Karl Aulenbach – Wikipedia

Karl Aulenbach (* 6. August 1813 in Homburg; † 25. September 1881 in Asherville, Indiana) war ein deutscher Dichter des Vormärz, er entstammte einer Dichterfamilie. Nach dem Scheitern der Revolution emigrierte er in die Vereinigten Staaten von Amerika.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Drei Jahre nach seinem Bruder Friedrich geboren, besuchte er ebenfalls das Zweibrücker Gymnasium, wurde dort bereits wegen eines unflätigen Artikels gegen die königliche Regierung im Rheinbayrischen Anzeiger zu einer Geldstrafe verurteilt. Er studierte zunächst in Erlangen evangelische Theologie, um, wie sein Vater Christian Aulenbach, Pfarrer zu werden, musste aber die Stadt verlassen als bekannt wurde, dass er an einem Befreiungsversuch des Redakteurs Johann Georg August Wirth aus dem Kaiserslauterer Gefängnis beteiligt gewesen war und beendete sein Studium in Göttingen.

Daniel Schenkel, später Theologieprofessor in Heidelberg, vermittelte ihm eine erste Pfarrstelle in Schmieheim/Ortenau. In seiner Heimat, der Pfalz, wäre ein Kirchendienst mit seiner Vergangenheit nicht vereinbar gewesen. Ab 1846 wurde ihm dann doch eine Vikarstelle in Grünstadt zugewiesen, doch schon drei Jahre später wanderte er, zusammen mit vielen anderen Teilnehmern des Pfälzischen Aufstandes, in die USA aus.

Aulenbach übernahm dort zunächst die Pfarrei in Tuscarawas County, Ohio, die als Zentrum deutscher Auswanderer galt. Seine letzten vierzehn Lebensjahre war er Pfarrer in Zanesville, ebenfalls Ohio.

Leistungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verglichen mit seinem Vater und seinem Bruder ist Karl Aulenbach sicherlich der radikalste in Wort und Tat. Doch geht sein Œuvre deutlich über politische Inhalte hinaus. So nimmt ein großer Themenkreis seine Heimat ein, die er sein Leben lang wegen ihrer Schönheit hoch geschätzt hat. Und auch zu Fragen als evangelischer Pfarrer ergriff er Partei zugunsten einer orthodox-lutherischen Ausrichtung, also gegen die Generalsynode von 1848 mit ihrer Festschreibung der Union in der Vereinigten Protestantisch-Evangelisch-Christlichen Kirche der Pfalz.

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während sich Aulenbach gegen Obrigkeit und Fürstenstaat wandte, wurde seine Kusine zweiten Grades Julia Hauke die Stammmutter der Häuser Battenberg und Mountbatten.[1]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Freies Wort, den Freiheitsaposteln und Aufklärlingen und falschen Propheten der glorreich unirten pfälzischen Kirche unterthänigst gewidmet. o. Ort 1849 (Wiederabdruck, vorgestellt und kommentiert von Bernhard H. Bonkhoff, in: Blätter für pfälzische Kirchengeschichte 45 (1978), S. 108–112)
  • Der Deutsche Pionier. Erinnerungen aus dem Pionier-Leben der Deutschen in Amerika. Cincinnati 11. Jahrgang (1879), S. 496–500; 13. und 14. Jahrgang
  • Eine Sammlung von Gedichten des Ehrw. K. Aulenbach, veranstaltet zur fünfundzwanzigjährigen Existenz-Feier des „West-Boten“. Allentown, Pennsylvania (1879)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ludwig Eid: Pfälzer als Dichter in Amerika. In: Die literarische Pfalz. Zeitschrift zur Pflege des schönen Schrifttums in der Pfalz 8 (1931), Heft 5, S. 148–151
  • Fritz Braun: Ausgewanderte protestantische Geistliche der Pfalz im 17., 18. und 19. Jahrhundert. In: Aus der Enge in die Weite. (Festschrift Georg Biundo), Grünstadt 1952, S. 140–149.
  • Karl Fischer: Die Homburger Pfarrfamilie Aulenbach und ihre Söhne Friedrich und Karl Aulenbach. In: Blätter für pfälzische Kirchengeschichte und religiöse Volkskunde, 23 (1956), Heft 1, S. 9–15
  • Reiner Marx: Artikel Karl Aulenbach. In: Die Zeit bringt Frucht. Saarpfälzisches Autorenlexikon. Saarpfalz, Sonderheft 2008, Homburg 2008, S. 10–11, ISSN 0930-1011
  • Bernhard H. Bonkhoff: Die Homburger Pfarrer- und Dichterfamilie Aulenbach. Saarpfalz, Blätter für Geschichte und Volkskunde. Homburg 2009

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Rudolf H. Böttcher: Die Familienbande der pfälzischen Revolution, Ein Beitrag zur Sozialgeschichte einer bürgerlichen Revolution, in: PRFK (1999) 14 = 48, S. 303

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wikisource: Karl Aulenbach – Quellen und Volltexte