Schweinsbühl – Wikipedia

Schweinsbühl
Gemeinde Diemelsee
Koordinaten: 51° 19′ N, 8° 45′ OKoordinaten: 51° 18′ 40″ N, 8° 44′ 48″ O
Höhe: 505 (503–533) m ü. NHN
Fläche: 7,46 km²[1]
Einwohner: 109 (1. Jun. 2020)[2]
Bevölkerungsdichte: 15 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 34519
Vorwahl: 05632
Karte
Lage von Schweinsbühl in Nordhessen

Schweinsbühl ist ein Ortsteil der Gemeinde Diemelsee im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg.

Geographische Lage

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Schweinsbühl liegt im Upland im Naturpark Diemelsee an der Rhene. In Ortsnähe ragt der 634,5 m hohe Widdehagen empor. Schweinsbühl liegt zwischen Dortmund und Kassel südlich von Paderborn, ungefähr in der Mitte eines Dreiecks mit den Eckpunkten Korbach, Brilon und Marsberg. Die dem Ort zugerechnete Gemarkungsgröße beträgt 746 Hektar.[1][3]

Naturräumliche Gliederung

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Naturräumlich ist der Ort der Region „332 Ostsauerländer Gebirgsrand“ und darin dem Vorupländer Hügelland (332.61) zugeordnet.[4]

Lage von Schweinsbühl, Karte von 1572

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Schweinsbühl erfolgte unter dem Namen Scanesbuele am Anfang des 11. Jahrhunderts in einer Heberolle des Klosters Corvey.[1]

Die bekannten historischen Erwähnungen finden sich in folgender Übersicht:[1]

  • Scanesbuele, In (Anfang 11. Jahrhundert) [Corveyer Heberolle, Abschrift 15. Jahrhundert Kaminsky, Reichsabtei Corvey, S. 198–199, § IV]
  • Svanesbule, de (1257) [Urkunden Kloster Bredelar, S. 83, Nr. 79]
  • Svenesbule, de (1312) [Urkunden Kloster Bredelar, S. 127, Nr. 175]
  • Swensbule, in (1350) [Paul Wigand, Einzelne Beiträge, in: Archiv für Geschichte und Alterthumskunde Westphalens 6 (1834), S. 385–405, IV: Das älteste Corveyer Lehnsregister, hier S. 391, § 24]
  • Schwensbuel (1537) [HStAM Bestand 127 Nr. 3]
  • Schweinsbel (1733) [HStAD Bestand P 23 Nr. 56]

1150 wurde die Kirche erbaut. Corvey besaß das Patronat über Kirche und Gericht. Der Ort war Sitz eines Gogerichts mit einem Freistuhl. Dieser befand sich der Überlieferung nach westlich der Kirche.

1354 ging das Patronat an Johann von Padberg und die „Brüder Scalenberg“. In der Folgezeit wechselte dieses häufiger, unter anderem auch an die Waldecker Grafen. Dieses Patronat lieferte den jeweiligen Besitzern reichliche Einkünfte. Diese wurden in einer Zehntscheune nahe der Kirche gelagert. Die Mönche des Klosters Flechtdorf legten ihre Klosterpfarrei ebenfalls nach Schweinsbühl.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Zum 31. Dezember 1971 entstand im Zuge der Gebietsreform in Hessen durch den freiwilligen Zusammenschluss der bis dahin selbständigen Gemeinden Adorf, Benkhausen, Deisfeld, Flechtdorf, Giebringhausen, Heringhausen, Ottlar, Rhenegge, Schweinsbühl, Stormbruch, Sudeck, Vasbeck und Wirmighausen die neue Gemeinde Diemelsee.[5] Sitz der Gemeindeverwaltung wurde Adorf. Für die ehemals selbständigen Gemeinden von Diemelsee wurden gemäß Hauptsatzung Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher errichtet. Die Grenzen der Ortsbezirke folgen grundsätzlich den Gemarkungsgrenzen.[6]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

