landesmeister /
UEFA Champions League
2 1984/85, 1995/96
UEFA-Pokal /
UEFA Europa League
3 1976/77, 1989/90, 1992/93
UEFA Super Cup 2 1984, 1996
Europapokal der Pokalsieger 1 1983/84
UEFA Intertoto Cup 1 1999
Alpenpokal 1 1963
Weltpokal 2 1985, 1996

Hinweis: Der Meistertitel von 2004/05 wurde nachträglich aberkannt, der Titel von 2005/06 nicht verliehen.

  • Rekord
  • Personal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Aktueller Kader der Saison 2023/24[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Nr. Nat. Name Geburtsdatum Im Verein seit Vertrag bis
    Torhüter
    01 Polen Wojciech Szczęsny 18. April 1990 2017 2025
    23 ItalienItalien Carlo Pinsoglio 16. März 1990 2014 2025
    36 ItalienItalien Mattia Perin 10. November 1992 2018 2025
    Abwehrspieler
    02 ItalienItalien Mattia De Sciglio 20. Oktober 1992 2017 2025
    03 Brasilien Bremer 18. März 1997 2022 2028
    04 ItalienItalien Federico Gatti 24. Juni 1998 2022 2028
    06 Brasilien Danilo 15. Juli 1991 2019 2025
    12 Brasilien Alex Sandro 26. Januar 1991 2015 2024
    24 ItalienItalien Daniele Rugani 29. Juli 1994 2015 2024
    27 ItalienItalien Andrea Cambiaso 20. Februar 2000 2023 2027
    33 Portugal Tiago Djaló 9. April 2000 2024 2026
    Mittelfeldspieler
    05 ItalienItalien Manuel Locatelli 8. Januar 1998 2021 2028
    10 FrankreichFrankreich Paul Pogba 15. März 1993 2022 2026
    11 Serbien Filip Kostić 1. November 1992 2022 2026
    16 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Weston McKennie 28. August 1998 2020 2025
    20 ItalienItalien Fabio Miretti 3. August 2003 2011 2027
    21 ItalienItalien Nicolò Fagioli 12. Februar 2001 2015 2028
    22 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Timothy Weah 22. Februar 2000 2023 2028
    25 FrankreichFrankreich Adrien Rabiot 3. April 1995 2019 2024
    26 Argentinien Carlos Alcaraz 30. November 2002 2024 2024
    41 ItalienItalien Hans Nicolussi Caviglia 18. Juni 2000 2008 2026
    Stürmer
    07 ItalienItalien Federico Chiesa 25. Oktober 1997 2020 2025
    09 Serbien Dušan Vlahović 28. Januar 2000 2022 2026
    14 Polen Arkadiusz Milik 28. Februar 1994 2022 2026
    15 Turkei Kenan Yıldız 4. Mai 2005 2022 2027
    17 EnglandEngland Samuel Iling-Junior 4. Oktober 2003 2022 2025
    18 ItalienItalien Moise Kean 28. Februar 2000 2021 2025
    Stand: 9. April 2024[16][17]

    Vereinsführung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Massimiliano Allegri
    Trainerstab[18]
    Funktion Name
    Cheftrainer Massimiliano Allegri
    Co-Trainer Marco Landucci
    Torwarttrainer Claudio Filippi
    Management[19][20]
    Funktion Name
    Vorstandsvorsitzender Gianluca Ferrero
    Chief Executive Officer Maurizio Scanavino
    Sportdirektor Federico Cherubini
    Cristiano Giuntoli
    Nachwuchskoordinator Paolo Morganti
    Gianluca Pessotto
    Markenbotschafter David Trezeguet

    Ehemalige Spieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Spielerrekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Stand: Saisonende 2022/23; Alle Pflichtspiele und -tore; Spieler, die noch aktiv sind, werden fett dargestellt.

    Rekordspieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Gianluigi Buffon
    Giorgio Chiellini
    • In allen Wettbewerben: Alessandro Del Piero, 705.[21]
    • Italienische Liga: Gianluigi Buffon, 518.
    • Italienischer Pokal: Giuseppe Furino, 89.
    • Italienischer Supercup: Gianluigi Buffon, 8.
    • Europapokal: Alessandro Del Piero, 124.
    • Jüngster Spieler der 1. Mannschaft: Piero Pastore, 15 Jahre und 222 Tage.
    • Ältester Spieler der 1. Mannschaft: Gianluigi Buffon, 43 Jahre und 26 Tage.
    • Längste Karriere im Verein: Alessandro Del Piero, 19 Jahre.
    Einsätze
    Name Zeitraum Liga Pokal Europapokal Sonstige Gesamt
    01 Italiener Alessandro Del Piero 1993–2012 513 56 127 9 705
    02 Italiener Gianluigi Buffon 2001–2018
    2019–2021
    526 25 126 8 685
    03 Italiener Giorgio Chiellini 2005–2022 425 37 92 7 561
    04 Italiener Gaetano Scirea 1974–1988 377 88 85 2 552
    05 Italiener Giuseppe Furino 1969–1984 361 89 78 0 528
    06 Italiener Leonardo Bonucci 2010–2017
    2018–2023
    357 36 102 7 502
    07 Italiener Roberto Bettega 1971–1983 326 74 71 1 482
    08 Italiener Dino Zoff 1972–1983 330 74 71 1 476
    09 Italiener Giampiero Boniperti 1946–1961 443 13 3 0 459
    10 Italiener Sandro Salvadore 1963–1974 331 56 62 1 450

    Rekordtorschützen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Alessandro Del Piero
    Giampiero Boniperti
    Tore
    Name Zeitraum Liga Pokal Europapokal Sonstige Gesamt
    01 Italiener Alessandro Del Piero 1993–2012 208 25 51 6 290
    02 Italiener Giampiero Boniperti 1946–1961 178 1 0 0 179
    03 Italiener Roberto Bettega 1970–1983 129 22 27 0 178
    04 FranzoseFrankreich Argentinier David Trezeguet 2000–2010 138 2 30 1 171
    05 Argentinier Italiener Omar Sívori 1957–1965 135 24 8 0 167
    06 Italiener Felice Borel 1932–1941
    1942–1946
    138 9 11 0 158
    07 Italiener Pietro Anastasi 1968–1976 78 30 22 0 130
    08 Däne John Hansen 1948–1954 124 0 0 0 124
    09 Italiener Roberto Baggio 1990–1995 78 14 22 1 115
    10 Argentinier Paulo Dybala 2015–2022 82 11 18 4 115

    Trainerhistorie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Giovanni Trapattoni
    • Erster Trainer: Jenő Károly, von 1923 bis 1926.[23]
    • Längste Amtszeiten:
      • Eine Amtszeit: Giovanni Trapattoni, 10 Jahre, von 1976 bis 1986.[23]
      • Mehrere Amtszeiten: Giovanni Trapattoni, 13 Jahre, von 1976 bis 1986 und 1991 bis 1994.[23]
    • Die meisten Spiele als Trainer: Giovanni Trapattoni trainierte den Verein über 596 Spiele.[24]
    • Die meisten Titel als Trainer: Giovanni Trapattoni, 14.[25]
    Cheftrainer[23]
    Amtszeit Name
    1923–1926 Ungarn Jenő Károly
    1927–1929 Ungarn 1918 József Viola
    1929–1930 Schottland William Aitken
    1930–1935 Italien 1861 Carlo Carcano
    1935 Italien 1861 Carlo Bigatto
    1935–1939 Italien 1861 Virginio Rosetta
    1939–1940 Italien 1861 Umberto Caligaris
    1940–1941 Italien 1861 Federico Munerati
    1941–1942 Italien 1861 Giovanni Ferrari
    1942 Argentinien Luis Monti
    1942–1943 Italien 1861 Felice Borel
    1943–1945 kein Spielbetrieb
    1945–1946 Italien 1861 Felice Borel
    1946–1948 Italien Renato Cesarini
    1948–1949 Schottland William Chalmers
    1949–1951 England Jesse Carver
    1951 Italien Luigi Bertolini
    1951–1953 Ungarn 1949 György Sárosi
    1953–1955 Italien Aldo Olivieri
    1955–1957 Italien Sandro Puppo
    Cheftrainer
    Amtszeit Name
    1957–1959 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Ljubiša Broćić
    1959 Italien Teobaldo Depetrini
    1959–1961 Italien Renato Cesarini
    1961 Italien Carlo Parola
    1961 Schweden Gunnar Gren
    Tschechoslowakei Július Korostelev
    1961–1962 Italien Carlo Parola
    1962–1964 Brasilien 1960 Paulo Amaral
    1964 Italien Eraldo Monzeglio
    1964–1969 Paraguay 1954 Heriberto Herrera
    1969–1970 Argentinien Luis Carniglia
    1970 Italien Ercole Rabitti
    1970–1971 Italien Armando Picchi
    1971–1974 Tschechoslowakei Čestmír Vycpálek
    1974–1976 Italien Carlo Parola
    1976–1986 Italien Giovanni Trapattoni
    1986–1988 Italien Rino Marchesi
    1988–1990 Italien Dino Zoff
    1990–1991 Italien Luigi Maifredi
    1991–1994 Italien Giovanni Trapattoni
    Cheftrainer
    Amtszeit Name
    1994–1999 Italien Marcello Lippi
    1999–2001 Italien Carlo Ancelotti
    2001–2004 Italien Marcello Lippi
    2004–2006 Italien Fabio Capello
    2006–2007 Frankreich Didier Deschamps
    2007 Italien Giancarlo Corradini
    2007–2009 Italien Claudio Ranieri
    2009–2010 Italien Ciro Ferrara
    2010 Italien Alberto Zaccheroni
    2010–2011 Italien Luigi Delneri
    2011–2014 Italien Antonio Conte
    2014–2019 Italien Massimiliano Allegri
    2019–2020 Italien Maurizio Sarri
    2020–2021 Italien Andrea Pirlo
    2021– Italien Massimiliano Allegri

