Lili Marleen (Film) – Wikipedia

Film
Titel Lili Marleen
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1981
Länge 120 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Rainer Werner Fassbinder
Drehbuch Rainer Werner Fassbinder
Manfred Purzer
Joshua Sinclair
Werner Uschkurat
frei nach Lale Andersen
Produktion Luggi Waldleitner
Enzo Peri
Musik Peer Raben
Kamera Xaver Schwarzenberger
Michael Ballhaus
Schnitt Rainer Werner Fassbinder
Juliane Lorenz
Besetzung

Lili Marleen ist ein Film von Rainer Werner Fassbinder, der im Jahr 1981 veröffentlicht wurde. Das Drehbuch entstand unter Verwendung des Romans Der Himmel hat viele Farben von Lale Andersen. Gemäß Lale Andersens letztem Ehemann Artur Beul hat die Filmhandlung mit ihrem wirklichen Leben jedoch nicht viel gemeinsam.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Film spielt zur Zeit des „Dritten Reichs“ und handelt von der Liebe zwischen der deutschen Sängerin Willie Bunterberg und dem jüdischen Schweizer Komponisten Robert Mendelsson (als Vorlage dient hier Rolf Liebermann), der aktiv als Mitglied einer Untergrundgruppe versucht, deutschen Juden bei der Flucht vor dem Nazi-Regime in die Schweiz zu helfen. Als er Willie anbietet, mit ihr zusammen Widerstand und Hilfe zu leisten, befürchtet Roberts wohlhabende und einflussreiche Familie, dass Willie unzuverlässig oder gar eine Nationalsozialistin sei und so ein Risiko für ihre Fluchthilfe darstellen könnte.

Eines Tages hilft Willie Robert dennoch, muss allerdings in Deutschland bleiben, da die Schweiz ihr die Wiedereinreise auf Betreiben von Roberts Vater verwehrt, der ihre Schuldscheine aufgekauft hatte. Willie wird dann in Deutschland vom NS-Kulturbeauftragten Henkel groß herausgebracht mit dem Soldatenlied Lili Marleen. Sie wird reich und berühmt, das Lied wird täglich für die Soldaten an der Front gespielt. Sie kann Robert niemals vergessen, und auch der sehnt sich weiter nach ihr. Bei einem Besuch wird er festgenommen. Sie nimmt daraufhin Kontakt zu einer Untergrundgruppe in Berlin auf und schickt heimlich Fotos von Konzentrationslagern in die Schweiz, die später Robert zur Freilassung verhelfen.

Willie und Robert treffen sich erst nach Kriegsende wieder, doch es gibt kein glückliches Ende für das Liebespaar: Robert hat inzwischen Miriam geheiratet und feiert als Dirigent Erfolge.

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Kriegszenen wurden Outtakes aus Sam Peckinpahs Kriegsfilm Steiner – Das Eiserne Kreuz verwendet.

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heyne Filmlexikon (1996): „Das Lied ‚Lili Marleen‘ gefällt dem Führer so gut, daß er der Sängerin Willie eine Villa schenkt. Goebbels dagegen läßt sie beschatten und entdeckt ihre geheime Liebe zu einem jüdischen Komponisten. Fassbinders meisterliche Verschmelzung von Melodram und Zeitgeschichte.“
  • Lexikon des internationalen Films: „Weithin frei gestaltete kolportagehafte Geschichte um den Erfolg des Liedes ‚Lili Marleen‘ und dessen Sängerin. Der Halbherzigkeit geballter Manieriertheit der Inszenierung wegen eher langweilig als menschlich oder politisch interessant.“[1]
  • Der Spiegel: „Kein Groschenroman kann seine Geschichte unbekümmerter, unglaubwürdiger und unter vollem Einsatz der ‚Wie das Schicksal so spielt‘-Dramaturgie erzählen wie Fassbinder: Entstanden ist ein Film, der aussieht, als hätte ihn Zarah Leander erdacht und Hermann Göring ausgestattet.“[2]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lili Marleen. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
  2. Frühling für Hitler und Lili Marleen. In: Der Spiegel. Nr. 4, 1981 (online).