Rudolf Lange (Politiker, 1941) – Wikipedia

Rudolf Lange (* 17. September 1941 in Hamburg) ist ein deutscher Marineoffizier (Konteradmiral a. D.) und Politiker (FDP).

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lange wurde 1941 in Hamburg geboren; sein Vater fiel im Zweiten Weltkrieg. Aufgewachsen ist er in Hamburg-Eimsbüttel und Reinbek. 1962 legte er an der Sachsenwaldschule Gymnasium Reinbek das Abitur ab. Heute ist Lange in zweiter Ehe verheiratet und hat vier Kinder. Er lebt in Jever.

Militärischer Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lange trat nach dem Abitur als Offizieranwärter (Crew IV/62) in die Bundesmarine ein.[1] Er wurde unter anderem in den Niederlanden ausgebildet und war als Schnellbootkommandant und auf dem Zerstörer Schleswig-Holstein eingesetzt. Von 1975 bis 1977 absolvierte er den 17. Admiralstabslehrgang an der Führungsakademie der Bundeswehr (FüAkBw) in Hamburg. Im Anschluss war er im Kommando Marineführungssysteme in Wilhelmshaven tätig. 1979 wurde er in das Bundesministerium der Verteidigung versetzt, wo er unter General Tandecki arbeitete. Danach wirkte er auch im Planungsstab des Auswärtigen Amtes. Es folgte eine Verwendung als Dozent für Nuklearstrategie an der FüAkBw. Unter der Regierung Kohl/Genscher wurde Lange im militärpolitischen Bereich eingesetzt, so im Bundeskanzleramt in Bonn (1987–1993) und ab 1993 als deutscher Verteidigungsattaché in Washington, D.C. Er initiierte unter anderem das „Rote Telefon“ zwischen Deutschland und der Sowjetunion. Am 26. Januar 1996 trat Lange seine letzte militärische Verwendung als Kommandeur der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg an.

Politische Laufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Partei[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfang 2000 trat Lange der FDP bei, deren Hamburger Landesvorsitzender er bereits ein Jahr später wurde. Von 2001 bis 2003 war er außerdem Mitglied des FDP-Bundesvorstandes.

Spitzenkandidat und Senator[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Spitzenkandidat führte Lange die Liberalen bei den Wahlen zur Hamburgischen Bürgerschaft am 23. September 2001 nach acht Jahren Abstinenz ins Parlament zurück und bildete mit der CDU unter Ole von Beust und der Partei Rechtsstaatlicher Offensive unter Ronald Schill die erste bürgerliche Koalition nach 44 Jahren SPD-Regierung. Lange selbst übernahm als Senator die Behörde für Bildung und Sport und bis Anfang 2002 zusätzlich die Kulturbehörde. Nach massiver Kritik an seiner Amtsführung musste er im November 2003 zurücktreten. Zu seinem Nachfolger wurde der bisherige FDP-Landesvorsitzende Reinhard Soltau ernannt.

Abgeordneter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Rücktritt nahm Lange sein ruhendes Bürgerschaftsmandat an und blieb bis zur Neuwahl gesundheitspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1996 bis 2000 war Lange Vizepräsident der Clausewitz-Gesellschaft.[2] Er ist außerdem als Dozent am Institut für Sozialwissenschaften der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg tätig.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rudolf Lange in Internationales Biographisches Archiv 30/2004 vom 24. Juli 2004, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
  • Dermot Bradley, Heinz-Peter Würzenthal, Hansgeorg Model: Die Generale und Admirale der Bundeswehr, 1955–1999. Die militärischen Werdegänge (= Deutschlands Generale und Admirale. Teil 6b). Band 3: Laegeler – Quiel. Biblio-Verlag, Osnabrück 2000, ISBN 3-7648-2382-8, S. 13–14.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wehrtechnik. Wehr und Wissen Verlagsgesellschaft., 1996, S. 2 (google.com [abgerufen am 11. Juni 2022]).
  2. Viktor Toyka, Rüdiger Kracht: Clausewitz-Gesellschaft. Chronik 1961–2011. Hrsg. durch die Clausewitz-Gesellschaft, Hamburg 2011, ISBN 978-3-9810794-6-3, S. 264.
  3. Rudolf Lange, uni-oldenburg.de, abgerufen am 14. November 2015.