    Präsidentenhistorie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Giovanni Agnelli (1986)
    Präsidenten[26]
    Amtszeit Name
    1897–1898 Italien 1861 Eugenio Canfari
    1898–1901 Italien 1861 Enrico Canfari
    1901–1902 Italien 1861 Carlo Favale
    1903–1904 Italien 1861 Giacomo Parvopassu
    1905–1906 Schweizer Alfredo Dick
    1907–1910 Italien 1861 Carlo Vittorio Varetti
    1911–1912 Italien 1861 Attilio Ubertalli
    1913–1915 Schweiz Heinrich Josef Hess
    1915–1918 Italien 1861 Gioacchino Armano
    Italien 1861 Fernando Nizza
    Italien 1861 Sandro Zambelli
    1918–1920 Italien 1861 Corrado Corradini
    1920–1923 Italien 1861 Gino Olivetti
    1923–1935 Italien 1861 Edoardo Agnelli
    1935–1936 Italien 1861 Enrico Craveri
    Italien 1861 Giovanni Mazzonis
    1936–1941 Italien 1861 Emilio de la Forest de Divonne
    1941–1947 Italien Piero Dusio
    Präsidenten
    Amtszeit Name
    1947–1954 Italien Giovanni Agnelli
    1954–1955 ItalienItalien Enrico Craveri
    ItalienItalien Nino Cravetto
    ItalienItalien Marcello Giustiniani
    1955–1962 Italien Umberto Agnelli
    1962–1971 ItalienItalien Vittore Catella
    1971–1990 Italien Giampiero Boniperti
    1990–2003 Italien Vittorio Caissotti di Chiusano
    2003–2006 Italien Franzo Grande Stevens
    2006–2009 Italien Giovanni Cobolli Gigli
    2009–2010 Frankreich Jean-Claude Blanc
    2010–2022 Italien Andrea Agnelli
    2023– Italien Gianluca Ferrero

    Zweite Mannschaft (Juventus Next Gen)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Juventus Next Gen
    Name Juventus Next Gen
    Spielstätte Stadio Giuseppe Moccagatta, Alessandria
    Plätze 5.827
    Cheftrainer Massimo Brambilla
    Liga Serie C (Gruppe B)
    2022/23 13. Platz

    Zur Saison 2018/19 wurde mit der U23 eine zweite Herrenmannschaft in der drittklassigen Serie C gemeldet, die mittlerweile als Juventus Next Gen firmiert.[27][28] Sie trägt ihre Heimspiele im Stadio Giuseppe Moccagatta in Alessandria aus. Erster Cheftrainer war