Liste der abgebrochenen Orte im Lausitzer Kohlerevier – Wikipedia

Aussichtspunkt Reppist bei Senftenberg – Erinnerung an devastierte Orte
Das im Tagebau Seese-West überbaggerte Schloss Seese, früher Sitz von Wilhelm Friedrich Rochus Graf zu Lynar

Die Liste der abgebrochenen Orte im Lausitzer Kohlerevier erfasst im Lausitzer Braunkohlerevier und Oberlausitzer Bergbaurevier sowohl teilweise als auch vollständig devastierte Orte, Ortsteile und Kolonien in der Ober- und Niederlausitz.

Der Abbruch der Orte begann 1924 mit Neu-Laubusch, einem Ausbau des später ebenfalls devastierten Ortes Laubusch, für den Tagebau Erika durch die Ilse Bergbau AG. Viele der Orte lagen im ursprünglichen sorbischen Kernsiedlungsgebiet.

Im Lausitzer Revier wurden so bisher über 80 Orte und Gemeindeteile entweder durch Braunkohletagebaue oder durch Kühlwasserreservoirs für Kraftwerke abgebrochen und über 30 teilweise devastiert. Nach Plänen des LEAG-Vorgängers Vattenfall sollten zusätzlich zu den in der Liste genannten Orten bis 2042 noch Atterwasch, Grabko und Kerkwitz durch den Tagebau Jänschwalde, Rohne, Mühlrose und Mulkwitz durch den Tagebau Nochten und Proschim durch den Tagebau Welzow-Süd zerstört werden. Am 30. März 2017 gab die LEAG jedoch bekannt, auf die Erweiterung von Jänschwalde und Nochten zu verzichten, sodass zumindest Atterwasch, Grabko, Kerkwitz, Rohne und Mulkwitz erhalten bleiben können.[1] Auf die Umsiedlung der vom Tagebau, dem Tagebauvorfeld sowie der bereits renaturierten Bergbaufolgelandschaft umgebenen Ortschaft Mühlrose wird vom Großteil der Einwohner bestanden. Der erschlossene Umsiedlungsstandort in Schleife für das neue Mühlrose wurde im Beisein der Mühlroser Einwohner im Sommer 2020 von der LEAG übergeben.[2] Im Januar 2021 gab die LEAG ein überarbeitetes Revierkonzept heraus, das die Umsiedlung von Proschim nicht mehr vorsieht.[3]

Tagebaue[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortseingang von Lakoma im Jahr 2007
IBA-Terrassen am ehemaligen Tagebau Meuro, dem entstehenden Großräschener See
Sornoer Kanal

Folgende Großtagebaue, durch deren Betrieb Orte abgebrochen wurden, wurden aufgeschlossen und werden teils noch heute betrieben:

Nach der Auskohlung wurden die Tagebaue verfüllt beziehungsweise werden durch Flutung in Seen umgewandelt. Der Großteil dieser Seen, von denen einige durch Kanäle miteinander verbunden werden, bildet das entstehende Lausitzer Seenland. Die Seen und Kanäle sind häufig nach devastierten Orten benannt, so zum Beispiel Partwitzer See und Sornoer Kanal. In der Gegend um Nochten wurde ein Findlingspark auf dem rekultivierten Gebiet angelegt.

Hinweise zu den Angaben in den Tabellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Abriss in Horno, einem der vorerst letzten abgebrochenen Orte

In der Spalte Name ist der Ortsname des abgebaggerten Ortes aufgeführt, in der Spalte sorbisch der sorbische Ortsname. Sollte kein sorbischer Ortsname existieren, ist ein gesetzt. Da die geographischen Koordinaten der devastierten Orte schwer zu ermitteln sind, ist in der Spalte Lage die nächstgelegene Stadt und in Bezug dazu die Himmelsrichtung angegeben. In der Spalte Jahr ist das Jahr des Abbruchs, in der Spalte Umsiedler die Anzahl der registrierten Umsiedler, in der Spalte Tagebau der Tagebau beziehungsweise das Speicherbecken, durch den der Abbruch erfolgte, genannt. Diese Spalten sind sortierbar.

Die Spalte Bemerkungen ist nicht sortierbar, hier sind unter anderem Eingemeindungen oder kurze Informationen zum Ort aufgeführt.

