Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2009 – Wikipedia

12. Leichtathletik-Weltmeisterschaften
Logo der Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2009
Das Berliner Olympiastadion
Das Berliner Olympiastadion
Stadt Deutschland Berlin, Deutschland
Stadion Olympiastadion Berlin
Teilnehmende Länder 201[1]
Teilnehmende Athleten 2013[1]
Wettbewerbe 47
Eröffnung 15. August 2009
Schlusstag 23. August 2009
Eröffnet durch Horst Köhler[2]
Bundespräsident
Chronik
Osaka 2007 Daegu 2011
Medaillenspiegel (Endstand nach 47 Entscheidungen)
Platz Land G S B Gesamt
1 Vereinigte Staaten USA 10 6 6 22
2 Jamaika Jamaika 7 4 2 13
3 Kenia Kenia 4 6 1 11
4 Deutschland Deutschland 2 4 3 9
5 Polen Polen 2 4 2 8
6 Athiopien 1996 Äthiopien 2 2 4 8
7 Vereinigtes Konigreich Großbritannien 2 2 2 6
8 Russland Russland 2 1 7 10
9 China Volksrepublik Volksrepublik China 2 1 1 4
10 Sudafrika Südafrika 2 1 3
Vollständiger Medaillenspiegel  

Die 12. Leichtathletik-Weltmeisterschaften (offiziell 12th IAAF World Championships in Athletics berlin 2009™ oder 12. IAAF Leichtathletik Weltmeisterschaften berlin 2009™) fanden vom 15. bis 23. August 2009 im Olympiastadion der deutschen Hauptstadt Berlin statt. Eine Ausnahme bildeten die Veranstaltungen im Marathonlauf sowie das 20- bzw. 50-Kilometer-Gehen, die am Brandenburger Tor gestartet wurden und auch dort ihr Ziel fanden.

Etat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Organisatoren gaben einen Etat von 45 Millionen Euro bekannt, der unter anderem durch 17 Millionen Euro aus dem Ticketverkauf und 7 Millionen Euro aus dem Marketing gedeckt wurde.

Athletenunterbringung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Athleten waren während der Veranstaltung in den Hotels Estrel im Ortsteil Neukölln (950 gebuchte Zimmer) und Berlin im Ortsteil Tiergarten (650 gebuchte Zimmer) untergebracht.

Maskottchen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Maskottchen „Berlino“

Besondere Aufmerksamkeit erhielt das Maskottchen Berlino.

Bewerbungen um den Austragungsort[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Austragung hatten zunächst acht Städte ihr Interesse bekundet: Berlin (Deutschland), Brisbane (Australien), Brüssel (Belgien), Casablanca (Marokko), Daegu (Südkorea), Delhi (Indien), Split (Kroatien) und Valencia (Spanien). Bis zum 30. Juni 2004 mussten die Bewerbungsunterlagen der Städte beim Leichtathletik-Weltverband IAAF eingereicht werden. Kurz vor dem Stichtag zogen Brisbane, Casablanca, Daegu und Delhi ihre Bewerbung zurück, sodass nur die vier europäischen Kandidatenstädte verblieben. Am 4. Dezember 2004 vergaben die Mitglieder des IAAF-Rates während ihrer Sitzung in Helsinki die Veranstaltung mit 24 von 26 möglichen Stimmen nach Berlin.

Berichterstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

ARD und ZDF traten als Fernsehanstalten des Gastgeberlandes auf, produzierten die Fernsehbilder in hochauflösendem Format (HDTV) 1080i50[3] und produzierten somit nicht nach der EBU-Empfehlung in 1080p50. Sie stellten das Signal für über 190 Fernsehmärkte weltweit zur Verfügung. Gesendet wurde von ARD und ZDF in der Auflösung 720p50. Hierzu wurden im Olympiastadion ca. neunzig Fernsehkameras aufgebaut, was deutlich mehr als bei der Übertragung von Fußballspielen ist.

Außerdem gab es ausführliche Liveübertragungen durch den Privatsender Eurosport, in der Schweiz durch SF zwei.

Die Sender ARD und ZDF boten, sich täglich abwechselnd, eine Liveübertragung sämtlicher Wettkämpfe in Echtzeit über das Internet in der ARDmediathek und ZDFmediathek an. Der Anbieter Zattoo ermöglichte Internetnutzern in Deutschland und der Schweiz den Empfang des laufenden Programms von ARD und ZDF und somit auch den Empfang der Weltmeisterschaftsberichterstattung über das Internet.

Einige Medien, darunter die taz, boykottierten die Berichterstattung, da sich alle Journalisten zum Erhalt der Akkreditierung mit einer polizeilichen und geheimdienstlichen Durchleuchtung einverstanden erklären mussten. Dafür wurden Anfragen beim LKA Berlin und darauffolgend beim Verfassungsschutz des Bundes und der Länder, beim Bundesnachrichtendienst und in verschiedenen Gewalttäterdateien gestellt. Der Deutsche Journalisten-Verband verurteilte das Prozedere als „mit der Pressefreiheit nicht vereinbar.“[4] Diese Praxis brachte dem Organisationskomitee im Oktober 2009 auch einen Big Brother Award ein.[5]

Teilnehmende Nationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Liste der teilnehmenden Nationen (in Klammern steht die Anzahl der qualifizierten Athleten):

Liechtenstein entsandte keine Athleten.

Wettkampfrunden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Teilnehmer am Finalwettkampf wurden in bis zu drei Ausscheidungswettkämpfen ermittelt. Im 10.000-Meter-Lauf, Marathonlauf, den drei Wettbewerben im Gehen, Sieben- und Zehnkampf fanden keine Vorausscheidungen statt.

Termine der Wettkampfrunden
Disziplin Männer Frauen
  Vorlauf (VL),
Qualifikation (Q)
Zwischen-
lauf
Halb-
finale
Finale Vorlauf (VL),
Qualifikation (Q)
Zwischen-
lauf
Halb-
finale
Finale
100 m 15.08. (VL) 15.08. 16.08. 16.08. 16.08. (VL) 16.08. 17.08. 17.08.
200 m 18.08. (VL) 18.08. 19.08. 20.08. 19.08. (VL) 19.08. 20.08. 21.08.
400 m 18.08. (VL)   19.08. 21.08. 15.08. (VL)   16.08. 18.08.
800 m 20.08. (VL)   21.08. 23.08. 16.08. (VL)   17.08. 19.08.
1500 m 15.08. (VL)   17.08. 19.08. 19.08. (VL)   21.08. 23.08.
5000 m 20.08. (VL)     23.08. 19.08. (VL)     22.08.
10.000 m   17.08.   15.08.
Marathonlauf   22.08.   23.08.
20-km-Gehen   15.08.   16.08.
50-km-Gehen   21.08.  
100 m Hürden   18.08. (VL)   19.08. 19.08.
110 m Hürden 19.08. (VL)   20.08. 20.08.  
400 m Hürden 15.08. (VL)   16.08. 18.08. 17.08. (VL)   18.08. 20.08.
3000 m Hindernis 16.08. (VL)     18.08. 15.08. (VL)     17.08.
4 × 100 m 21.08. (VL)     22.08. 22.08. (VL)     22.08.
4 × 400 m 22.08. (VL)     23.08. 22.08. (VL)     23.08.
Hochsprung 19.08. (Q)     21.08. 18.08. (Q)     20.08.
Stabhochsprung 20.08. (Q)     22.08. 15.08. (Q)     17.08.
Weitsprung 20.08. (Q)     22.08. 21.08. (Q)     23.08.
Dreisprung 16.08. (Q)     18.08. 15.08. (Q)     17.08.
Kugelstoßen 15.08. (Q)     15.08. 16.08. (Q)     16.08.
Diskuswurf 18.08. (Q)     19.08. 19.08. (Q)     21.08.
Hammerwurf 15.08. (Q)     17.08. 20.08. (Q)     22.08.
Speerwurf 21.08. (Q)     23.08. 16.08. (Q)     18.08.
Siebenkampf         15./16.08.
Zehnkampf       19./20.08.  

Sportliche Leistungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auch die zwölfte Austragung der Leichtathletik-Weltmeisterschaften war wie die Veranstaltungen zuvor von einem hohen Leistungsniveau geprägt.

Rekorde und Bestleistungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erfolgreichste Sportler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gab sieben Athleten, die sich über Mehrfacherfolge freuen durften.

