Osterfestspiele Baden-Baden – Wikipedia

Die Osterfestspiele Baden-Baden sind ein Festival der klassischen Musik, das seit 2013 jährlich mit den Berliner Philharmonikern im Festspielhaus Baden-Baden und an weiteren Spielorten der Stadt stattfindet.[1]

Gründung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Berliner Philharmoniker gaben im Mai 2011 bekannt, dass sie ihre Mitwirkung an den Osterfestspielen Salzburg mit Ablauf der Saison 2012 beenden und stattdessen ab 2013 um Ostern in Baden-Baden ein neues Festival beginnen werden.[2] Als Ursache für die Trennung wurde genannt, dass die Osterfestspiele Salzburg die Forderungen der Berliner Philharmoniker nach einer deutlichen Ausweitung des Programms aus finanziellen Gründen nicht umsetzen konnten.[3] Das Festspielhaus Baden-Baden unter Intendant Andreas Mölich-Zebhauser biete dagegen eine „langfristig gesicherte Gesamtsituation“, erklärte ein Sprecher des Stiftungsvorstands. In Baden-Baden solle „ein kreatives, lebendiges und für das Publikum erschwingliches Opernfestival“ entstehen.[4] Der spektakuläre Wechsel – die Berliner Philharmoniker waren zentraler Bestandteil der Osterfestspiele Salzburg seit deren Gründung 1967 – erregte damals viel Aufsehen in der europäischen Festivallandschaft.[5] Im Juni 2011 teilten die Osterfestspiele Salzburg mit, dass sie ab 2013 ihr Festival mit Christian Thielemann und der Sächsischen Staatskapelle Dresden fortführen werden.[6]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2013 fanden die ersten Osterfestspiele Baden-Baden statt. Die Berliner Philharmoniker unter Simon Rattle spielten Mozarts Zauberflöte in der Regie von Robert Carsen. Das von Mölich-Zebhauser und Rattle erarbeitete Festivalkonzept umfasst heute rund um eine zentrale Opern-Neuinszenierung zahlreiche Orchester- und Kammermusik-Konzerte, eine Kammeroper sowie Bildungsprojekte an verschiedenen Spielorten der Stadt. In der Saison 2017 verzeichneten die Osterfestspiele nach Angaben der Festivalleitung 25.000 Besucher, was einer Auslastung von 93 Prozent entspricht.[7] Nach Ablauf der Saison 2018 verabschiedete sich Simon Rattle von den Osterfestspielen Baden-Baden. Ostern 2019 dirigierte Zubin Mehta die Opernproduktion des Festivals.[8] Nach dem Amtsantritt als Chefdirigent der Berliner Philharmoniker im Herbst 2019 übernahm Kirill Petrenko ab 2020 die Leitung der Opernproduktionen. Doch die Osterfestspiele 2020 – erstmals unter Intendant Benedikt Stampa – wurden aufgrund der COVID-19-Pandemie in Deutschland abgesagt.[9] Vertraglich wurde der Fortbestand der Osterfestspiele Baden-Baden – als Zusammenarbeit zwischen Berliner Philharmonikern und Festspielhaus – zunächst bis 2022,[10][11] dann bis 2025 verlängert.[12]

Im Januar 2023 wurde bekannt, dass die Berliner Philharmoniker zu Ostern 2026 wieder an den ursprünglichen Festspielort Salzburg zurückkehren. Die Osterfestspiele Baden-Baden sollen ab 2026 ohne dieses Orchester entsprechend „neu ausgerichtet“ werden. Davon unabhängig sind auch weiterhin „jährliche Konzert-Residenzen“ der Berliner Philharmoniker im Festspielhaus Baden-Baden geplant.[13]

Opernproduktionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Simon Rattle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zubin Mehta[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirill Petrenko[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Deutsches Musikinformationszentrum (Miz): MIZ - [Festspiele Baden-Baden] / MIZ. In: miz.org. Abgerufen am 22. März 2018.
  2. Berliner Philharmoniker beginnen Festival in Baden-Baden. In: baden-wuerttemberg.de. 14. Mai 2011, abgerufen am 22. März 2018.
  3. Osterfestspiele Salzburg: Berliner Philharmoniker beenden Engagement. Der Standard vom 14. Mai 2011
  4. Angelika Rausch: Berliner Philharmoniker verlassen Osterfestspiele Salzburg [update]. In: Neue Musikzeitung. 14. Mai 2011, abgerufen am 22. März 2018.
  5. Christian Wildhagen: Maßlos enttäuscht und verärgert. In: FAZ.net. 16. Mai 2011, abgerufen am 22. März 2018.
  6. Christian Thielemann wird Künstlerischer Leiter der Osterfestspiele Salzburg 2013 bis 2017. In: osterfestspiele-salzburg.at. 10. Juni 2011, archiviert vom Original am 19. September 2020; abgerufen am 13. April 2022.
  7. Osterfestspiele Salzburg und Baden-Baden beendet. In: Deutschlandfunk Kultur. 23. Juli 2014, archiviert vom Original am 23. März 2018; abgerufen am 13. April 2022.
  8. Zeit des Übergangs (Memento vom 28. März 2019 im Internet Archive), Osterfestspiele Baden-Baden 2019 auf: berliner-philharmoniker.de
  9. Absage der Osterfestspiele 2020 in Baden-Baden. In: berliner-philharmoniker.de. 16. März 2020, archiviert vom Original am 28. März 2020; abgerufen am 13. April 2022.
  10. Berliner Philharmoniker bleiben Baden-Baden verbunden. In: Klassik.com. 29. März 2018, abgerufen am 29. März 2018.
  11. Osterfestspiele über das Jahr 2022 hinaus. In: festspielhaus.de. 21. April 2020, archiviert vom Original am 17. Mai 2021; abgerufen am 13. April 2022.
  12. Große Besucherresonanz bei Osterfestspielen Baden-Baden 2022. Weitere drei Jahre Festspiele mit Berliner Philharmonikern verabredet. In: festspielhaus.de. 19. April 2022;.
  13. Osterfestspiele Baden-Baden ab 2026 mit neuer Ausrichtung. Berliner Philharmoniker wechseln zurück nach Salzburg und bleiben Baden-Baden erhalten. In: festspielhaus.de. 9. Januar 2023;.
  14. Stampa will Festspielhaus Baden-Baden weiterentwickeln. In: musik-heute.de. 15. März 2019, abgerufen am 17. April 2019.
  15. Frederik Hanssen: Das ist der Wahnsinn. In: Der Tagesspiegel. 15. November 2021;.
  16. Die Zeit vom 5. April 2023, S. 50.
  17. Andreas Jüttner: Festspielhaus Baden-Baden gibt Ausblick auf Osterfestspiele 2023. In: Badische Neueste Nachrichten. 15. April 2022;.