Die Anzahl der registrierten Umsiedler täuscht darüber hinweg, dass bereits mit Bekanntwerden des geplanten Abbruchs viele Einwohner umsiedelten und nicht erfasst sind.

Devastierte Orte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name sorbisch Lage Jahr Umsiedler Tagebau Bemerkung Karte
Altliebel Stary Lubolń Weißwasser, südlich
51° 23′ 11″ N, 14° 42′ 54″ O
1993/1995 Reichwalde Teil der Gemeinde Rietschen, Gemeindeteil Nappatsch wurde in Altliebel umbenannt
Bergheide Gora Finsterwalde, südöstlich
51° 34′ 40″ N, 13° 47′ 56″ O
1987/1988 170 Klettwitz-Nord bis 1937 Ortsname Gohra
Berzdorf auf dem Eigen Bernstadt a. d. Eigen, ostnordöstlich
51° 4′ 45″ N, 14° 55′ 40″ O
1969/1970 400 Berzdorf zuletzt Ortsteil von Schönau-Berzdorf auf dem Eigen
Boschwitz Bošac Lübbenau, westsüdwestlich
51° 50′ 35″ N, 13° 52′ 36″ O
1960 nicht registriert Schlabendorf-Nord Vorwerk von Groß Beuchow
Buchholz Bukowina Drebkau, westsüdwestlich
51° 38′ 58″ N, 14° 6′ 44″ O
1964 261 Greifenhain
Buchwalde Bukojna Wittichenau, östlich
51° 22′ 53″ N, 14° 18′ 40″ O
1929/1932 350 Werminghoff I
Bückgen Bukowka Großräschen
51° 34′ 13″ N, 14° 1′ 43″ O
1988/1989 2510 Meuro mit Kolonie Grube Ilse,
nach 1945 Ortsteil von Großräschen als Großräschen-Süd
Buschmühle Calau, nordwestlich
51° 46′ 54″ N, 13° 51′ 1″ O
1976/1977 15 Schlabendorf-Süd Wassermühle zu Groß Jehser
Dollan Dolań Welzow, ostnordöstlich
51° 35′ 41″ N, 14° 15′ 38″ O
1988/1989 nicht registriert Welzow-Süd Ausbau zu Wolkenberg
Dubrau Dubrawa Vetschau/Spreewald, westlich
51° 47′ 16″ N, 14° 0′ 15″ O
1988 94 Seese-Ost zuletzt Ortsteil von Koßwig
Geißlitz Kisylk Hoyerswerda, östlich
51° 25′ 55″ N, 14° 27′ 11″ O
1960 150 1) Lohsa Ortsteil von Ratzen und damit seit 1938 von Lohsa,
devastiert durch Tagebau Glückauf III, seit 1968 Tagebau Lohsa
Geisendorf Gižkojce Neupetershain, nördlich
51° 37′ 6″ N, 14° 10′ 30″ O
2001 41 Welzow-Süd stehen geblieben ist lediglich Gut Geisendorf, heute als Kulturzentrum genutzt
Gliechow Glichow Calau, westnordwestlich
51° 46′ 31″ N, 13° 50′ 15″ O
1978/1979 100 Schlabendorf-Süd
Göhrigk Górki Drebkau, südlich
51° 37′ 39″ N, 14° 14′ 18″ O
1980 ? wegen Altbergbauschäden geräumt
Gosda Gózdź Spremberg, westsüdwestlich
51° 33′ 24″ N, 14° 15′ 41″ O
1968/1969 130 Welzow-Süd 1938 vereinigt mit Haidemühl; 1956 Ortsteil von Haidemühl
Gräbendorf Grabice Drebkau, westnordwestlich
51° 41′ 24″ N, 14° 5′ 49″ O
1989 40 Gräbendorf seit 1928 Ortsteil von Reddern
Groß Buckow Bukow Spremberg, nordnordwestlich
51° 36′ 36″ N, 14° 19′ 55″ O
1984/1985 547 Welzow-Süd
Groß Jauer Jawora Großräschen, nordnöstlich
51° 38′ 20″ N, 14° 2′ 34″ O
1985/1986 54 Greifenhain seit 1928 Ortsteil von Altdöbern
Groß Lieskow Liškow Cottbus, ostnordöstlich
51° 47′ 0″ N, 14° 26′ 47″ O
1983/1984 255 Cottbus-Nord Teilortsabbruch 1976/1977
Groß Partwitz Parcow Senftenberg, östlich
