Nicolas Minassian – Wikipedia

Nicolas Minassian 2012 in Fuji
Nicolas Minassian im Peugeot 908 beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 2008

Nicolas Alain Minassian (* 28. Februar 1973 in Marseille) ist ein ehemaliger französischer Automobilrennfahrer.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem Minassian seine Motorsportkarriere 1990 im Kartsport begonnen hatte, wurde er 1992 Fünfter im französischen Renault Clio Cup. Ein Jahr später wurde er Vizemeister der französischen Formel-Renault-Meisterschaft. Darauf wechselte er 1994 in die französische Formel-3-Meisterschaft. Nachdem er in der ersten Saison Sechster wurde, gewann er 1995 den Vizemeistertitel dieser Serie. Danach verließ Minassian Frankreich und fuhr zwei Jahre in der britischen Formel-3-Meisterschaft. Für Promatecme startend holte er 1997, nachdem er ein Jahr zuvor Vierter in der Gesamtwertung geworden war, auch den Vizemeistertitel dieser Rennserie.

1998 wechselte Minassian in die Formel 3000 und ging für West Competition an den Start. Der Franzose konnte in seiner Debütsaison nicht mit seinem Teamkollegen Nick Heidfeld, der den Vizemeistertitel gewann, mithalten und wurde 13. im Gesamtklassement. 1999 bestritt Minassian als Fahrer von Kid Jensen Racing seine zweite Saison in der Formel 3000. Nach vier punktlosen Rennen feierte er in Silverstone seinen ersten Formel-3000-Sieg. Mit zwei weiteren Podest-Platzierungen belegte er am Saisonende den sechsten Gesamtrang. In seiner dritten Saison wechselte Minassian 2000 zum Spitzenteam Super Nova. Er gewann die Rennen in Imola, Magny-Cours und Zeltweg. Minassian, der sich mit Bruno Junqueira einen Kampf um den Meistertitel lieferte, musste sich schließlich geschlagen geben und wurde erneut Zweiter einer Meisterschaft.

2001 wechselte Minassian nach Amerika in die CART-Serie. Bei Chip Ganassi Racing wurde er Teamkollege seines ehemaligen Formel-3000-Rivalen Junqueira. In der neuen Serie konnte er allerdings nicht mit Junqueira mithalten und musste bereits nach sechs Rennen sein Cockpit an Memo Gidley abgeben.[1]

2002 kehrte Minassian nach Europa zurück. Zwar startete er bei einem Rennen der World Series by Nissan, sein Hauptaugenmerk lag allerdings nicht mehr auf dem Formelsport. Er wurde Sechster beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans und gewann außerdem den Meistertitel der ASCAR, einer britischen Tourenwagen-Rennserie. 2003 kehrte Minassian noch einmal in die Formel 3000 zurück. Sein Engagement war allerdings bereits nach einem Rennen beendet, da er von seinem Team – Brand Motorsport – entlassen wurde.[2] Minassian startete erneut beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans und wurde diesmal Neunter.

Seit 2004 ist Minassian nur noch bei Langstreckenrennen aktiv. Er startete seitdem mit verschiedenen Le-Mans-Prototypen beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans und in der Le Mans Endurance Series. Außerdem ging er bei einigen Rennen der American Le Mans Series an den Start. Seine erfolgreichste Saison bestritt Minassian 2008, als er Vizemeister der Le Mans Series und Zweiter beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans wurde. 2009 erzielte er beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans die schnellste Rennrunde.

Nach dem Ende seiner aktiven Karriere wurde er Sportdirektor bei IDEC Sport.

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karrierestationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1990–1991: Kartsport
  • 1992: Französischer Renault Clip Cup (Platz 5)
  • 1993: Französische Formel Renault (Platz 2)
  • 1994: Französische Formel-3-Meisterschaft (Platz 6)
  • 1995: Französische Formel-3-Meisterschaft (Platz 2)
  • 1996: Britische Formel-3-Meisterschaft (Platz 4)
  • 1997: Britische Formel-3-Meisterschaft (Platz 2)
  • 1998: Formel 3000 (Platz 13)
  • 1999: Formel 3000 (Platz 6)
  • 2000: Formel 3000 (Platz 2)
  • 2001: CART-Serie (Platz 27)
  • 2002: ASCAR (Meister); 24-Stunden-Rennen von Le Mans, LMP 900 (Platz 6)
  • 2003: Formel 3000 (Platz 25); 24-Stunden-Rennen von Le Mans, LMP 900 (Platz 9)
  • 2004: Le Mans Endurance Series (Platz 4); 24-Stunden-Rennen von Le Mans, LMP 1
  • 2005: Le Mans Endurance Series (Platz 5); 24-Stunden-Rennen von Le Mans, LMP 1 (Platz 7)
  • 2006: Le Mans Series (Platz 6); 24-Stunden-Rennen von Le Mans, LMP 1 (Platz 4)
  • 2007: Le Mans Series (Platz 3); 24-Stunden-Rennen von Le Mans, LMP 1
  • 2008: Le Mans Series (Platz 2); 24-Stunden-Rennen von Le Mans, LMP 1 (Platz 2)
  • 2009: Le Mans Series; 24-Stunden-Rennen von Le Mans, LMP 1 (Platz 6)

