Russee – Wikipedia

Russee
Stadt Kiel
Koordinaten: 54° 18′ N, 10° 4′ OKoordinaten: 54° 18′ 14″ N, 10° 4′ 3″ O
Fläche: 3,98 km²
Einwohner: 7087 (31. Dez. 2014)
Bevölkerungsdichte: 1.783 Einwohner/km²
Eingemeindung: 26. April 1970
Postleitzahl: 24111
Vorwahl: 0431
Karte
Lage von Russee in Kiel

Russee ist ein Stadtteil von Kiel.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Russee wurde erstmals 1233 unter dem Namen Rutse erwähnt. Aus Rutse wurde später Rusce = „See mit Binsen“ (von niederdeutsch Rusch) und dann Russee. Das alte Dorf hatte im Jahre 1850 vier Vollhufen sowie fünfundzwanzig Katen- und Instenstellen. Einzelne Gebäude aus dieser Zeit sind noch erhalten.[2] Danach wurde der Ortsteil eine Gemeinde im Kreis Bordesholm, der 1932 aufgelöst, und seine Gemeinden auf die Kreise Plön, Rendsburg und Segeberg aufgeteilt wurden. Am 26. April 1970 wurde Russee aus dem Kreis Rendsburg nach Kiel eingemeindet. Das Kieler Stadtgebiet wuchs um 444 Hektar und 2.609 Einwohner.[3] Schon vor der Eingemeindung waren einzelne kleine Siedlungen angelegt worden (Russeer Weg, Redderkamp). 1980 folgte eine Bebauung mit einheitlichen Reihen- und Gartenhofhäusern. Die umfangreiche weitere Erschließung nahm in der Folge eine Gemeinschaft aus Wobau, BIG Heimbau, Frank Heimbau und Wankendorfer Baugenossenschaft vor. Die Straßen wurden nach Stadtteilen und Gewässern in und um Berlin benannt, siehe auch Liste der Straßen und Plätze in Kiel. Darum wird das Neubaugebiet oft als „Berliner Viertel“ bezeichnet. Das so entstandene Wohngebiet zeichnet sich durch ruhige, langgestreckte Straßenzüge sowie durchweg rote Ziegel und Dächer aus.[2]

Die Seen Schulensee, Hassee, Russee und Ihlsee (1790). "Haßsee" ist der heutige Russee, während der damalige "Rußsee" heute verlandet ist. Der Drachensee (früher Drecksee) nördlich des Schulensees ist eingezeichnet aber nicht benannt.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

3. Dezember 1867 308
1. Dezember 1871 332
1. Dezember 1875 344
1. Dezember 1880 359
1. Dezember 1885 361
1. Dezember 1890 357
2. Dezember 1895 328
1. Dezember 1900 336
1. Dezember 1905 461
1. Dezember 1910 563
8. Oktober 1919 703
16. Juni 1925 736
16. Juni 1933 899
17. Mai 1939 1151
29. Oktober 1946 1967
13. September 1950 2162
25. September 1956 2333
6. Juni 1961 2609
31. Dezember 2010 7297

Bekannte Orte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Friedhof Russee
  • Friedhof Russee
  • die Gedenkstätte an das Arbeitserziehungslager Nordmark, das hinter dem Sportplatz des TSV Russee liegt
  • Gewässer: Mühlenteich, Russeer Au

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmale in Kiel-Russee

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schulen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Grundschule Russee

Kirchen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • St.-Gabriel-Kirche (evangelisch-lutherisch) – ehemaliges Bauernhaus, das 1953 zur Kirche umgebaut wurde.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrenbürger der früheren Gemeinde Russee[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johann Heuck, Lehrer[6];

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Russee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Bevölkerung in den Kieler Stadtteilen 2014. (PDF) Landeshauptstadt Kiel
  2. a b Kieler Stadtteile. Band 5: Der Kieler Stadtrand im Westen und Süden. Borchard & Wegner, Kiel 2009, ISBN 978-3-00-029094-7, S. 100, Text von Ekkehard Buchhofer.
  3. Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein (Hrsg.): Die Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 1867–1970. Verlag des Statistischen Landesamtes Schleswig-Holstein, Kiel 1972, S. 30–32.
  4. Stadtplan der Stadt Kiel herausgegeben von der Stadt Kiel mit detaillierten Stadtteilgrenzen
  5. Grüne Stationen in Kiel: Russeer Gehege (Memento vom 28. Mai 2014 im Internet Archive)
  6. Winfried Jöhnk: Straßennamen – was steckt dahinter? Serie über die Straßen im Kieler Süden: Teil 2 über Russee und Demühlen. In: Kiel Lokal. Carsten Frahm, Kiel April 2014, DNB 1013699963, S. 14–15, hier S. 15.