Mar-a-Lago – Wikipedia

Mar-a-Lago
National Register of Historic Places
National Historic Landmark
Mar-a-Lago (2023)
Mar-a-Lago (2023)

Mar-a-Lago (2023)

Lage Palm Beach, Florida, Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Karte
Standort auf interaktiver Karte
Koordinaten 26° 40′ 37,3″ N, 80° 2′ 13,3″ WKoordinaten: 26° 40′ 37,3″ N, 80° 2′ 13,3″ W
Fläche Nutzfläche 10.000 m²
Erbaut 1924–1927
NRHP-Nummer 80000961
Daten
Ins NRHP aufgenommen 23. Dezember 1980
Als NHL deklariert 23. Dezember 1980

Mar-a-Lago [mɑɹ.ə.lɑ.goʊ] ist ein Anwesen in Palm Beach im US-Bundesstaat Florida. Es wurde von Joseph Urban entworfen und 1927 im Auftrag von Marjorie Merriweather Post errichtet. Das Anwesen hat eine Nutzfläche von etwa 10.000 m² und steht auf einem ungefähr 35.000 m² großen Grundstück zwischen dem Atlantik im Osten und dem Atlantic Intracoastal Waterway im Westen. Das Gebäude wurde vom US-Innenministerium zum National Historic Landmark bestimmt.[1] Seit 1985 ist es im Besitz von Donald Trump.[2] Während seiner Amtszeit von 2017 bis 2021 diente das Anwesen dem damaligen Präsidenten als eine seiner Residenzen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wohnzimmer (1967)

Das 118-Zimmer-Luxusanwesen im spanischen Stil wurde von 1924 bis 1927 für Marjorie Merriweather Post, die Eigentümerin des Lebensmittel-Konzerns General Foods und damals eine der reichsten Frauen war, als Sommersitz gebaut. Sie vererbte es 1973 dem Staat als ein Winter White House für amtierende US-Präsidenten und ausländische Staatsgäste. Richard Nixon bevorzugte aber ein Anwesen in Key Biscayne (Florida) und Jimmy Carter hatte kein Interesse. Die US-Regierung gab es deshalb und aus anderen Gründen an die Post-Stiftung zurück.[3][4]

Seit dem 23. Dezember 1980 wird das Anwesen in der Liste der National Historic Landmarks in Florida geführt. Wegen der Emissionen des nahegelegenen Flughafens von Palm Beach gilt die historische Bausubstanz als gefährdet.

Im Jahr 1985 kaufte Donald Trump, der mit Hilfe seines Vaters in New York einige Immobiliengeschäfte getätigt hatte, das Anwesen für fünf Millionen US-Dollar – weit unter dem Marktwert: Er hatte über Strohmänner die Strandgrundstücke in der Reihe vor dem Grundstück gekauft und drückte den Preis für das historische Anwesen, indem er drohte, Mar-a-Lagos Meerblick zu verbauen.[5] Trump machte 1995 einen Teil des Anwesens zu seinem Privatclub und ließ es aufwändig renovieren. Trump ließ einen Ballsaal bauen, in dem von 2005 bis 2017 fast jedes Jahr der International Red Cross Ball stattfand.[6] Im August 2017 gab das Rote Kreuz bekannt, den Ball künftig nicht mehr dort zu veranstalten.[7]

Das Anwesen war eine der vier offiziellen Residenzen des damaligen Präsidenten neben dem Weißen Haus, dem Trump Tower in New York und Trumps Golfclub in New Jersey.[8] Er nannte das Anwesen auch Southern White House.[9]

Unter dem South Ocean Boulevard führt ein Geheimtunnel zum Mar-a-Lago, den der ehemalige New Yorker Bürgermeister Rudy Giuliani mit seiner Frau nutzte, um Donald Trump unbemerkt von der Öffentlichkeit zu besuchen.[10]

Mar-a-Lago (1967)

Die Aufnahmegebühr wurde Anfang 2017 (als Trumps Präsidentschaft begann) von 100.000 auf 200.000 US-Dollar erhöht. Die Aufnahme in den in der Nähe liegenden Golfclub Mar-a-Lago kostete eine Million Dollar.[11]