Doping[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie schon die Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2001 in Edmonton, 2003 in Paris 2005 in Helsinki und 2007 in Osaka wurden auch diese Weltmeisterschaften bedingt durch nachträgliche Untersuchungen und Erkenntnisse von der leidigen Dopingproblematik belastet. Allerdings steigerte sich die Anzahl der nach und nach überführten Sportler um ein Vielfaches auf 49 Dopingfälle, davon 16 Männer und 33 Frauen. In der folgenden langen Auflistung sind die betroffenen Athletinnen und Athleten benannt:[6]

  • Samuel Francis, Qatar100-Meter-Lauf, im Viertelfinale ausgeschieden. Er wurde zusammen mit 97 weiteren Sportlern bei Nachtests der Resultate von den Olympischen Spielen 2008 und 2012 positiv auf die Substanz Stanozolol getestet, was eine Annullierung seiner Resultate unter anderem von diesen Weltmeisterschaften nach sich zog.[7]
  • Hussain Jamaan Alhamdah, Saudi-Arabien5000-Meter-Lauf, im Vorlauf ausgeschieden. Er wurde wegen Unregelmäßigkeiten in seinem Biologischen Pass zunächst für zweieinhalb Jahre gesperrt. Es kam dann jedoch zu einer Verkürzung dieser Sperre. Außerdem wurde unter anderem sein Resultat von diesen Weltmeisterschaften annulliert.[8]
  • Michail Lemajew, RusslandMarathonlauf, Platz 45. Er wurde wegen Unregelmäßigkeiten in seinem Biologischen Pass für zwei Jahre gesperrt. Sein Resultat bei diesen Weltmeisterschaften wurde ihm aberkannt.[9]
  • Abderrahim Goumri, Marokko – Marathonlauf, Ziel nicht erreicht. Er wurde zusammen mit acht weiteren Sportlern bei Nachtests des Verstoßes gegen die Antidopingbestimmungen überführt. In seinem Fall ging es konkret um Unregelmäßigkeiten in seinem Biologischen Pass. Schon seit 2009 waren Verdachtsmomente aufgetaucht und sein Verband sperrte ihn schließlich für vier Jahre.[10]
  • Jewgeni Borissow, Russland – 110-Meter-Hürdenlauf, im Halbfinale ausgeschieden. Er wurde des Verstoßes gegen die Antidopingbestimmungen überführt. Seine zwischen dem 20. August 2009 und 19. August 2011 erzielten Ergebnisse wurden gestrichen. Außerdem erhielt er eine zweijährige Sperre vom 20. September 2017 bis 19. September 2019.[11]
  • Jamel Chatbi, Marokko – 3000-Meter-Hindernislauf, zunächst für das Finale qualifiziert, dort nicht gestartet. Seine am 15. August 2009 einen Tag vor seinem Vorlauf genommene Dopingprobe war positiv, womit er der erste positiv getestete Athlet bei diesen Weltmeisterschaften war.[12] Er verzichtete auf einen Finalstart, nachdem er sich im Vorlauf noch dafür qualifiziert hatte. Sein Resultat wurde ihm aberkannt und er erhielt eine Sperre zwischen 2009 und 2012. Chatbi wurde 2016, inzwischen für Italien startend, noch einmal auffällig, als er drei Dopingtests verpasste und aus dem italienischen Olympiakader gestrichen wurde.[13]
  • ldar Minschin, Russland – 3000-Meter-Hindernislauf, im Vorlauf ausgeschieden. Seine Dopingprobe vom 15. August 2009 ergab bei einem Nachtest ein positives Ergebnis. Sein Resultat des einen Tag nach Entnahme der Probe stattfindenden Vorlaufs bei diesen Weltmeisterschaften wurde annulliert. Außerdem erhielt der Athlet eine zweijährige Sperre bis zum 24. August 2018.[14]
  • Waleri Bortschin, Russland – 20-km-Gehen, zunächst auf Rang 1. Er erhielt als Wiederholungstäter 2015 eine achtjährige Sperre, die rückwirkend zum 15. Oktober 2012 begann. Unter anderem sein Resultat von diesen Weltmeisterschaften wurde annulliert.[15]
  • Pjotr Trofimow, Russland – 20-km-Gehen, zunächst auf Rang 31. Er wurde für schuldig befunden, verbotene leistungssteigernde Drogen genommen zu haben. Dies zog eine vierjährige Sperre beginnend am 3. November 2016 nach sich. Alle seine zwischen dem 13. August 2009 und 18. Mai 2013 erzielten Ergebnisse wurden gecancelt.[16]
  • Ruslan Dmytrenko, Ukraine20-km-Gehen, zunächst auf Rang 33. Für ihn gab es am 14. August 2009, also einen Tag vor dem Wettbewerb hier, einen positiven Dopingbefund, über den allerdings endgültig erst am 27. Februar 2019 abschließend entschieden wurde. Seine zwischen dem 14. August 2009 und 3. August 2012 erzielten Resultate wurden annulliert. Darüber hinaus erhielt er eine zweijährige Sperre bis zum 4. Mai 2020.[17]
  • Sergei Kirdjapkin, Russland, – 50-km-Gehen, zunächst auf Rang 1. Er wurde wegen Auffälligkeiten in seinem Biologischen Pass nachträglich disqualifiziert. Dies geschah, nachdem der internationale Sportgerichtshof CAS den Einspruch der IAAF bestätigt hatte. Alle zwischen dem 20. August 2009 und 15. Oktober 2012 erzielten Resultate des russischen Gehers wurden ihm aberkannt.[18]
  • Kevin Rans, BelgienStabhochsprung, zunächst auf dem geteilten zwölften Platz. Er wurde nach einem positiven Befund einer Dopingprobe von den Halleneuropameisterschaften 2009 zunächst freigesprochen, weil er nach eigenen Angaben nur vergessen habe, das betreffende Mittel als notwendiges Medikament für ihn zu deklarieren. Doch die IAAF hob den Freispruch wieder auf und der Athlet erhielt eine dreimonatige Sperre. Unter anderem sein Resultat von diesen Weltmeisterschaften wurde annulliert.[19]
  • Leonardo Elisiario dos Santos, BrasilienDreisprung, in der Qualifikation ausgeschieden. Er wurde im Juni 2009 bei den Südamerikameisterschaften in Peru positiv getestet. Die Disziplinarkommission des Brasilianischen Leichtathletikverbands sperrte ihn im Jahr 2010 zusammen mit zwei weiteren Athleten für zwei Jahre.[20]
  • Pawel Lyschyn, BelarusKugelstoßen, zunächst Sechster. Ihm wurde 2016 bei Nachtests die Verwendung von Turinabol während der Olympischen Spiele 2008 nachgewiesen. Mehrere seiner Resultate wurden ihm aberkannt, darunter das Resultat von diesen Weltmeisterschaften.[21]
  • Andrej Michnewitsch, Belarus – Kugelstoßen, zunächst Siebter. Er wurde als Mehrfachtäter vom 26. Dezember 2012 an lebenslang gesperrt. Alle seine Ergebnisse beginnend mit den Weltmeisterschaften 2005 wurden gestrichen.[22]
  • Alexander Pogorelow, Russland – Zehnkampf, zunächst Dritter. Bei Nachtests der Resultate von den Olympischen Spielen 2008 stellte sich seine Probe als positiv heraus. Alle seine seitdem in den beiden nächsten Jahren erzielten Resultate wurden gestrichen. Rein formell erhielt darüber hinaus auch eine Sperre, obwohl er bereits vom Leistungssport zurückgetreten war.[23]
  • Ruqaya Al Ghasra, Bahrain – 100-Meter-Lauf, im Viertelfinale ausgeschieden / 200-Meter-Lauf, im Halbfinale ausgeschieden. Bei Nachtests der Resultate von den Olympischen Spielen 2008 erwies sich ihre Probe als positiv. Alle ihre seitdem erzielten Resultate wurden für die nächsten zwei Jahre annulliert. Für denselben Zeitraum erhielt sie eine Sperre.[24]
  • Anastassija Kapatschinskaja, Russland – 400-Meter-Lauf, zunächst Siebte / 4-mal-400-Meter-Staffel, zunächst Bronze. Auch sie fiel unter anderem bei Nachtests der Resultate von den Olympischen Spielen 2008 auf. Und auch die von den Weltmeisterschaften 2011 erneut ausgewertete Probe war positiv. Mit Turinabol und Stanozolol wurden bei ihr gleich zwei verbotene Substanzen gefunden. Sie erhielt eine nachträgliche vierjährige Sperre, die im betreffenden Zeitraum erzielten Resultate wurden gestrichen.[25]
  • Amaka Ogoegbunam, Nigeria – 400-Meter-Lauf, / 400-Meter-Hürdenlauf, jeweils im Halbfinale ausgeschieden. Ihre Dopingprobe war die zweite, die bei diesen Weltmeisterschaften positiv ausfiel. Die Athletin wurde nach Verzicht auf das Öffnen der B-Probe umgehend disqualifiziert.[26]
  • Swetlana Kljuka, Russland – 800-Meter-Lauf, im Halbfinale ausgeschieden. Kurz vor den Olympischen Spielen 2008 wurden bei ihr wie auch bei zwei weiteren russischen Athletinnen nicht erklärbare Abweichungen in ihren Biologischen Pässen gefunden. Die IAAF sprach eine Sperre von zwei Jahren aus. Kljukas seit dem 15. August 2019 erzielte Resultate wurden annulliert.
  • Tetjana Petljuk, Ukraine – 800-Meter-Lauf, im Halbfinale ausgeschieden / 4-mal-400-Meter-Staffel, im Vorlauf ausgeschieden. Ihre Dopingprobe vom 18. August 2009 ergab bei einem Nachtest ein positives Ergebnis. Ihre Resultate von diesen Weltmeisterschaften wurden annulliert. Außerdem erhielt die Athletin eine zweijährige Sperre bis zum 19. Februar 2015.[27]
  • Natalja Jewdokimowa, Russland – 1500-Meter-Lauf, zunächst Achte. Ihr wurden in einem Bluttest verbotene Substanzen nachgewiesen und sie erhielt eine vierjährige Sperre, die am 14. April 2016 begann. Alle ihre zwischen dem 17. August 2009 und 29. Mai 2012 erzielten Ergebnisse wurden gestrichen.[28]
  • Mariem Alaoui Selsouli, Marokko – 1500-Meter-Lauf, für das Finale qualifiziert, dort jedoch nicht gestartet. Sie wurde positiv auf Erythropoetin (EPO) getestet, sodass ihr Resultat annulliert wurde. Außerdem wurde sie für zwei Jahre gesperrt. Am 6. Juli 2012 gab es einen zweiten positiven Dopingtest, bei dem das verbotene Mittel Furosemid gefunden wurde. Dies zog eine Sperre von acht Jahren beginnend am 12. Juli 2012 nach sich.[29]
  • Anna Alminowa, Russland – 1500-Meter-Lauf, im Halbfinale ausgeschieden. Sie kam nach ihrem später wegen Verstoßes gegen die Antidopingbestimmungen aberkannten Sieg bei den Halleneuropameisterschaften 2009 zunächst mit einer dreimonatigen Sperre davon. Entschieden wurde das im Jahr 2010, die Sperre endete am 8. Juli 2010. Doch sie wurde noch ein zweites Mal erwischt. Nun ging es um nicht nachvollziehbare Unregelmäßigkeiten in ihrem Biologischen Pass. Die Athletin erhielt eine Sperre von zwei Jahren und sechs Monaten – 16. Januar 2011 bis 15. Mai 2014. Außerdem wurden alle ihre seit dem 16. Februar 2009 erzielten Ergebnisse annulliert.[30]
  • Alemitu Bekele, Türkei – 1500-Meter-Lauf, im Vorlauf ausgeschieden / 5000-Meter-Lauf, zunächst Dreizehnte. Ihr Biologischer Pass wies nicht akzeptable Unregelmäßigkeiten auf. Dies hatte für sie eine vierjährige Sperre bis zum 14. Februar 2016 zur Folge. Ihre vom 17. August 2009 an erzielten Resultate wurden gestrichen.[31]