51° 31′ 45″ N, 14° 8′ 55″ O
1969/1970 415 Scado
Gribona Gribownja Drebkau, südöstlich
51° 35′ 52″ N, 14° 13′ 23″ O
etwa 1994 ? Welzow-Süd Vorwerk von Wolkenberg
Grünhaus Finsterwalde
51° 32′ 56″ N, 13° 43′ 9″ O
1975 50 Kleinleipisch Oberförsterei mit Kolonie
1929 zur Stadt Finsterwalde
Haidemühl Gozdź Spremberg, westlich
51° 33′ 22″ N, 14° 15′ 43″ O
2004/2010 662 2) Welzow-Süd bis 31. Dezember 2005 Gemeinde im Landkreis Spree-Neiße,
Umsiedlung bis Ende 2006
wiederaufgebaut als Ortsteil von Spremberg neben der Ortslage Sellessen
Hörlitz-Dorf Wórlica Senftenberg
51° 30′ 47″ N, 13° 56′ 34″ O
1940 500 Marga
Horno Rogow Jänschwalde
51° 49′ 59″ N, 14° 33′ 46″ O
2004/2005 350 Jänschwalde 28 Jahre wehrten sich die Einwohner des Dorfes gegen Abriss und Umsiedlung
Jasua Jazowa Niesky, westlich
51° 21′ 32″ N, 14° 33′ 51″ O
1987/1988 28 Bärwalde
Jessen Jaseń Spremberg, westsüdwestlich
51° 33′ 20″ N, 14° 17′ 14″ O
1972/1973 650 Welzow-Süd
Josephsbrunn Spremberg, westnordwestlich
51° 34′ 31″ N, 14° 19′ 16″ O
1977/1978 100 Welzow-Süd seit 1928 Ortsteil von Roitz
Kahnsdorf Woškalawa Vetschau/Spreewald, westnordwestlich
51° 48′ 25″ N, 14° 0′ 28″ O
1986/1987 120 Seese-Ost
Kausche Chusej Drebkau
51° 36′ 28″ N, 14° 12′ 20″ O
1995 Welzow-Süd
Klein Bohrau Mały Borow Forst (Lausitz), nordwestlich
51° 47′ 6″ N, 14° 34′ 59″ O
1986/1987 20 Jänschwalde Ortsteil von Bohrau
Klein Briesnig Mały Rjasnik Forst (Lausitz), nordnordwestlich
51° 47′ 18″ N, 14° 34′ 23″ O
1987/1988 50 Jänschwalde Ortsteil von Briesnig
Klein Buckow Bukowk Spremberg, nordnordwestlich
51° 37′ 42″ N, 14° 19′ 2″ O
1987/1988 180 Welzow-Süd
Klein Görigk (Małe) Górki Drebkau, südlich
51° 36′ 33″ N, 14° 11′ 49″ O
1995/1996 19 Welzow-Süd Ortsteil von Kausche
Klein Jauer Jaworka Großräschen, nordnordöstlich
51° 38′ 17″ N, 14° 3′ 28″ O
1985/1986 116 Greifenhain zuletzt Ortsteil von Altdöbern
Klein Lieskow Liškowk Cottbus, ostnordöstlich
51° 46′ 27″ N, 14° 26′ 2″ O
1986/1987 205 Cottbus-Nord seit 1974 Ortsteil von Groß Lieskow
Klinge Klinka Forst (Lausitz), westlich
51° 45′ 18″ N, 14° 31′ 16″ O
1981 432 Jänschwalde
Klingmühl Finsterwalde, ostsüdöstlich
51° 35′ 17″ N, 13° 48′ 45″ O
1989 236 Klettwitz-Nord seit 1930 Sallgast
Kolpen Kołpin Hoyerswerda, ostsüdöstlich
51° 24′ 42″ N, 14° 27′ 32″ O
1960 150 1) Lohsa Ortsteil von Ratzen damit seit 1938 von Lohsa,
devastiert durch Tagebau Glückauf III, seit 1968 Tagebau Lohsa
Kückebusch Groźc Lübbenau, südsüdwestlich
51° 49′ 17″ N, 13° 56′ 27″ O
1964 183 Seese-West seit 1957 vereinigt mit Vorberg zu Kückebusch-Vorberg
Laasdorf Chošć Drebkau, westnordwestlich
51° 41′ 25″ N, 14° 5′ 27″ O
1989 15 Gräbendorf seit 1928 Ortsteil von Reddern
Lakoma Łakoma Cottbus
51° 47′ 46″ N, 14° 22′ 57″ O
2006/2007 95 3) Cottbus-Nord Ortsteil von Willmersdorf, Stadtteil von Cottbus
Laubusch Lubuš Hoyerswerda, nordwestlich
