Pädagogische Hochschule Graubünden – Wikipedia

Pädagogische Hochschule Graubünden
Trägerschaft staatlich
Ort Chur
Kanton Graubünden
Land Schweiz
Rektor Gian-Paolo Curcio
Studierende 512
Mitarbeiter 136
Netzwerke Swissuniversities[1]
Website www.phgr.ch
Südost-Fassade

Die Pädagogische Hochschule Graubünden (PHGR, italienisch: Alta scuola pedagogica dei Grigioni, rätoromanisch: Scola auta da pedagogia dal Grischun) ist eine Ausbildungsstätte für Lehrpersonen auf der Stufe Primarschule und Kindergarten in Chur. Die «Bündner Frauenschule» wurde 1983 nach Plänen des St. Moritzer Architekten Robert Obrist errichtet[2] und 2010 von Pablo Horváth um eine Mediothek und Hörsäle erweitert.[3] Als einzige öffentliche Schweizer Hochschule sind Abschlüsse in den drei Kantonssprachen möglich: Deutsch, italienisch und rätoromanisch.

Ausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die pädagogische Grundausbildung zur Lehrperson für die Primarschule und den Kindergarten dauert drei Jahre und schliesst mit dem Bachelor ab. Die Ausbildung an der PHGR ist stark berufsbezogen. Im ersten und dritten Studienjahr leisten Studierende Praxiseinsätze in Schulklassen auf verschiedenen Zielstufen.

Weiterbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Abteilung Weiterbildung bietet fakultative Kurse für Lehrpersonen an. Dazu gehören Zertifikats- und Masterstudiengänge für Zusatzqualifikationen (Schulleitung, schulische Heilpädagogik) und Sprachkompetenzen. Im Auftragsverhältnis von Kantonen oder Gemeinden werden Weiterbildungen für Lehrpersonen und Schulbehördenmitglieder realisiert.

Forschung und Dienstleistungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Abteilung Forschung und Entwicklung spezialisiert sich auf die Bereiche Schulentwicklung und Mehrsprachigkeit. Zurzeit arbeitet sie an Projekten zu Mehrsprachigkeit und bilingualem Unterricht, Schulentwicklung in peripheren alpinen Räumen und Bildung für nachhaltige Entwicklung im Bereich Umwelt und Technik.

Sprachenzentrum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stabsstelle Sprachen hat beratende und linguistische Aufgaben für die Schulleitung und Studierende. Sie arbeitet eng mit dem Ressort Mehrsprachigkeit zusammen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bündner Frauenschule wurde 1895 von der Gemeinnützigen Gesellschaft des Kantons Graubünden als Kochschule gegründet. Im Jahre 1902 konnte sie ihr eigenes Haus als Haushaltungs- und Frauenarbeitsschule an der Loëstrasse bauen.

Die Seminarabteilung mit den Lehrerinnenausbildungen für Handarbeit kam 1917 und diejenige für Hauswirtschaft 1921 hinzu. Ab 1926 wurden Webkurse für Heimarbeiterinnen angeboten, die von 1933 bis 1942 in Andeer weitergeführt wurden. Die Lehrwerkstätte für Damenschneiderinnen entstand 1930 und im gleichen Jahr wurde die Zentralstelle für Heimarbeit angegliedert, aus der 1939 das «Bündner Heimatwerk» hervorging. Die erste Berufsberatungsstelle für Mädchen nahm 1934 ihre Arbeit auf.

Auf Wunsch der Bündner Hotellerie wurde 1935 in Bever und von 1942 bis 1966 in Chur eine Ausbildung für Köchinnen angeboten. Gleichzeitig begannen die Einführungskurse für den Hausdienst. Die erste Hauspflegerinnenschule (damals Heimpflegerinnenschule) der Schweiz wurde 1946 im Kanton Graubünden eröffnet. Das 1919 gegründete, private Kindergärtnerinnenseminar in Klosters-Aeuja kam 1947 zur Frauenschule, als es von der Schliessung bedroht war.[4]

Die Vorschule für Berufe im Gesundheitswesen (damals Vorschule für Pflegeberufe) konnte 1968 angegliedert werden. Im gleichen Jahr übernahm der Kanton Graubünden die Bündner Frauenschule. 1980 genehmigte das Bündner Volk ein Neubauprojekt für die Frauenschule, das vom Architekten Robert Obrist geplant und für 14 bis 16 Klassen an der Scalärastrasse gebaut wurde.

1983 zogen die Frauenschule von der Loëstrasse, das Kindergärtnerinnenseminar von Klosters, das Seminari da mussadras von der Lia Rumantscha und der neue Ausbildungszug Magistrale per educatrici di scuola dell’infanzia für die italienischsprechenden Kindergärtnerinnen in das neue Gebäude ein. 1994 konnte ein Erweiterungsbau mit 23 Klassen bezogen werden.[5]

Am 24. September 2010 wurde ein Neubau mit zwei Vorlesungssälen und einer Mediothek eröffnet.

Abbildungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Pädagogische Hochschule Graubünden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Mitglieder. In: www.swissuniversities.ch. swissuniversities, 2019, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. Juli 2019; abgerufen am 31. August 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.swissuniversities.ch
  2. 49 — Bündner Frauenschule, Chur : 52 Beste Bauten Graubünden. Abgerufen am 18. Februar 2021.
  3. Neubau Mediothek und Hörsäle, Pädagogische Hochschule Graubünden Horváth Pablo. Abgerufen am 18. Februar 2021 (niederländisch).
  4. Christine Zulauf: 50 Jahre Bündner Frauenschule. In: Bündner Jahrbuch, Zeitschrift für Kunst, Kultur und Geschichte Graubündens. Band 2, 1946.
  5. Verena Fankhauser, Bruno Peyer: Die Bündner LehrerInnenbildungsstätten. Institutionen mit Tradition und Zukunft. Bündner Schulblatt. 56, 1996-1997