  • Jelisaweta Gretschischnikowa, Russland – 5000-Meter-Lauf, im Vorlauf ausgeschieden. Zusammen mit einer weiteren russischen Sportlerin wurde Jelisaweta Gretschischnikowa wegen Verstoßes gegen die Antidopingbestimmungen für zwei Jahre bis zum 15. Oktober 2015 gesperrt. Ihre seit dem 18. August 2008 erzielten Resultate wurden ihr aberkannt, also auch das Ergebnis des 5000-Meter-Vorlaufs bei diesen Weltmeisterschaften, der am Tag darauf stattfand.[32]
  • Marija Konowalowa, Russland – 10.000-Meter-Lauf, zunächst Elfte. Sie wurde wegen Unregelmäßigkeiten in ihrem Biologischen Pass für zwei Jahre bis zum 26. Oktober 2017 gesperrt. Außerdem wurden alle ihre seit 2009 erzielten Resultate annulliert.[33]
  • Kseniya Agafonova, Russland – 10.000-Meter-Lauf, zunächst Vierzehnte. Sie wurde wegen Verstoßes gegen die Antidopingbestimmungen vom 29. September 2017 an für zwei Jahre gesperrt. Ihr bei diesen Weltmeisterschaften erzieltes Resultat wurde ihr aberkannt.[34]
  • Elvan Abeylegesse, Türkei – 10.000-Meter-Lauf, Rennen nicht beendet. Bei einem Nachtest einer Dopingprobe der Athletin von 2007 wurde das verbotene Mittel Stanozolol gefunden. Sie wurde für zwei Jahre gesperrt und ihre von 2007 bis 2009 erzielten Resultate wurden annulliert.[35]
  • Nailja Julamanowa, Russland – Marathonlauf. zunächst Achte. Kurz vor den Olympischen Spielen 2008 wurden bei ihr wie auch bei zwei weiteren russischen Athletinnen nicht erklärbare Abweichungen in den Biologischen Pässen gefunden. Die IAAF sprach eine Sperre von zwei Jahren aus. Julamanowas seit dem 15. August 2019 erzielte Resultate wurden annulliert.[36]
  • Toyin Augustus, Nigeria – 100-Meter-Hürdenlauf, im Halbfinale ausgeschieden / 4-mal-100-Meter-Staffel, im Vorlauf ausgeschieden. Ihre bei diesen Weltmeisterschaften genommene Dopingprobe erwies sich als positiv, was juristisch allerdings erst im April 2010 Gültigkeit hatte. Sie erhielt eine zweijährige Sperre endend am 18. August 2011. Ihre zwischenzeitlich erzielten Resultate wurden wie auch das Ergebnis von diesen Weltmeisterschaften gestrichen.[37]
  • Marta Domínguez, Spanien3000-Meter-Hindernislauf, zunächst Erste. Im Jahr 2013 wurden in ihrem Biologischen Pass Blutwerte entdeckt, die auf Doping schließen lassen. Die Forderung nach einer Sperre der IAAF wurde durch den spanischen Leichtathletikverband zunächst nicht umgesetzt. Doch da die Athletin die Vorwürfe nicht entkräften konnte, entschied der Internationale Sportgerichtshof CAS zuungunsten der Athletin. Auch vorher hatte es schon allerdings nie bewiesene Verdachtsmomente gegeben. Domínguez wurde 2015 für drei Jahre gesperrt, obwohl sie ihre Sportkarriere bereits beendet hatte. Darüber hinaus wurden alle ihre Ergebnisse vom 5. August 2009 bis 4. Januar 2013 annulliert.[38]
  • Hanane Ouhaddou, Marokko – 3000-Meter-Hindernislauf, im Vorlauf ausgeschieden. Sie wurde zweimal des Verstoßes gegen die Antidopingbestimmungen überführt und zuletzt mit einer Sperre von acht Jahren bis zum 10. Mai 2024 belegt. Ihre seit 2009 erzielten Resultate wurden annulliert.[39]
  • Jekaterina Wolkowa, Russland – 3000-Meter-Hindernislauf, im Vorlauf ausgeschieden. Sie trat hier als Titelverteidigerin an, wurde jedoch bei Nachtests von den Olympischen Spielen 2008 überführt, gegen die Antidopingbestimmungen verstoßen zu haben. Ihr Resultat von diesen Olympischen Spielen wurde ebenso wie das Ergebnis von diesen Weltmeisterschaften annulliert. Im Jahr 2016 wurde gegen sie außerdem eine Sperre von zwei Jahren verhängt.[40]
  • Iríni Kokkinaríou, Griechenland – 3000-Meter-Hindernislauf, im Vorlauf ausgeschieden. Ihr wurden zusammen mit acht anderen Athleten kurz vor den Olympischen Spielen 2012 Abweichungen im Biologischen Pass nachgewiesen. Sie erhielt eine Sperre und unter anderem ihr Resultat von diesen Weltmeisterschaften wurde gestrichen.[41]
  • Julija Tschermoschanskaja, Russland – 4-mal-100-Meter-Staffel, zunächst Rang vier. Sie gehört zu den 98 Athleten, denen bei Nachtests der Resultate von den Olympischen Spielen 2008 kurz vor den Olympischen Spielen 2012 Verstöße gegen die Antidopingbestimmungen nachgewiesen wurden. Zahlreiche Resultate wurden ihr aberkannt wie den anderen betroffenen Athleten auch. Dazu gehörten ihre Staffelerfolge wie der Olympiasieg 2008 und ihr WM-Ergebnis 2009.[42]
  • Olga Kaniskina, Russland – 20-km-Gehen, zunächst Erste. Nachdem der russische Leichtathletikverband die Athletin trotz ihrer Unregelmäßigkeiten im Biologischen Pass nicht hatte sperren wollen, setzte der Internationale Sportgerichtshof nach Einspruch der IAAF die Sperre durch. Sie galt von August 2009 bis Oktober 2012. Damit wurden auch Kaniskinas Ergebnisse gestrichen – darunter ihr Olympiagold von 2012 und ihr WM-Gold von 2009.[43]
  • Anna Tschitscherowa, Russland – Hochsprung, zunächst Zweite. Ihr wurde bei Nachtests der Einsatz der verbotenen Substanz Turinabol nachgewiesen. Nach Verhandlung ihres Falles vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS musste sie ihre olympische Bronzemedaille von 2008 und ihre Silbermedaille von diesen Weltmeisterschaften zurückgeben. Ihre beiden Goldmedaillen von den Weltmeisterschaften 2011 und den Olympischen Spielen 2012 durfte sie jedoch behalten.[44]
  • Jelena Slessarenko, Russland – Hochsprung, zunächst Zehnte. Die Olympiasiegerin von 2004 wäre nach der Disqualifikation ihrer Landsfrau Anna Tschitscherowa bei den Olympischen Spielen 2008 eigentlich auf den Bronzeplatz vorgerückt. Doch auch ihr wurde Dopingmissbrauch mittels Turinabol nachgewiesen, sodass ihr Olympiaresultat von 2008 und auch ihr WM-Resultat von 2009 annulliert wurden.[45]
  • Wita Palamar, Ukraine – Hochsprung, in der Qualifikation ausgeschieden. Auch sie gehörte zu den zahlreichen Sportlern mit positiven Befunden bei Nachtests der Proben von den Olympischen Spielen 2008. Nach langen juristischen Auseinandersetzungen musste sie im Mai 2017 eine zweijährige Sperre antreten. Ihre Resultate von 2008 und 2009 wurden wie in vielen anderen ähnlich gelagerten Fällen gestrichen.[46]
  • Tatjana Lebedewa, Russland – Weitsprung, zunächst Zweite / Dreisprung, zunächst Sechste. Ihr wurde wie vielen anderen Sportlern auch bei Nachtests ein Verstoß gegen die Antidopingbestimmungen nachgewiesen, hier ging es um den Einsatz von Turinabol. Auch in ihrem Fall dauerte es mehrere Jahre bis zur juristisch feststehenden Entscheidung. Ihre Silbermedaillen von den Olympischen Spielen 2008 im Weit- und Dreisprung sowie von den Weltmeisterschaften 2009 im Weitsprung musste sie schließlich zurückgeben. Auch ihr sechster Platz im Dreisprung von diesen Weltmeisterschaften wurde ihr aberkannt. Darüber hinaus hatte sie eine vierjährige Sperre hinzunehmen.[47]
  • Athanasia Perra, Griechenland – Dreisprung, in der Qualifikation ausgeschieden. Sie wurde wegen Verstoßes gegen die Antidopingbestimmungen bei diesen Weltmeisterschaften disqualifiziert.[48]
  • Natallja Michnewitsch, Belarus – Kugelstoßen, zunächst Vierte. Der Nachtest ihrer Probe von den Olympischen Spielen 2008 enthielt Stanozolol und Metandienon. Ihre Resultate von 2008 wurden wie bei den meisten anderen der betroffenen Athleten annulliert, ebenso ihr Ergebnis von diesen Weltmeisterschaften. Außerdem wurde sie für zwei Jahre bis zum 10. April 2015 gesperrt.[49]
  • Olena Antonowa, Ukraine – Diskuswurf, in der Qualifikation ausgeschieden. Ihre Dopingprobe von diesen Weltmeisterschaft enthielt Stanozolol. Ihr Ergebnis wurde gestrichen und sie erhielt eine zweijährige Sperre bis zum 22. Juli 2015.[50]
  • Aksana Mjankowa, Belarus – Hammerwurf, in der Qualifikation ausgeschieden. Nachtests ihrer Proben von den Olympischen Spielen 2008 und 2012 enthielten Stanozolol und Oxandrolon. Ihre Resultate dieser Veranstaltungen wurden wie bei den meisten anderen der betroffenen Athleten annulliert, ebenso ihr Ergebnis von diesen Weltmeisterschaften.[49]
  • Darja Ptschelnik, Belarus – Hammerwurf, in der Qualifikation ausgeschieden. In Nachtests ihrer Proben von den Olympischen Spielen 2008 wurde Stanozolol nachgewiesen. Ihr Ergebnis von 2008 wurde wie bei den meisten anderen der betroffenen Athleten annulliert, ebenso ihr Resultat von diesen Weltmeisterschaften.[51]
  • Zalina Marghieva, Republik Moldau – Hammerwurf, in der Qualifikation ausgeschieden. Eine positive Dopingprobe führte zur Streichung der Athletin aus der Mannschaft der Republik Moldau für die Olympischen Spiele 2012. Ihr Resultat von diesen Weltmeisterschaften wurde im Zuge der sich daraus ergebenden Konsequenzen gestrichen.[52]
  • Marija Abakumowa, Russland – Speerwurf, zunächst Dritte. Ihr wurde wie vielen anderen Sportlern auch ein Verstoß gegen die Antidopingbestimmungen nachgewiesen, hier ging es um den Einsatz von Turinabol. Auch in ihrem Fall dauerte es mehrere Jahre bis zur juristisch feststehenden Entscheidung. Ihre Silbermedaille von den Olympischen Spielen 2008 und ihre Bronzemedaille von den Weltmeisterschaften 2009 musste sie neben weiteren später gewonnenen Medaillen schließlich zurückgeben. Darüber hinaus hatte sie eine vierjährige Sperre hinzunehmen.[47]
  • Tatjana Tschernowa, Russland – Siebenkampf, zunächst Achte. Sie war eine Mehrfachtäterin, erstmals aufgefallen mit einem positiven Befund auf Turinabol aus einem Nachtest von diesen Weltmeisterschaften. Ihr Resultat wurde annulliert und die Athletin erhielt eine zweijährige Sperre (22. Juli 2013 bis 21. Juli 2015). Letztlich wurden ihr auf der Grundlage des McLaren-Reports, der sich mit dem russischen Staatsdoping befasste, sämtliche Ergebnisse vom 17. August 2008 bis 5. Februar 2016 aberkannt,[53]

