Schloss Lichtenau im Waldviertel – Wikipedia
Schloss Lichtenau im Waldviertel steht erhöht gelegen im Süden des Ortes der Marktgemeinde Lichtenau im Waldviertel im Bezirk Krems-Land in Niederösterreich. Das Schloss und die umgebenden Wehranlagen stehen unter Denkmalschutz (Listeneintrag).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Urkundlich wurde 1101 ein Konrad von Lichtenau genannt. Ab dem 14. Jahrhundert erfolgten oftmalige Besitzerwechsel.
Architektur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Dreiflügelanlage ist von einer Mauer und von einem gut erhaltenen Wallgraben umgeben. Westseitig befindet sich wohl der Halsgraben einer ehemaligen Burg aus dem 12. Jahrhundert.
Die zweigeschoßige dreiflügelige Anlage entstand wohl im Kern im 15. Jahrhundert und wurde im 16. Jahrhundert umgebaut um einen unregelmäßigen Hof. Ein drittes Geschoß wurde im Anfang des 20. Jahrhunderts abgetragen. Die glatten Außenfronten zeigen schlichte Fensterfaschen. Am geknickten Ostflügel gibt es einen rechteckigen Vorbau mit einer ehemaligen Kapelle im Obergeschoß. Ein dreiseitiger Vorbau steht an der Südostkante. Am Südflügel befinden sich Kragkonsolen.
Hofseitig sind im Erdgeschoß Reste von ornamentalen Sgraffito-Fensterrahmungen aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts erhalten. In der Nordostecke gibt es ein spätgotisches Schulterbogenportal. 1985 wurden in der Südostecke korbbogige Arkaden freigelegt.
Die Keller im Südflügel haben durchgehend den Bauknicken folgend Stichkappentonnengewölbe auf Wandpfeilern aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Im Erdgeschoß gibt es ein Tonnengewölbe und eine teils alte Holzbalkendecke. Im Obergeschoß gibt es in der ehemaligen Kapelle ein siebenteiliges Sterngratgewölbe um die Mitte des 16. Jahrhunderts. Der Vorbau an der Südostkante beinhaltet ein neugotisches Sterngratgewölbe und Spitzbogenfenster aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Lichtenau, Schloss Nr. 17. In: Die Kunstdenkmäler Österreichs. Dehio Niederösterreich nördlich der Donau 1990. S. 671–672.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Koordinaten: 48° 29′ 44″ N, 15° 23′ 26,2″ O