FAUR L45H – Wikipedia

FAUR L45H
Lxd2-373 der Oberschlesischen Schmalspurbahn, Polen
Lxd2-373 der Oberschlesischen Schmalspurbahn, Polen
Nummerierung: MÁV: Mk45 2001–2010,

PKP: Lxd2-239–349, 351–375, 451–479
CFR: 87 0001–0112
NÖLB: 2099.01
SOEG: 199 018
SDG: L45H-083, 084, 358

Hersteller: FAUR, Bukarest
Baujahr(e): 1967–1985
Bauart: B’B’
Spurweite: 750, 760, 785, 790, 1000 mm
Länge über Kupplung: 10 200–10 250 mm
Höhe: 3100 mm
Breite: 2300 mm
Drehzapfenabstand: 5500 mm
Kleinster bef. Halbmesser: 20 m
Leermasse: 32,0 t
Höchstgeschwindigkeit: 40 km/h
Installierte Leistung: 450–700 PS
Motorentyp: Maybach MB836Bb
Henschel Wola H-12
Caterpillar C18
Motorbauart: Zwölfzylinder-V-Motor (Wola 71H12A lic. Henschel)
Sechszylinder-Reihenmotor (MB836Bb lic. Maybach)
Sechszylinder-Reihenmotor CAT C18
Leistungsübertragung: hydraulisch
Antrieb: ein Zwölfzylinder-V- oder Sechszylinder-Reihendieselmotor treibt über ein hydrodynamisches Getriebe die vier Radsätze an
Lokbremse: direkte Druckluftbremse, indirekte Druckluftbremse
Zugbremse: indirekte Druckluftbremse
Zugheizung: elektrisch (nur teilweise vorhanden)

Die Fahrzeuge des Typs L45H des rumänischen Fahrzeug- und Maschinenherstellers FAUR sind schmalspurige Diesellokomotiven. Sie wurden zwischen 1967 und 1985 in zwei Bauarten an Industriebetriebe und Waldbahnen, als auch an die Staatsbahnen in Rumänien, Polen und Ungarn geliefert.

Insgesamt wurden 334 Lokomotiven dieses Typs gebaut.[1]

Die L45H in den einzelnen Ländern

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Polen: Die polnische Staatsbahn PKP beschaffte 165 Maschinen mit Spurweiten von 750, 785 und 1000 mm.

Rumänien: In Rumänien wurden 112 Lokomotiven u. a. durch die Căile Ferate Industri und die Căile Ferate Forestiere eingesetzt, von denen aber viele inzwischen ins Ausland verkauft wurden.

Ungarn: 1972 wurden zehn Lokomotiven an die MÁV geliefert. Die Mk45 2001 bis 2006 kamen bei der Kindereisenbahn Budapest zum Einsatz, die 2007 bis 2010 bei der Hegyközer Schmalspurbahn, nach deren Einstellung bis zur Überstellung nach Budapest 1994 bei der Nyírvidéker Schmalspurbahn (NyíregyházaDombrád bzw. Nyíregyháza–Balsa). Sämtliche Lokomotiven wurden für eine Spurweite von 760 mm ausgelegt. Bei der Kindereisenbahn erbringen diese Lokomotiven den täglichen Betrieb.

Späterer Verbleib

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deutschland: Erst nach der deutschen Wiedervereinigung kamen Lokomotiven mit 750 mm Spurweite zum Einsatz. Drei der Schmalspurfahrzeuge gehören der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft. Diese setzt die Lokomotiven im Dienst- und Verstärkerverkehr ein. Zwei weitere Lokomotiven wurden als Ersatzteilspender angekauft. Außerdem besitzt die Sächsisch-Oberlausitzer Eisenbahngesellschaft seit Ende 2009 eine Maschine dieses Typs. Die ehemalige 87-0029 wurde in Zittau ab September 2011 modernisiert und remotorisiert als 199 018 eingesetzt. Sie wurde mit Videokameras in den Frontlampen ausgerüstet, wodurch der Einmannbetrieb möglich ist. Zwei weitere Lokomotiven (87-0024 und 0026) dienen als Ersatzteilspender.

Frankreich: Die Chemins de fer de la Corse kaufte Mitte 2004 insgesamt neun Loks über ihr Konsortium MetricRail und ließ sie auf 1000 mm (Meterspur) umspuren. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, bedingt durch die großen Steigungen und Temperaturunterschiede auf Korsika, erhielten die Maschinen neue Dieselmotoren. Sie werden heute im Bauzugdienst eingesetzt.[2]

Österreich: Die Österreichische Gesellschaft für Lokalbahnen (ÖGLB) hat 2002 die L45H-089 der Werkbahn des rumänischen Kupferbergwerkes Suior für ihren Museumsbetrieb auf der Bergstrecke der Ybbstalbahn erworben und in 2099.01 umgezeichnet. Die Maschine wurde aufgearbeitet, um für Bau- und Museumszüge Verwendung zu finden.[3]

Die Marktgemeinde Stainz hat 2010 die L45H-070 von der rumänischen Schmalspurbahn S.C. Calea Ferata Ingusta S.R.L. in Criscior bei Brad erworben und setzt sie seit ihrer Zulassung im Mai 2012 für den Museumsverkehr auf der Stainzerbahn ein.

Schweiz: Das Fahrleitungsbauunternehmen Furrer+Frey erwarb 2014 eine Lokomotive (CFR 87-0023-9) aus Rumänien, die nach Umspurung auf 1000 mm und diversen Umbauten unter der Nummer Gmf 4/4 90 vor Bauzügen des Unternehmens zum Einsatz kommt.[4]

Serbien: Die Serbischen Staatsbahnen erwarben vier Lokomotiven für den Betrieb der Touristik- und Museumsbahn Šarganska osmica in Westserbien. Sie erhielten unter Beibehaltung der Ordnungsnummern die Baureihenbezeichnung 745.

Russland: Die Lokomotive L45H-№24070 (Т48-001) befindet sich im Schmalspurbahnmuseum Jekaterinburg.

Konstruktive Merkmale

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um das Getriebe unterzubringen, war der Motor sehr hoch gelagert, die Vorbauten gingen so bis zur vollen Höhe. Die dadurch eingeschränkte Sicht machte es nötig, die Lokomotive zweimännig zu fahren.

  • Julian Nolte: Die rumänische L45H in Sachsen. In: IG Schienenverkehr e. V. (Hrsg.): Bahn-Report. Nr. 1/2010, 2010, ISSN 0178-4528, S. 71.
Commons: FAUR L45H – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. eisenbahn-magazin, Heft 10/2013, S. 68
  2. http://www.le-rail.ch/text/aktuell11.htm
  3. http://www.lokalbahnen.at/bergstrecke/2099.html Beschreibung der NÖLB 2099.1 auf den Seiten der Österreichischen Gesellschaft für Lokalbahnen
  4. Gmf 4/4 90: Rumänische Schmalspur-Diesellok für Furrer+Frey. bahnonline.ch - Portal über Schweizer Bahnen, abgerufen am 19. Oktober 2018.