Le-Mans-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1994 FrankreichFrankreich Roland Bassaler Alpa LM FrankreichFrankreich Patrick Bourdais FrankreichFrankreich Olivier Couvreur Ausfall Aufhängung
2000 FrankreichFrankreich Mopar Team ORECA Reynard 2KQ-LM FrankreichFrankreich Yannick Dalmas FrankreichFrankreich Jean-Philippe Belloc Ausfall kein Öldruck
2002 FrankreichFrankreich PlayStation Team ORECA Dallara SP1 FrankreichFrankreich Stéphane Sarrazin FrankreichFrankreich Franck Montagny Rang 6
2003 FrankreichFrankreich Pescarolo Sport Courage C60 FrankreichFrankreich Éric Hélary FrankreichFrankreich Soheil Ayari Rang 9
2004 FrankreichFrankreich Pescarolo Sport Courage C60 FrankreichFrankreich Sébastien Bourdais FrankreichFrankreich Emmanuel Collard Ausfall
2005 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Creation Autosportif DBA 03S Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jamie Campbell-Walter Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Andy Wallace Rang 14
2006 FrankreichFrankreich Pescarolo Sport Pescarolo C60 FrankreichFrankreich Érik Comas FrankreichFrankreich Emmanuel Collard Rang 5
2007 FrankreichFrankreich Team Peugeot Total Peugeot 908 HDi FAP Kanada Jacques Villeneuve SpanienSpanien Marc Gené Ausfall
2008 FrankreichFrankreich Team Peugeot Total Peugeot 908 HDi FAP Kanada Jacques Villeneuve SpanienSpanien Marc Gené Rang 2
2009 FrankreichFrankreich Team Peugeot Total Peugeot 908 HDi FAP Portugal Pedro Lamy OsterreichÖsterreich Christian Klien Rang 6
2010 FrankreichFrankreich Team Peugeot Total Peugeot 908 HDi FAP FrankreichFrankreich Stéphane Sarrazin FrankreichFrankreich Franck Montagny Ausfall Motorschaden
2011 FrankreichFrankreich Team Peugeot Total Peugeot 908 FrankreichFrankreich Stéphane Sarrazin FrankreichFrankreich Franck Montagny Rang 3
2012 FrankreichFrankreich Pescarolo Team Dome S102.5 FrankreichFrankreich Sébastien Bourdais JapanJapan Seiji Ara nicht klassiert
2013 Argentinien PeCom Racing Oreca 03 Argentinien Luís Pérez Companc Deutschland Pierre Kaffer Rang 10
2014 RusslandRussland SMP Racing Oreca 03 RusslandRussland Kirill Ladygin ItalienItalien Maurizio Mediani Ausfall Motorschaden
2015 RusslandRussland SMP Racing BR Engineering BR01 RusslandRussland David Markozov ItalienItalien Maurizio Mediani Rang 14
2016 RusslandRussland SMP Racing BR Engineering BR01 RusslandRussland Michail Aljoschin ItalienItalien Maurizio Mediani Rang 11

Sebring-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
2008 FrankreichFrankreich Equipe Peugeot Total Peugeot 908 HDi FAP Portugal Pedro Lamy FrankreichFrankreich Stéphane Sarrazin Rang 11
2009 FrankreichFrankreich Team Peugeot Total Peugeot 908 HDi FAP Portugal Pedro Lamy OsterreichÖsterreich Christian Klien Ausfall Mechanik
2010 FrankreichFrankreich Team Peugeot Total Peugeot 908 HDi FAP Portugal Pedro Lamy FrankreichFrankreich Sébastien Bourdais Rang 2
2016 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten DragonSpeed Oreca 05 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Henrik Hedman FrankreichFrankreich Nicolas Lapierre Rang 4

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Nicolas Minassian – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „Memo Gidley to replace Minassian at Portland“ (Crash.net am 20. Juni 2001)
  2. „Minassian statement on Brand Motorsport dispute“ (Memento vom 13. Juni 2006 im Internet Archive) (Motorsport.com am 23. April 2003)