Folgende vierzehn Nationen waren von Dopingfällen betroffen:

Russland 23 Bahrain 1
Belarus 5 Belgien 1
Marokko 4 Brasilien 1
Ukraine 4 Qatar 1
Griechenland 2 Republik Moldau 1
Nigeria 2 Saudi-Arabien 1
Türkei 2 Spanien 1

Das Ausmaß dieser Problematik steigerte sich in diesen Jahren auch in anderen vergleichbaren Veranstaltungen enorm hoch, was vor allem auch in den nun immer wieder mit jeweils neuen Methoden durchgeführten Nachtests lag. So konnten Dopingpraktiken enthüllt werden, für deren Analyse zum Zeitpunkt der jeweiligen Veranstaltung noch gar keine Mittel zur Verfügung standen.

Resultate Männer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

100 m[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zieleinlauf beim 100-Meter-Finale
Platz Athlet Land Zeit (s)
1 Usain Bolt Jamaika JAM 09,58 WR
2 Tyson Gay Vereinigte Staaten USA 09,71 NR
3 Asafa Powell Jamaika JAM 09,84
4 Daniel Bailey Antigua und Barbuda ANT 09,93
5 Richard Thompson Trinidad und Tobago TRI 09,93
6 Dwain Chambers Vereinigtes Konigreich GBR 10,00
7 Marc Burns Trinidad und Tobago TRI 10,00
8 Darvis Patton Vereinigte Staaten USA 10,34

Finale: 16. August, 21:35 Uhr
Wind: +0,9 m/s

WR: Usain Bolt (JAM), 9,69 s, 2008
WL: Tyson Gay (USA), 9,77 s

Doping:
Der im Viertelfinale ausgeschiedene Samuel Francis aus Qatar wurde zusammen mit 97 weiteren Sportlern bei Nachtests der Resultate von den Olympischen Spielen 2008 und 2012 positiv auf die Substanz Stanozolol getestet, was eine Annullierung seiner Resultate unter anderem von diesen Weltmeisterschaften nach sich zog.[7]

Weitere Teilnehmer aus deutschsprachigen Ländern:

200 m[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Usain Bolt nach dem Zieleinlauf über 200 Meter
Platz Athlet Land Zeit (s)
1 Usain Bolt Jamaika JAM 19,19 WR
2 Alonso Edward Panama PAN 19,81 SR
3 Wallace Spearmon Vereinigte Staaten USA 19,85
4 Shawn Crawford Vereinigte Staaten USA 19,89
5 Steve Mullings Jamaika JAM 19,98
6 Charles Clark Vereinigte Staaten USA 20,39
7 Ramil Guliyev Aserbaidschan AZE 20,61
8 David Alerte Frankreich FRA 20,68

Finale: 20. August, 20:35 Uhr

Wind: −0,3 m/s

WR: Usain Bolt (JAM), 19,30 s, 2008
WL: Tyson Gay (USA), 19,58 s

Weitere Teilnehmer aus deutschsprachigen Ländern:

400 m[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Athlet Land Zeit (s)
1 LaShawn Merritt Vereinigte Staaten USA 44,06 WL
2 Jeremy Wariner Vereinigte Staaten USA 44,60
3 Renny Quow Trinidad und Tobago TRI 45,02
4 Tabarie Henry Jungferninseln Amerikanische ISV 45,42
5 Chris Brown Bahamas BAH 45,47
6 David Gillick Irland IRL 45,53
7 Michael Bingham Vereinigtes Konigreich GBR 45,56
8 Leslie Djhone Frankreich FRA 45,90

Finale: 21. August, 21:20 Uhr

WR: Michael Johnson (USA), 43,18 s, 1999
WL: LaShawn Merritt (USA), 44,50 s

Chris Brown führte im Finale bei Hälfte des Rennens, dahinter lag Titelverteidiger Jeremy Wariner. In der letzten Kurve schloss der Favorit und aktuelle Olympiasieger LaShawn Merritt zu den beiden auf. Diese drei Läufer lagen eingangs der Zielgeraden fast gleichauf. Nun zog Merritt deutlich davon und siegte vor Wariner. Von hinten kam Renny Quow heran und eroberte gegen den immer mehr nachlassenden Läufer aus Bahamas die Bronzemedaille. Brown musste am Ende auch noch Tabarie Henry passieren lassen. Zum insgesamt neunten Mal bei zwölf Weltmeisterschaften und zum vierten Mal in Folge ging der Titel über 400 Meter an einen US-Amerikaner.

800 m[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spurtsieg über 800 Meter für Mbulaeni Mulaudzi
Platz Athlet Land Zeit (min)
1 Mbulaeni Mulaudzi Sudafrika RSA 1:45,29
2 Alfred Kirwa Yego Kenia KEN 1:45,35
3 Yusuf Saad Kamel Bahrain BRN 1:45,35
4 Juri Borsakowski Russland RUS 1:45,57
5 Amine Laalou Marokko MAR 1:45,66
6 Nick Symmonds Vereinigte Staaten USA 1:45,71
7 Bram Som Niederlande NED 1:45,86
8 Marcin Lewandowski Polen POL 1:46,17

Finale: 23. August, 17:25 Uhr

WR: Wilson Kipketer (DEN), 1:41,11 min, 1997
WL: Abubaker Kaki (SUD), 1:43,09 min

Weitere Teilnehmer aus deutschsprachigen Ländern:

1500 m[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Athlet Land Zeit (min)
1 Yusuf Saad Kamel Bahrain BRN 3:35,93
2 Deresse Mekonnen Athiopien 1996 ETH 3:36,01
3 Bernard Lagat Vereinigte Staaten USA 3:36,20
4 Asbel Kiprop Kenia KEN 3:36,47
5 Augustine Kiprono Choge Kenia KEN 3:36,53
6 Mohamed Moustaoui Marokko MAR 3:36,57
7 Mehdi Baala Frankreich FRA 3:36,99
8 Lopez Lomong Vereinigte Staaten USA 3:37,62

Finale: 19. August, 20:25 Uhr

WR: Hicham El Guerrouj (MAR), 3:26,00 min, 1998
WL: Augustine Kiprono Choge (KEN), 3:29,47 min

Das Rennen begann sehr langsam mit zwei 400-Meter-Abschnitten in 59,54 s und 60,64 s. Bis gut zweihundert Meter vor dem Ziel blieb das Feld zusammen, bevor die Entscheidung im Schlussspurt fiel. Deresse Mekonnen kam als Führender auf die Zielgerade, wurde jedoch noch von Yusuf Saad Kamel abgefangen. Dahinter konnte sich Bernard Lagat aus der Mitte des Feldes noch auf den dritten Rang vorschieben. Der aktuelle Olympiasieger Asbel Kiprop musste in der letzten Kurve den langen Weg über die dritte Bahn gehen, weil die Innenbahnen von anderen Läufern blockiert waren. So kam er nicht mehr rechtzeitig in die Position, um in den Kampf um die Medaillen entscheidend eingreifen zu können und gelangte als Vierter ins Ziel.

