Klephten – Wikipedia

Als Klephten[1] (griechisch Κλέφτες Kleftes „Räuber“), auch Kleften, bezeichnet man Rebellen im Freiheitskampf der Griechen gegen die osmanische Herrschaft.[2]

Die Klephten rekrutierten sich ursprünglich aus Griechen, die sich aus verschiedenen Gründen der türkischen Justiz entzogen und in die Berge gingen. Sie wandelten sich im Lauf der Zeit von Räuberbanden zu Widerstandskämpfern. Ihr Anführer war Theodoros Kolokotronis.[3]

Seit der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen im Jahre 1453 und dem darauffolgenden Zerfall des Byzantinischen Reiches hatte es kleinere, meist bedeutungslose Aufstandsversuche von Kleingruppen und einzelnen Siedlungen gegeben, die stets von den örtlichen osmanischen Streitkräften niedergeschlagen wurden. Dennoch gab es viele, die für ihren Freiheitskampf auf Berge und in Wälder zogen, um von dort aus immer wieder Angriffe zu unternehmen. Hauptsächlich wurden unter osmanischer Flagge ziehende Karawanen und Nachschubverbände überfallen. Die Rebellen waren keineswegs in der gesamten Bevölkerung beliebt, mussten doch die meist unschuldigen Bauern für ihre Anschläge büßen.[4]

1770 organisierten sie einen Aufstand gegen die türkische Fremdherrschaft. Zwar gab es bis zum Beginn der Revolution 1821 keine weiteren Erfolge seitens der Griechen, doch wurde ein Mythos geboren, der Mut und Hoffnung gab. So hatten die Klephten einen nicht unbedeutenden Anteil am Freiheitskampf. Ihr freies Leben in den Gebirgsregionen Griechenlands fand in Volksliedern und Balladen seinen Niederschlag und lebt bis heute in den sogenannten Klephtenliedern[5] und Legenden fort.[6]

Berühmte Klephten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heiducken, Bezeichnung der Freiheitskämpfer in den anderen südosteuropäischen Ländern
  • Kleftikos, ein griechischer Tanz
  • Kleftiko, ein griechisches Schmorgericht

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Duden | Klephte | Rechtschreibung, Bedeutung, Definition, Herkunft. Abgerufen am 1. November 2017.
  2. Berthold Seewald: Karl Wilhelm von Heideck: Ein bayerischer General im befreiten Griechenland. R. Oldenbourg Verlag, abgerufen am 2. November 2017.
  3. Jürgen Nautz: Die großen Revolutionen der Welt. marixverlag, 2008, ISBN 978-3-8438-0034-1 (google.de [abgerufen am 2. November 2017]).
  4. Anuschka Albertz: Exemplarisches Heldentum: Die Rezeptionsgeschichte der Schlacht an den Thermopylen von der Antike bis zur Gegenwart. Oldenbourg Verlag, 2006, ISBN 978-3-486-59637-3 (google.de [abgerufen am 2. November 2017]).
  5. Duden | Klephtenlieder | Rechtschreibung, Bedeutung, Definition. Abgerufen am 1. November 2017.
  6. Eberhard Rondholz: Griechenland: Ein Länderporträt. Ch. Links Verlag, 2012, ISBN 978-3-86284-119-6 (google.de [abgerufen am 2. November 2017]).