Peter Rühring – Wikipedia

Peter Rühring (* 10. Juli 1942 in Bremerhaven) ist ein deutscher Schauspieler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausbildung und Theater[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rühring absolvierte von 1966 bis 1969 eine Schauspielausbildung an der Westfälischen Schauspielschule Bochum.[1] Er hatte im Verlauf seiner weiteren Karriere mehrere Festengagements als Theaterschauspieler, so am Nationaltheater Mannheim (1972–1988), am Staatstheater Stuttgart (1988–1996) und zuletzt am Residenztheater München (1996–2001), wo er unter der Regie von Klaus Emmerich, Anselm Weber und Gerd Heinz zu sehen war. Danach war er als freier Schauspieler und als Gastschauspieler an verschiedenen Theatern tätig.

Er spielte dort ein breites Repertoire, das Stücke der Antike, von William Shakespeare, die deutschsprachigen Autoren der Klassik, insbesondere aber auch Stücke der Moderne und des zeitgenössischen Theaters umfasste. Rühring wurde anfangs im Rollenfach des jugendlichen Helden und jugendlichen Liebhabers besetzt, übernahm jedoch bald auch verstärkt das Charakterfach.

Zu seinen Bühnenrollen gehörten unter anderem: D’Artagnan in Die drei Musketiere (1977, Regie: Jérôme Savary), Oswald in Gespenster (1978, Mannheim), die Titelrolle in Richard III. (1979, Regie: Jürgen Bosse), Major von Tellheim in Minna von Barnhelm (1985, Regie: Jürgen Kloth), Mackie Messer in Die Dreigroschenoper (1987, Regie: Klaus Weise), Moritz in Trilogie des Wiedersehens von Botho Strauß (1987, Regie: Jürgen Bosse), der Kunde in dem Zweipersonenstück In der Einsamkeit der Baumwollfelder von Bernard-Marie Koltès (1988, Regie: Jürgen Bosse), Edgar in König Lear (1990, Regie: Jürgen Bosse), Marat in Marat/Sade (1992, Regie: Hans Kresnik), Joe in Engel in Amerika von Tony Kushner (1993, Regie: Jürgen Bosse), Professor Gollwitz in Der Raub der Sabinerinnen (1993, Regie: Jürgen Bosse), Gerichtsrat Walter in Der zerbrochne Krug (1997/1998, Regie: Amélie Niermeyer), Doktor in Woyzeck (1999–2001, Regie: Stéphane Braunschweig), Doktor Herdal in Baumeister Solness (2003, Staatstheater Stuttgart, Regie: Jacqueline Kornmüller) und Speer in Kasimir und Karoline (2004, Münchner Volkstheater, Regie: Florian Fiedler).

Seit 2007 war er regelmäßig als Gast wieder am Nationaltheater Mannheim engagiert; in der Spielzeit 2010/11 übernahm er dort die Rolle des Oberst Pickering in dem Musical My Fair Lady.[2] Er gastierte mit der Rolle des alten Harry in der musikalischen Revue Jetzt oder Nie – Die Comedian Harmonists II am Theater am Kurfürstendamm (2005/06) und an der Komödie Düsseldorf (2008).[3] 2007 trat er am Deutschen Theater in Berlin in dem Theaterstück Die Probe–Der brave Simon Korach von Lukas Bärfuss auf.

Von März bis Mai 2014 spielte er den Besitzer des Nachtclubs im Musical La Cage aux Folles[4] in der Berliner Bar jeder Vernunft, seit 2021 verkörpert er alternierend die Rolle des Herrn Schultz im Musical Cabaret im Berliner Tipi am Kanzleramt.[5]

Film und Fernsehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rühring wirkte auch in zahlreichen Kinofilmen und Fernsehproduktionen mit. Er spielte die Rolle von Richard Arnold Bermann in dem mit zahlreichen Oscars ausgezeichneten Liebesdrama Der englische Patient (1996). Außerdem war er in den Kinofilmen Manila von Romuald Karmakar, Bandits und Baader zu sehen. 2007 spielte er in der Schweizer Filmkomödie Chicken Mexicaine die Rolle des Gefängnisdirektors Schwerdfeger. In dem mehrteiligen Doku-Drama Speer und Er stellte er Karl Dönitz dar. In dem ZDF-Fernsehfilm Sterne leuchten auch am Tag (2004) verkörperte er an der Seite von Veronica Ferres die Rolle des alten Ehemanns Herr Morgenthal, der seiner unheilbar an Krebs erkrankten Ehefrau auf deren Wunsch hin aktive Sterbehilfe gewährt.

Er hatte außerdem regelmäßig Episodenrollen in mehreren Fernsehserien, unter anderem in den Fernsehserien Für alle Fälle Stefanie, Großstadtrevier, Notruf Hafenkante (2008, als Schuldirektor Weinrich), SOKO 5113 und Polizeiruf 110. Außerdem wirkte er in mehreren Episoden der Krimireihe Tatort, zuletzt 2009 als Herr Bäuerle, der seine vermisste Stieftochter identifizieren muss, in dem Lena Odenthal-Tatort Vermisst, mit.

Von März 2011 bis März 2012 war er in der ARD-Fernsehserie Rote Rosen in der Rolle des alteingesessenen Lüneburger Apothekers Achim Meissner zu sehen. Er gehörte zum Hauptcast der Serie, ehe seine Rolle nach Indien ging. Im Mai 2012 folgte ein kurzer Gastauftritt.

In der Fernsehserie In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte (Erstausstrahlung: August 2016) hatte er eine Episodenhauptrolle als 70-jähriger, suizidaler Patient Albert Runge. Im Januar 2018 war Rühring in der ZDF-Krimireihe Taunuskrimi im Film Im Wald in einer Nebenrolle als alter katholischer Dorfpfarrer Adalbert Maurer, der Opfer eines Gewaltverbrechens wird, zu sehen.

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Peter Rühring bei Crew United, abgerufen am 14. Februar 2022.
  2. Peter Rühring (Memento des Originals vom 8. August 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nationaltheater-mannheim.de. Vita auf der Webseite des Nationaltheaters Mannheim
  3. Peter Rühring (Memento des Originals vom 28. Oktober 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.komoedie-steinstrasse.de Vita auf der Webseite der Komödie Düsseldorf
  4. Ein Käfig voller Narren - musicalzentrale.de - Berichte, Rezensionen, Forum. 6. März 2014, abgerufen am 26. Juli 2023 (deutsch).
  5. CABARET - Das Berlin-Musical. Abgerufen am 26. Juli 2023.