Weitere Teilnehmer aus deutschsprachigen Ländern und Regionen:
im Vorlauf ausgeschieden: Stefan Eberhardt (GER), 3:40,05 min; Christian Obrist (ITA), 3:43,41 min; Carsten Schlangen (GER), 3:44,00 min

5000 m[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Athlet Land Zeit (min)
1 Kenenisa Bekele Athiopien 1996 ETH 13:17,09
2 Bernard Lagat Vereinigte Staaten USA 13:17,33
3 James Kwalia Katar QAT 13:17,78
4 Moses Ndiema Kipsiro Uganda UGA 13:18,11
5 Eliud Kipchoge Kenia KEN 13:18,95
6 Ali Abdosh Athiopien 1996 ETH 13:19,11
7 Mo Farah Vereinigtes Konigreich GBR 13:19,69
8 Matthew Tegenkamp Vereinigte Staaten USA 13:20,23

Finale: 23. August, 16:25 Uhr

WR: Kenenisa Bekele (ETH), 12:37,35 min, 2004
WL: Kenenisa Bekele (ETH), 12:56,23 min

Doping:
Der im Vorlauf ausgeschiedene Hussain Jamaan Alhamdah aus Saudi-Arabien wurde wegen Unregelmäßigkeiten in seinem Biologischen Pass gesperrt. Unter anderem sein Resultat von diesen Weltmeisterschaften wurde annulliert.[8]

Weiterer Teilnehmer aus deutschsprachigen Ländern:
im Vorlauf ausgeschieden: Arne Gabius (GER), 13:49,13 min

10.000 m[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kenenisa Bekele auf der Ehrenrunde nach dem 10.000-Meter-Finale
Platz Athlet Land Zeit (min)
1 Kenenisa Bekele Athiopien 1996 ETH 26:46,31 CR
2 Zersenay Tadese Eritrea ERI 26:50,12
3 Moses Ndiema Masai Kenia KEN 26:57,39
4 Imane Merga Athiopien 1996 ETH 27:15,94
5 Bernard Kiprop Kipyego Kenia KEN 27:18,47
6 Dathan Ritzenhein Vereinigte Staaten USA 27:22,28
7 Micah Kogo Kenia KEN 27:26,33
8 Galen Rupp Vereinigte Staaten USA 27:37,99

Datum: 17. August, 20:50 Uhr

WR: Kenenisa Bekele (ETH), 26:17,53 min, 2005
WL: Josphat Muchiri Ndambiri (KEN), 26:57,36 min

Der Titelverteidiger und dominierende 10.000-Meter-Läufer der vergangenen Jahre Kenenisa Bekele ging als hoher Favorit an den Start, dies umso mehr, als sein Landsmann Sileshi Sihine verletzt ausfiel. Schon in der ersten Rennhälfte versuchten die Läufer aus Katar und Kenia Bekele durch hohes Tempo in Bedrängnis zu bringen. Vor allem Nicholas Kemboi leistete einen Großteil der Führungsarbeit. Die 5000-Meter-Marke wurde in 13:40,45 min erreicht. Bekele behielt jedoch stets die Kontrolle über den Rennverlauf. Etwa vier Kilometer vor dem Ziel griff Zersenay Tadese an. Seiner Tempoverschärfung konnte schließlich nur noch Bekele folgen. Obwohl sich Tadese nach Kräften mühte, gelang es ihm nicht, Bekele abzuschütteln. Zu Beginn der letzten Runde startete Bekele seinen typischen Schlussspurt, um so Tadese fast mühelos abzuhängen und in Weltmeisterschaftsrekordzeit zu gewinnen. Moses Ndiema Masai, der bis zu Tadeses Angriff der Führungsgruppe angehört hatte, wurde abgeschlagener Dritter. In dem typischerweise von Afrikanern bestimmten Wettbewerb konnten sich bemerkenswerterweise mit Dathan Ritzenhein und Galen Rupp zwei US-Amerikaner unter den besten Acht platzieren.

Marathon[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der sechstplatzierte Atsushi Satō
Platz Athlet Land Zeit (h)
1 Abel Kirui Kenia KEN 2:06:55 CR
2 Emmanuel Kipchirchir Mutai Kenia KEN 2:07:48
3 Tsegay Kebede Athiopien 1996 ETH 2:08:35
4 Yemane Tsegay Athiopien 1996 ETH 2:08:42
5 Robert Kipkoech Cheruiyot Kenia KEN 2:10:46
6 Atsushi Satō Japan JPN 2:12:05
7 Adil Annani Marokko MAR 2:12:12
8 José Manuel Martínez Spanien ESP 2:14:04

Datum: 22. August, 11:45 Uhr

WR: Haile Gebrselassie (ETH), 2:03:59 h, 2008
WL: Duncan Kibet Kirong (KEN), 2:04:27 h

Einige der stärksten Athleten wie Weltrekordler Haile Gebrselassie, der aktuelle Olympiasieger Samuel Kamau Wanjiru sowie Titelverteidiger Luke Kibet waren hier nicht am Start. Dennoch entwickelte sich von Beginn an trotz warmer Temperaturen um 21 °C ein schnelles Rennen. Eine achtköpfige Führungsgruppe erreichte die Halbmarathonmarke in 1:03:03 h. Nach dreißig Kilometern in 1:29:43 h führten die drei Kenianer Abel Kirui, Robert Kipkoech Cheruiyot und Emmanuel Kipchirchir Mutai sowie Deriba Merga aus Äthiopien. Dessen Landsmann Tsegay Kebede lag acht Sekunden zurück. Kebede überholte auf den nächsten ca. fünf Kilometern erst Cheruiyot und dann Merga, der später das Rennen aufgab. An der Spitze konnte sich der spätere Sieger Kirui in der Endphase von Mutai absetzen, der trotz Magenproblemen den zweiten Platz vor Kebede verteidigte. Dabei unterbot Kirui den alten Meisterschaftsrekord des verletzt fehlenden Marokkaners Jaouad Gharib um 1:36 min. Von 91 gestarteten Läufern erreichten 70 das Ziel.

Zwei Athleten wurden nachträglich aufgrund von Verstößen gegen die Antidopingbestimmungen disqualifiziert:

  • Der Russe Michail Lemajew, Rang 45, wurde wegen Unregelmäßigkeiten in seinem Biologischen Pass für zwei Jahre gesperrt. Sein Resultat bei diesen Weltmeisterschaften wurde ihm aberkannt.[9]
  • Der Marokkaner Abderrahim Goumri, der das Ziel nicht erreicht hatte, wurde zusammen mit acht weiteren Sportlern bei Nachtests überführt. In seinem Biologischen Pass wurden Unregelmäßigkeiten nachgewiesen. Sein Verband sperrte ihn schließlich für vier Jahre.[10]

Weitere Teilnehmer aus deutschsprachigen Ländern:
Platz 18: André Pollmächer (GER), 2:15:36 h; Platz 34: Martin Beckmann (GER), 2:18:08 h; Platz 49: Falk Cierpinski (GER), 2:22:36 h; Platz 65: Tobias Sauter (GER), 2:35:43 h

Marathon-Cup[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum: 22. August, 11:45 Uhr

In der Mannschaftswertung, dem Marathon-Cup, dessen Resultat nicht in die Medaillenwertung dieser Weltmeisterschaften einging, der jedoch Teil des Weltcups war, errechneten sich die Platzierungen aus der Summe der Zeiten der drei schnellsten Läufer eines Landes. Jede Nation durfte bis zu fünf Teilnehmer stellen.

110 m Hürden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Athlet Land Zeit (s)
1 Ryan Brathwaite Barbados BAR 13,14 NR
2 Terrence Trammell Vereinigte Staaten USA 13,15
3 David Payne Vereinigte Staaten USA 13,15
4 William Sharman Vereinigtes Konigreich GBR 13,30
5 Maurice Wignall Jamaika JAM 13,31
6 Petr Svoboda Tschechien CZE 13,38
7 Dwight Thomas Jamaika JAM 13,56
8 Ji Wei China Volksrepublik CHN 13,57

Finale: 20. August, 20:55 Uhr

Wind: +0,1 m/s

WR: Dayron Robles (CUB) 12,87 s, 2008
WL: Dayron Robles (CUB) 13,04 s

Doping:
Der im Halbfinale ausgeschiedene Russe Jewgeni Borissow wurde des Verstoßes gegen die Antidopingbestimmungen überführt. Seine zwischen dem 20. August 2009 und 19. August 2011 erzielten Ergebnisse wurden gestrichen. Außerdem erhielt er eine zweijährige Sperre vom 20. September 2017 bis 19. September 2019.[11]

400 m Hürden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kerron Clement – Weltmeister wie zwei Jahre zuvor
Platz Athlet Land Zeit (s)
1 Kerron Clement Vereinigte Staaten USA 47,91 WL
2 Javier Culson Puerto Rico PUR 48,09 NR
3 Bershawn Jackson Vereinigte Staaten USA 48,23
4 Jehue Gordon Trinidad und Tobago TRI 48,26 NR
5 Periklis Iakovakis Griechenland GRE 48,42
6 Danny McFarlane Jamaika JAM 48,65
7 David Greene Vereinigtes Konigreich GBR 48,68
8 Félix Sánchez Dominikanische Republik DOM 50,11

