Sabina Grzimek – Wikipedia

Bericht über Sabina Grzimeks Ausstellung „Aus den Zeiten“ der Galerie Pankow 2018

Sabina Grzimek (* 12. November 1942 in Rom) ist eine deutsche Bildhauerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sabina Grzimek ist das älteste Kind des Bildhauers Waldemar Grzimek und der Malerin und Keramikerin Christa von Carnap. Das Paar hatte am 17. September 1941 in Berlin-Schöneberg geheiratet. Sabina wurde 1942 in Rom geboren; ihr Vater hatte 1942 den Rompreis erhalten und verbrachte einen Studienurlaub in der Villa Massimo. Ihr Bruder, der spätere Keramiker Tomas Grzimek, kam 1948 in Berlin zur Welt.

Ihre Eltern ließen sich 1951 scheiden. Ihre Mutter heiratete 1953 den Bildhauer Fritz Cremer und zog mit der elfjährigen Sabina und dem fünfjährigen Thomas zu ihm nach Berlin-Pankow.[1][2][3] Christa und Fritz Cremer bekamen 1954 eine Tochter, Sabinas erste Halbschwester Katrine Cremer.

Sabina Grzimeks Vater Waldemar Grzimek lebte ab dem 13. August 1961, dem Tag des Mauerbaus, in Westberlin und heiratete dort die Ärztin Lydia Schumann. Das Paar bekam 1964 eine Tochter, die spätere Bildhauerin Jana Grzimek, Sabinas Halbschwester.

Sabina Grzimek war von 1973 bis 1979 mit dem Restaurator Peter Schwarzbach (* 1944) verheiratet. Sie hat einen Sohn Anton (* 1975) und eine Tochter Anna (* 1979).

Sabina Grzimek absolvierte 1961 bis 1962 ein praktisches Jahr an der Porzellanmanufaktur Meißen. Von 1962 bis 1967 studierte sie Bildhauerei an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Anschließend lebte und arbeitete Sabina Grzimek von 1967 bis 1969 als freischaffende Bildhauerin, Malerin und Grafikerin in Berlin-Prenzlauer Berg. Von 1969 bis 1972 war sie Meisterschülerin an der Akademie der Künste Berlin bei Fritz Cremer[4]. Ab 1972 lebte und arbeitete sie als freischaffende Künstlerin in Erkner.[5] Von 1997 bis mindestens 2006 war Sabina Grzimek Gastdozentin an der privaten Höheren Berufsfachschule Grafik-Design-Schule Anklam.[6]

Darstellung Sabina Grzimeks in der bildenden Kunst[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fotografische Darstellung Sabine Grzimeks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sabina Grzimek schuf eine große Anzahl an Skulpturen aus Bronze, Gips, Terrakotta und Ton, die in ihren zahlreichen Ausstellungen gezeigt wurden und werden. Im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg steht Grzimeks Skulptur Junge aus der Marienburger Straße (1968–1970), in Berlin-Lichtenberg Mutter mit Kind (1984). Die einst vor dem Alten Museum im Berliner Lustgarten ausgestellte Skulptur Stehende und liegende Gruppe (1980–1985) befindet sich heute auf dem Lützowplatz in Berlin-Tiergarten, dem ehemaligen Sitz der Galerie Eva Poll. Ferner stammt das Denkmal vor dem Gerhart-Hauptmann-Museum Erkner (1992) und die Weinheimer Reiterin (1996)[10] von ihr. Einige Grafiken und Malereien gehören ebenfalls zum Werk von Sabina Grzimek.

Zu ihren Auszeichnungen gehören der Gustav-Weidanz-Preis (1972), der Käthe-Kollwitz-Preis (1983), der Preis des Kunstfördervereins Weinheim (1994) und der Ernst-Rietschel-Kunstpreis der Stadt Pulsnitz (1996). Am 26. Juni 2011 wurde Sabina Grzimek in Anwesenheit des Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg, Matthias Platzeck, im Schloss Neuhardenberg der Brandenburgische Kunstpreis verliehen, den die Märkische Oderzeitung in Kooperation mit der Stiftung Schloss Neuhardenberg ausgeschrieben hat.[11] Zum siebzigsten Geburtstag der Künstlerin wurde im November 2012 auf dem Garnisonkirchplatz in Berlin-Mitte eine erste Figur aus Grzimeks Gruppe Sieben Gesten des aufrechten Gangs aufgestellt.[1]

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gerhard Grzimek, Rupprecht Grzimek: Die Familie Grzimek aus Oberglogau in Oberschlesien. In: Deutsches Familienarchiv. Band 10, Degener, Neustadt (Aisch) 1958, DNB 451711351. (2000, DNB 964274191)
  • Sabina Grzimek: Köpfe. POLLeditionen Bd. 50, Berlin 2000, DNB 959465502.
  • Grzimek, Sabine. In: Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler in der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin, 2010. ISBN 978-3-355-01761-9, S. 293/294
  • Vorstand der Kulturstiftung Sachsen und Galerie Pankow Hrsgg.: Sabina Grzimek. Aus den Zeiten, Berlin 2017, ISBN 978-3-86105-149-7.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sabina Grzimek – Album mit Bildern
Commons: Sabina Grzimek – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Ingeborg Ruthe: Sabina Grzimek: Gesten des aufrechten Gangs. In: www.berliner-zeitung.de. 11. November 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. März 2016; abgerufen am 8. Dezember 2019.
  2. Fritz Cremer (1906–1993) - Website. In: www.fritzcremer.kulturquadrat.net. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. März 2011; abgerufen am 8. Dezember 2019.
  3. Biografie - Fritz Cremer. In: sites.google.com. Abgerufen am 8. Dezember 2019.
  4. Neues Video: Sabina Grzimek „Aus den Zeiten“ - Galerie Pankow. In: galerie-pankow.de. Abgerufen am 8. Dezember 2019.
  5. a b Aktuelle Ausstellung: Sabina Grzimek in der Rössle-Galerie. In: galerie-am-gendarmenmarkt.de. 2010, abgerufen am 8. Dezember 2019.
  6. grafik+design-schule. Liste der Dozierenden. In: www.grafik-design-schule.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. Februar 2006; abgerufen am 8. Dezember 2019.
  7. Waltraud; Mucchi Rabich: Porträt Sabine Grzimek. 1971, abgerufen am 12. Februar 2023.
  8. Christian Borchert: Die Bildhauerin und Grafikerin Sabine Grzimek in ihrer Wohnung. 7. Oktober 1976, abgerufen am 12. Februar 2023.
  9. Roger Melis: Sabine Grzimek, Bildhauerin, Malerin und Grafikerin, Berlin-Prenzlauer Berg. 1989, abgerufen am 12. Februar 2023.
  10. Zur Weinheimer Reiterin vgl. Ingrid Noll: Tea Time. Roman. Zürich 2022. S. 217.
  11. J. Sandner: MOZ-Kunstpreisträger stehen fest - MOZ.de. In: Märkische Oderzeitung. 27. April 2011, archiviert vom Original;.