Lüsenstal – Wikipedia
Lüsenstal | ||
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Das Lüsenstal bei Lüsens | ||
Lage | Tirol, Österreich | |
Gewässer | Melach | |
Gebirge | Stubaier Alpen | |
Geographische Lage | 47° 9′ 40″ N, 11° 8′ 16″ O | |
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Höhe | 1200 bis 1800 m ü. A. | |
Länge | 10 km |
Das Lüsenstal, auch Lüsener Tal, Lisener Tal oder Lisenstal, ist ein rund 10 km langes Seitental des Sellraintals in den Stubaier Alpen in Tirol.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Lüsenstal zweigt bei Gries im Sellrain (1187 m ü. A.) nach Süden ab. Im Osten verläuft ein Kamm vom Windegg (2577 m) über den Roten Kogel (2832 m), Lüsener Villerspitze (3027 m), Schafgrübler (2922 m) und Rinnenspitze (3000 m) zum Hinteren Brunnenkogel (3325 m) und begrenzt das Tal zum Fotschertal. Im Westen trennt ein Kamm, der vom Freihut (2625 m) über Sömen (2516 m), Lampsenspitze (2876 m), Zischgeles (3004 m), und Schöntalspitze (3003 m) zum Gleirscher Fernerkogel (3189 m) verläuft, das Lüsenstal vom Gleirschtal. Der Talschluss wird vom Lüsener Ferner gebildet. Kurz vor dem Talschluss zweigt das Längental nach Westen ab. Dort liegt das Westfalenhaus, von dem man weiter über den hochalpinen Übergang des Winnebachjochs (2782 m) ins Sulztal gelangen kann.
Das Tal wird von der Melach durchflossen, die dem Lüsener Ferner entspringt, in Gries den Zirmbach aufnimmt und weiter durch das Sellraintal zum Inn fließt.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das gesamte Hochtal war seit dem Mittelalter weitgehend im Besitz des Stifts Wilten, das es almwirtschaftlich nutzte und hier Schwaigen unterhielt. In einer allerdings erst nach der Mitte des 13. Jahrhunderts fabrizierten Stiftsurkunde (von angeblich 1142) taucht auch die erste Erwähnung des Lüsenstals als „mons Malusinus“ auf.[1] Im Jagdbuch Kaiser Maximilians wird das Tal als Under Tal im Sellrain bezeichnet. Dieses Untertal stand im Gegensatz zum St. Sigmunds- oder Obertal, das vom Zirmbach durchflossene, heute als Fortsetzung des Sellrain angesehene Tal. Wie auch der Bach den durchgehenden Namen Melach trägt, wurde das Untertal früher als das Haupttal angesehen. Bei Johann Jakob Staffler wird das Tal im 19. Jahrhundert erstmals als Liesenstal bezeichnet.[2]
Besiedelung und Erschließung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Tal liegen mehrere kleinere Siedlungen. Zur Gemeinde Gries im Sellrain gehören die Rotten Reichenhöfe und Juifenau (1380 m) sowie der Weiler Narötz im unteren Talbereich. Die Orte im oberen Talabschnitt, der Weiler Kniepiß, die Rotte Praxmar (1689 m) und die Zerstreuten Häuser Lüsens (1634 m), sind Teil der Gemeinde St. Sigmund im Sellrain.
Erschlossen ist das Tal durch die 6,4 km lange Praxmarer Straße (L 234)[3] von Gries bis Praxmar, sowie durch die bei Kniepiß abzweigende, der Melach weiter bis Lüsens folgende Straße.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ignaz Mader: Besiedlungsgeschichtliche Studien über das Tal Lüsen. Mit einer Sammlung der Ortsnamen des Tales und einer Namenkarte. In: Zeitschrift des Ferdinandeums für Tirol und Vorarlberg, Dritte Folge, 57. Heft (1913), S. 323 (zobodat.at [PDF]).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Bd. 2: 1140–1200. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2012, ISBN 978-3-7030-0485-8, S. 23–25 Nr. 401 (mit ausführlichen Vorbemerkungen).
- ↑ Otto Stolz: Geschichtskunde der Gewässer Tirols. Schlern-Schriften, Band 32, Innsbruck: Wagner 1932, S. 32 (Digitalisat)
- ↑ Amt der Tiroler Landesregierung (Hrsg.): Statistisches Handbuch Bundesland Tirol 2009, S. 22 (PDF; 9,3 MB)