Ljubomir Vranjes – Wikipedia

Ljubomir Vranjes
Ljubomir Vranjes
Ljubomir Vranjes (2016)
Spielerinformationen
Spitzname „Ljubo“
Geburtstag 3. Oktober 1973 (50 Jahre)
Geburtsort Göteborg, Schweden
Staatsbürgerschaft SchwedeSchweden Schwedisch
Körpergröße 1,66 m
Spielposition Rückraum Mitte
Wurfhand rechts
Vereinsinformationen
Verein USAM Nîmes
Vereine in der Jugend
von – bis Verein
0000–1989 SchwedenSchweden Kortedala IF
1989–1992 SchwedenSchweden Redbergslids IK
Vereinslaufbahn
von – bis Verein
1992–1999 SchwedenSchweden Redbergslids IK
1999–2001 SpanienSpanien BM Granollers
2001–2006 Deutschland HSG Nordhorn
2006–2009 Deutschland SG Flensburg-Handewitt
Nationalmannschaft
Debüt am 27. November 1996
gegen Japan Japan in Nagoya
  Spiele (Tore)
Schweden Schweden 165 (451)[1][2]
Stationen als Trainer
von – bis Station
2010–2017 Deutschland SG Flensburg-Handewitt
5/2013–10/2013 Serbien Serbien
2017–10/2018 Ungarn Telekom Veszprém
2017–10/2018 Ungarn Ungarn
3/2019–12/2020 SchwedenSchweden IFK Kristianstad
12/2019–1/2022 Slowenien Slowenien
1/2022–6/2022 Deutschland Rhein-Neckar Löwen
2022–2023 FrankreichFrankreich USAM Nîmes
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaft 1 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Europameisterschaft 3 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Stand: 19. Januar 2022

Ljubomir Vranjes (* 3. Oktober 1973 in Göteborg) ist ein schwedischer Handballtrainer und ehemaliger schwedischer Handballnationalspieler. Er spielte – trotz seiner für einen Handballspieler geringen Körpergröße von 1,66 m – auf der Position Rückraum Mitte.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

September 2007: Ljubomir Vranjes beim Torwurf während eines Bundesligaspiels beim VfL Gummersbach

Als Spieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis 1989 spielte Vranjes bei Kortedala IF. Von dort wechselte er in seine Heimatstadt Göteborg, wo er bis 1999 bei Redbergslids IK spielte und fünfmal schwedischer Meister wurde. Dann führte ihn sein Weg in die spanische Liga ASOBAL zu BM Granollers, wo er zwei Spielzeiten spielte, bevor er seine Karriere bei der HSG Nordhorn fortsetzte. Mit Nordhorn wurde er 2002 deutscher Vizemeister und erreichte 2002 und 2005 das Final Four des DHB-Pokals. 2006 wechselte Vranjes zur SG Flensburg-Handewitt, mit der er 2007 erneut das Final Four des DHB-Pokals erreichte, dort aber im Halbfinale gegen den THW Kiel ausschied. Ebenfalls 2007 stand er mit Flensburg im Finale der Champions League, wo die SG in einem deutsch-deutschen Finale erneut dem THW unterlag. 2009 beendete er seine Laufbahn als Spieler.

Vranjes bestritt 165 Länderspiele für die schwedische Nationalmannschaft, in denen er 451 Treffer erzielte, und mit der er an den Olympischen Spielen 2000 in Sydney teilnahm, wo das Team die Silbermedaille gewann. Außerdem wurde er mit Schweden 1999 Weltmeister sowie 1998, 2000 und 2002 Europameister.

Als Trainer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ursprünglich wollte Ljubomir Vranjes 2009, mit seiner Frau Maria und seinen beiden Kindern, wieder nach Schweden gehen, um Trainer beim Erstligisten IFK Skövde HK zu werden. Jedoch löste er den Vertrag auf und übernahm im Sommer 2009 den Posten des Teammanagers in Flensburg. Im November 2010 übernahm er nach der Beurlaubung des Flensburger Trainers Per Carlén zusätzlich das Traineramt bei der SG Flensburg-Handewitt.[3] 2012 gewann Flensburg den Europapokal der Pokalsieger, 2014 die EHF Champions League gegen den THW Kiel, gegen den Vranjes sieben Jahre zuvor als Spieler noch verloren hatte, und 2015 im fünften Anlauf den DHB-Pokal, nachdem die SG unter seiner Leitung von 2011 bis 2014 viermal hintereinander das Pokalfinale erreicht aber jeweils verloren hatte. 2017 wurde er vom schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Daniel Günther mit der Sportplakette des Landes Schleswig-Holstein ausgezeichnet.[4]

Von Mai 2013 bis Oktober 2013 trainierte er zusätzlich die serbische Nationalmannschaft.[5][6]

November 2017: Vranjes (ganz rechts) während einer Auszeit mit Telekom Veszprém beim CL-Auswärtsspiel bei PSG Handball

