Richard Blank – Wikipedia

Richard Blank (* 5. Mai 1939 in Langenfeld; † 11. Januar 2022 in München[1]) war ein deutscher Autor von Hörspielen, Büchern über Film und Theater sowie Filmemacher.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Richard Blank – Sohn eines Webereidirektors – studierte Philosophie, Germanistik und Theaterwissenschaft an den Universitäten in Köln, Wien und München. 1968 erfolgte die Promotion bei Ernesto Grassi. Schon während des Studiums begann Blank, an Büchern und Filmen zu arbeiten. 1969 versucht er sich erstmals an einem Hörspiel. Neben Dokumentarfilmen gelang es Blank, ab 1975 eine neue Form der Literaturverfilmung für den WDR zu etablieren, eine Mischung aus dokumentarischen und fiktiven Teilen. Ab 1978 widmete er sich vermehrt der Realisierung von Spielfilmen. Für den BR produzierte er in der Reihe „Die Literarische Filmerzählung“ bis 1994 jedes Jahr einen Spielfilm. Diese wurden neben zwei weiteren Kinofilmen auf zahlreichen Festivals, darunter in Venedig und Moskau, gezeigt. Blank arbeitete unter anderen mit Hannelore Schroth, Marianne Hoppe, Katharina Thalbach und Bernhard Wicki.

Blanks Schaffen blieb dabei nicht auf das Filmische beschränkt. So schrieb er auch einen Roman und arbeitete für die Bühne, inszenierte 1987 am TAT in Frankfurt ein eigenes Theaterstück und brachte in seinem zweiten Wohnsitz im italienischen Ligurien ein altes Passionsspiel erneut auf die Bühne, worüber er 2005 einen Film drehte. Bei seinen Filmen war er Autor und Regisseur. Blank veröffentlichte auch einige theoretische Werke. So schrieb er ein Buch über die Schauspielkunst, die erste Geschichte des Filmlichts und eine Auseinandersetzung mit der Hollywood-geprägten Drehbuchliteratur. An Filmhochschulen im In- und Ausland hielt er Workshops und Seminare. Blank starb im Januar 2022 im Alter von 82 Jahren.

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fernsehdokumentarfilme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1968: Alexanderplatz
  • 1972: Der Bauernknecht Alois Pöchmann
  • 1973: Zirkus ohne Zelt
  • 1974: Noch ein Pas de Deux
  • 1974: Weisse Russen
  • 1976: Der Laden wird geschlossen – Kaufmann König gibt auf
  • 1979: Die Zigeuner kommen
  • 1993–2003: Kinder der Welt (Dokumentationsreihe über Kinder in verschiedenen Ländern und ihre orale Literatur)
  • 2005: Das Wunder von Vasia

Literaturverfilmungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1976: Dracula
  • 1977: Peter Schlemihl
  • 1979: Parzifal

Fernsehspielfilme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1978: Die Vermählung
  • 1979: König Zacher liebt sein Volk
  • 1980: Sicaron-Erinnerung
  • 1981: Das Hausschaf
  • 1983: Die Revolution im Ballsaal
  • 1984: Aida Wendelstein
  • 1985: Fridolin
  • 1986: Doppelstecker
  • 1987: Herz mit Löffel
  • 1988: Ich bin Elsa
  • 1989: Kleine Liebe, große Liebe
  • 1990: Die Heiratsschwindlerin
  • 1991: Die Queen von Platte 8
  • 1992: Die 1003. Nacht
  • 1993: Lianen im Beton
  • 2006: Matthäuspassion (u. a. mit Max Simonischek und Mavie Hörbiger)

Kinofilme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hörspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1969: Im Herzen des Kontinents
  • 1970: Passion
  • 1972: Allkämpfer Kampendonck

Bücher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Monografien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sprache und Dramaturgie. Die Aischyleische Kassandraszene. Das Osterspiel von Klosterneuburg. Machiavellis "Mandragola". Fink, München 1969
  • Soraya, Farah und der Schah. Deutsche Schicksalsberichte vom Pfauenthron. Rogner & Bernhard, München 1977
  • Fridolin. Theaterfassung des gleichnamigen Films. TAT 1987
  • Jenseits der Brücke. Bernhard Wicki, ein Leben für den Film. Econ, München 1999, ISBN 3-430-11473-X.
  • Schauspielkunst in Theater und Film. Strasberg, Brecht, Stanislawski. Alexander, Berlin 3. Auflage 2001, ISBN 978-3-89581-068-8.
  • Die Optimisten. Lagebericht des Bankangestellten Hans Wenker. Roman. Alexander, Berlin 2003, ISBN 978-3-89581-104-3.
  • Film & Licht. Die Geschichte des Filmlichts. Alexander, Berlin 2009; überarbeitete und aktualisierte Ausgabe 2011, ISBN 978-3-89581-246-0.
  • Drehbuch. Alles auf Anfang. Abschied von der klassischen Dramaturgie. Alexander, Berlin 2011, ISBN 978-3-89581-241-5.
  • Hollywood, goodbye! Plädoyer für eine eigenständige Filmkunst. Alexander, Berlin 2015, ISBN 978-3-89581-353-5.
  • Arbeit mit Schauspielern. Alexander, Berlin 2016, ISBN 978-3-89581-428-0.
  • Das Deutschbuch. Über Deutschland und die Deutschen. Alexander, Berlin 2018, ISBN 978-3-89581-408-2.

Herausgeberschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Das häusliche Glück. Vollständiger Haushaltsunterricht nebst Anleitung zum Kochen für Arbeiterfrauen. Zugleich ein nützliches Hülfsbuch für alle Frauen und Mädchen, die billig und gut haushalten wollen. Mit Interviews aus Arbeiterfamilien, neu herausgegeben von Richard Blank. Reprint der Ausgabe von 1882. Rogner & Bernhard, München 1975, ISBN 3-8077-0038-2.
  • Schah Reza – der letzte deutsche Kaiser. Dokumente aus der Regenbogenpresse. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1979, ISBN 3-499-14376-3.
  • Ernesto Grassi, Kunst und Mythos, herausgegeben von Richard Blank und Emilio Hidalgo Serna, Alexander Berlin, 2013, ISBN 978-3-89581-312-2

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Helmut Schödel:, Zeit der Furchtlosen. Über Richard Blank, in Fridolin, TAT, Frankfurt 1987
  • Othmar Haupt: Allkämpfer Kampendonck. Das Hörspiel von Richard Blank, Univ. Münster 1976
  • Anke Wagemann: Der Traum von der Menschheitsfamilie. Richard Blanks Parzifal, Göppingen 1998, Diss. Uni Köln

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gestorben: Richard Blank, buchmarkt.de, veröffentlicht und abgerufen am 14. Januar 2022