Ovalkirche – Wikipedia

Grundriss der Frankfurter Paulskirche

Als Ovalkirche wird ein christlicher Sakralbau mit ovalem Grundriss bezeichnet.

Als früheste eigentümliche Ausformung einer Ovalkirche gilt die romanische Kölner Kirche St. Gereon, ein Konchenovalbau aus dem 4. Jahrhundert. Zu einem prägenden Stilelement in der Kirchbaugeschichte wird die ovale Grundrissform jedoch viel später. Sie findet sich vornehmlich bei evangelischen Kirchenbauten des Barocks und des Klassizismus, aber auch vereinzelt bei postmodernen Bauwerken. In der evangelischen Bautradition war die Wahl dieser Grundrissform oft verbunden mit dem Streben nach der Überwindung der Längskirche zugunsten eines Predigtsaals.

Evangelisch-Reformierte Tradition[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reformierte Kirche von Chêne-Pâquier, 1667
Reformierte Kirche Horgen, 1782

Nach den Lehren Huldrych Zwinglis und Jean Calvins soll die Wortpredigt den Mittelpunkt des Gottesdienstes bilden. Die katholische Messe und mit ihr die Altäre, wurden von diesen Reformatoren abgelehnt. Dies brachte in der evangelisch-reformierten Kirchenbautradition einige neue Grundrissformen hervor, etwa die Querkirche und damit, maßgeblich von den französischen Hugenotten beeinflusst, auch den querovalen Predigtraum. Beispiele:

Deutschland

Schweiz

Evangelisch-Lutherische Tradition[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neue ev. Kirche Wommelshausen, Grundriss in Ei-Form
Neue ev. Kirche Wommelshausen, Blick zum Altar
Kreuzkirche in Hirschegg

In der lutherischen Tradition bilden Ovalkirchen eine Seltenheit.

Dänemark[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Österreich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Evangelische St. Johanneskirche, Bodenmais

Polen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weitere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Katholische Tradition[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im katholischen Kirchenbau sind Ovalkirchen vor allem im Barock entstanden. Die Gründe für die Grundrissform liegen hier jedoch nicht in liturgischen Erwägungen, sondern vielmehr in der nach Originalität strebenden verspielten Architektur des katholischen Barock. Bei moderneren Bauten spielen hingegen öfter auch liturgische Überlegungen eine Rolle. Beispiele:

Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Innenraum der Kapelle von Haus Heidhorn in Münster-Hiltrup

Italien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kuppel der Kirche Sant’Andrea al Quirinale in Rom, 1670

Österreich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schweiz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spanien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Niederlande[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • K. Speich/ H. R. Schläpfer: Kirchen und Klöster in der Schweiz. Ex Libris Verlag Zürich, 1978.
  • H. Schneider: Entdeckungsreise – Reformierter Kirchenbau in der Schweiz. Stäubli Verlag Zürich, 2000.
  • Kunstführer durch die Schweiz – Band 1. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK Bern, 2005.
  • Kulturführer Schweiz. Ex Libris Verlag Zürich, 1982.
  • Knaurs Kulturführer Deutsche Demokratische Republik. Theodor Knaur Verlag München, 1989.
  • Knaurs Kulturführer Italien. Theodor Knaur Verlag München, 1978.