Zur Saison 2017/18 wechselte er zum ungarischen Handballverein Telekom Veszprém.[7] Zusätzlich übernahm er im Sommer 2017 das Traineramt der ungarischen Nationalmannschaft.[8] Die Zusammenarbeit mit dem Handballverein KC Veszprém wurde am 1. Oktober 2018 vorzeitig beendet.[9] Wenige Tage später trennte sich auch der ungarische Handballverband von ihm.[10] Ab dem 11. März 2019 trainierte er den schwedischen Erstligisten IFK Kristianstad.[11] Im Dezember 2019 übernahm er zusätzlich das Traineramt der slowenischen Nationalmannschaft.[12] Im Dezember 2020 beendete er seine Trainertätigkeit beim IFK Kristianstad.[13] Nach dem Vorrundenaus bei der Europameisterschaft 2022 wurde sein Vertrag als Nationaltrainer Sloweniens aufgelöst.[14]

Noch am gleichen Tag gab der deutsche Bundesligist Rhein-Neckar Löwen seine Verpflichtung bis zum Ende der Saison 2021/22 bekannt.[15]

Zur Saison 2022/23 übernahm Vranjes den französischen Erstligisten USAM Nîmes.[16] Im Sommer 2023 verlässt er den Verein und kehrt als sportlicher Leiter zur SG Flensburg-Handewitt zurück.[17]

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vranjes ist serbischer Abstammung.[18][19] Sein Hobby ist die Fotografie. Im Jahr 2007 war er als Fotograf an der Entstehung des Mannschaftskalenders der SG Flensburg-Handewitt beteiligt.

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

als Spieler
als Trainer

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ljubomir Vranjes – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Matchstatistik Ljubomir Vranjes. In: handboll.capmind.se. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 9. Mai 2020 (schwedisch).@1@2Vorlage:Toter Link/handboll.capmind.se (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  2. Spelarstatistik. In: handbollslandslaget.se. Svenska Handbollslandslaget, abgerufen am 9. Mai 2020 (schwedisch).
  3. Flensburg beurlaubt Carlén – Vranjes Nachfolger vom 11. November 2010, abgerufen am 4. Juni 2014
  4. Sportplakette an Ljubomir Vranjes und Dr. Tim Rausche verliehen: Ministerpräsident Günther: „Sport als Teamleistung voranbringen“. In: schleswig-holstein.de. 10. Juli 2017, abgerufen am 25. April 2019.
  5. Serbien: Serbien benennt Vranjes als neuen Nationaltrainer – Flensburg dementiert vom 24. Mai 2013, abgerufen am 4. Juni 2014
  6. Serbien präsentiert neuen Nationaltrainer vom 30. Oktober 2013, abgerufen am 4. Juni 2014
  7. handball-world.com: Vranjes offiziell bis 2020 in Veszprem vom 1. Februar 2017, abgerufen am 1. Februar 2017
  8. handball-world.news: Ljubomir Vranjes wird Nationaltrainer Ungarns vom 2. Februar 2017, abgerufen am 28. April 2019
  9. handball-world.news: Veszprem zieht die Reißleine: Aus für Chefcoach Vranjes und Sportdirektor Eklemovics vom 1. Oktober 2018, abgerufen am 1. Oktober 2018
  10. handball-world.news: Binnen einer Woche zweite Entlassung für Ljubomir Vranjes vom 5. Oktober 2018, abgerufen am 5. Oktober 2018
  11. handball-world.news: Ljubomir Vranjes unterzeichnet langfristigen Vertrag bei IFK Kristianstad vom 31. Januar 2019, abgerufen am 31. Januar 2019
  12. handball-world.news: Ljubomir Vranjes wird Nationaltrainer Sloweniens vom 17. Dezember 2019, abgerufen am 17. Dezember 2019
  13. ifkkristianstad.se: Ljubomir Vranjes lämnar IFK Kristianstad vom 19. Dezember 2020, abgerufen am 19. Dezember 2020
  14. www.rokometna-zveza.si Vranješ ni več selektor moške članske reprezentance (slowenisch) abgerufen am 19. Januar 2022
  15. Ljubomir Vranjes wird neuer Cheftrainer der Rhein-Neckar Löwen. In: www.rhein-neckar-loewen.de. Abgerufen am 19. Januar 2022.
  16. L'Usam Nîmes officialise l'arrivée de l'entraîneur Ljubomir Vranjes et évoque la Ligue des champions pour 2025. In: www.midilibre.fr. Abgerufen am 14. Juni 2022 (französisch).
  17. Ljubomir Vranjes mit Rückkehr zur SG Flensburg-Handewitt. In: handball-world.news. Abgerufen am 7. Juni 2023.
  18. sueddeutsche.de: Interview mit Ljubomir Vranjes vom 29. April 2007, abgerufen am 4. Juni 2014
  19. sg-flensburg-handewitt.de: Das „Rote Sofa“: Handball-Stars plaudern über Persönliches. Abgerufen am 20. März 2022.