Melody Gardot – Wikipedia

Melody Gardot (2008)

Melody Joy Gardot ['mɛlədiː gaɹ'doʊ] (* 2. Februar 1985 in New Jersey) ist eine US-amerikanische Jazz-Singer-Songwriterin.

Leben und Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Melody Gardot spielte zunächst Klavier und trat als Jugendliche schon als Sängerin in Nachtclubs im Raum Philadelphia auf, wo sie am Community College Modedesign studierte. Nach einem Verkehrsunfall im November 2003, bei dem sie Kopf- und Wirbelsäulenverletzungen und einen mehrfachen Beckenbruch erlitt, konnte sie jedoch nur noch eingeschränkt spielen. Sie war mit dem Fahrrad unterwegs, als sie vom Fahrer eines SUV angefahren wurde, der ihre Vorfahrt missachtete und danach Fahrerflucht beging. Gardot war lange im Krankenhaus, begann sich für Jazzgesang als Teil einer Musiktherapie zu interessieren und lernte Gitarre. Sie kann nur eingeschränkt sitzen; auf Tourneen benutzt sie einen Spezialstuhl oder singt stehend und benutzt eine elektronische Schmerzkontrolle, eine TENS. Sie entwickelte aufgrund der Unfallfolgen eine Geräusch- und Lichtempfindlichkeit, weshalb sie abgedunkelte Brillen trägt. Außerdem war sie seit dem Unfall auf einen Gehstock angewiesen, seit 2015 kann sie jedoch ohne diesen auftreten.

Aus den im Krankenhaus entstandenen eigenen Liedern entstand die EP Some Lessons und 2005 trat Gardot wieder auf. 2006 erschien ihr erstes CD-Album Worrisome Heart, bei dem sie von Jef Lee Johnson (Gitarre), Joel Bryant (Keyboard) und Matt Cappy (Trompete) begleitet wird, und auf dem sich auch die Stücke Wicked Ride und Some Lessons ihrer EP wiederfinden. Es wurde 2007 bei Verve wiederveröffentlicht. 2009 erschien ihr Album My One And Only Thrill bei Universal, arrangiert von Vince Mendoza.

Gardot schreibt und komponiert viele ihrer Songs selbst und ist neben Jazz auch von Folk und Pop inspiriert, sodass sie in der Kritik auch schon mit Laura Nyro und Joni Mitchell verglichen wurde. Bei Livekonzerten wird deutlich, dass sie musikalisch im Jazz verwurzelt ist; die Alben dagegen sind eher poporientiert.

Gardot wirkte auch auf dem Album Rio von Till Brönner (2008) mit.

Anfang 2009 erhielt Gardot für Worrisome Heart eine Echo-Nominierung und das Album erreichte Platz 2 in den US-amerikanischen Jazz-Charts.

2010 wurde Gardot mit dem Echo Jazz in der Kategorie Sängerin des Jahres international ausgezeichnet. Der Preis wurde ihr am 24. September 2010 in Berlin nach ihrem Konzert im Admiralspalast übergeben, da sie an der offiziellen Preisverleihung im Mai nicht hatte teilnehmen können.[1]

Nur im Duo mit dem Pianisten Philippe Baden Powell entstand das Album Entre eux Deux (2022), das zu geteilten Kritiken führte.[2]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Studioalben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel
Musiklabel
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[3]
(Jahr, Titel, Musiklabel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
2008 Worrisome Heart
Verve Records
DE44
Gold
Gold

(8 Wo.)DE
CH81
(1 Wo.)CH
UK
Silber
Silber
UK
US80
(4 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 26. Februar 2008
Verkäufe: + 210.000
2009 My One and Only Thrill
Verve Records
DE4
Platin
Platin

(42 Wo.)DE
AT44
Gold
Gold

(11 Wo.)AT
CH17
(21 Wo.)CH
UK12
Gold
Gold

(14 Wo.)UK
US42
(6 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 28. April 2009
2012 The Absence
Decca Records
DE9
(12 Wo.)DE
AT10
(9 Wo.)AT
CH10
(12 Wo.)CH
UK18
(2 Wo.)UK
US33
(3 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 28. Mai 2012
Verkäufe: + 110.000
2015 Currency of Man
Decca Records
DE11
(10 Wo.)DE
AT16
(6 Wo.)AT
CH3
(13 Wo.)CH
UK31
(1 Wo.)UK
US124
(1 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 2. Juni 2015
2020 Sunset in the Blue
Decca Records
DE27
Platin (Jazz Award)
Platin (Jazz Award)