51° 28′ 29″ N, 14° 9′ 6″ O
1940/1941 250 Erika
Malsitz Małsecy Bautzen, nördlich
51° 12′ 25″ N, 14° 27′ 13″ O
1972/1973 155 Talsperre Bautzen seit 1936 Ortsteil von Burk
Merzdorf Łućo Weißwasser, südsüdwestlich
51° 23′ 32″ N, 14° 32′ 2″ O
1978/1979 182 Bärwalde
Mocholz Mochowc Weißwasser, südsüdöstlich
51° 23′ 46″ N, 14° 42′ 51″ O
1993 56 Reichwalde seit 1938 Ortsteil von Viereichen
Nebendorf Njabodojce Drebkau, westlich
51° 39′ 35″ N, 14° 5′ 21″ O
1975/1976 46 Greifenhain seit 1928 Ortsteil von Pritzen
Neida Nydej Hoyerswerda, südöstlich
51° 23′ 26″ N, 14° 23′ 8″ O
1952/1953 90 Glückauf II seit 1938 Ortsteil von Lohsa
Neuberzdorf Bernstadt a. d. Eigen, nordöstlich
51° 4′ 20″ N, 14° 53′ 55″ O
1989/1990 185 Berzdorf Ortsteil von Schönau-Berzdorf auf dem Eigen
Neudorf Nowa Wjas Drebkau, westlich
51° 39′ 42″ N, 14° 3′ 36″ O
1981/1982 15 Greifenhain seit 1822 Ortsteil von Pritzen
Neu-Laubusch Nowy Lubuš Hoyerswerda, westnordwestlich
51° 27′ 25″ N, 14° 9′ 12″ O
1924 125 Grube Erika
Neu-Lohsa Nowy Łaz Wittichenau, östlich
51° 22′ 46″ N, 14° 23′ 27″ O
1943/1944 60 Werminghoff II
Nimschütz Hněwsecy Bautzen, nördlich
51° 12′ 50″ N, 14° 27′ 23″ O
1972/1973 135 Talsperre Bautzen seit 1936 Ortsteil von Burk
Pademack Pódmokła Calau, westnordwestlich
51° 46′ 52″ N, 13° 49′ 45″ O
1975/1976 34 Schlabendorf-Süd seit 1945 Ortsteil von Zinnitz
Pardutz Barduc Spremberg, nordwestlich
51° 35′ 52″ N, 14° 18′ 58″ O
1982 ? Welzow-Süd Vorwerk von Stradow
Presenchen Brjazynka Luckau, südöstlich
51° 47′ 53″ N, 13° 48′ 48″ O
1987/1988 55 Schlabendorf-Süd seit 1950 Ortsteil von Schlabendorf am See
Publick Publik Weißwasser, südsüdöstlich
51° 24′ 30″ N, 14° 41′ 30″ O
1986 15 Reichwalde seit 1945 Ortsteil von Wunscha
Quitzdorf Kwětanecy Niesky, südwestlich
51° 16′ 30″ N, 14° 45′ 30″ O
1969/1970 200 Speicherbecken Quitzdorf
Radeweise Radojz Spremberg, nordnordwestlich
51° 36′ 42″ N, 14° 18′ 0″ O
1986 80 Welzow-Süd
Ratzen Radska Hoyerswerda, südöstlich
51° 23′ 0″ N, 14° 25′ 55″ O
1960 150 Lohsa seit 1938 Ortsteil von Lohsa
Rauno Rowna Senftenberg, nördlich
51° 32′ 23″ N, 13° 59′ 57″ O
1983/1984 60 Meuro seit 1974 Stadtteil von Senftenberg
1936/1927 Teilortsabbruch
Reichendorf Kanjow Niesky, südsüdwestlich
51° 15′ 43″ N, 14° 47′ 9″ O
1981 90 Speicherbecken Quitzdorf bis 1936 Ortsname Kaana,
seit 1950 Ortsteil von Jänkendorf
Reichwalder Schäferei Mosty Weißwasser, südsüdöstlich
51° 23′ 50″ N, 14° 40′ 27″ O
1986 22 Reichwalde zuletzt Ortsteil von Wunscha
Reppist Rěpišćo Senftenberg, nördlich
51° 33′ 0″ N, 14° 1′ 0″ O
1986/1987 170 Meuro seit 1974 Stadtteil von Senftenberg
Römerkeller Ruhland, nordnordwestlich
51° 32′ 43″ N, 13° 48′ 54″ O
1980 29 Klettwitz Ortsteil von Kostebrau
Roitz Rajc Spremberg, westlich
51° 34′ 3″ N, 14° 18′ 58″ O
1977/1978 109 Welzow-Süd
Rosendorf Zasrjew Welzow, westsüdwestlich
51° 32′ 29″ N, 14° 7′ 29″ O
