Luc Besson – Wikipedia

Luc Besson (2016)

Luc Paul Maurice Besson (* 18. März 1959 in Paris) ist ein französischer Filmregisseur, Filmproduzent und Autor.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten Jahre seines Lebens reiste Luc Besson mit seinen Eltern, die als Tauchlehrer tätig waren, um die Welt und lebte während seiner Kindheit zeitweise in Italien, Jugoslawien und Griechenland. Schon als Jugendlicher schrieb er erste Entwürfe des Drehbuchs von Im Rausch der Tiefe und, mit 16 Jahren, den ersten Roman zu Das fünfte Element, den er Jahre später erfolgreich verfilmte.

Als Jugendlicher wollte Besson allerdings noch Meeresbiologe werden. Ein Tauchunfall mit 17 machte dieses Berufsziel unerreichbar. Er zog nach Paris und begann, sich für das Medium Film zu interessieren. Bald stellte er fest, dass er damit alle seine Interessen zum Ausdruck bringen konnte. Besson zog für drei Jahre in die Vereinigten Staaten, um sich mit dem dortigen Filmschaffen vertraut zu machen. Anschließend kehrte er wieder nach Frankreich zurück und gründete seine eigene Produktionsfirma Les Films de Loups (heute: Les Films de Dauphins).

Besson arbeitet oft mit den Schauspielern Jean Reno und Gary Oldman zusammen, die Musik zu seinen Filmen schreibt in der Regel Éric Serra. An vielen seiner Produktionen ist der Drehbuchautor Robert Mark Kamen beteiligt. Thierry Arbogast ist sein Stammkameramann. Seit 2009 ist Julien Rey für den Schnitt seiner Filme verantwortlich.

Luc Besson ist zum vierten Mal verheiratet und Vater von fünf Töchtern. In erster Ehe war er mit der Schauspielerin Anne Parillaud verheiratet, die auch in seinem Film Nikita die Hauptrolle spielte. Mit ihr hat er eine Tochter. Aus zweiter Ehe mit Maïwenn Le Besco (1992–1997) stammt Tochter Shana (* 1993), die 2004 ihr Filmdebüt als Kinderdarstellerin gab.[1] In dritter Ehe (1997–1999) war er mit Model und Schauspielerin Milla Jovovich verheiratet. In vierter Ehe ist Besson seit 2004 mit Virginie Silla verheiratet, mit der er drei Töchter hat.

Im Jahr 2000 gründete er zusammen mit Pierre-Ange Le Pogam die Filmproduktionsgesellschaft EuropaCorp.

Am 11. September 2006 gab Besson bekannt, sich im Anschluss an Arthur und die Minimoys aus dem Filmgeschäft zurückziehen und sich künftig um Jugendliche in den Banlieues kümmern zu wollen. Bereits zu Anfang seiner Karriere habe er sich vorgenommen, nicht mehr als zehn Filme als Regisseur zu verwirklichen. Bald darauf nahm er jedoch wieder Abstand von dieser Entscheidung.

Im Jahr 2009 stellte er zum internationalen Umwelttag am 5. Juni seinen neuen Film Home vor, den er gemeinsam mit dem französischen Fotografen Yann Arthus-Bertrand produzierte. Für die Öffentlichkeit frei an vielen verschiedenen Orten fanden an diesem Tag öffentliche Filmvorführungen statt und der Film wurde auf YouTube zur freien Verfügung bereitgestellt.[2] Mit Lucy konnte Besson dann 2014 wieder einen internationalen Kinoerfolg feiern.

Besson wurde 2016 wegen Plagiats verurteilt, da sich die Schöpfer des Films Lockout bei John Carpenters Film Die Klapperschlange bedient hatten.[3]

Im Mai 2018 erstattete die belgisch-niederländische Schauspielerin Sand Van Roy nach einem Treffen mit Besson gegen ihn Strafanzeige wegen Vergewaltigung. In der Folge brachte sie weitere Vorwürfe sexueller Gewalt gegen ihn vor, die er im Rahmen einer zweijährigen Beziehung „beruflicher Hörigkeit“ (Emprise professionnelle) an ihr begangen habe. Das folgende Strafverfahren wurde Anfang Dezember 2021 auf Antrag der Staatsanwaltschaft von der Ermittlungsrichterin eingestellt[4], die Einstellung wurde vom Kassationsgericht im Jahr 2023 bestätigt.[5]

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Regie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Produktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werbespots[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Musikvideos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der letzte Kampf

César

Cinema for Peace

  • 2012: Auszeichnung des Internationaler Filmpreis für Menschenrechte in Zusammenarbeit mit Amnesty International und dem Human Rights Film Network für The Lady

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jürgen Felix: Luc Besson * 1959. In: Thomas Koebner (Hrsg.): Filmregisseure. Biographien, Werkbeschreibungen, Filmographien. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Reclam, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-15-010662-4, S. 66–69.
  • Andrea Bieler: Abtauchen mit Luc Besson: Spuren impliziter Religion im Werk des französischen Filmemachers. In: Thomas Bohrmann, Werner Veith, Stephan Zöller (Hrsg.): Handbuch Theologie und Populärer Film. Band 2. Ferdinand Schöningh, Paderborn 2009, ISBN 978-3-506-76733-2, S. 137–147.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Luc Besson – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Shana Besson. Internet Movie Database, abgerufen am 8. Juni 2015 (englisch).
  2. www.youtube.com/homeproject
  3. Klapperkasse, FAZ, 3. August 2016, S. 12
  4. Luc Besson accusé de viol : un non-lieu prononcé, l’actrice Sand Van Roy porte plainte contre la juge. In: francetvinfo.fr. 9. Dezember 2021, abgerufen am 16. Januar 2022 (französisch).
  5. Missbrauchsverfahren gegen Regisseur Luc Besson endgültig eingestellt. In: Kurier.at, 21. Juni 2023.