Önologie – Wikipedia

Die Önologie (von altgriechisch οἶνος oînos, deutsch ‚Wein‘, abgeleitet vom mythischen König Oineus, und -logie) ist die Lehre und Wissenschaft vom Wein und Weinbau. Sie wird als Lehrfach an Universitäten sowie Fachhochschulen angeboten und befasst sich wissenschaftlich mit allen Belangen rund um den Wein.

Önologe als Beruf

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In einigen Ländern (so in Frankreich,[1] Griechenland, Österreich,[2] Schweiz,[3][4] Deutschland,[5] Rumänien[6][7] und Georgien) ist die Önologie ein Studienfach an einer Hochschule mit dem Abschluss Diplom-Ingenieur Weinbau und Önologie (heute auch Bachelor oder Master).

Der auch im 18. Jahrhundert schon in önologischer Literatur (für den „Weinarzt“)[8] zu findende Wissens- und Aufgabenbereich eines Önologen umfasst die vernunftgemäße Anwendung des gelernten oder aus der Wissenschaft oder Technologie geschöpften Wissens, die Durchführung technologischer Forschung, die Mitarbeit in der Entwicklung von Materialien für die Technik und die Ausrüstung von Kellereien; die Mitarbeit in der Anlage und der Pflege von Weinbergen, die Übernahme der vollen Verantwortung für die Produktion von Traubensaft, Wein und Folgeprodukten aus Wein und die Sicherung ihrer Haltbarkeit, die Durchführung von Analysen (physikalische, chemische, mikrobiologische und organoleptische) der vorher erwähnten Produkte und die Interpretation der Analysedaten. Er hat die Fähigkeit, die bestehenden Beziehungen zwischen Wirtschaft, Weingesetzgebung und önologischer Technologie zu erkennen und die Vermarktung der Produkte zu organisieren. Es ist die Aufgabe des Önologen, Weine von einer Qualität zu bereiten, welche den Anforderungen des Marktes entsprechen. Seine Fähigkeiten sind gefragt in Analyselaboratorien, in der angewandten Forschung, in Beratungsgremien, in Weinbaubetrieben (privat, genossenschaftlich), im Handel, in der Industrie oder in der Ausbildung. Es gibt vielfältige aktuelle Herausforderungen. Sie beziehen sich auf das Produkt, seine technologische, ökologische, ökonomische, kulturelle und gesellschaftliche Umgebung.[9]

Die Ausbildungsmöglichkeiten im Weinbau und der Kellerwirtschaft kann in den deutschsprachigen Ländern an Landwirtschaftlichen Fachschulen, Fachmittelschulen, Fachhochschulen und an Universitäten erfolgen. Im Jahr 2014 gab es in Deutschland 63 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge im Bereich Weintechnologe/Weintechnologin bzw. Weinküfer/-in.[10]

Ausbildungsmöglichkeiten: Weinbau: Ausbildungsmöglichkeiten für Weinbau und Kellerwirtschaft

Tätigkeitsbezeichnungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die üblichen Berufsbezeichnungen, die auf diesem Bildungszweig basieren, heißen:

  • Getränketechnologe (Ingenieur)
  • Weintechnologe/techniker
  • Bachelor (Weinbau und Önologie)
  • Önologe
Wiktionary: Önologie – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Union des oenologues de France (Memento vom 21. Juli 2011 im Internet Archive)
  2. Bachelorstudium Weinbau, Önologie und Weinwirtschaft (Memento vom 17. Juli 2013 im Internet Archive) an der Universität für Bodenkultur Wien.
  3. Die rechtliche Definition des Berufes des Oenologen ist noch jung, denn der Titel ist erst seit 1955 gesetzlich geschützt. Welches sind die Grundzüge Ihres Berufsethos?.
  4. Kellerei ACW.
  5. Weinbau und Oenologie ist eine Studienrichtung innerhalb des Studiengangs Weinbau und Getränketechnologie. (Memento vom 17. Januar 2016 im Internet Archive)
  6. Masterstudienfach an der Universität Craiova.
  7. http://www.uaiasi.ro/Horti/_CopertaHorti_rou.htm (Link nicht abrufbar) an der Landwirtschaftlichen und Veterinärmedizinischen Universität Iași.
  8. Der curieus- und offenhertzige Wein-Artzt. Das ist: Sicher- und unschaedliche Mittel, wie man dem Wein von der Kelter an, sorgfaeltig warten, wann er zu Schaden gekommen, ihm wieder helffen, und den Einheimischen in Fremde und andere Weine verwandlen koenne [...]. Von einem Liebhaber der Oeconomischen Wissenschaften. Neudruck der Ausgabe Frankfurt und Leipzig 1753; Nachdruck Harenberg, Dortmund 1978; 5. Auflage ebenda 1984 (= Die bibliophilen Taschenbücher. Band 63), ISBN 3-921846-63-3.
  9. Der Oenologe ist eine Person mit einem akademischen Abschluss (Memento vom 24. Juni 2011 im Internet Archive)
  10. Rangliste 2014 der Ausbildungsberufe nach Neuabschlüssen (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bibb.de.