1972 340 4) Sedlitz seit 1950 Ortsteil von Sorno
Sauo Sowjo Senftenberg, nordwestlich
51° 33′ 0″ N, 13° 57′ 46″ O
1971 760 Meuro
Scado Škodow Senftenberg, ostsüdöstlich
51° 30′ 12″ N, 14° 7′ 23″ O
1964 220 Koschen
Schadendorf Pakosnica Weißwasser, südlich
51° 23′ 56″ N, 14° 38′ 24″ O
1984/1985 31 Reichwalde seit 1924 Ortsteil von Wunscha
Scheibe Šiboj Hoyerswerda, östlich
51° 26′ 30″ N, 14° 21′ 15″ O
1986/1987 23 Scheibe seit 1938 Ortsteil von Riegel, seit 1979 von Weißkollm
Schönfeld Tłukom Lübbenau, südsüdwestlich
Karte
1975 119 Seese-Ost seit 1974 Ortsteil von Kittlitz, der Nachbarort Hänchen wurde nach dem Ortsabbruch in Schönfeld umbenannt
Schöpsdorf Šepšecy Weißwasser, südsüdwestlich
51° 23′ 20″ N, 14° 31′ 0″ O
1981 55 Bärwalde seit 1975 Ortsteil von Merzdorf
Seese Bzež Lübbenau, südsüdwestlich
51° 47′ 49″ N, 13° 56′ 38″ O
1969 390 Seese-West
Sorno Žarnow Welzow, westsüdwestlich
51° 32′ 49″ N, 14° 6′ 0″ O
1971 340 4) Sedlitz bis 1937 Wendisch Sorno
Stiebsdorf Sćiwojce Luckau, südsüdöstlich
51° 46′ 27″ N, 13° 47′ 23″ O
1983 51 Schlabendorf-Süd seit 1964 Ortsteil von Drehna
Stoßdorf Štotupk, Dłužanki Luckau, ostsüdöstlich
51° 49′ 56″ N, 13° 49′ 28″ O
1963/1964 86 Schlabendorf-Nord seit 1956 Ortsteil von Egsdorf
Stradow Tšadow Spremberg, nordwestlich
51° 36′ 6″ N, 14° 18′ 10″ O
1983/1984 312 Welzow-Süd
Straußdorf Tšuckojce Drebkau, südöstlich
51° 37′ 24″ N, 14° 17′ 49″ O
1988 90 Welzow-Süd seit 1968 Ortsteil von Radeweise
Tornow Tornow Lübbenau, südwestlich
51° 48′ 56″ N, 13° 52′ 9″ O
1968 364 Schlabendorf-Nord
Tranitz Tšawnica Cottbus, östlich
51° 46′ 16″ N, 14° 27′ 26″ O
1983/1984 174 Cottbus-Nord
Tzschelln Čelno Weißwasser, südwestlich
51° 27′ 10″ N, 14° 30′ 24″ O
1979 195 Nochten
Viereichen Štyri Duby Weißwasser, südlich
51° 23′ 55″ N, 14° 43′ 56″ O
1989/1995 Reichwalde Gemeindeteil von Rietschen,
devastiert wurde zudem die Häusergruppe Zweibrücken
Vorberg Barak Lübbenau, südsüdwestlich
51° 48′ 58″ N, 13° 56′ 16″ O
1964 99 Seese-Ost seit 1957 mit Kückebusch vereinigt zu Kückebusch-Vorberg
Wanninchen Waninki Luckau, südsüdöstlich
51° 47′ 14″ N, 13° 46′ 21″ O
1986 25 Schlabendorf-Süd seit Anfang der 1930er Jahre Ortsteil von Görlsdorf (heute Stadtteil von Luckau)
Weißagk Wusoka Forst (Lausitz)
51° 46′ 10″ N, 14° 33′ 20″ O
1985 321 Jänschwalde
Wischgrund Ruhland, nordnordwestlich
51° 31′ 30″ N, 13° 47′ 48″ O
1983 185 Klettwitz Ortsteil von Kostebrau
Wolkenberg Klěšnik Drebkau, südsüdöstlich
51° 36′ 24″ N, 14° 15′ 33″ O
1992/1993 172 Welzow-Süd
Wunscha Wunšow Weißwasser, südsüdöstlich
51° 24′ 7″ N, 14° 40′ 0″ O
1985 105 Reichwalde 1938 bis 1945 Ortsteil von Publick, seit 1945 umgekehrt
Zweibrücken Zamosty Niesky, nordwestlich
51° 24′ 13″ N, 14° 42′ 40″ O
1992–95 15 Reichwalde
Summe mind. 16.273
1) 
Geißlitz und Kolpen gemeinsam
2) 
Stand 2001
3) 
Stand 1993
4) 
Rosendorf und Sorno gemeinsam