Finale: 18. August, 20:50 Uhr

WR: Kevin Young (USA), 46,78 s, 1992
WL: Louis Jacobus van Zyl (RSA), 47,94 s

3000 m Hindernis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Athlet Land Zeit (min)
1 Ezekiel Kemboi Kenia KEN 8:00,43 CR
2 Richard Kipkemboi Mateelong Kenia KEN 8:00,89
3 Bouabdellah Tahri Frankreich FRA 8:01,18 ER
4 Paul Kipsiele Koech Kenia KEN 8:01,26
5 Yacob Jarso Athiopien 1996 ETH 8:12,13
6 Roba Gari Athiopien 1996 ETH 8:12,40
7 Brimin Kiprop Kipruto Kenia KEN 8:12,61
8 Jukka Keskisalo Finnland FIN 8:14,47

Finale: 18. August, 19:50 Uhr

WR: Saif Saaeed Shaheen (QAT) 7:53,63 min, 2004
WL: Ezekiel Kemboi (KEN), 7:58,85 min

In diesem Wettbewerb waren zwei Athleten gedopt:

  • Der Marokkaner Jamel Chatbi hatte sich zunächst für das Finale qualifiziert, war jedoch am Tag zuvor als erster Athlet bei diesen Weltmeisterschaften positiv getestet worden und verzichtete auf einen Finalstart.[12] Er erhielt eine Sperre zwischen 2009 und 2012 und wurde 2016, inzwischen für Italien startend noch einmal auffällig, als er drei Dopingtests verpasste und aus dem italienischen Olympiakader gestrichen wurde.[13]
  • Der im Vorlauf ausgeschiedene Russe ldar Minschin stellte sich bei einem Nachtest als gedopt heraus (Probe vom 15. August 2009). Sein Resultat des einen Tag nach Entnahme der Probe stattfindenden Vorlaufs bei diesen Weltmeisterschaften wurde annulliert. Außerdem erhielt der Athlet eine zweijährige Sperre bis zum 24. August 2018.[14]

Weiterer Teilnehmer aus deutschsprachigen Ländern:
im Vorlauf ausgeschieden: Steffen Uliczka (GER), 8:37,83 min

4 × 100 m Staffel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die jamaikanische Siegerstaffel (v. l. n. r.):: Michael Frater, Asafa Powell, Usain Bolt, Steve Mullings
Platz Land Athleten Zeit (s)
1 Jamaika Jamaika Steve Mullings
Michael Frater
Usain Bolt (Finale)
Asafa Powell (Finale)
im Vorlauf außerdem:
Lerone Clarke
Dwight Thomas
37,31 CR
2 Trinidad und Tobago Trinidad und Tobago Darrel Brown
Marc Burns
Emmanuel Callander (Finale)
Richard Thompson
im Vorlauf außerdem:
Keston Bledman
37,62 NR
3 Vereinigtes Konigreich Großbritannien Simeon Williamson
Tyrone Edgar
Marlon Devonish
Harry Aikines-Aryeetey
38,02
4 Japan Japan Masashi Eriguchi
Naoki Tsukahara
Shinji Takahira
Kenji Fujimitsu
38,30
5 Kanada Kanada Sam Effah (Finale)
Oluseyi Smith
Jared Connaughton
Bryan Barnett
im Vorlauf außerdem:
Hank Palmer
38,39
6 Italien Italien Roberto Donati
Simone Collio
Emanuele Di Gregorio
Fabio Cerutti
38,54
7 Brasilien Brasilien Vicente de Lima
Sandro Viana
Basílio de Moraes
José Carlos Moreira
38,56
8 Frankreich Frankreich Ronald Pognon
Martial Mbandjock
Eddy De Lépine (Finale)
Christophe Lemaitre
im Vorlauf außerdem:
Pierre-Alexis Pessonneaux
39,21

Finale: 22. August, 20:50 Uhr

WR: Jamaika, 37,10 s, 2008
WL: USA, 37,85 s

Weitere Staffeln aus deutschsprachigen Ländern:
in der Qualifikation ausgeschieden:

4 × 400 m Staffel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Land Athleten Zeit (min)
1 Vereinigte Staaten USA Angelo Taylor
Jeremy Wariner (Finale)
Kerron Clement
LaShawn Merritt (Finale)
im Vorlauf außerdem:
Lionel Larry
Bershawn Jackson
2:57,86 WL
2 Vereinigtes Konigreich Großbritannien Conrad Williams
Michael Bingham (Finale)
Robert Tobin
Martyn Rooney
im Vorlauf außerdem:
David Greene
3:00,53
3 Australien Australien John Steffensen (Finale)
Ben Offereins
Tristan Thomas
Sean Wroe
im Vorlauf außerdem:
Joel Milburn
3:00,90
4 Belgien Belgien Antoine Gillet
Kevin Borlée
Nils Duerinck
Cédric Van Branteghem
3:01,88
5 Polen Polen Marcin Marciniszyn
Piotr Klimczak
Kacper Kozłowski (Finale)
Jan Ciepiela
im Vorlauf außerdem:
Rafał Wieruszewski
3:02,23
6 Dominikanische Republik Dominikanische Republik Arismendy Peguero
Yon Soriano (Finale)
Yoel Tapia
Félix Sánchez
im Vorlauf außerdem:
Gustavo Cuesta
3:02,47
7 Frankreich Frankreich Leslie Djhone
Teddy Venel
Yannick Fonsat
Yoann Décimus
3:02,65
8 Nigeria Nigeria Saul Weigopwa
Noah Akwu
Cristian Morton
Bola Gee Lawal
3:02,73

Finale: 23. August, 18:15 Uhr

WR: Vereinigte Staaten, 2:54,29 min, 1993
WL: Bahamas, 3:00,29 min

Weitere Staffel aus deutschsprachigen Ländern:
in der Qualifikation ausgeschieden: Deutschland (Martin Grothkopp, Kamghe Gaba, Eric Krüger, Ruwen Faller), 3:03,52 min

20 km Gehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wang Hao siegte auf der kürzeren der beiden Gehstrecke mit sechzehn Sekunden Vorsprung
Platz Athlet Land Zeit (h)
1 Wang Hao China Volksrepublik CHN 1:19:06
2 Eder Sánchez Mexiko MEX 1:19:22
3 Giorgio Rubino Italien ITA 1:19:50
4 Luis Fernando López Kolumbien COL 1:20:03 NR
5 Jared Tallent Australien AUS 1:20:27
6 Erik Tysse Norwegen NOR 1:20:38
7 Jesús Sánchez Mexiko MEX 1:20:52
8 Matej Tóth Ungarn HUN 1:21:13

Datum: 15. August, 13:00 Uhr

WR: Wladimir Kanaikin (RUS), 1:17:16 h, 2007

Der Wettkampf fand im Stadtzentrum auf einer 2-Kilometer-Runde beim Brandenburger Tor statt, die von den Athleten zehn Mal durchgangen werden musste. Dabei waren rund 15.000 Zuschauer. Bei 25 °C starteten fünfzig Geher, von denen 42 das Ziel erreichten. Der italienische Olympiasieger von 2004, Ivano Brugnetti schied ebenso aus wie der Olympiazweite von 2004 und dreimalige Weltmeisterschaftszweite Francisco Javier Fernández aus Spanien. Die im späteren Endresultat vorne liegenden Athleten übernahmen nach Kilometer vierzehn die Führung.

Hier gab es drei Dopingfälle:

  • Waleri Bortschin, Russland – zunächst auf Rang 1. Er erhielt als Wiederholungstäter 2015 eine achtjährige Sperre, die rückwirkend zum 15. Oktober 2012 begann. Unter anderem sein Resultat von diesen Weltmeisterschaften wurde annulliert.[15]
  • Pjotr Trofimow, Russland – zunächst auf Rang 31. Er wurde wegen der Einnahme verbotener leistungssteigernder Mittel für vier Jahre beginnend am 3. November 2016 gesperrt. Alle seine zwischen dem 13. August 2009 und 18. Mai 2013 erzielten Ergebnisse wurden gecancelt.[16]
  • Ruslan Dmytrenko, Ukraine – zunächst auf Rang 33. Für ihn gab es einen Tag vor dem Wettbewerb hier einen positiven Dopingbefund, über den allerdings endgültig erst 2019 abschließend entschieden wurde. Seine zwischen dem 14. August 2009 und 3. August 2012 erzielten Resultate wurden annulliert. Darüber hinaus erhielt er eine zweijährige Sperre bis zum 4. Mai 2020.[17]

Weiterer Teilnehmer aus deutschsprachigen Ländern:
Platz 13: André Höhne (GER), 1:21:59 h

50 km Gehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Athlet Land Zeit (h)
1 Trond Nymark Norwegen NOR 3:41:16 NR
2 Jesús Ángel García Spanien ESP 3:41:37
3 Grzegorz Sudoł Polen POL 3:42:34
4 André Höhne Deutschland GER 3:43:19
5 Luke Adams Australien AUS 3:43:39
6 Jared Tallent Australien AUS 3:44:50
7 Marco De Luca Italien ITA 3:46:31
8 Jarkko Kinnunen Finnland FIN 3:47:36

Datum: 21. August, 9:10 Uhr

WR: Denis Nischegorodow (RUS), 3:34:14 h, 2008
WL: Yohann Diniz (FRA), 3:38:45 h

Doping:
Der ursprünglich erstplatzierte Russe Sergei Kirdjapkin wurde wegen Auffälligkeiten in seinem Biologischen Pass nachträglich disqualifiziert. Dies geschah, nachdem der internationale Sportgerichtshof CAS den Einspruch der IAAF bestätigt hatte. Alle zwischen dem 20. August 2009 und 15. Oktober 2012 erzielten Resultate des russischen Gehers wurden ihm aberkannt.[18]

Weiterer Teilnehmer aus deutschsprachigen Ländern und Regionen:
Alex Schwazer (ITA), DNF