(7 Wo.)DE
AT13
(4 Wo.)AT
CH10
(15 Wo.)CH
UK40
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 23. Oktober 2020
Verkäufe: + 70.000

EPs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel
Musiklabel
Anmerkungen
2005 Some Lessons: The Bedroom Sessions
Selbstvertrieb
Erstveröffentlichung: 3. Mai 2005
2009 Live from SoHo
Verve Records
Erstveröffentlichung: 24. März 2009
2010 Bye Bye Blackbird
Verve Records
Erstveröffentlichung: 13. Dezember 2010
2011 A Night with Melody EP
Decca Records
Erstveröffentlichung: 6. April 2011

Gemeinschaftsalben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel
Musiklabel
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[3]
(Jahr, Titel, Musiklabel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
2022 Entre eux deux
Decca Records
DE22
(1 Wo.)DE
AT66
(1 Wo.)AT
CH12
(4 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 20. Mai 2022
mit Philippe Baden Powell

Livealben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel
Musiklabel
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[3]
(Jahr, Titel, Musiklabel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
2018 Live in Europe
Decca Records
DE14
(6 Wo.)DE
AT14
(5 Wo.)AT
CH10
(5 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 9. Februar 2018
Verkäufe: + 50.000

Auszeichnungen für Musikverkäufe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Goldene Schallplatte

  • Australien Australien
    • 2012: für das Album My One and Only Thrill
  • Danemark Dänemark
    • 2009: für das Album My One and Only Thrill
  • Frankreich Frankreich
    • 2009: für das Album Worrisome Heart
    • 2021: für das Album Sunset in the Blue
    • 2022: für das Album Live in Europe
  • Griechenland Griechenland
    • 2010: für das Album My One and Only Thrill
  • Neuseeland Neuseeland
    • 2010: für das Album My One and Only Thrill
  • Polen Polen
    • 2012: für das Album The Absence

Platin-Schallplatte

  • Europa Europa
    • 2012: für das Album My One and Only Thrill
  • Frankreich Frankreich
    • 2012: für das Album The Absence
  • Norwegen Norwegen
    • 2010: für das Album My One and Only Thrill
  • Polen Polen
    • 2012: für das Album My One and Only Thrill

2× Platin-Schallplatte

  • Frankreich Frankreich
    • 2009: für das Album My One and Only Thrill
  • Schweden Schweden
    • 2010: für das Album My One and Only Thrill

Anmerkung: Auszeichnungen in Ländern aus den Charttabellen bzw. Chartboxen sind in ebendiesen zu finden.

Land/RegionAus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Auszeichnungen, Verkäufe, Quellen)
Silber Gold Platin Ver­käu­fe Quel­len
 Australien (ARIA) 0! S  Gold1 0! P 35.000 aria.com.au
 Dänemark (IFPI) 0! S  Gold1 0! P 15.000 hitlisten.nu
 Deutschland (BVMI) 0! S  Gold1  2× Platin2 320.000 musikindustrie.de
 Europa (IFPI) 0! S 0! G  Platin1 (1.000.000) ifpi.org
 Frankreich (SNEP) 0! S  3× Gold3  3× Platin3 450.000 infodisc.fr snepmusique.com
 Griechenland (IFPI) 0! S  Gold1 0! P 3.000 ifpi.gr
 Neuseeland (RMNZ) 0! S  Gold1 0! P 7.500 radioscope.net.nz
 Norwegen (IFPI) 0! S 0! G  Platin1 30.000 ifpi.no
 Österreich (IFPI) 0! S  Gold1 0! P 10.000 ifpi.at
 Polen (ZPAV) 0! S  Gold1  Platin1 30.000 olis.pl
 Schweden (IFPI) 0! S 0! G  2× Platin2 80.000 sverigetopplistan.se
 Vereinigtes Königreich (BPI)  Silber1  Gold1 0! P 160.000 bpi.co.uk
Insgesamt  Silber1  11× Gold11  10× Platin10

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Melody Gardot – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Entgegennahme des Jazz Echo (Memento des Originals vom 5. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.musikmarkt.de, Musikmarkt, 27. September 2010
  2. Reinhard Köchl & Martin Laurentius: Melody Gardot & Philippe Baden Powell Entre Eux Deux (Decca/Universal). In: Jazz thing. 22. August 2022, abgerufen am 25. August 2022.
  3. a b c Chartquellen: DE AT CH UK US