Teildevastierte Orte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blick auf den ehemaligen Tagebau Meuro vom Aussichtsturm Hörlitz

Durch die Tagebaue wurden weitere Orte teilweise abgebaggert; diese sind in der folgenden Tabelle aufgelistet. Der Aufbau der Tabelle orientiert sich an der Tabelle der devastierten Orte.

Name sorbisch Lage Jahr Umsiedler Tagebau Bemerkung Karte
Altdöbern Stara Darbnja Großräschen, nordnordöstlich 1983/1984 10 Greifenhain
Bahnsdorf Bobošojce Welzow, westlich 1965 20 Greifenhain Abbruch des Bahnhofsviertels
Bischdorf Wótšowc Calau, nordnordöstlich 1984 49 Seese-Ost
Bluno Bluń Hoyerswerda, nördlich 1989 3 Spreetal-Nordost
Burg Bórk Hoyerswerda, nordöstlich ≈1985 Scheibe Ausbauten von Burg wurden devastiert
Deutsch Ossig Němski Wosyk Görlitz 1990/1992 627 Berzdorf
Dissenchen Dešank Cottbus 1984/1985 2 Cottbus-Nord
Drehna Drjenow Calau, westlich 1975 2 Schlabendorf-Süd 1807–1945 und seit 1990 Fürstlich Drehna
Dreiweibern Tři Žony Hoyerswerda, ostsüdöstlich 1985 10 Lohsa
Restfeld Dreiweibern
Göritz Chórice Drebkau, westnordwestlich 1977 nicht registriert Greifenhain
Göritz Chórice Vetschau, nordwestlich 1986 10 Seese-Ost
Gosda Gózd Forst (Lausitz), westlich 1980 50 Jänschwalde
Grießen Grěšna Forst (Lausitz), nordnordwestlich 1989 12 Jänschwalde Teilabbruch durch Dichtwand zur Entwässerung des Tagebaus Jänschwalde
Grötsch Groźišćo Peitz, südöstlich 1993 45 Jänschwalde
Groß Lübbenau Lubń Lübbenau, südsüdöstlich 1986 154 Seese-Ost
Heinersbrück Most Peitz, ostsüdöstlich 1989 5 Jänschwalde
Hörlitz Wórlica Senftenberg, westlich 1940 und 1960 500 und 400 Marga und Meuro zwei Teilortsabbrüche
Klettwitz Klěśišća Senftenberg, westnordwestlich 1963/1964 1200 Klettwitz Teilabbruch der Bergbausiedlung Wilhelminensglück (heutige Krankenhaussiedlung)
Laasow Łaz Calau, ostsüdöstlich 1988 17 Gräbendorf
Lichterfeld Swětłe Finsterwalde, ostsüdöstlich 1988/1989 160 Klettwitz-Nord
Lieske Lěska Welzow, südwestlich 1962/1967 35 Sedlitz Ortsteil von Bahnsdorf
Lippen Lipiny Wittichenau, östlich 1961/1962 95 Lohsa inzwischen ein Ortsteil von Lohsa
Lubochow Lubochow Welzow, nordwestlich 1989 4 Greifenhain
Merzdorf Žylowk Cottbus 1984/1985 16 Cottbus-Nord Ortsteil von Dissenchen, Stadtteil von Cottbus
Meuro Murjow Senftenberg, westnordwestlich 1965 20 Meuro Abbruch der Kolonie Sonnenhäusel
Mühlrose Miłoraz Weißwasser, westsüdwestlich 1966/1972 195 Nochten zwei Teilortsabbrüche
Neumalsitz Nowe Małsecy Bautzen 1972/1973 55 Talsperre Bautzen Ausbau zu Malsitz, mit Malsitz Ortsteil von Burk, mit Burk Stadtteil von Bautzen
