Landtags- und Gemeinderatswahl in Wien 1932 – Wikipedia

1927
Landtags- und Gemeinderatswahl 1932
1945
Wbt.: 89,5 %
 %
70
60
50
40
30
20
10
0
59,0
(−1,3)
20,2
(−16,3)
17,4
(n. k.)
1,9
(+1,3)
1,5
(+1,3)
1927

1932

   
Insgesamt 100 Sitze

Die Landtags- und Gemeinderatswahl in Wien 1932 fand am 24. April 1932 statt. Es war die letzte Landtagswahl im Bundesland Wien in der Ersten Republik. In dem auf 100 Mandate reduzierten Gemeinderat erreichte die Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP) mit 66 Mandaten die absolute Mehrheit. Die Christlichsoziale Partei (CS), die bei der letzten Wahl 1927 unter anderem mit der Großdeutschen Volkspartei als Einheitsliste angetreten war, konnte trotz Verlusten mit 19 Mandaten den zweiten Platz vor der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP), die 15 Mandate erzielte, halten. Die NSDAP erhielt mehr als sieben Mal so viele Stimmen wie bei der Nationalratswahl 1930 in Wien.

Der Wiener Landtag und Gemeinderat der 4. Wahlperiode konstituierte sich am 24. Mai 1932. Der bisherige Bürgermeister Karl Seitz wurde von den Abgeordneten der SDAP wiedergewählt.[1]

Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Endergebnis der Landtags- und Gemeinderatswahl 1932
Ergebnisse 1932
Wahlberechtigte 1.302.563[2]
Wahlbeteiligung 89,5 %[2]
Stimmen[2] %[2] Mand.[2][3]
Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP) 683.295 59,0 % 66
Christlichsoziale Partei (CS) 233.539 20,2 % 19
Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) 201.411 17,4 % 15
Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ) 21.813 1,9 %

Zugewinne der NSDAP[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Vergleich zur Nationalratswahl 1930 in Wien wanderten zur NSDAP:[4]

  • 51 Prozent der Wähler von Nationaler Wirtschaftsblock und Landbund (Schoberblock)
  • 39 Prozent der Wähler des Heimatblocks
  • 25 Prozent der Wähler der Christlichsozialen Partei
  • 01 Prozent der Wähler der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei
  • 25 Prozent der Nichtwähler

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die rote Mehrheit fest im roten Rathaus. In: Arbeiter-Zeitung, 25. Mai 1932, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/aze
  2. a b c d e Markus Benesch: Die Geschichte der Wiener Christlichsozialen Partei zwischen dem Ende der Monarchie und dem Beginn des Ständestaates. Dissertation. Universität Wien, 2010, S. 340–341, abgerufen am 25. April 2014 (Primärquelle: Amtsblatt der Stadt Wien, Ausgabe 32/1932, S. 291).
  3. Albert Lichtblau: Antisemitismus 1900–1938. In: Frank Stern, Barbara Eichinger (Hrsg.): Wien und die jüdische Erfahrung 1900–1938. Akkulturation, Antisemitismus. Böhlau, Wien u. a. 2009, ISBN, S. 54, Auswahl auf Google Books. Gesichtet am 27. Dezember 2012.
  4. Dirk Hänisch: Die österreichischen NSDAP-Wähler. Eine empirische Analyse ihrer politischen Herkunft und ihres Sozialprofils. Böhlau, Wien 1998, ISBN 3-205-98714-4.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]