Hochsprung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Athlet Land Höhe (m)
1 Jaroslaw Rybakow Russland RUS 2,32
2 Kyriakos Ioannou Zypern Republik CYP 2,32
3 Raúl Spank Deutschland GER 2,32
Sylwester Bednarek Polen POL 2,32
5 Jaroslav Bába Tschechien CZE 2,23
Mickaël Hanany Frankreich FRA 2,23
Martijn Nuyens Niederlande NED 2,23
Linus Thörnblad Schweden SWE 2,23

Finale: 21. August, 19:15 Uhr

WR: Javier Sotomayor (CUB), 2,45 m, 1993
WL: Andra Manson (USA), Iwan Uchow (RUS) und Jaroslaw Rybakow (RUS), 2,35 m

Aufgrund starken Regens verzögerte sich der Beginn des Finales um etwa eine Stunde. Danach hatten viele Springer Probleme, auf der nassen Anlaufbahn ihr volles Leistungsvermögen abzurufen. Nur vier Athleten übersprangen 2,28 m und in der Folge auch 2,32 m. Da alle vier schließlich an 2,35 m scheiterten, entschied die Anzahl der Fehlversuche über die Medaillenvergabe. Hinter dem Sieger Jaroslaw Rybakow und dem Zweiten Kyriakos Ioannou teilten sich Sylwester Bednarek und Raúl Spank den dritten Platz. Für Rybakow war es nach drei zweiten Plätzen das erste Weltmeisterschaftsgold. Bednarek übertraf seine bisherige persönliche Bestleistung um vier Zentimeter, Raul Spank stellte seine ein. Dagegen war Titelverteidiger Donald Thomas bereits in der Qualifikation ausgeschieden.

Stabhochsprung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Athlet Land Höhe (m)
1 Steve Hooker Australien AUS 5,90
2 Romain Mesnil Frankreich FRA 5,85
3 Renaud Lavillenie Frankreich FRA 5,80
4 Maksym Masuryk Ukraine UKR 5,75
5 Alexander Gripitsch Russland RUS 5,75
6 Damiel Dossevi Frankreich FRA 5,75
7 Steven Lewis Vereinigtes Konigreich GBR 5,65
Alexander Straub Deutschland GER 5,65
Giuseppe Gibilisco Italien ITA 5,65

Finale: 22. August, 18:15 Uhr

WR: Serhij Bubka (UKR), 6,14 m, 1994
WL-Outdoor: Renaud Lavillenie (FRA), 6,01 m
WL-Indoor: Steven Hooker (AUS) 6,06 m

Steve Hooker gewann die Konkurrenz trotz einer schmerzhaften Oberschenkelverletzung, die ihn daran hinderte, den vollen Wettbewerb zu absolvieren. Er machte lediglich zwei Sprünge, hatte einen Fehlversuch bei 5,85 m und dann einen weiteren erfolgreichen Sprung bei 5,90 m. Dieser reichte für die Goldmedaille, da keiner der beiden noch verbliebenen Franzosen 5,95 m überspringen konnte. Insbesondere Renaud Lavillenie mit einer Saisonbestleistung von 6,01 m hätte von der Höhe her noch deutlich mehr Potential besessen, scheiterte aber nach Fehlversuchen bei 5,85 m und 5,90 m auch in seinem einzigen noch verbliebenen Versuch über 5,95 m an einer geringen seitlichen Berührung der Latte.

Doping:
Der zunächst auf dem geteilten zwölften Platz eingestufte Belgier Kevin Rans wurde nach einem positiven Befund einer Dopingprobe von den Halleneuropameisterschaften 2009 zunächst freigesprochen, dann aber mit einer dreimonatige Sperre belegt. Unter anderem sein Resultat von diesen Weltmeisterschaften wurde annulliert.[19]

Weitere Teilnehmer aus deutschsprachigen Ländern:

  • nach erfolgreicher Qualifikation im Hauptbewerb leicht verletzt angetreten: Malte Mohr (GER), 5,50 m
  • in der Qualifikation ausgeschieden: Björn Otto (GER), 5,55 m

Weitsprung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

WM-Titel Nummer drei für Dwight Phillips
Platz Athlet Land Weite (m)
1 Dwight Phillips Vereinigte Staaten USA 8,54
2 Godfrey Khotso Mokoena Sudafrika RSA 8,47
3 Mitchell Watt Australien AUS 8,37
4 Fabrice Lapierre Australien AUS 8,21
5 Greg Rutherford Vereinigtes Konigreich GBR 8,17
6 Salim Sdiri Frankreich FRA 8,07
7 Gable Garenamotse Botswana BOT 8,06
8 Christopher Tomlinson Vereinigtes Konigreich GBR 8,06

Finale: 22. August, 18:05 Uhr

WR: Mike Powell (USA), 8,95 m, 1991
WL: Dwight Phillips (USA), 8,74 m

Mitfavorit und Titelverteidiger Irving Saladino schied im Vorkampf des Finales ohne gültigen Versuch aus.

Die Siegerehrung wurde durch die Enkelinnen von Jesse Owens und Luz Long vorgenommen.

Weitere Teilnehmer aus deutschsprachigen Ländern:
in der Qualifikation ausgeschieden: Sebastian Bayer (GER), 7,98 m; Nils Winter (GER), 7,69 m;

Dreisprung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Athlet Land Weite (m)
1 Phillips Idowu Vereinigtes Konigreich GBR 17,73 WL
2 Nelson Évora Portugal POR 17,55
3 Alexis Copello Kuba CUB 17,36
4 Leevan Sands Bahamas BAH 17,32
5 Arnie David Giralt Kuba CUB 17,26
6 Li Yanxi China Volksrepublik CHN 17,23
7 Igor Spassowchodski Russland RUS 16,91
8 Jadel Gregório Brasilien BRA 16,89

Finale: 18. August, 18:05 Uhr

WR: Jonathan Edwards (GBR), 18,29 m, 1995
WL: Nelson Évora (POR), 17,66 m

Doping:
Der in der Qualifikation ausgeschiedene Brasilianer Leonardo Elisiario dos Santos wurde im Juni 2009 bei den Südamerikanischen Meisterschaften in Peru positiv getestet. Die Disziplinarkommission des Brasilianischen Leichtathletikverbands sperrte ihn im Jahr 2010 zusammen mit zwei weiteren Athleten für zwei Jahre.[20]

Weiterer Teilnehmer aus deutschsprachigen Ländern:
in der Qualifikation ohne gültigen Versuch ausgeschieden: Charles Friedek (GER)

Kugelstoßen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Silber bei Olympia 2008 gab es hier Gold für Christian Cantwell
Platz Athlet Land Weite (m)
1 Christian Cantwell Vereinigte Staaten USA 22,03 WL
2 Tomasz Majewski Polen POL 21,91
3 Ralf Bartels Deutschland GER 21,37
4 Reese Hoffa Vereinigte Staaten USA 21,28
5 Adam Nelson Vereinigte Staaten USA 21,11
6 Miroslav Vodovnik Slowenien SLO 20,50
7 Hamza Alić Bosnien und Herzegowina BIH 20,00
8 Pawel Sofjin Russland RUS 19,89

Finale: 15. August, 20:15 Uhr

WR: Randy Barnes (USA), 23,12 m, 1990
WL: Tomasz Majewski (POL), 21,95 m

Christian Cantwell, 2008 Olympiazweiter und Hallenweltmeister, setzte sich mit dem ersten Versuch an die Spitze und erzielte im fünften Versuch den einzigen 22-Meter-Stoß des Wettkampfes, zugleich Jahresweltbestleistung. Ralf Bartels verbesserte seinen persönlichen Rekord um einen Zentimeter. Er gewann wie schon bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2005 Bronze und schlug die hochfavorisierten US-Amerikaner Reese Hoffa und Adam Nelson.

In diesem Wettbewerb wurden zwei belarussische Dopingbetrüger disqualifiziert:

Weitere Teilnehmer aus deutschsprachigen Ländern:

Diskuswurf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Athlet Land Weite (m)
1 Robert Harting Deutschland GER 69,43
2 Piotr Małachowski Polen POL 69,15 NR
3 Gerd Kanter Estland EST 66,88
4 Virgilijus Alekna Litauen LTU 66,36
5 Casey Malone Vereinigte Staaten USA 66,06
6 Zoltán Kővágó Ungarn HUN 65,17
7 Bogdan Pischtschalnikow Russland RUS 65,02
8 Gerhard Mayer Osterreich AUT 63,17

Finale: 19. August, 20:10 Uhr

WR: Jürgen Schult (GDR), 74,08 m, 1986
WL: Gerd Kanter (EST), 71,64 m

Im Finale gab es ein hochspannendes Duell zwischen dem Polen Piotr Małachowski und dem Deutschen Robert Harting, das erst im letzten Durchgang entschieden wurde. Die beiden waren hoch überlegen, mit jedem ihrer gültigen Würfe übertrafen sie die 67-Meter-Marke, an die ansonsten kein Werfer herankam. Nur im vierten Durchgang produzierten beide jeweils einen ungültigen Wurf. Małachowski lag bis zur einschließlich fünften Runde an der Spitze. Mit seinem letzten Wurf übertraf Harting den Polen, der nicht mehr kontern konnte, um 28 Zentimeter. Damit war Robert Harting zum ersten Mal Weltmeister.