Nochten Wochozy Weißwasser, südsüdwestlich 1987 130 Nochten
Oehna Wownjow Bautzen 1972/1973 35 Talsperre Bautzen Ortsteil von Burk, mit Burk Stadtteil von Bautzen
Olbersdorf Zittau, südsüdwestlich 1989 1288 Olbersdorf
Pritzen Pricyn Drebkau, westsüdwestlich 1982/1983 188 4) Greifenhain
Pulsberg Lutoboŕ Spremberg 1975/1976 110 Welzow-Süd Stadtteil von Spremberg
Reddern Rědoŕ Drebkau, westnordwestlich 1980 2 Greifenhain
Sabrodt Zabrod Spremberg, südwestlich 1952 und 1989 15 und 8 Spreetal und Spreetal-Nordost zwei Teilortsabbrüche
Schipkau Šejkow Ruhland, nordnordöstlich 1956/1964 2000 Klettwitz Abbruch der Kolonie Vogelberg
Schlabendorf am See Chošyšća Luckau, südöstlich 1988/1989 15 Schlabendorf-Süd
Schlichow Šlichow Cottbus 1975/1986 65 Cottbus-Nord Ortsteil von Dissenchen, Stadtteil von Cottbus
Sedlitz Sedlišćo Senftenberg 1962/1963 und 1986/1987 685 Sedlitz und Meuro zwei Teilortsabbrüche 1962/1963 die sogenannte Waldrandsiedlung und 1986/1987 die Siedlung Anna-Mathilde
Umsiedlerzahl des ersten Abbruchs nicht dokumentiert
Stadtteil von Senftenberg
Senftenberg Zły Komorow Senftenberg 1958/1969 und 1983/1987 125 und 1700 kleine Tagebaue um Senftenberg und Tagebau Meuro durch den Tagebau Meuro wurden von 1983 bis 1987 die Ortsteile Rauno und Reppist abgebrochen, siehe Abschnitt devastierte Orte
Trebendorf Trjebin Weißwasser, westlich 2008–2020   Nochten Umsiedlung der Streusiedlung Hinterberg
Zinnitz Synjeńce Calau, nordnordwestlich 1967/1973 und 1988 12 und 14 Schlabendorf-Nord und Schlabendorf-Süd zwei Teilortsabbrüche
4) 
Ende 1988

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Frank Förster: Verschwundene Dörfer. Die Ortsabbrüche des Lausitzer Braunkohlenreviers bis 1993. (= Schriften des Sorbischen Instituts. 8) Bautzen 1995. ISBN 3-7420-1623-7.
  • Landschaften im Wandel – Lausitzer Seenland. Informationsbroschüre der LMBV. 12/2007.
  • Dokumentation bergbaubedingter Umsiedlungen, Archiv verschwundener Orte, Forst 2010

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Anke Blumenthal u. a.: Braunkohle-Tagebau Jänschwalde wird nicht erweitert. In: Brandenburg aktuell. RBB, 30. März 2017, archiviert vom Original am 15. Dezember 2018; abgerufen am 15. Dezember 2018.
  2. Regina Weiß: In Neu-Mühlrose kann gebaut werden. In: Lausitzer Rundschau. 14. September 2020, abgerufen am 28. März 2021.
  3. Jan Siegel: Kohleausstieg in Sachsen und Brandenburg: Mühlrose muss dem Tagebau weichen – Proschim bleibt verschont. In: Lausitzer Rundschau. 13. Januar 2021, abgerufen am 28. März 2021.