Trump nutzte das Anwesen im Februar 2017 zum Empfang des japanischen Premierministers Shinzō Abe bei dessen Staatsbesuch.[12] Am 6. April 2017 empfing Trump dort den chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping[13] zum Abendessen und verfolgte anschließend in einem als Sensitive Compartmented Information Facility hergerichteten Kellerraum den Luftangriff auf den Militärflugplatz asch-Schaʿirat in Syrien, den er kurz zuvor befohlen hatte.[14] Am 17. und 18. April 2018 war Abe erneut Trumps Staatsgast in Mar-a-Lago.[15]

Im Oktober 2019 verlegte Trump seinen Hauptwohnsitz von New York nach Mar-a-Lago, wodurch er mutmaßlich eine im Jahr 1993 getroffene Vereinbarung mit der Stadt Palm Beach über die Nutzung des Anwesens brach.[16] Trump argumentierte, er dürfe dauerhaft in Mar-a-Lago wohnen, weil er ein Mitarbeiter bona fide sei.[17] Am 8. August 2022 kam es zu einer Durchsuchung von Mar-a-Lago, die vom Justizministerium beantragt und durch das FBI ausgeführt wurde.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Mar-a-Lago – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Listing of National Historic Landmarks by State: Florida. National Park Service, abgerufen am 20. Juli 2019.
  2. 1927, Palm Beach: Der amerikanische Traum eines Bühnenbildners. In: Themenrubrik Österreich anderswo. Haus der Geschichte Österreich (Hrsg.), ohne Datum, abgerufen am 10. November 2020.
  3. The Mar-a-Lago Club Was a ‘Winter White House’ Even Before President Trump Got There
  4. zum Begriff Winter White House siehe auch Mark Landler: At Cosseted ‘Winter White House,’ Outside World Intrudes on Trump. The New York Times, 5. Februar 2017, abgerufen am 19. Februar 2017.
  5. Inside Trump’s Palm Beach castle and his 30-year fight to win over the locals, The Washington Post, 14. November 2015.
  6. Updated Statement by the American Red Cross on the 60th International Red Cross Ball (Memento vom 7. September 2017 im Internet Archive), 7. Februar 2017.
  7. Statement by the American Red Cross on the 61st International Red Cross Ball (Memento vom 7. September 2017 im Internet Archive), 18. August 2017.
  8. Trump’s Third Home Away From Home To Cost Taxpayers Millions. In: WNYC, 19. Juli 2017.
  9. Morgan Brinlee: What Is “The Southern White House”? Donald Trump Escapes To His Members-Only Resort, Again. Bustle, 18. Februar 2017, abgerufen am 19. Februar 2017.
  10. Martin Pengelly: ‘Donald kept our secret’: Mar-a-Lago stay saved Giuliani from drink and depression, book says. In: The Guardian. 24. August 2022, abgerufen am 2. September 2022 (englisch).
  11. Trump Talk Vol. 3: Mitglied in Mar-a-Lago, Die Welt, 27. Januar 2017.
  12. Johannes Kuhn: „Heiliger Strohsack. Das Zentrum des Geschehens!“ Sueddeutsche.de, 14. Februar 2017.
  13. Christian Uhlig: USA-China – Treffen in Mar-a-Lago. Deutsche Welle, 5. April 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. April 2017; abgerufen am 8. April 2017.
  14. Elissa Nunez: What this photo of Trump’s war room tells us. CNN, 7. April 2017, abgerufen am 8. April 2017.
  15. President Donald J. Trump’s Summit Meeting with Prime Minister Shinzo Abe, The White House, 18. April 2018. Abgerufen am 16. Januar 2021 
  16. By making Fla. his official residence, Trump may also have made a legal mess - GreenwichTime. In: greenwichtime.com. Greenwich Time, abgerufen am 11. Mai 2020.
  17. Palm Beach set to take on issue of former President Donald Trump living at Mar-a-Lago. In: wptv.com. Abgerufen am 24. März 2021 (englisch).