Weitere Teilnehmer aus deutschsprachigen Ländern:
in der Qualifikation ausgeschieden: Markus Münch (GER), 60,55 m; Daniel Schaerer (SUI), 58,50 m

Hammerwurf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Athlet Land Weite (m)
1 Primož Kozmus Slowenien SLO 80,84
2 Szymon Ziółkowski Polen POL 79,30
3 Alexei Sagorny Russland RUS 78,09
4 Krisztián Pars Ungarn HUN 77,45
5 Sergej Litwinow Deutschland GER 76,58
6 Markus Esser Deutschland GER 76,27
7 Andraš Haklits Kroatien CRO 76,26
8 Pawel Krywizki Belarus BLR 76,00

Finale: 17. August, 18:05 Uhr

WR: Jurij Sedych (URS), 86,74 m, 1986
WL: Krisztián Pars (HUN), 81,43 m

Speerwurf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufstellung zur Siegerehrung im Speerwurf
Platz Athlet Land Weite (m)
1 Andreas Thorkildsen Norwegen NOR 89,59
2 Guillermo Martínez Kuba CUB 86,41
3 Yukifumi Murakami Japan JPN 82,97
4 Vadims Vasiļevskis Lettland LAT 82,37
5 Tero Pitkämäki Finnland FIN 81,90
6 Antti Ruuskanen Finnland FIN 81,87
7 Ainārs Kovals Lettland LAT 81,54
8 Mark Frank Deutschland GER 81,32

Finale: 23. August, 16:20 Uhr

WR: Jan Železný (CZE), 98,48 m, 1996
WL: Vadims Vasiļevskis (LAT), 90,71 m

Weitere Teilnehmer aus deutschsprachigen Ländern:
in der Qualifikation ausgeschieden: Tino Häber (GER), 74,11 m; Stefan Müller (SUI), 72,83 m

Zehnkampf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trey Hardee während des Wettbewerbs in Berlin
Platz Athlet Land Punkte
1 Trey Hardee Vereinigte Staaten USA 8790 WL
2 Leonel Suárez Kuba CUB 8640
3 Oleksij Kasjanow Ukraine UKR 8479
4 Alexei Syssojew Russland RUS 8454
5 Pascal Behrenbruch Deutschland GER 8439
6 Nicklas Wiberg Schweden SWE 8406
7 Yordani García Kuba CUB 8387
8 Yunior Díaz Kuba CUB 8357

Datum: 19./20. August

WR: Roman Šebrle (CZE), 9026 Punkte, 2001
WL: Leonel Suárez (CUB), 8654 Punkte

Doping:
Der Russe Alexander Pogorelow musste sein zunächst gewonnene Bronzemedaille wieder abgeben, nachdem seine Probe bei Nachtests der Resultate von den Olympischen Spielen 2008 positiv war. Alle seine seitdem in den beiden nächsten Jahren erzielten Resultate wurden gestrichen. Rein formell erhielt darüber hinaus auch eine Sperre, obwohl er bereits vom Leistungssport zurückgetreten war.[23]

Weitere Teilnehmer aus deutschsprachigen Ländern:

Resultate Frauen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

100 m[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Shelly-Ann Fraser (rechts) und Kerron Stewart nach ihrem Doppelsieg
Platz Athletin Land Zeit (s)
1 Shelly-Ann Fraser Jamaika JAM 10,73 WL
2 Kerron Stewart Jamaika JAM 10,75
3 Carmelita Jeter Vereinigte Staaten USA 10,90
4 Veronica Campbell-Brown Jamaika JAM 10,95
5 Lauryn Williams Vereinigte Staaten USA 11,01
6 Debbie Ferguson-McKenzie Bahamas BAH 11,05
7 Chandra Sturrup Bahamas BAH 11,05
8 Aleen Bailey Jamaika JAM 11,16

Finale: 17. August, 21:35 Uhr

Wind: +0,1 m/s

WR: Florence Griffith-Joyner (USA), 10,49 s, 1988
WL: Kerron Stewart (JAM), 10,75 s

Doping:
Ruqaya Al Ghasra aus Bahrain wurden ihre über 100 Meter (ausgeschieden im Viertelfinale) und 200 Meter (ausgeschieden im Halbfinale) erzielten Resultate aberkannt, weil sich bei Nachtests der Resultate von den Olympischen Spielen 2008 ihre Probe als positiv erwies. Für zwei Jahre wurde sie gesperrt, ihre Ergebnisse der entsprechenden Jahre wurden annulliert.[24]

Weitere Teilnehmerinnen aus deutschsprachigen Ländern:

200 m[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Athletin Land Zeit (s)
1 Allyson Felix Vereinigte Staaten USA 22,02
2 Veronica Campbell-Brown Jamaika JAM 22,35
3 Debbie Ferguson-McKenzie Bahamas BAH 22,41
4 Muna Lee Vereinigte Staaten USA 22,48
5 Anneisha McLaughlin Jamaika JAM 22,62
6 Simone Facey Jamaika JAM 22,80
7 Emily Freeman Vereinigtes Konigreich GBR 22,98
8 Eleni Artymata Zypern Republik CYP 23,05

Finale: 21. August, 21:00 Uhr

Wind: −0,1 m/s

WR: Florence Griffith-Joyner (USA), 21,34 s, 1988
WL: Allyson Felix (USA), 21,88 s

Doping:
Ruqaya Al Ghasra aus Bahrain wurden ihre über 200 (ausgeschieden im Halbfinale) und 100 Meter (ausgeschieden im Viertelfinale) erzielten Resultate aberkannt, weil sich bei Nachtests der Resultate von den Olympischen Spielen 2008 ihre Probe als positiv erwies. Für zwei Jahre wurde sie gesperrt, ihre Ergebnisse der entsprechenden Jahre wurden annulliert.[24]

400 m[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Athletin Land Zeit (s)
1 Sanya Richards Vereinigte Staaten USA 49,00 WL
2 Shericka Williams Jamaika JAM 49,32
3 Antonina Kriwoschapka Russland RUS 49,71
4 Novlene Williams-Mills Jamaika JAM 49,77
5 Christine Ohuruogu Vereinigtes Konigreich GBR 50,21
6 Debbie Dunn Vereinigte Staaten USA 50,35
7 Amantle Montsho Botswana BOT 50,65
DOP Anastassija Kapatschinskaja Russland RUS 50,53

Finale: 18. August, 19:35 Uhr

WR: Marita Koch (GDR), 47,60 s, 1985
WL: Sanya Richards (USA), 49,23 s

Diese Disziplin war von zwei Dopingfällen belastet:

  • Die zunächst viertplatzierte russische Anastassija Kapatschinskaja fiel bei Nachtests von Proben der Resultate von den Olympischen Spielen 2008 sowie den Weltmeisterschaften 2011 auf. Mit Turinabol und Stanozolol wurden bei ihr gleich zwei verbotene Substanzen gefunden. Sie erhielt eine nachträgliche vierjährige Sperre, die im betreffenden Zeitraum erzielten Resultate wurden gestrichen.[25]
  • Die im Halbfinale ausgeschiedene Nigerianerin Amaka Ogoegbunam war die zweite Athletin bei diesen Weltmeisterschaften, die positiv getestet und nach Verzicht auf das Öffnen der B-Probe umgehend disqualifiziert wurde. Auch über 400 Meter Hürden war sie gestartet und dort ebenso im Halbfinale ausgeschieden.[26]

Weitere Teilnehmerin aus deutschsprachigen Ländern:
im Halbfinale ausgeschieden: Sorina Nwachukwu (GER), 51,98 s

800 m[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Caster Semenya
Platz Athletin Land Zeit (min)
1 Caster Semenya Sudafrika RSA 1:55,45 WL
2 Janeth Jepkosgei Busienei Kenia KEN 1:57,90
3 Jenny Meadows Vereinigtes Konigreich GBR 1:57,93
4 Julija Krewsun Ukraine UKR 1:58,00
5 Marija Sawinowa Russland RUS 1:58,68
6 Elisa Cusma Piccione Italien ITA 1:58,81
7 Mayte Martínez Spanien ESP 1:58,81
8 Marilyn Okoro Vereinigtes Konigreich GBR 2:00,32

Finale: 19. August, 21:35 Uhr

WR: Jarmila Kratochvílová (TCH), 1:53,28 min, 1983
WL: Caster Semenya (RSA), 1:56,72 min

Die Siegerin Caster Semenya hatte erstmals drei Wochen vor den Leichtathletik-Weltmeisterschaften mit der Weltjahresbestzeit von 1:56,72 min auf sich aufmerksam gemacht. Im Finale lief sie von der Spitze aus die erste Runde in schnellen 56,83 Sekunden. Etwa 250 Meter vor dem Ziel konnte Semenya einen Angriff erfolgreich abwehren und lief erneut Weltjahresbestzeit, wobei sie die zweitplatzierten Titelverteidigerin Janeth Jepkosgei Busienei aus Kenia um 2,45 Sekunden distanzierte. Aufgrund ihres männlichen Erscheinungsbildes ordnete die IAAF einen Geschlechtstest bei Semenya an.[54] Am 6. Juli 2010 gab die IAAF bekannt, dass Semenya wieder bei den Frauen starten darf.

Hier gab es zwei Dopingfälle:

  • Die im Halbfinale ausgeschiedene Russin Swetlana Kljuka wurde zusammen mit zwei weiteren russischen Athletinnen kurz vor den Olympischen Spielen 2008 wegen unerklärbarer Abweichungen in ihrem Biologischen Pass von der IAAF für zwei Jahre gesperrt. Kljukas seit dem 15. August 2009 erzielte Resultate wurden annulliert.[36]
  • Die Ergebnisse eines Nachtests der ebenfalls im Halbfinale ausgeschiedenen Ukrainerin Tetjana Petljuk waren positiv. Ihre Resultate über 800 Meter und mit der 4-mal-400-Meter-Staffel bei diesen Weltmeisterschaften wurden annulliert. Außerdem erhielt die Athletin eine zweijährige Sperre bis zum 19. Februar 2015.[27]

Weitere Teilnehmerin aus deutschsprachigen Ländern:
im Vorlauf ausgeschieden: Jana Hartmann (GER), 2:04:99 min

1500 m[