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Die folgende Liste zeigt die Staaten bzw. Herrschaftsgebiete und deren untergeordnete Verwaltungseinheiten, in denen Schweinsbühl lag:[1][7]

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Schweinsbühl 117 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 27 Einwohner unter 18 Jahren, 39 waren zwischen 18 und 49, 24 zwischen 50 und 64 und 27 Einwohner waren älter.[8] Die Einwohner lebten in 51 Haushalten. Davon waren 15 Singlehaushalte, 21 Paare ohne Kinder und 12 Paare mit Kindern, sowie 3 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 12 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 33 Haushaltungen leben keine Senioren.[8]

Einwohnerentwicklung

 Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

  • 1541: 15 Häuser
  • 1620: 21 Häuser
  • 1650: 11 Häuser
  • 1738: 20 Häuser
  • 1770: 20 Häuser, 117 Einwohner
Schweinsbühl: Einwohnerzahlen von 1770 bis 2020
Jahr  Einwohner
1770
  
117
1800
  
?
1834
  
171
1840
  
179
1846
  
177
1852
  
179
1858
  
174
1864
  
159
1871
  
162
1875
  
152
1885
  
165
1895
  
170
1905
  
196
1910
  
175
1925
  
186
1939
  
152
1946
  
209
1950
  
201
1956
  
156
1961
  
133
1967
  
137
1980
  
?
1990
  
?
2001
  
132
2011
  
117
2015
  
93
2020
  
109
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Gemeinde Diemelsee;[9] Zensus 2011[8]

Religionszugehörigkeit

• 1885: 170 evangelische (= 100 %) Einwohner[1]
• 1961: 132 evangelische (= 99,25 %), ein katholischer (= 0,75 %) Einwohner[1]

Von 1180 bis 1190 entstand die dem St. Georg gewidmete kleine romanische Kirche. Urkundlich wird sie 1336 erstmals erwähnt. Sie ist einjochig und einschiffig. Um das 1510 wurde sie evangelische Pfarrkirche. Das Kirchenpatronat hatten abwechselnd die Waldecker Grafen, die Herren von Dalwigk, die Herren von Rhena und die Herren von Padberg inne. 1669 erhielt sie eine wertvolle geschnitzte Barockkanzel. Später, vermutlich 1699, bekam sie einen geschnitzten Altaraufsatz des Waldecker Bildhauers Josias Wolrat Brützel. Dieser Altaraufsatz befindet sich seit einer Kirchenrenovierung 1953 im Korbacher Heimatmuseum. Erhalten ist noch der romanische Taufstein aus der Entstehungszeit.

Commons: Schweinsbühl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise

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Anmerkungen

  1. Trennung zwischen Justiz (Kreisgericht Korbach) und Verwaltung.
  2. Am 31. Dezember 1971 als Ortsbezirk zur Gemeinde Diemelsee.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i Schweinsbühl, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Zahlen & Fakten der Gemeinde Diemelsee. In: Webauftritt. Gemeinde Diemelsee, abgerufen im Juni 2021.
  3. Stand: 30.06.2016 in „Zahlen und Fakten“ im Internetauftritt der Gemeinde Diemelsee (Memento vom 12. August 2016 im Internet Archive).
  4. Land Hessen: Die Naturräume Hessens und ihre Haupteinheiten (Memento vom 27. März 2019 im Internet Archive)
  5. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen in Hessen vom 14. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 01, S. 5, Punkt 8; Abs. 10. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,9 MB]).
  6. Hauptsatzung. (PDF; 149 kB) § 6. In: Webauftritt. Gemeinde Diemelsee, abgerufen im Mai 2021.
  7. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 44 und 100, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  9. Zahlen und Fakten (Memento vom 23. Mai 2001 im Internet Archive) und (Memento vom 25. Oktober 2015 im Internet Archive) In: Webauftritt der Gemeinde Diemelsee.